• Hallo liebe Userinnen und User,

    nach bereits längeren Planungen und Vorbereitungen sind wir nun von vBulletin auf Xenforo umgestiegen. Die Umstellung musste leider aufgrund der Serverprobleme der letzten Tage notgedrungen vorverlegt werden. Das neue Forum ist soweit voll funktionsfähig, allerdings sind noch nicht alle der gewohnten Funktionen vorhanden. Nach Möglichkeit werden wir sie in den nächsten Wochen nachrüsten. Dafür sollte es nun einige der Probleme lösen, die wir in den letzten Tagen, Wochen und Monaten hatten. Auch der Server ist nun potenter als bei unserem alten Hoster, wodurch wir nun langfristig den Tank mit Bytes vollgetankt haben.

    Anfangs mag die neue Boardsoftware etwas ungewohnt sein, aber man findet sich recht schnell ein. Wir wissen, dass ihr alle Gewohnheitstiere seid, aber gebt dem neuen Board eine Chance.
    Sollte etwas der neuen oder auch gewohnten Funktionen unklar sein, könnt ihr den "Wo issn da der Button zu"-Thread im Feedback nutzen. Bugs meldet ihr bitte im Bugtracker, es wird sicher welche geben die uns noch nicht aufgefallen sind. Ich werde das dann versuchen, halbwegs im Startbeitrag übersichtlich zu halten, was an Arbeit noch aussteht.

    Neu ist, dass die Boardsoftware deutlich besser für Mobiltelefone und diverse Endgeräte geeignet ist und nun auch im mobilen Style alle Funktionen verfügbar sind. Am Desktop findet ihr oben rechts sowohl den Umschalter zwischen hellem und dunklem Style. Am Handy ist der Hell-/Dunkelschalter am Ende der Seite. Damit sollte zukünftig jeder sein Board so konfigurieren können, wie es ihm am liebsten ist.


    Die restlichen Funktionen sollten eigentlich soweit wie gewohnt funktionieren. Einfach mal ein wenig damit spielen oder bei Unklarheiten im Thread nachfragen. Viel Spaß im ngb 2.0.

Festanstellung für Leiharbeit aufgeben?

musv

Bekannter NGBler

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Guten Nachmittag,

normalerweise würde ich gleich von vornherein sagen: Vergiss es! Aber irgendwie steh ich jetzt auf dem Schlauch, ob ich dem Laden wirklich eine Chance geben will / soll.

Folgende Situation:
Ich arbeite seit mehr als 5 Jahren in einer großen IT-Firma als Softwareentwickler und bin mittlerweile fest entschlossen, dass ich den Laden verlassen will. Bis Jahresende will ich das spätestens erreicht haben.

Die Gründe:
  • Unattraktives Arbeitsgebiet (mittlerweile warte und entwickle ich an einer hoffnungslos veralteten und unnötig komplexen Anwendung in VB6). Dabei hab ich keine Hoffnung, dass sich das endgültig in den nächsten Jahren ändern wird. D.h. die Perspektive, sich in modernen Technologien einarbeiten zu können, ist bei mir auf Arbeit gleich Null.
  • Bezahlung: Ich krieg momentan zwischen 40K und 45K / Jahr, was für die konkrete Branche eher unterdurchschnittlich ist. Lohnsteigerungen sind ausgeschlossen.
  • Allgemeine Mitarbeiterwertschätzung: Der Vorstand feiert sich gern selbst. Die Mitarbeiter sind hingegen nur Kostenfaktoren. Mit jeder Veränderung wird irgendwas an Mitarbeiterleistung eingespart.

Jetzt hab ich auf monster.de das Angebot einer Headhunter-/Recruiting-/Mitarbeiterüberlassungsfirma gefunden. Und ganz ausnahmsweise ist das Arbeitsgebiet durchaus etwas, was ich gern machen würde. Da ich erst mal abwägen wollte, ob sich der Aufwand überhaupt lohnt, hab ich 'ne E-Mail hingeschrieben.

  • Der Arbeitsort wäre ok.
  • Die Anstellung wäre bei der Leiharbeitsfirma (ansich nicht ok!)
  • Mit der Gehaltsregion wollten sie nicht rausrücken.

Google hat mich auf diesen Thread. Darin wird auch die Zeitarbeitsfirma genannt.

Die Fragen:
  • Ist das eine Chance, oder versau ich mich durch die Zeitarbeitsfirma jegliche Perspektiven?
  • Ist bei einer Zeitarbeitsfirma ein Gehalt von mind. 50k / Jahr möglich (für den Arbeitnehmer)?
  • Muss ich damit rechnen, dass die mich evtl. nach Projektende (Projektbasis wurde noch nicht erwähnt) gleich ganz rauskicken?

