Die Handelskette BIPA (REWE) will sich vom traditionellen Weg der Vergabe von jährlichen Werbeetats verabschieden und plant für 2015 eine öffentliche Ausschreibung, bei der sich auch kleinere und unbekannte Kreativteams um die Position bewerben können. Bislang wurden ausschliesslich die Top 5 Agenturen im Kreativranking eingeladen um sich für die begehrte Stelle zu bewerben.
Bipa Geschäftsführer Hubert Sauer sieht in dem bewährten Modell wenig Zukunft und sagt dazu im Horizont Interview: "Wir wollen Chancengleichheit für alle Agenturen, aber auch für uns. Jede Agentur kann sich bewerben. Damit kommen auch kleinere und weniger bekannte Kreativteams zum Zug."
Die Änderung der Vergabepraxis dürfte aber nicht nur dem Wunsch nach Chancengleichheit geschuldet sein. Große Unternehmen mussten im Zuge der Wirtschaftskrise in den vergangenen Jahren die rückläufige Nachfrage kompensieren, was sich auch in den verfügbaren Werbeetats niederschlägt. Die Arbeit mit kleineren Agenturen, die ohne Branchen-Stars und komplizierte interne Strukturen auskommen, erlaubt eine massive Kostenreduktion und wird immer mehr zur Bedrohung für alt-eingesessene Werbeagenturen.
Seit 2011 wurde BIPA von der größten österreichischen Werbeagentur, Demner, Merlicek & Bergmann betreut (DM&B), die unter Anderem auch für die erfolgreichen Werbekampagnen von BILLA, Merkur, OMV, Vöslauer und XXXLutz verantwortlich zeichnet. BIPA Geschäftsführer, Sauer, betont, dass die Neuvergabe nichts mit den Unruhen innerhalb von DM&B zu tun hat.
Die Agentur steht aktuell in den Schlagzeilen, da sie sich von ihrer Star-Kreativen und Ehefrau des Firmengründers, Rosa Haider-Merlicek, nach 17 Jahren getrennt hat. Der zweite Firmengründer, Mariusz Jan Demner, spricht im Interview ebenso von einer Trendwende am Werbemarkt: "Ohne Zweifel, Rosa Haider-Merlicek ist ein Solitär, ein Star mit dem Anspruch eines Stars. Daran ist auch überhaupt nichts auszusetzen, aber so wie sich das Agenturgeschäft entwickelt, geht es rasant in eine andere Richtung: dass wir aus zusehends weniger viel mehr machen müssen. Da braucht es mehr denn je eine getaktete Gesamtleistung.
Wir Agenturen stehen mitten in einem gewaltigen Umbruch, der in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen wird. Internationale Agenturen, die Werbegeschichte geschrieben haben, werden hierzulande fusioniert oder verschwinden ganz. Das Spielfeld der Werbung, das einst gut dotiert war und einer saftigen Wiese glich, ist heute eine Betonfläche. Ich persönlich habe noch nie erlebt, dass die konjunkturellen Parameter zu Beginn eines neuen Jahres so schlecht ausgeschaut haben."
Ob wirklich eine No-Name Agentur zum Zug kommt, wird sich nach 15. Februar zeigen, dann endet die Frist der öffentlichen Ausschreibung bei der sich unter pitch2015@bipa.at alle Interessenten bewerben können.
Bipa Geschäftsführer Hubert Sauer sieht in dem bewährten Modell wenig Zukunft und sagt dazu im Horizont Interview: "Wir wollen Chancengleichheit für alle Agenturen, aber auch für uns. Jede Agentur kann sich bewerben. Damit kommen auch kleinere und weniger bekannte Kreativteams zum Zug."
Die Änderung der Vergabepraxis dürfte aber nicht nur dem Wunsch nach Chancengleichheit geschuldet sein. Große Unternehmen mussten im Zuge der Wirtschaftskrise in den vergangenen Jahren die rückläufige Nachfrage kompensieren, was sich auch in den verfügbaren Werbeetats niederschlägt. Die Arbeit mit kleineren Agenturen, die ohne Branchen-Stars und komplizierte interne Strukturen auskommen, erlaubt eine massive Kostenreduktion und wird immer mehr zur Bedrohung für alt-eingesessene Werbeagenturen.
Seit 2011 wurde BIPA von der größten österreichischen Werbeagentur, Demner, Merlicek & Bergmann betreut (DM&B), die unter Anderem auch für die erfolgreichen Werbekampagnen von BILLA, Merkur, OMV, Vöslauer und XXXLutz verantwortlich zeichnet. BIPA Geschäftsführer, Sauer, betont, dass die Neuvergabe nichts mit den Unruhen innerhalb von DM&B zu tun hat.
Die Agentur steht aktuell in den Schlagzeilen, da sie sich von ihrer Star-Kreativen und Ehefrau des Firmengründers, Rosa Haider-Merlicek, nach 17 Jahren getrennt hat. Der zweite Firmengründer, Mariusz Jan Demner, spricht im Interview ebenso von einer Trendwende am Werbemarkt: "Ohne Zweifel, Rosa Haider-Merlicek ist ein Solitär, ein Star mit dem Anspruch eines Stars. Daran ist auch überhaupt nichts auszusetzen, aber so wie sich das Agenturgeschäft entwickelt, geht es rasant in eine andere Richtung: dass wir aus zusehends weniger viel mehr machen müssen. Da braucht es mehr denn je eine getaktete Gesamtleistung.
Wir Agenturen stehen mitten in einem gewaltigen Umbruch, der in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen wird. Internationale Agenturen, die Werbegeschichte geschrieben haben, werden hierzulande fusioniert oder verschwinden ganz. Das Spielfeld der Werbung, das einst gut dotiert war und einer saftigen Wiese glich, ist heute eine Betonfläche. Ich persönlich habe noch nie erlebt, dass die konjunkturellen Parameter zu Beginn eines neuen Jahres so schlecht ausgeschaut haben."
Ob wirklich eine No-Name Agentur zum Zug kommt, wird sich nach 15. Februar zeigen, dann endet die Frist der öffentlichen Ausschreibung bei der sich unter pitch2015@bipa.at alle Interessenten bewerben können.