[Politik und Gesellschaft] Dortmund: Tausende Menschen demonstrieren gegen Nazi-Aufmarsch

[img=left]https://www.picflash.org/viewer.php?img=hkpdfup1bsee9nm.jpg[/img] In Dortmund sind am gestrigen Samstag tausende Menschen gegen einen Aufmarsch von Rechtsextremisten auf die Straße gegangen. Die Polizei versuchte mit fast 5000 Beamten aus ganz Deutschland, ein Zusammentreffen der Linken und Rechten zu verhindern.

Etwa 930 Neonazis kamen nach Dortmund, 3000 Menschen beteiligten sich an einem bürgerlichen Protestmarsch. Außerdem waren etwa 2500 Linksautonome in Dortmund unterwegs. Nach Angaben der Polizei waren auch gewaltbereite Demonstranten dabei.

Linke Demonstranten besetzten zwei Bahnsteige eines Dortmunder Bahnhofs, weshalb der Nahverkehr für etwa eine Stunde unterbrochen werden musste. Die Demonstranten wurden abgeführt.

Insgesamt wurden drei Polizeibeamte verletzt, einer davon durch einen Flaschenwurf, die anderen durch Reizgas. Ein weiterer Polizist wurde von einem Stein am Helm getroffen, wodurch dieser zerbrach. Der Beamte wurde allerdings nicht verletzt. An einer Polizeiwache wurden außerdem drei Fahrzeuge durch Steinwurf und Brandsätze beschädigt. Außerdem entdeckten die Beamten ein Depot mit Brandsätzen.


Bild: Pixabay
Quelle: Focus Online

 

[Kenobi van Gin]

Wie gesagt, Demos haben eigentlich noch nie wirklich was gebracht.

Ich denke da gerade an den Passus in der französischen Verfassung. (Oder wars die amerikanische? Naja, steht ja fast das Gleiche drin). Wenn eine Regierung klar gegen die Interessen des Volkes handelt, dann kann diese Regierung - verfassungsrechtlich geschützt - auch mit Gewalt abgesetzt werden. So sinngemäß.
Natürlich bewegen sich Demos in aller Regel im gesetzlichen Rahmen und die Gewalt, die dort stattfindet, ist in aller Regel völlig an der Sache vorbei. Trotzdem: Solange die Leute auf die Straße gehen, habe ich das Gefühl, dass auch im Ernstfall noch Leute gegen ihre Regierung aufstehen würden.

Natürlich gibt es genug Völker, denen es mit ihrer Regierung schlechter geht als uns, und ich sehe uns auch nicht gerade auf dem Weg zur Diktatur oder so. Aber die Geschichte zeigt ja nunmal, dass sowas manchmal schneller gehen kann, als einem lieb ist. Und da beruhigt mich die Bereitschaft zum Flaggezeigen schon.

 

[Seedy]

@Kenobi van Gin:
Tja, die Gerichte müssten dazu aber zustimmen, sonst wirst du trotzdem eingebuchtet - Verfassung ist eben Auslegungssache und die Gerichte sind Teil des Feindes

 

[Hector]

Haben wir ja auch bei uns stehen. Aber jede Regierung die an der Macht ist, wird immer sich im Recht sehen und somit jeden, der etwas gegen sie unternehmen will, einknasten. Somit völlig überflüssiger Passus. Leider.

 

[The_Emperor]

Da sind sich sowohl Diktatur als auch Demokratie immer einig: Das System hat immer recht!

 

[U.S.C.H.]

@Hezu:

Denk nochmal drüber nach, wenn Du den Vergleich nicht verstehst, pöbel nicht.

 

[keinbenutzername]

Haben wir ja auch bei uns stehen. Aber jede Regierung die an der Macht ist, wird immer sich im Recht sehen und somit jeden, der etwas gegen sie unternehmen will, einknasten. Somit völlig überflüssiger Passus. Leider.

auch dir muss man nahelegen sich mal über die Gewaltenteilung zu informieren.
Dann hast du schon mal eine Grundlage die auf Fakten aufbaut.

Wenn du dann noch recherchierst wie oft es passiert, dass Gerichte Entscheidungen treffen die der aktuellen Regierung so gar nicht passen, dann sind wir einen Schritt weiter und können diese Diskussion vom Stammtischniveau befreien.

