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ngbStern
Moin moin,
ich belebe mal den Bereich hier ein wenig und möchte mit euch über das Thema Fernbeziehungen reden/schreiben.
Anlass dafür geben mir aktuelle Erfahrungen und ich höre mich momentan ganz gerne um, was so die Erfahrungen der Anderen sind.
Damals habe ich immer noch rumgetönt, dass sowas nicht klappen kann und habe durch mein Auslandsjahr sogar im Vorhinein eine recht lange Beziehung beendet, um dieses zu umgehen. Nun steck ich doch drin.
Ganz "kurz" meine Geschichte:
Ich bin seit ca. einem halbem Jahr im Ausland und habe in dieser Zeit eine Fernbeziehung in den Sand gesetzt und eine zweite geht gerade so ziemlich in die selbe Richtung. Erst mal finde ich es erstaunlich, dass es mir überhaupt gelungen ist innerhalb dieser kurzen Zeit zwei Fernbeziehungen aufzubauen. Aber dazu gleich mehr.
Die erste Fernbeziehung verlief wie erwartet. Man hatte im Sommer guten Kontakt, lernte sich kennen kurz bevor ich weg musste und ich sah das alles kritisch. Sie wollte versuchen es aufrecht zu erhalten und so wurde das Ganze seit meiner Abreise total lieblos und halbherzig am Leben erhalten. Irgendwann fiel uns dann auf, dass Sex alles war, was uns zusammen hielt und so endete die Beziehung nach ein paar Monaten kurz und schmerzlos.
Gleichzeitig baute ich mit einer anderen Freundin, die ich ebenfalls erst im Sommer kennen lernte (...der Sommer lief gut...) immer mehr Kontakt auf. Irgendwann waren wir uns so sicher, dass das mit uns beiden klappt, dass wir schon knapp 3 Monate eine Fernbeziehung führten, ohne jemals eine richtige Beziehung zusammen gehabt zu haben.
Über Weihnachten war man dann ein paar Wochen in der alten Heimat und alles was in den 3 Monaten nicht getan werden konnte, wurde komprimiert nachgeholt. Wir verstanden uns toll und es fühlte sich an, als würde man sich schon ewig kennen. Auch wenn der meiste Kontakt nur virtuell war. Plötzlich fing ich an mich mit dem Gedanken an eine Fernbeziehung anzufreunden. Dieses mal war es mir wert es richtig anzugehen.
Die Distanz zeigte einem nun wie ehrlich es einem wirklich ist, da sich der Kontakt komplett auf Schreiben/Skypen beschränkte. Auch Vertrauen spielte eine große Rolle.
Gleichzeitig lernte man die tatsächliche gemeinsame Zeit viel mehr zu schätzen und zu nutzen.
Wie dem auch sei, danach begann für mich wieder die Abreise und seit dem läuft nichts mehr so einfach wie vorher.
Nach nicht mal einem Monat fängt sie nun an zu zweifeln wie es weiter geht, da die Distanz sie vergessen lässt was sie wirklich für mich empfindet. Zitat.
Für mich ist das ehrlich gesagt eine ziemlich dumme Nummer, die von Unreife zeugt, wenn man nach einem Monat der Trennung eine (wenn auch junge, vielleicht zu junge) Partnerschaft anzweifelt, weil man sich gerade nicht sehen kann. Wenn es einem wichtig ist, dann kann man sich auch ein paar Monate zusammen reißen, warten und nicht nach ein paar Wochen vergessen, was einem am Anderen liegt, nur weil man ihn gerade nicht vor Augen hat.
Allgemein macht es Skype und Whatsapp heutzutage so einfach, sodass wirklich nur noch der körperliche Kontakt aussteht.
Und das ist eben auch der große Nachteil. Man steckt meiner Erfahrung nach in eine Fernbeziehung viel mehr rein als in eine richtige Beziehung, da man die körperliche Abwesenheit kompensieren muss. (Ich spare mir ein "reinstecken" Wortspiel )
Es muss irgendwie durch andere Mittel aufrecht erhalten werden, da man keine echte Nähe bieten kann. Das ist manchmal verdammt schwierig auf diese Weise etwas bieten zu können, etwas nettes zu tun, für jemanden da zu sein. In echt ist das wesentlich einfacher.