Kann jemand aus Erfahrungen berichten?

Meine Frau hatte damals ihren Berufseinstieg über eine Zeitarbeitsfirma geschafft. Sie arbeitete 1 Jahr lang in so einem Laden und wurde dann beim Arbeitsbetrieb festangestellt.
 

Nerephes

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@musv:

Tu. Es. Nicht.

Allgemeine Mitarbeiterwertschätzung: Der Vorstand feiert sich gern selbst. Die Mitarbeiter sind hingegen nur Kostenfaktoren. Mit jeder Veränderung wird irgendwas an Mitarbeiterleistung eingespart.

Wenn dich das stört, was denkst du wie du von einer Firma gewertschätzt wirst, die dich nur über Zeitarbeit anheuert?

Zudem fließt ein Teil deines Verdienstes in die Zeitarbeitsfirma.

Ich würde mich an deiner Stelle direkt bei der Firma bewerben und warten wie sie reagieren.

Ein Gespräch incl. Gehaltsverhandlungen usw. ist ja unverbindlich.
 

The_Emperor



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Leiharbeitsfirmen sind für mich persönlich der letzte Dreck. Du kannst solche Firmen aber gut als Handlanger verwenden um einen Kontakt zum Arbeitgeber herzustellen. Also zB. für ein Monat oder zwei dort arbeiten und dann den Arbeitgeber vor die Wahl stellen: Kündigen oder Übernahme mit Festanstellung.
 

theSplit

1998
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Ich würde auch erstmal von so etwas abraten. Natürlich spielt eine befriedigende Arbeit eine große Rolle das man überhaupt glücklich werden kann, aber du könntest dir auch Privat etwas beibringen und das wissen vielleicht mit in die Firma weitertragen? Natürlich lässt sich etwas speizelles nicht von heute auf morgen ersetzen, aber das man sich und sein Produkt nicht weiterentwickelt, so lange damit (noch!) Geld verdient werden kann, sollte jedem klar sein dass dies ein Spiel auf Zeit ist.

Von Zeitarbeitsfirmen würde ich generell auch abraten, da ist man als Hilfsarbeiter nicht viel wert und leider selten kommt es zu einer Übernahme nach Ablauf der Probezeit, die bauen darauf das die Leute ihr Know-How in den Frist einsetzen und schicken einen vermutlich, gleich, weiter. Außer man sticht übermäßig aus der Masse heraus.

Wenn Gehalt + Technologie-Einsatz eine Rolle spielen, geh doch den Weg deinen aktuellen Arbeitgeber, soweit das möglich ist, vom besseren zu überzeugen. Das kann ja Know-How und Trends am Markt sein (für Neuankömmlinge) als auch Performance der Software sein wie auch Sicherheit und Erweiterbarkeit (neue Einsatzmöglichkeiten für eine gute Idee auf mehreren Plattformen und oder generelle Erweiterbarkeit).

Ich würde zwar mit den Leuten sprechen um deinen Marktwert zu erfahren - aber eher dazu tendieren nicht aufzugeben was du dir, vielleicht auch hart, an Status bei deinem aktuellen Arbeitgeber erarbeitet hast.

Ist halt eine Frage wie du dich selbst einschätzt und wie sicher du bist auch wenn es wo anders krachen gehen sollte wegen X.

... und dann den Arbeitgeber vor die Wahl stellen: Kündigen oder Übernahme mit Festanstellung.

Stimmt. Was aber kaum in Frage steht weil die Firmen oft darauf besinnt sind zu sparen und verlassen sich deßhalb auf Zeitarbeitsfirmen die Know-How einbringen, aber nicht zahlen bzw. gar nicht langfristig zahlen wollen. Ausbeutung so etwas!
 

musv

Bekannter NGBler

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  • #5
…aber du könntest dir auch Privat etwas beibringen und das wissen vielleicht mit in die Firma weitertragen?
Ich bin schon dabei, sowohl zu Hause als auch in der Firma nebenbei mich ein paar Themen einzuarbeiten.

Für die Firma ist das allerdings sinnlos. Ich hab mittlerweile die Hoffnung aufgegeben. Das Produkt, an dem wir rumentwickeln, hat seine Anfänge vor ca. 20 Jahren. Seit Jahren erwähnt er, dass er mal ein paar interessante Dinge (die ich interessant finden würde) umsetzen will. Aber verwirklicht wurde da bisher nie was auch nur ansatzweise. Gut als Manager muss er die Features umsetzen, die die Kunden brauchen. Das letzte Feature war allerdings eins, was scheinbar niemand braucht.

