Nur weil es in dem Ratgeber steht bedeutet das nicht, dass es nicht mehr in Papierform geht.
Na klar, gehn tut fast alles. Die Frage ist, welche Mittel du aufbringen kannst.
Microsoft und Co gehen bewusst Top-Manager von Konkurrenten abfischen. Da meldet sich der Laden sogar bei dir und du brauchst nur noch "deal" zu sagen, um einen Arbeitsvertrag zu bekommen. Da brauchst du dich überhaupt nicht zu bewerben. Das dürfte allerdings ungefähr weltweit 2000 Stellen betreffen, die auf diese Weise besetzt werden.
Klar, Fetternwirtschaft funktioniert auch prima ohne ernsthafte Bewerbung und klar, da brauchst du dann auch nicht in ein System eingetragen zu werden, sondern gibst deine Bewerbung deinem Schwager mit, der dir den Arbeitsvertrag als Austausch mitbringt.
A. Ist beides allerdings mehr Ausnahme als Regel
B. Ist beides vollkommen irrelevant für das Thema - weder was die Seriösität von Emailadressen angeht noch wie man sich bei irgendeinem Unternehmen bewerben kann
Das hat einem simplen Grund: Diese Online Formulare kosten Zeit, da füllt man leicht 30 Minuten alles aus. Nachdem es in manchen Sektoren Mangel an entsprechenden Bewerbern gibt und die Firmen diese quasi selbst anwerben versuchen sie möglichst wenig Hürden in den Weg zu legen. Ich hab ehrlich gesagt keine Lust 30 Minuten ein Online Formular auszufüllen was auch ein Hiwi direkt an der DB machen kann nur um mich zu bewerben.
Wieder beziehst du dich auf einen Spezialfall, siehe A und B oben.
Onlineformulare kosten außerdem den Bewerber Zeit und sonst niemanden. Die Personalabteilungen werden damit extrem entlastet.
Die Formulare können beispielsweise unvollständige Bewerbungen gleich ablehnen, über gewisse Kontrollfragen können unmittelbar ungeeignete Bewerber ausgeschlossen werden. Es können sogar Rankings für Bewerber erstellt werden, noch bevor sich auch nur ein einziger Personaler mit den eingegangenen zig tausenden Bewerbungen beschäftigt hat. Richtig, wenn man sich 10 Bewerbungen ansieht, muss man sich 10 Bewerbungen ansehen, egal ob digital oder analog. Wenn man aber 10.000 Bewerbungen
erhält und sie durch ein vollautomatisiertes Analysetool gejagt werden und man anschließend 3 Bewerbungen heraus bekommt, muss man nur 3 Bewerbungen anschauen. Hingegen wenn man 10.000 Bewerbungen erhält und sie sich alle selbst anschauen muss, dann muss man sich eben 10.000 Bewerbungen anschauen.
Es geht also um einen Filter, der
vor dem Anschauen der eingegangenen Bewerbungen installiert ist. Bei digitalen Bewerbungen ist er möglich, bei analogen eben nicht.
Wie gesagt, wenn du auf der Suche nach High-Potentials bist, dann das etwas ganz anderes. Dann sind wir weder in dem Fall, dass wir uns mit der Seriösität von Emailadressen beschäftigen, noch interessiert es uns Bewerbungen zu filtern.
Anstatt ein Argument zu nenen *wieso* die keine Bewerbung in Papierform akzeptieren sollten wird persönlich über die Glaubwürdigkeit angegriffen.
Es steht doch nicht zur Debatte, ob man Bewerbungen in Papierform akzeptieren sollte, sondern was in der Praxis üblich ist. Das Unternehmen gibt explizit an, dass nur digitale Bewerbungen berücksichtigt werden können. Da gibt es nichts zu argumentieren und es interessiert auch nicht, ob das gut oder schlecht ist, sondern es ist schlicht so. Oder willst du auch noch Argumente, warum 0°C genau 273.15K entsprechen soll? Man hat das so festgelegt und es ist Fakt.
BTW: Bewerbungen per E-Mail wurden bei bisher allen Firmen die ich kannte ausgedruckt um diese zu studieren.
Ich habe selbst bereits mit einem Abteilungsleiter von Siemens gesprochen und dem war es egal ob ich es ihm per Post schicke oder zumaile, er würde es sich eh ausdrucken.
Richtig, dem ist das egal und der würde sich die vielleicht ausdrucken. Bis die Bewerbung beim Abteilungsleiter ankommt, hat sie allerdings schon einen langen Weg und eine Vorauswahl hinter sich. Der Abteilungsleiter kann sich schon sicher sein, dass die Bewerbung mit großer Wahrscheinlichkeit keine 5 Minuten verschwendete Zeit ist. - Wie gesagt, abgesehen von Fetternwirtschaft!
Abgesehen davon erhält der Abteilungsleiter nur in kleinen / mittleren Unternehmen tatsächlich noch eine Bewerbung. Die Abteilungen geben einen Anforderungskatalog an die Personalabteilung, die beschafft den Mitarbeiter. Die Abteilungen erhalten später vielleicht noch eine Kopie vom Arbeitsvertrag.