[Netzwelt] Geo-Blocking: HBO Now löscht Accounts von Kunden außerhalb der USA

Das erst im März dieses Jahres gelaunchte Video Streaming Service, HBO Now, welches es US-Kunden ermöglicht das Angebot des Senders auch online zu empfangen, geht jetzt gegen zahlende Kunden vor, die das Angebot über einen Proxy von außerhalb der USA konsumieren.

Während das Service mitunter als legale Antwort auf die zunehmende Piraterie im Bereich von Filmen und Serien gestartet wurde, entsteht dadurch wie bereits bei Netflix und Co. eine neue Generation von "Schwarzsehern", die mithilfe eines Proxy Servers die Länderblockaden umgehen.

Das Problem hierbei ist nicht etwa, dass Nutzer für die Inhalte nicht bezahlen würden, sondern dass diese sich in Regionen der Welt befinden, für die die Online-Sender keine gültigen Lizenzen erworben haben oder andere Preismodelle vorsehen.

Wie Torrentfreak berichtet, wurden in den vergangenen Tagen tausende Nachrichten an Benutzer verschickt, die HBO Now über Proxyservices nutzen:

“It has come to our attention that you may have signed up for and viewed video content on the HBO NOW streaming service from outside of the authorized service area (the United States, including D.C. and certain US territories),”

Neben den großen TV Streaming-Anbietern, die Zugang zu ihrem Angebot über Länderbeschränkungen versuchen zu verhindern, setzen auch Online-Händler wie Amazon oder Apples iTunes Store auf Geo-Blocking oder ähnliche Technologien und zeigen unterschiedliche Preise für Produkte, je nachdem in welcher Region der Welt ein Benutzer sich befindet. Bücher und Musik-Downloads der beiden Anbieter werden beispielsweise in den U. S. Stores weit günstiger verkauft als in Europa oder Asien.

Quelle:

HBO Cracks Down on Paying VPN “Pirates”
HBO E-Mail im Volltext
Geo-Blocking in der Wikipedia

 

[electric.larry]

@Trolling Stone: OCH?

 

[Bruder Mad]

One Click Hoster

 

[Mista]

Denke damit ist der Stein auch nicht alleine. OCH und Streaming wird wohl absolut die Mehrheit in Deutschland sein, weswegen wir in den Statistiken wohl auch nicht auftauchen. Oder halb Deutschland surft wegen den ganzen IP-Sperren schon aus Gewohnheit mit ausländischer IP.

 

[widarr]

Die Contentmafia will es nicht checken, nichts neues. <epeen>Ich hab deswegen kein schlechtes Gewissen</epeen>

 

[KaPiTN]

Die Frage, was Content-Mafia sein soll, blieb letztlich noch in einem Thread unbeantwortet.

 

[Nachtschatten]

Content-Mafia

umgangssprachlich, abwertend: Gesamtheit der (großen) Verlage, der Musik- und Filmindustrie, die ein verschärftes Urheberrecht fordert

http://de.wiktionary.org/wiki/Content-Mafia

 

[KaPiTN]

Das dokumentiert diese fragliche Zuordnung, erklärt sie aber auch nicht.
Also bitte. Wer diesen Begriff in Zukunft benutzt, soll ihn erst einmal erklären.

 

[virtus]

Das einzig Spannende ist, wieso man in verschiedenen Ländern verschiedene Lizenzmodelle nutzt, was überhaupt erst der Grund für Ländersperren ist.
Es sollte keinen Unterschied machen, ob aus Deutschland, Frankreich, Spanien, China, Russland, Kanada oder den USA geschaut wird..
Durch die Herkunft der Zuschauer entstehen keine unterschiedlichen Kosten, wieso sollte man dann aber unterschiedliche Preise zahlen müssen? Klar, je nach Region bestehen andere finanzielle Grundlagen. In Mitteleuropa sitzt im Schnitt zahlungsfähigeres Clientel als in "Dritte Welt"-Ländern. Das heißt jedoch nicht, dass man etwa in Mitteleuropa für Kunden höhere Preise festsetzen muss.

 

[Nachtschatten]

Netflix ist in Bolivien billiger als hier und in Thailand ist Spotify billiger als bei uns. Die Industrie profitiert gern von der Globalisierung der Arbeitskraft, möchte ihre Produkte, den Content, aber lieber lokalisieren, um in jeder Weltecke das Maximum an Profit zu erwirtschaften. Deshalb setzen die auf Geoblocking und bannen dich direkt, wenn sie dich mit einer VPN-IP erwischen. Und weil das mafiöse Methoden sind nennt man sie die „Content-Mafia".

 

[Novgorod]

Durch die Herkunft der Zuschauer entstehen keine unterschiedlichen Kosten, wieso sollte man dann aber unterschiedliche Preise zahlen müssen?

"richtige" produkte (z.b. autos) werden ebenfalls zu länderspezifischen preisen verkauft, daher lohnt sich ja manchmal der reimport (der preis hat ab einer bestimmten konzerngröße sowieso sehr wenig mit den kosten zu tun; bei der immaterialindustrie sogar genau garnichts).. das gute an daten ist jedoch, dass sie von natur aus drauf pfeifen, was die industrie will, und der "reimport" geht wesentlich einfacher.. und wenn die amis nicht wollen, dass die deutschen zahlen, dann zahlen sie eben nicht - ist doch win-win-win, oder?

 

[Nachtschatten]

Es ist mir vollkommen schnurz woher die GEMA ihr Geld bekommt. Es könnte aber gut sein, dass sie für alle anderen die Gebühren erhöht weil von YouTube nichts kommt.

 

[Mista]

@Nachtschatten: Nur hat die GEMA nichts mit Fernsehserien am Hut.

 

[Nachtschatten]

Kann man so nicht sagen. Wenn ein Komponist ein Intro für eine Fernsehserie (zB Tatort) geschrieben hat, kassiert die GEMA bei jeder öffentlichen Aufführung.

 

[Mista]

Und seit wann dürften Serien/Filme öffentlich aufgeführt werden?