Ich hatte mit ihm vor ein paar Wochen auch mal eine relativ emotionale Diskussion geführt. Die Problematik kennt er, das Angehen der Probleme will ich aber nicht so recht erkennen können. Im Grunde genommen hab ich mich abgesehen von der persönlichen Weiterbildung in den letzten beiden Jahren fachlich sogar zurückentwickelt.

Wenn Gehalt + Technologie-Einsatz eine Rolle spielen, geh doch den Weg deinen aktuellen Arbeitgeber, soweit das möglich ist, vom besseren zu überzeugen.
Keine Chance. Mein Arbeitgeber ist ein Amikonzern. Die stellen uns Entwicklern Rechner hin, die grad so die Mindestanforderungen erfüllen. Von z.B. SSDs können wir nur träumen. Der Grund dafür ist einfach: Teurere Hardware taucht als Kosten in der Bilanz auf. Hingegen bleiben die Löhne konstant. Und die Produktivität kann man nicht direkt messen. Rat mal, mit welchem Erfolg man da als Arbeitnehmer eine Chance auf z.B. 10% mehr Lohn hat?

Weiterbildung, z.B. damals der Java Certified Developer wurde mir damals bei der Einstellung noch so indirekt in Aussicht gestellt. Bekommen hab ich 3 interne Produktschulungen vom/im eigenen Haus. D.h. an Mitarbeiterfortbildung, die mit Kosten verbunden ist, ist der Laden nicht interessiert.

Ich würde zwar mit den Leuten sprechen um deinen Marktwert zu erfahren - aber eher dazu tendieren nicht aufzugeben was du dir, vielleicht auch hart, an Status bei deinem aktuellen Arbeitgeber erarbeitet hast.
Ich werd's mir mal durch den Kopf gehen lassen und vermutlich mal zum Bewerbungsgespräch gehen. Aber jetzt nach einiger Recherche versprech ich mir da auch fast nichts mehr.

Ist halt eine Frage wie du dich selbst einschätzt…
Das ist halt ein großer Unsicherheitspunkt bei mir. Es gibt eine Menge an Sachen, die ich nicht weiß. Aber in der IT kann man auch nicht auf jedem Gebiet ein Profi sein. (Außer man heißt Kugelfisch :)).
 

Cybercat

Board Kater

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Ist zwar jetzt kein Fall aus der IT-Brange,

aber wir haben regelmäßig Zeitarbeiter bei uns.
Einer hatte einen Arbeitsunfall (Eigene Doofheit)
Dem wurde die Kündigung direkt in das Krankenhaus zugestellt.

Zeitarbeit ist nichts anderes als moderne Sklaverei.
Kann man als Sprungbrett benutzen, wenn man gut ist und ein potentieller Chef auf einen aufmerksam wird.
 

bevoller

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Du kannst solche Firmen aber gut als Handlanger verwenden um einen Kontakt zum Arbeitgeber herzustellen. Also zB. für ein Monat oder zwei dort arbeiten und dann den Arbeitgeber vor die Wahl stellen: Kündigen oder Übernahme mit Festanstellung.
Denkfehler... Wie soll das funktionieren?
Das mietenden Unternehmen ist schließlich der Kunde der Zeitarbeitsfirma und nicht der Arbeitgeber. Dementsprechend kann man dort auch nicht kündigen und hat somit auch kein Druckmittel. Man könnte allenfalls die Arbeit verweigern, was vermutlich zu einer Kündigung des "Leihvertrags" (Mietvertrag wäre richtig) führen würde, bzw. würde der Entleihbetrieb einen anderen Zeitarbeitnehmer anfordern. Und dann würde wahrscheinlich die Zeitarbeitsfirma ebenfalls entsprechende Konsequenzen ziehen und dem Arbeitnehmer kündigen.

Eine Übernahme mit Festanstellung fordern? Wäre der Entleihbetrieb an einer Festeinstellung eines Mitarbeiters interessiert, würde er keine Leiharbeiter beschäftigen. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel, an die vielbeschworene Eintrittspforte in den ersten Arbeitsmarkt glaube ich allerdings nicht.