Die sich unter anderem durch Menschen entwickelt hat, die ihre Anliegen per Demo in die Welt getragen haben.
Und damit gezeigt haben, dass sie keine Minderheitenmeinung vertreten und dann erst im politischen Diskurs ernst genommen wurden.

mag teilweise stimmen.
Allerdings ist doch der Einfluss von Wahlergebnissen ein viel, viel größerer.

Konkrete Beispiele zu konkreten Themen bei denen Demos mal was verändert hätten sind eher rar.

Trotzdem ist natürlich die Demonstrationsfreiheit ein hohes Gut das man erhalten und verteidigen muss.

Allerdings befürchte ich halt, dass irgendwelche rechten Gruppen die irgendwelchen linken Gruppen versuchen die Demo zu zerschreien und/oder umgekehrt, recht sinnbefreit und ohne Auswirkungen sind.

 

[Dorfdisko]

Konkrete Beispiele zu konkreten Themen bei denen Demos mal was verändert hätten sind eher rar.

Die ganze Ökobewegung basiert auf Demos. Die Grünen, die dann durch Wahlen Einfluss hatten, kamen aus der Demobewegung.
Da gibt es noch mehr Beispiele.

Was die Parteien zur Wahl stellen, kommt ja auch darauf an, was sie denken, was der Wähler will.
Und das wissen sie weniger durch ihre Ortsverbände, sondern unter anderem auch im großen Ausmaß durch Demos.

 

[keinbenutzername]

Die ganze Ökobewegung basiert auf Demos. Die Grünen, die dann durch Wahlen Einfluss hatten, kamen aus der Demobewegung.
Da gibt es noch mehr Beispiele.

dann her damit.
Was genau sind denn die Auswirkungen der "Ökobewegung"?

Die Energiewende kam durch Fokushima und damit durch Angst vor Verlust von Wählerstimmen und nicht durch Demos.

 

[Seonendseounli]

In diesem Thread bestätigt sich mal wieder, dass immer die am meisten von Meinungsfreiheit und Zensur schreien, die am wenigsten verstehen worum es dabei eigentlich geht

Aber, was sehr erfreulich ist: Nach über 2000 Posts hat KBN mal etwas geschrieben was ich gut finde:

die Rechten kann man durchaus vergleichen, aber die Zeit war ein Glück schon ne andere.

 

[Dorfdisko]

Die Energiewende kam durch Fokushima und damit durch Angst vor Verlust von Wählerstimmen und nicht durch Demos.

Das Atomstrom überhaupt als Bedrohung gesehen wird, ist der Umweltbewegung mit ihren Demos zu verdanken.
Und diese Demos gab es schon vor Fokushima.
Ohne die Demos wäre der Ausstieg vorher undenkbar gewesen und auch nach Fokushima hätte es ohne die Demos vorher, die das extrem positive Bild über Atomenergie gewandelt hat, nicht zu dem neuen Ausstieg gekommen.

Ähnliches gilt für die Absage an den Krieg gegen den Irak nach 911, Schröder wusste durch Demos, dass er damit seine Wiederwahl ermöglicht.

TTIP ist erst durch Demos ins Bewusstsein der Bevölkerung gekommen, ohne Demos wäre das schon lange durch.

Usw...

 

[keinbenutzername]

Das Atomstrom überhaupt als Bedrohung gesehen wird, ist der Umweltbewegung mit ihren Demos zu verdanken.
..

klar. Bedrohung die keinen juckte sobald es um Wahlen ging.
Da schien die Bedrohung durch 5€/l Spritpreise höher.

nene.
Die Grünen hatten in BW nur wegen Fokushima die Regierung stellen können.
Die Energiewende oder besser den überstürzten Atomausstieg gab es nur wegen Fokushima.

 

[Dorfdisko]

@keinbenutzername:
Dein Horizont geht nicht sehr weit, oder?

Das der aktuelle Atomausstieg an Fokushima liegt, ist eigentlich keiner Diskussion würdig.

Aber wie gesagt, Atomenergie hatte mal einen sehr guten Ruf.
Warum meinst du, hat sich dieser Ruf geändert?
Weil die Leute plötzlich anfingen, sich für Energiegewinnung zu interessieren oder weil Aktivisten mittels Demos auf das Thema aufmerksam gemacht haben und die Gefahren benannten?