Gleichzeitig führt das (zu) viele Reden aber auch dazu, dass schnell mehr Unnötiges/Blödes gesagt wird, was wiederum leichter für Konflikte sorgt, die sich virtuell schwerer klären lassen.
Wie gesagt, meine aktuelle Freundin ist sich nun also nicht mehr sicher, was sie fühlt, da keine Nähe mehr besteht. Typische Gefühlsduselei. Vor einer Woche war noch alles wunderschön, plötzlich alles doof. Während Mann denkt "alles war gut, warten, alles wird gut", macht Frau sich wieder einen Haufen Gedanken.
Am liebsten würde ich es sofort beenden, ich habe es auch schon angedeutet. Wenn mir jemand offen sagt, er weiß nicht mehr wie es weiter geht und was er empfindet, dann warte ich nicht monatelang und halte etwas am Leben, was am Ende dann sofort zu Ende ist.
Aber nein, ich solle ja unser Treffen bald abwarten. Wenn man sich wieder sieht, wird ja alles wieder gut. Sowas soll man nicht gleich aufgeben.
Ich warte noch ab, aber in meinen Augen ist das unreife Scheiße. Meine Mutter wird mir auch nicht egal, weil ich sie mal eine Zeit lang nicht sehen konnte.
Ebenfalls habe ich in meinem unmittelbaren Bekanntenkreis zwei Freunde, deren Situation wesentlich verzwickter ist.
Beide führen Fernbeziehungen zu einem Partner, den sie im anderen Land kennen lernten und der dort permanent lebt/leben wird. Trotzdem halten beide Beziehungen schon sehr, sehr lange ohne Aussicht auf ein echtes Zusammenkommen und trotz Treffen, die nur ein paar Mal im Jahr vorkommen.
Das ist für mich eine schwere Situation. Nach einem Monat rum zu heulen und 4 Monate warten für zu lange halten, das ist für mich nicht nachvollziehbar. Das ist nicht unmöglich.
Genug von mir. Ich bin gespannt wie eure Erfahrungen/Meinungen so sind!
ich belebe mal den Bereich hier ein wenig und möchte mit euch über das Thema Fernbeziehungen reden/schreiben.
Anlass dafür geben mir aktuelle Erfahrungen und ich höre mich momentan ganz gerne um, was so die Erfahrungen der Anderen sind.
Damals habe ich immer noch rumgetönt, dass sowas nicht klappen kann und habe durch mein Auslandsjahr sogar im Vorhinein eine recht lange Beziehung beendet, um dieses zu umgehen. Nun steck ich doch drin.
Ganz "kurz" meine Geschichte:
Ich bin seit ca. einem halbem Jahr im Ausland und habe in dieser Zeit eine Fernbeziehung in den Sand gesetzt und eine zweite geht gerade so ziemlich in die selbe Richtung. Erst mal finde ich es erstaunlich, dass es mir überhaupt gelungen ist innerhalb dieser kurzen Zeit zwei Fernbeziehungen aufzubauen. Aber dazu gleich mehr.
Die erste Fernbeziehung verlief wie erwartet. Man hatte im Sommer guten Kontakt, lernte sich kennen kurz bevor ich weg musste und ich sah das alles kritisch. Sie wollte versuchen es aufrecht zu erhalten und so wurde das Ganze seit meiner Abreise total lieblos und halbherzig am Leben erhalten. Irgendwann fiel uns dann auf, dass Sex alles war, was uns zusammen hielt und so endete die Beziehung nach ein paar Monaten kurz und schmerzlos.
Gleichzeitig baute ich mit einer anderen Freundin, die ich ebenfalls erst im Sommer kennen lernte (...der Sommer lief gut...) immer mehr Kontakt auf. Irgendwann waren wir uns so sicher, dass das mit uns beiden klappt, dass wir schon knapp 3 Monate eine Fernbeziehung führten, ohne jemals eine richtige Beziehung zusammen gehabt zu haben.