  • Der Arbeitsort wäre ok.
Du hast aber keine Garantie, dass es der einzige Arbeitsort bleiben wird. Gerade wenn es sich um eine Projektarbeit handelt, stehen die Chancen nicht schlecht, dass du anschließend woanders eingesetzt werden wirst.
Die Fragen:
  • Ist das eine Chance, oder versau ich mich durch die Zeitarbeitsfirma jegliche Perspektiven?
  • Ist bei einer Zeitarbeitsfirma ein Gehalt von mind. 50k / Jahr möglich (für den Arbeitnehmer)?
  • Muss ich damit rechnen, dass die mich evtl. nach Projektende (Projektbasis wurde noch nicht erwähnt) gleich ganz rauskicken?
Eigentlich nicht. Zeitarbeit beinhaltet zumindest nicht den Makel der Arbeitslosigikeit. Eine entsprechende Lücke wird es also im Lebenslauf nicht geben. Im Grunde beweist man mit wechselnden Entleihbetrieben noch besser seine Flexibilität. Schließlich muss man sich auf neue Unternehmen, Mitarbeiter und Arbeitsanforderungen einstlellen. Ansonsten sehe ich aber keinen weiteren Vorteil. :p

Die Gehaltsfrage musst du selber abklären, glücklicherweise fehlen mir da konkrete Erfahrungen.

Nach Projektende bzw. bei längeren Nichteinsatzzeiten "rausgekickt" zu werden kann durchaus passieren. Alternativ wälzen manche Arbeitgeber ihr Risiko auch gerne mal auf ihre Mitarbeiter ab und belasten bei Nichteinsatzzeiten das Arbeitszeitkonto und streichen entweder gesammelte Stunden oder lassen das Konto ins Minus laufen. Ist zwar nicht erlaubt - aber viele Menschen wehren sich anscheinend nicht. Unbequeme Arbeitnehmer werden halt gerne mal gekündigt.

Ich würde die Arbeit bei einer Zeitarbeitsfirma zwar prinzipiell nicht ausschließen, weil natürlich überall eine Chance bestehen könnte. Insgesamt betrachtet würde ich aber trotz allem dazu tendieren, in einer ähnlichen Situation nach einer neuen regulären Arbeitsstelle zu suchen und Zeitarbeitsfirmen außen vor zu lassen. Eine Garantie für guten Verdienst und ein gutes Betriebsklima gibt es in keinem Fall.
 

Ruby

Just add Sun

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Bitte bitte vergiss das ganz schnell wieder und wechsel NICHT zu einer Leihbude. Bei den Leihbuden ist Hire and Fire angesagt - über 6monatige Probezeit. Die Bezahlung ist mies, du kriegst nicht alle Stunden bezahlt, die du arbeitest. Leihbetrieb will dich 40 h/Woche haben, hast aber mit Leihbude nur 35 h/Woche im Vertrag, 5 Stunden werden nicht bezahlt und illegalerweise auf ein Zeitkonto gepackt, wo dann davon Stunden abgezogen werden - auch illegalerweise, wenn die mal nichts für dich haben z.B., obwohl sie Nichteinsatzzeiten bezahlen müssen. Ein Schritt in eine Festeinstellung ist das nicht, weil der Betrieb, der dich als Leiharbeiter nimmt, kein Interesse an einer Festeinstellung hat. Es mag Ausnahmen geben, aber das sind Einzelfälle, die sehr sehr sehr selten passieren. Bei Projektsachen kannste schon davon ausgehen, dass du am letzten Einsatztag die Kündigung kriegst, wenn sie danach nichts neues für dich haben. Das geht alles sehr fix und ist deshalb auch so beliebt, weil Hire and Fire hier in Deutschland zwar nicht erlaubt ist, aber via Leihbude doch durchgedrückt werden kann.
 

Nachtschatten

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Eine Festanstellung ist was sehr wertvolles in diesen Tagen der endlosen Praktika. Ich würde die nie aufgeben, für keine Liebe, kein Haus und für Leihsklavenarbeit gleich gar nicht. Da bist du absolut rechtlos und wehrlos der Willkür deines Herrn ausgeliefert. Eigentlich müssten die Gewerkschaften dagegen Sturm laufen und Generalstreik ausrufen. Leider kümmern die sich lieber sozialpartnerschaftlich um die zahlungskräftige Klientel der Festangestellten als um die Schwächsten der Schwachen. Für die haben sie höchstens schöne Worte, die könnt ihr nächsten Freitag wieder hören. Und die Sozen?! August Bebel würde im Grab rotieren.
 

Chegwidden

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Ein Generalstreik ist in Deutschland rechtlich nicht zulässig.

