In unseren heutigen Lesetipps dreht sich alles darum, mit welchen Mitteln die Telekom Netzneutralität aushebeln, wie ein Startup Roboter-Persönlichkeiten programmieren, und warum Facebook keine Verantwortung für die eigenen Inhalte übernehmen und keinesfalls Bußgelder von bis zu 50 Millionen Euro bezahlen will. 1x lesen und schwitzen, bitte.
Der Rosa Riese sorgt für volle Kassen auf Kosten der Netzneutralität
Die Telekom-Kunden, die sich für den hauseigenen Dienst StreamOn entscheiden, wissen dank der vielen Werbung, die man überall gestreut hat, dass man ihnen die übertragenen Megabytes nicht von ihrem Kunden-Konto abzieht. Wer beim Rosa Riesen ist und StreamOn schaut, kann unterwegs surfen, bis der Arzt kommt. Mit Netzneutralität hat das freilich nichts mehr zu tun, denn bei allen anderen Streaming-Portalen werden die Bytes brav abgezogen. Die Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) glaubt, dies würde „langfristig dazu führen, dass sich kleinere Streaminganbieter nicht am Markt behaupten können“. Der vzbv (werden die eigentlich für ihre komplizierten Namen bzw. Abkürzungen bezahlt?) fordert demnach ein Verbot von StreamOn. Auch SpOn hat sich mit dem Thema beschäftigt.
Wenn der Vater der Robotik, Isaac Asimov das wüsste…
Die Berliner Firma micropsi industries entwickelt laut den Kollegen der Gründerszene eine Software, die Roboter lernfähig machen soll. Es geht also um künstliche Intelligenz und eine bessere Zusammenarbeit mit den menschlichen Kollegen, solange diese überhaupt noch im Unternehmen gebraucht werden. Genug Geld soll man damit auch noch verdienen können. Das Potential ist nach eigenen Angaben „riesig„, und natürlich ist es überraschend, dass die GmbH in Deutschland sitzt und nicht im Silicon Valley, wo das Geld für derartige Unternehmungen doch so viel einfacher zu bekommen wäre. Übrigens: Zu Risiken und Nebenwirkungen der Robotik lesen Sie am besten eine Kurzgeschichte von Asimov, die Sie aber weder von Ihrem Arzt noch Apotheker erhalten werden. Wer es gleich richtig machen will, kauft sich den Sammelband mit allen Roboter-Geschichten dieses Autors. Damit kann man heute zumindest solange man im Schatten sitzt, wirklich nichts verkehrt machen.
In der Debatte um das #NetzDG gibt es Zustimmung&Kritik – auf einige Punkte in der Diskussion hier eine Erwiderung:https://t.co/bpr0EVArGn pic.twitter.com/LSV0R3UH0o
— Heiko Maas (@HeikoMaas) 18. Mai 2017
— Heiko Maas (@HeikoMaas) 18. Mai 2017
Facebook: Wasch mich, aber mach mich nicht nass!
Nein, Verantwortung übernehmen und Strafen bezahlen müssen, das wollen die Saubermänner von Facebook natürlich nicht. Der böse Heiko Maas hat gesprochen, dass er pünktlich zur nächsten Bundestagswahl härter gegen Hass und Hetze im Netz vorgehen will. Offensichtlich strafbare Inhalte sollen binnen 24 Stunden als solche erkannt und gelöscht werden. Justizminister Maas will den entsprechenden Gesetzentwurf noch vor der Sommerpause von der GroKo abnicken lassen.
Eigentlich will er nicht. Er muss, denn laut FAZ wäre der Gesetzentwurf mit Ablauf der Wahlperiode null & nichtig. Dann hätte er (mal wieder) viel verlangt und wenig bekommen. Wer will schon so dumm dastehen? Das ach so soziale Netzwerk kontert und warnt vor einem „nationalen Alleingang“ Deutschlands. Nicht sie sondern der Staat sei in der Pflicht, sich um die Hasskommentare zu kümmern. Man dürfe „die eigenen Versäumnisse (der Politik) und die Verantwortung nicht auf private Unternehmen abwälzen“. Die Höhe der Bußgelder wird ebenfalls angezweifelt. Die angedrohten Bußgelder stünden außerhalb jedem Verhältnis zum sanktionierten Verhalten, wie es in der Stellungnahme so schön heißt, die man der Wirtschaftswoche exklusiv zur Verfügung gestellt hat. Einer schiebt also wieder dem Anderen die Schuld zu und alles bleibt, wie es war? Prost Mahlzeit!
Baby, wanna cry once again?
Wetten? Die nächste Schadsoftware-Welle kommt ganz bestimmt. Über den Sinn und Unsinn von riesigen Antiviren Suiten spricht der Kollege von Useful Vid mit einem anonymen IT Menschen, der die Angelegenheit überraschend verständlich auf den Punkt bringt. Sich schützen zu wollen, ist eine Sache. Eine Antiviren-Software zu installieren, die mich überwacht, einschränkt und Features mitbringt, die ich gar nicht brauche, ist aber wieder etwas ganz anderes.
Fazit: Ich bin sonst kein Fan von Podcasts, aber hier besteht dringend Lesepflicht Hörpflicht!
https://www.youtube-nocookie.com/embed/avArLXis_fI
https://tarnkappe.info/?flattrss_redirect&id=20520&md5=0f6c385ec7c5bc1dd10848d43fbb35c5
https://tarnkappe.info/lesetipps-vom-29-mai-2017/Quelle
Autor: Lars "Ghandy" Sobiraj
Quelle