Über Weihnachten war man dann ein paar Wochen in der alten Heimat und alles was in den 3 Monaten nicht getan werden konnte, wurde komprimiert nachgeholt. Wir verstanden uns toll und es fühlte sich an, als würde man sich schon ewig kennen. Auch wenn der meiste Kontakt nur virtuell war. Plötzlich fing ich an mich mit dem Gedanken an eine Fernbeziehung anzufreunden. Dieses mal war es mir wert es richtig anzugehen.
Die Distanz zeigte einem nun wie ehrlich es einem wirklich ist, da sich der Kontakt komplett auf Schreiben/Skypen beschränkte. Auch Vertrauen spielte eine große Rolle.
Gleichzeitig lernte man die tatsächliche gemeinsame Zeit viel mehr zu schätzen und zu nutzen.
Wie dem auch sei, danach begann für mich wieder die Abreise und seit dem läuft nichts mehr so einfach wie vorher.
Nach nicht mal einem Monat fängt sie nun an zu zweifeln wie es weiter geht, da die Distanz sie vergessen lässt was sie wirklich für mich empfindet. Zitat.
Für mich ist das ehrlich gesagt eine ziemlich dumme Nummer, die von Unreife zeugt, wenn man nach einem Monat der Trennung eine (wenn auch junge, vielleicht zu junge) Partnerschaft anzweifelt, weil man sich gerade nicht sehen kann. Wenn es einem wichtig ist, dann kann man sich auch ein paar Monate zusammen reißen, warten und nicht nach ein paar Wochen vergessen, was einem am Anderen liegt, nur weil man ihn gerade nicht vor Augen hat.
Allgemein macht es Skype und Whatsapp heutzutage so einfach, sodass wirklich nur noch der körperliche Kontakt aussteht.
Und das ist eben auch der große Nachteil. Man steckt meiner Erfahrung nach in eine Fernbeziehung viel mehr rein als in eine richtige Beziehung, da man die körperliche Abwesenheit kompensieren muss. (Ich spare mir ein "reinstecken" Wortspiel )
Es muss irgendwie durch andere Mittel aufrecht erhalten werden, da man keine echte Nähe bieten kann. Das ist manchmal verdammt schwierig auf diese Weise etwas bieten zu können, etwas nettes zu tun, für jemanden da zu sein. In echt ist das wesentlich einfacher.
Gleichzeitig führt das (zu) viele Reden aber auch dazu, dass schnell mehr Unnötiges/Blödes gesagt wird, was wiederum leichter für Konflikte sorgt, die sich virtuell schwerer klären lassen.
Wie gesagt, meine aktuelle Freundin ist sich nun also nicht mehr sicher, was sie fühlt, da keine Nähe mehr besteht. Typische Gefühlsduselei. Vor einer Woche war noch alles wunderschön, plötzlich alles doof. Während Mann denkt "alles war gut, warten, alles wird gut", macht Frau sich wieder einen Haufen Gedanken.
Am liebsten würde ich es sofort beenden, ich habe es auch schon angedeutet. Wenn mir jemand offen sagt, er weiß nicht mehr wie es weiter geht und was er empfindet, dann warte ich nicht monatelang und halte etwas am Leben, was am Ende dann sofort zu Ende ist.
Aber nein, ich solle ja unser Treffen bald abwarten. Wenn man sich wieder sieht, wird ja alles wieder gut. Sowas soll man nicht gleich aufgeben.
Ich warte noch ab, aber in meinen Augen ist das unreife Scheiße. Meine Mutter wird mir auch nicht egal, weil ich sie mal eine Zeit lang nicht sehen konnte.
Ebenfalls habe ich in meinem unmittelbaren Bekanntenkreis zwei Freunde, deren Situation wesentlich verzwickter ist.
Beide führen Fernbeziehungen zu einem Partner, den sie im anderen Land kennen lernten und der dort permanent lebt/leben wird. Trotzdem halten beide Beziehungen schon sehr, sehr lange ohne Aussicht auf ein echtes Zusammenkommen und trotz Treffen, die nur ein paar Mal im Jahr vorkommen.
Das ist für mich eine schwere Situation. Nach einem Monat rum zu heulen und 4 Monate warten für zu lange halten, das ist für mich nicht nachvollziehbar. Das ist nicht unmöglich.
Genug von mir. Ich bin gespannt wie eure Erfahrungen/Meinungen so sind!
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