BTT:
Das ursprüngliche Prinzip von Leiharbeit ist ja, dass Firmen, die kurzfristig wegen hohem Arbeitsaufwand o.ä. mehr Mitarbeiter benötigen, geholfen werden kann.
Mittlerweile ist das in den meisten Fällen leider unterwandert worden. Und zwar mit Hilfe sämtlicher Regierungen der letzten Legislaturperioden.
Nicht nur, dass die Mitbestimmung gänzlich verloren ging, die Bundesagentur für Arbeit -also eigentlich die Regierung- kann prima ihre Zahlen schönen.

Andererseits lese ich in dem Startpost des TS ein Festhängen in alten Strukturen, den Anschlussverlust an Weiterentwickelungen, was ihm bei Initiativbewerbungen
bei anderen Firmen/Unternehmen sicher negativ angelastet wird. Er schreibt ja selbst, dass die Chance sich in neue Technologien einzuarbeiten gleich 0 ist.
Was das in der rasend schnellen IT-Welt heißt, kann man sich unschwer ausmalen.
(In einer Bewerbung sind Lücken im Lebenslauf, bzw. Stillstand der technischen Entwickelungen schlimmer als eine mehrjährige Anstellung bei einer Leih- oder Zeitarbeitsfirma)

Es gibt auch einige wenige positive Beispiele in Sachen Leiharbeit. Viele Firmen sind dazu übergegangen, dass sie so zukünftige Mitarbeiter *erst mal testen* und
dann von der Zeitarbeitsfirma übernehmen. Es sei dahingestellt, ob das menschlich und gewerkschaftlich vertretbar oder astrein ist....

Ich selber habe 6 oder 7 Bekannte/Freunde, die über diesen Weg einen unbefristeten Arbeitsvertrag von der Leiharbeit zur einsetzenden Firma erhalten haben.
(Und ja, da wurde definitiv vorher geguckt, ob der Mitarbeiter was taugt und/oder engagiert ist)
(Und nein, ich halte es nicht für gut, dass die Zeitarbeitsfirmen wie Pilze aus dem Boden schießen)
 

Pleitgengeier

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@Chegwidden: Das ist ja das "tolle" an der Zeitarbeit: Alle profitieren davon - außer dem gemeinen Volk und dessen Meinung hat hier noch nie jemanden Interessiert. Widerstand gibt es in Deutschland sowieso nie
Selbst den Gewerkschaften geht es offenbar auch am Arsch vorbei.
 

Philipus II

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Ich würde es wahrscheinlich nicht machen, selbst wenn die Leiharbeitsfirma mehr Geld bieten würde. Die Unsicherheit ist mir einfach zu hoch.
 

bevoller

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Ich will zwar ganz sicher keine Werbung für Zeitarbeit machen aber so pauschal ist diese Behauptung Quatsch und an der Grenze zur Verleumdung.
Bitte bitte vergiss das ganz schnell wieder und wechsel NICHT zu einer Leihbude. Bei den Leihbuden ist Hire and Fire angesagt - über 6monatige Probezeit. Die Bezahlung ist mies, du kriegst nicht alle Stunden bezahlt, die du arbeitest. Leihbetrieb will dich 40 h/Woche haben, hast aber mit Leihbude nur 35 h/Woche im Vertrag, 5 Stunden werden nicht bezahlt und illegalerweise auf ein Zeitkonto gepackt, wo dann davon Stunden abgezogen werden - auch illegalerweise, wenn die mal nichts für dich haben z.B., obwohl sie Nichteinsatzzeiten bezahlen müssen.
Das führen von Arbeitszeitkonten ist absolut nicht illegal, sondern eine mögliche Form, geleistete Mehrarbeit durch Freizeitausgleich zu vergüten (transitorische Überstunden). Illegal wird der Zugriff auf das Arbeitszeitkonto nur, wenn es durch den Arbeitgeber gegen den Willen des Arbeitnehmers gemacht wird. Ich hatte ja bereits erwähnt, dass manche Zeitarbeitsfirmen das unternehmerische Riskio der Nichteinsatzzeiten auf die Arbeitnehmer abwälzen.

