- Registriert
- 14 Juli 2013
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Heute hatte ich tatsächlich einen Fall, wo ich die Kinnlade nicht so schnell wieder zu bekommen hab. Deswegen muss ich das hier mal eben als kleine Anekdote versenken.
Bin heute zu jemandem gekommen wegen DSL-Störungen. Hat sich realtiv schnell herausgestellt, dass der Anschluss voraussichtlich von einem Elektrogerät (EMV) gestört wird. Was ich da aber dann nach etwas Suchen gesehen hab, das schlägt dem Fass tatsächlich den Boden aus. Es ist nämlich die Art und Weise wie die Fritzbox am Strom betrieben wurde.
Am Haus waren überall an jeder nur erdenklichen freien Stelle Solarpanels montiert, wie sie normal auf Wohnwagen beispielsweise montiert werden. Diese liefen dann wiederum auf mehreren LKW-Batterien zusammen, an die dann wiederum mehrere 12V->230V-Wechselrichter angeschlossen waren. So wurde quasi fast die ganze Wohnung mit Solarstrom unabhängig vom Stromnetz betrieben. Eigentlich eine ganz pfiffige und lobenswerte Idee, wären da nicht ein paar prinzipielle Probleme:
Die Wechselrichter sind nur für den Betrieb in KFZ/Wohnwagen entwickelt worden und entsprechend nicht entstört. Verlegt man in seiner Wohnung nun ein zweites Netz eines nicht-entstörten Wechselrichters, so überträgt sich das natürlich durch Induktion auch auf alle anderen Kabel, die parallel in den Wänden dazu laufen. Folglich waren dann auf allen Kabeln (Strom, Telefon, Satellit, Netzwerk, etc.) starke Oberwellen vorhanden, die unter anderem den DSL kaputt machten (je nach Auslastung des Wechselrichters mehr oder weniger). Und nicht nur seinen DSL, sondern vermutlich auch sämtliche in der Nachbarschaft. Dass darüber auch die Fritzbox betrieben wurde, war vermutlich auch wenig vorteilhaft.
Ein viel größeres Problem ist aber, dass man als Elektro-Laie, der gerade mal ein Solarmodul mit einer Batterie und einem Wechselrichter verbinden kann, die eigentliche Gefahr unterschätzt, die von so einem System dann ausgehen kann. Das Problem ist nämlich, *wie* das in der Wohnung dann umgesetzt war. Am Schuko-Stecker des Wechselrichters waren mehrere Verteilerleisten angesteckt. Dort wurde dann über Verlängerungskabel in Kabelkanälen quer durch die Wohnung weiterverteilt, wo dann wiederum weitere Verteilerleisten kamen. Eigentlich auch ganz smart - Nicht! Das Stromnetz in Deutschland ist ja normal als TN-Netz ausgelegt. Als Ottonormalnutzer vergisst man dann schnell mal, dass man es hier plötzlich nicht mehr mit einem TN-System zu tun hat, sondern es ein IT-System ist. Das hängt praktisch erdungstechnisch in der Luft - der Schutzleiter erfüllt also auch exakt gar keinen Zweck. So war in dem ganzen System natürlich auch kein Fehlerstrom-Schutzschalter vorhanden, sondern einzig und allein der Strombegrenzer des Wechselrichters, der erst mit mehreren Ampere zu großem Strom auslöst. Hat man also beispielsweise vor drei Wochen in der metallernen Terrassentür ein Kabel eingeklemmt (L) und es fällt einem nun die Kaffeemaschine in die Spüle während dem Abspülen (N), so ist man dann einfach TOT, weil keine Schutzmaßnahmen vorhanden sind.
Bin daher froh, das gefunden zu haben, bevor jemandem was passiert ist mit dem Blödsinn.
Bin heute zu jemandem gekommen wegen DSL-Störungen. Hat sich realtiv schnell herausgestellt, dass der Anschluss voraussichtlich von einem Elektrogerät (EMV) gestört wird. Was ich da aber dann nach etwas Suchen gesehen hab, das schlägt dem Fass tatsächlich den Boden aus. Es ist nämlich die Art und Weise wie die Fritzbox am Strom betrieben wurde.
Am Haus waren überall an jeder nur erdenklichen freien Stelle Solarpanels montiert, wie sie normal auf Wohnwagen beispielsweise montiert werden. Diese liefen dann wiederum auf mehreren LKW-Batterien zusammen, an die dann wiederum mehrere 12V->230V-Wechselrichter angeschlossen waren. So wurde quasi fast die ganze Wohnung mit Solarstrom unabhängig vom Stromnetz betrieben. Eigentlich eine ganz pfiffige und lobenswerte Idee, wären da nicht ein paar prinzipielle Probleme:
Die Wechselrichter sind nur für den Betrieb in KFZ/Wohnwagen entwickelt worden und entsprechend nicht entstört. Verlegt man in seiner Wohnung nun ein zweites Netz eines nicht-entstörten Wechselrichters, so überträgt sich das natürlich durch Induktion auch auf alle anderen Kabel, die parallel in den Wänden dazu laufen. Folglich waren dann auf allen Kabeln (Strom, Telefon, Satellit, Netzwerk, etc.) starke Oberwellen vorhanden, die unter anderem den DSL kaputt machten (je nach Auslastung des Wechselrichters mehr oder weniger). Und nicht nur seinen DSL, sondern vermutlich auch sämtliche in der Nachbarschaft. Dass darüber auch die Fritzbox betrieben wurde, war vermutlich auch wenig vorteilhaft.
Ein viel größeres Problem ist aber, dass man als Elektro-Laie, der gerade mal ein Solarmodul mit einer Batterie und einem Wechselrichter verbinden kann, die eigentliche Gefahr unterschätzt, die von so einem System dann ausgehen kann. Das Problem ist nämlich, *wie* das in der Wohnung dann umgesetzt war. Am Schuko-Stecker des Wechselrichters waren mehrere Verteilerleisten angesteckt. Dort wurde dann über Verlängerungskabel in Kabelkanälen quer durch die Wohnung weiterverteilt, wo dann wiederum weitere Verteilerleisten kamen. Eigentlich auch ganz smart - Nicht! Das Stromnetz in Deutschland ist ja normal als TN-Netz ausgelegt. Als Ottonormalnutzer vergisst man dann schnell mal, dass man es hier plötzlich nicht mehr mit einem TN-System zu tun hat, sondern es ein IT-System ist. Das hängt praktisch erdungstechnisch in der Luft - der Schutzleiter erfüllt also auch exakt gar keinen Zweck. So war in dem ganzen System natürlich auch kein Fehlerstrom-Schutzschalter vorhanden, sondern einzig und allein der Strombegrenzer des Wechselrichters, der erst mit mehreren Ampere zu großem Strom auslöst. Hat man also beispielsweise vor drei Wochen in der metallernen Terrassentür ein Kabel eingeklemmt (L) und es fällt einem nun die Kaffeemaschine in die Spüle während dem Abspülen (N), so ist man dann einfach TOT, weil keine Schutzmaßnahmen vorhanden sind.
Bin daher froh, das gefunden zu haben, bevor jemandem was passiert ist mit dem Blödsinn.
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