@Mr_J: Genau, Amerika und Russland gegeneinander ausspionieren. Du weißt schon, dass egal wer gewinnt, Deutschland verlieren würde?
Egal ob nun Russland oder die USA verlieren, Europa und damit auch Deutschland würden verlieren. Was passiert denn, wenn plötzlich kein Öl/Gas mehr von Russland kommt? Was passiert denn, wenn das Weltwirtschaftssystem zusammen bricht? Glaubst du das würde an uns vorbei gehen?
Mal abgesehen, dass sowohl die USA, als auch Russland Atommächte sind. Bevor da einer freiwillig aufgibt, können wir uns von der Welt verabschieden und egal, wer den Erstschlag ausführt, danach ist die Erde für die nächsten milliarden Jahre unbrauchbar.
Ich bezweifele, dass du ernsthaft einen Krieg zwischen den USA und Russland möchtest!
Im Interesse der USA liegt es, dass möglich schnell Gras über die leidie NSA-Affäre wächst. Durch Nachstellungen und Schikanen aber zieht sich die Angelegenheit immer weiter hin. Ein Snowden im Moskauer Exil ist ein Stachel im Fleisch, ein Snowden, der sich frei in der EU bewegen kann, wäre keiner. Im Gegenteil: Snowden wäre Schnee von gestern. Seine Enthüllungen wären von der Öffentlichkeit abgehakt. Nichts ist langweiliger als die Sensation von einst.
Damit würde aber der Weg für weitere Plaudertaschen geebnet. Wird einem Snowden Gnade gewährt, kommt ein neuer Snowden, der vielleicht sogar noch mehr erzählen kann und noch schmutzigere Geheimnisse kennt. Es heißt also ein Exempel statuieren, damit jedem klar ist: "Wenn ich rede, dann ist es aus mit mir."
Erst recht wird es fantasiebegabteren Leute so gehen, die derzeit glauben, Mitarbeiter der NSA schüffelten in ihren Privatmails herum, oder Spanner würden über die Webcam ihr Liebesleben observieren.
Was willst du denn damit sagen? Dass es möglich ist, ist schlicht Fakt, das hat uns das Internet und die ganzen durch Erpressung in den Selbstmord getriebenen Jugendlichen und jungen Erwachsenen, schon zur Genüge gezeigt. Dass die NSA nicht unendlich Mitarbeiter beschäftigt um sämtliche Video-Quellen der Welt 24/7 zu überwachen, ist klar, dafür gibt es allerdings hinreichend gute Algorithmen zur Bild/Video-Analyse. Ich habe selbst schon Software gesehen, die für einen Videoinput entscheiden kann, ob eine "ungewöhnliche" bzw. "bedrohliche" Bewegung darauf stattfindet und das war vor mehreren Jahren. Ich bezweifele, dass die NSA nicht mindestens über ähnliche Mittel verfügt. Natürlich wird ein Großteil des Materials früher oder später wegen Wertlosigkeit verworfen, wahrscheinlich sogar mit Abstand das meiste. Allerdings weiß ja keiner, was nun vollautomatisiert analysiert wird, was direkt verworfen, was gespeichert, was von Menschen ausgewertet, was eventuell sogar fehlerhaft klassifiziert und was zur Aufnahme von Ermittlungen verwendet wird. Genau darin liegt aber das Problem. Man kann nicht mehr mit Sicherheit sagen "ich werde nicht überwacht", man muss davon ausgehen, dass man überwacht wird unabhängig davon, ob man sich nun gesetzeskonform verhält oder nicht. Man kann sich nicht mehr unbeobachtet fühlen und das führt dazu, dass man sich nicht mehr so verhält, wie man es eigentlich tun würde bzw. man wird sich immer so verhalten, als würde einem bei jeder Handlung auf die Finger geschaut und das ist nun mal eine Einschränkung der persönlichen Freiheit.
--- [2014-05-08 23:17 CEST] Automatisch zusammengeführter Beitrag ---
Es verschwindet vllt. mal kurz aus dem Fokus der Medien und aus den Tagesgedanken der Konsumenten. Es handelt sich aber nicht um eine kleine Affäre, sondern um einen erheblichen Missstand. Das wird sich sicher über mehrere Jahre hinweg ziehen und vllt. auch erst bei Regierungswechsel deutlichere Umgestaltung erfahren.
Umgestaltung ist die richtige Wortwahl, denn (ein) Spionagenetzwerk(e) gab es schon vor der aktuellen Affäre. Damals nannte sich der Spaß noch
Echelon und mit damals meine ich seit dem kalten Krieg. Die NSA Affäre kann man daher bestenfalls einen alten Hut moderner aufgezogen nennen. Vielleicht haben sich in der Zwischenzeit die Zwecke, das Ausmaß und die Techniken gewandelt, neu ist die Spionage-Affäre jedenfalls nicht und vergehen oder altern wird sie erst recht nicht.
Wer waren die
Hauptakteure bezüglich Echelon:
- National Security Agency (NSA), USA
- Government Communications Headquarters (GCHQ), Vereinigtes Königreich
- Communications Security Establishment Canada (CSE), Kanada
- Australian Signals Directorate (ASD), Australien
- Government Communications Security Bureau (GCSB), Neuseeland
Wikipedia: Erster Absatz
Wer sind die
Hauptakteure in der NSA Affäre:
- USA
- Vereinigtes Königreich
- Kanada
- Australien
- Neuseeland
Wikipedia: verlinkter Abschnitt „Fünf Augen“