Das geht alles sehr fix und ist deshalb auch so beliebt, weil Hire and Fire hier in Deutschland zwar nicht erlaubt ist, aber via Leihbude doch durchgedrückt werden kann.
Da es die 6-monatige Probezeit gibt, ist hier eine Kündigung ohne weiteres möglich, "Hire and Fire" ist also durchaus in Deutschland erlaubt. Das Kündigungsschutzgesetz schließt eine Wirksamkeit innerhalb der ersten 6 Monate ohnehin selbst aus.
Nach der Probezeit, bzw. leider mittlerweile sowieso immer häufiger, gibt es einen befristeten Arbeitsvertrag, der dem "Hire and Fire" prinzipiell doch sehr nahe kommt. Bei einer sachgrund bezogenen Befristung gilt zudem kein Limit. War ja letztes Jahr eine Postangestellte in den Medien, die 88 nur befristete Arbeitsverträge seit 1997 bekommen hatte.

Wobei gerade die Punkte Probezeit und Befristung die schlagensten Argumente gegen das moderne Sklaventum Zeitarbeit sind.

Andererseits lese ich in dem Startpost des TS ein Festhängen in alten Strukturen, den Anschlussverlust an Weiterentwickelungen, was ihm bei Initiativbewerbungen
bei anderen Firmen/Unternehmen sicher negativ angelastet wird.
Der möglich fehlende Anschluss an Weiterentwicklungen ist der einzig plausible Grund, der für einen Arbeitgeberwechsel und damit eventuell für eine Zeitarbeitsfirma sprechen könnte. Ich würde in jedem Fall eine reguläre Beschäftigung vorziehen. Zumal ich bezweifeln würde, dass Entleihbetrieb oder Zeitarbeitsfirma großartig Geld in Schulungen etc. investieren würden. Die Weiterbildung müsste dann nebenher laufen oder aber wäre "learning by doing".
Das spricht natürlich wieder gegen Zeitarbeit.


Es gibt auch einige wenige positive Beispiele in Sachen Leiharbeit. Viele Firmen sind dazu übergegangen, dass sie so zukünftige Mitarbeiter *erst mal testen* und dann von der Zeitarbeitsfirma übernehmen. Es sei dahingestellt, ob das menschlich und gewerkschaftlich vertretbar oder astrein ist....
Was eine schwache Ausrede darstellen dürfte. In behaupte, dass man innerhalb von 6 Monaten mehr als genug Gelegenheit hat, einen potentiellen Mitarbeiter gut genug kennenzulernen. Sollte selbst dieser großzügig bemessene Zeitraum nicht ausreichend sein, gäbe es ja noch die Befristung. Die beträgt immerhin auch maximal 2 Jahre bzw. unendlich, wenn ein Sachgrund vorgeschoben wird. Mehr als 15 Jahre für eine Post-Aushilfe sollte doch wohl reichen. :rolleyes:
 
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Nachtschatten

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Ein Generalstreik ist in Deutschland rechtlich nicht zulässig.
Die französische Revolution und die Wende waren auch nicht zulässig, das Recht ist mit den Siegern. Aber die deutschen Gewerkschaften bieten ein trauriges Bild mit ihrer Klientelpolitik, die wagen gewiß nichts. Schau dir die großen deutschen Gewerkschaftsführer der Weimarer Zeit an, da hat sich kaum einer von den Nazis korrumpieren lassen und einige wurden in den Lagern ermordet. Was ist denn diese "Sozialpartnerschaft" wert, wenn sie zu solchen Exzessen wie der Leiharbeit führt? Wenn Leute mit zwei Jobs zum Amt aufstocken gehen?

Die Gewerkschaften halten sich lieber an die Festangestellten. Bei VW am Band gibt es inzwischen richtig Apartheid, der Festangestellte verdient das Dreifache von dem, was der Kollege nebenan von der Zeitarbeitsfirma verdient, der exakt die selbe Arbeit macht. Da regt sich die medial präsente Gesellschaft darüber auf, dass Frauen angeblich 10% weniger verdienen als Männer, aber um die ernsten, systembedingten Probleme kümmert sich keiner. Weil keiner den Arsch in der Hose hat, das mal zu Ende zu denken. Hör mir auf mit den Gewerkschaften. Ich kann nur wiederholen, dass ich jedem, der eine Festanstellung besitzt rate, diese nie nie für Sklavenarbeit bei den Leihern aufzugeben. Dort hilft dir auch eine Gewerkschaft nichts.
 

musv

Bekannter NGBler

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  • #15
Also nach dem ich jetzt mal 2 Nächte darüber geschlafen hab, bin ich echt an dem Punkt, dass es mich zumindest reizt, mal dort zum Bewerbungsgespräch hinzugehen und mir das Ganze mal anzuhören. Zeitarbeitsfirma wäre übrigens die hier.

Ich mein, normalerweise gehen Leute von der Arbeitslosigkeit zur Zeitarbeitsfirma. Ich bin dagegen noch in der glücklichen Lage, dass ich zumindest aus wirtschaftlicher Perspektive keinerlei Druck hab, dort anfangen zu müssen. Damit sind die Verhandlungspositionen etwas ausgeglichener.

Btw. Mal eine andere Frage an die Informatiker / Softwareentwickler hier im Forum:
Ich wohn hier in einer Region, die eigentlich keinerlei wirtschaftliche Probleme hat. D.h. Arbeitgeber gibt's hier genug. Such ich allerdings auf den einschlägigen Jobbörsen, lande ich permanent nur bei Anzeigen von:
  • Zeitarbeitsfirmen, z.B. Ferchau, die zudem nur Standardtexte "reinpasten", die weder reizvoll noch aussagekräftig sind.
  • Studentenjobs und Praktika
  • Jobs mit Anforderungen, die jenseits von gut und böse liegen
Sucht ihr auf Jobportalen, oder grast ihr die ganzen Firmen direkt ab (Branchenverzeichnis -> Firmenhomepage)?
 
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cokeZ

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Einfach eine Bewerbung hinschicken! Hab ich auch immer so gemacht. Entweder kommt eine Absage da nicht gesucht wird, oder eine Einladung ;)

Jobportale, pf, da hat man doch wie du sagst eh nur die Zeitarbeitsfirmen drin.
 

The_Emperor



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Blindbewerbungen sind Zeitverschwendung, kein Betrieb stellt einfach so jemanden ein weil zufällig eine Bewerbung reinkommt. Ein Unternehmen das keine Stelle ausschreibt sucht kein Personal und nimmt auch keines auf. Jobportale werden allerdings auch immer mieser/unseriöser da auch ich die Erfahrung machte das dort zu 90% Leiharbeitsfirmen inserieren. Meinen aktuellen Job fand ich zB. in der Sonntagsausgabe einer Tageszeitung.
 

theSplit

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Blindbewerbungen sind Zeitverschwendung, kein Betrieb stellt einfach so jemanden ein weil zufällig eine Bewerbung reinkommt. Ein Unternehmen das keine Stelle ausschreibt sucht kein Personal und nimmt auch keines auf.

Würde ich so nicht stehenlassen wollen, man kann oft genug schon vorab eine Initiativbewerbung abschicken. Auch wenn gerade kein Bedarf ist ist dies doch ein legitimer Weg Initiative zu zeigen das man arbeiten will und könnte, wenn der Arbeitgeber gerade eine freie Stelle zu besetzen hat. Natürlich ist das generell keine Garantie, aber man stellt sich zumindest vor und hat schon einmal das Bein in der Tür bevor vielleicht jemand anderem die Stelle angeboten wird, so fern man dem Profil des Arbeitgebers entspricht. Ist kein Garant dafür das man für eine Stelle in Betracht kommt, aber es kann die Chancen enorm verbessern und sieht zu dem auch noch gut aus wenn man selbst den ersten Schritt macht und sich nicht darauf verlässt das jemand anderes einem entgegenkommt.

Das ist auch rein von Verhandlungstechnischen schon besser weil man selbst nicht auf "ich habe auf Ihre Antwort gewartet!"-Mitteilung reagiert, sondern, "sie wollen mich sehen?".
 

thom53281

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Mal kurz zu meiner Geschichte:
Ich bin direkt nach der Ausbildung auch zu einer Zeitarbeitsfirma gegangen. Die erste Firma, an die ich ausgeliehen wurde, warf mich leider nach zwei Monaten direkt wieder raus. Lag nicht an mir, sondern an "Einsparmaßnahmen". Daraufhin vermittelte mich meine Zeitarbeitsfirma zu meinem jetzigen Arbeitgeber weiter. Dort war ich ca. ein Jahr als Leiharbeiter tätig bis mir dort die Festanstellung angeboten wurde. Für mich war also damals die Zeitfirma das Sprungbrett zu meinem jetzigen Job.

Dennoch möchte ich die Zeit nicht wiederhaben. Das Gehalt war relativ mies und die Gefahr, dass es so wie beim 1. Mal läuft, (theoretisch) immer gegeben. Von heute her gesehen der halbrichtige Weg damals. Hat funktioniert, hätte besser sein können.

Also nach dem ich jetzt mal 2 Nächte darüber geschlafen hab, bin ich echt an dem Punkt, dass es mich zumindest reizt, mal dort zum Bewerbungsgespräch hinzugehen und mir das Ganze mal anzuhören.
Ich vertrete eigentlich die Meinung, dass man immer einen Job machen sollte, der einem vor allem Spaß macht. Was bringen einem eine Festanstellung und X Euro mehr, wenn man sich täglich mit irgendwelchen gruseligen VB-Projekten herumärgern darf? Dennoch sollte der Schritt zur Zeitarbeit wohl überlegt sein, da es auch schnell ein Griff in's Klo sein kann. Wegen der Hoffnung auf mehr Geld sollte man dort auf jeden Fall nicht anfangen, eher noch mit der Hoffnung auf mehr Geld bei einer späteren Festanstellung im Ausleihbetrieb.

Solltest Du bereits wissen, an welche Firma Du vermutlich ausgeliehen wirst, könntest Du ggf. auch dort konkret einmal nachfragen, wie es denn mit einer späteren Übernahme aussehen würde (ggf. kann man auch vom Arbeitsort darauf schließen). Sollten (belegbare) Übernahmemöglichkeiten da sein, könnte es sein, dass Du diese Stelle bekommst, solltest Du Dich gut machen. Sollten keine da sein -> eher Finger weg. Vielleicht hat diese Firma auch bereits andere (ähnliche) Posten mit Festanstellung ausgeschrieben, wo Du Dich theoretisch darauf bewerben und auch auf Deine weiteren Kenntnisse in den anderen Bereichen hinweisen könntest. Vielleicht wird ja dann eben jene Stelle mit einem Zeitarbeiter besetzt und Du kriegst Deinen Wunschjob direkt mit Festanstellung. Mit viel Glück, wenn Du Traumkandidat bist.

Zumal ich bezweifeln würde, dass Entleihbetrieb oder Zeitarbeitsfirma großartig Geld in Schulungen etc. investieren würden. Die Weiterbildung müsste dann nebenher laufen oder aber wäre "learning by doing".
Das spricht natürlich wieder gegen Zeitarbeit.
In meinem Fall hat der Ausleihbetrieb sämtliche Schulungen übernommen. Hatte da aber auch einen ziemlich guten Chef, der da sehr dahinter war.
 

bevoller

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Na das ist dann wohl die berühmt-berüchtigte Ausnahme von der Regel. Vielleicht hat er ja keinen ausreichend qualifizierten Dummen gefunden, der für die Kohle arbeitet, also musste er in den sauren Apfel beißen und etwas Geld in deine Weiterbildung investieren. Und im Anschluss hat er dich dann fest eingestellt, weil er seinerseits natürlich ziemlich dumm gewesen wäre, erst deine Schulungen zu finanzieren und dann später nicht mehr davon zu profitieren.

Aber mal im Ernst - im Regelfall läuft es eben nicht so ab wie bei dir, sondern es werden möglichst gut ausgebildete Mitarbeiter zu möglichst geringem Lohn gesucht, die dann 40 oder mehr Stunden knüppeln dürfen und wenn sie akut nicht mehr gebraucht werden, entweder mit eigener Freizeit ihren Arbeitsplatz bei der ZAF sichern dürfen oder aber gefeuert werden.
Natürlich kann es bei deinem Betrieb z.B. auch so gewesen sein, dass der Chef tatsächlich jemanden braucht(e), der gut qualifiziert ist und deshalb Schulungen bekommen hat. Das könnte wiederum die "Probezeit" verlängert haben, denn wenn du zur Schulung bist, lässt sich deine produktive Arbeitsleistung vielleicht nicht wirklich abschätzen.
Das ist aber auch nur Spekulation, weil ich die konkrete Situation nicht kenne. Ich bin mir dennoch sehr sicher, dass dein Chef weder die Finanzierung der Schulung, noch die Festeinstellung aus purer Nächstenliebe durchgezogen hat.
Generell dürfte Zeitarbeit als Karrierechance wohl eher zweifelhaft sein. Schrieb z.B. vor einigen Jahren auch die SZ. http://www.sueddeutsche.de/karriere/zeitarbeit-zweifelhafte-aufstiegs-strategie-1.1044192

Zwar gibt es auch gegenteilige Stimmen (http://www.wiwo.de/erfolg/beruf/wie...eit-zum-sprungbrett-werden-kann/10065062.html), allerdings stammt dir hier angeführte Studie auch von einer Personalvermittlungsfirma, die eben nicht nur vermittelt, sondern auch selbst Arbeitskräfte vermietet. Da wundert mich das positive Ergebnis der Studie nicht. ;)
Zeitarbeit käme für mich allenfalls im Falle einer Erwerbslosigkeit in Frage, sonst nicht.
 
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