 

[Der_W]

Wer sich hinstellt und völlig offen Rassismus propagiert, Fähnchen mit HTLR aufhängt und dazu sich Zustände wie 1939 ausrufen möchte, verdient keine Toleranz.
Es würde sich ja auch kein geistig gesunder Mensch hinstellen und ernsthaft mit diesen salafistischen Dummschwätzern oder "Impfkritikern" diskutieren. Allein diesen Schwachsinn als tolerierens- oder disktuierenswert zu betrachten erhöht ihn in eine Position, in der er "diskutierenswert" sei.

Neonazis gehören ausgelacht, weil ihre ganze Ideologie in keinster Weise ernstzunehmen ist. Diesen Leuten sollte kein Raum für die Verbreitung ihres Schwachsinns gegeben werden.

Neonazis tolerieren... Aber sonst noch alles knusper bei euch? Seit wann akzeptieren wir denn Rassismus und Antisemitismus als "Meinung"? Das ist als ob ich in die Fußgängerzone kacke und es "Kunst" nenne und dafür Toleranz einfordere.

 

[Kenobi van Gin]

@Der_W: Meiner Meinung nach ist alles zu tolerieren, solange dabei niemand zu Schaden kommt. Wenn ein Fascho einen Ausländer verprügelt, dann hat das für mich nur peripher mit seiner Weltanschauung zu tun. Er ist dann einfach ein Arschloch und wäre wohl auch dann ein Arschloch, wenn er stattdessen Links sozialisiert worden wäre. Das gleiche gilt für Salafisten, Islamisten, einige Christen, Homophobe und wen sonst noch. All das ist dann auch nicht mehr zu tolerieren.
Aber solang jemand nur für sich selbst etwas gegen Ausländer hat, soll er meinetwegen irgendwo hinziehen, wo es keine Ausländer gibt, und das für sich behalten.

@Rest: Es heißt übrigens Fukushima.

 

[Chegwidden]

@Dorfdisko: Danke

So lassen sich die Erinnerungen an die Haue in Brokdorf und Wackersdorf besser ertragen.
Damals© war man noch Spinner, wenn man Atomkraft böse fand, heute finden Atomkraft ganz viele Menschen voll doof und gefährlich.

Und ich werde auch weiterhin auf Anti-Dumpfbacken-Demos gehen. Damit die wissen, dass ich das braune Gelumpe voll doof und gefährlich finde.
Ich zähle mich zum Bürgerlichen Spektrum (Polizeijargon)

 

[keinbenutzername]

Aber wie gesagt, Atomenergie hatte mal einen sehr guten Ruf.
Warum meinst du, hat sich dieser Ruf geändert?

Tschernobyl?
Andere Unfälle?
Dadurch bedingt Medienberichterstattung?
Oder willst du mir sagen der Ruf der Atomenergie hat sich verschlechtert weil ein paar Ökos als Bäumer verkleidet auf die Straße gingen?
Oder wegen der Anti-Castor "Demos"?

Dann solltest du dir mal Gedanken über deinen Horizont machen.

 

[Dorfdisko]

Tschernobyl?
Andere Unfälle?

Nein.

Dadurch bedingt Medienberichterstattung?

Nein, die Berichterstattung war nicht durch die Unfälle bedingt.

Oder willst du mir sagen der Ruf der Atomenergie hat sich verschlechtert weil ein paar Ökos als Bäumer verkleidet auf die Straße gingen?
Oder wegen der Anti-Castor "Demos"?

Was ich dir sagen will, habe ich jetzt schon ein paar Mal geschrieben.
Tschernobyl war im Osten, schlechte Technik vom Klassenfeind, es wurde verharmlost. Außer von den Aktivisten, die auf die Straße gegangen sind.
Das wurde von den Medien aufgegriffen und so hat sich dort langsam die Meinung geändert.

Selbst heute gibt es noch genügend Leute, die meinen, man sollte weiter auf die Atomenergie setzen.
In Japan haben Anti-Atomkraft-Demos keine Tradition, daher wird dort trotz Fukushima weiter von der Politik auf Atomenergie gesetzt. Mittlerweile gibt es auch dort Demos und mittel- bis langfristig wird dies dazu führen, dass auch dort aus der Technik ausgestiegen werden wird.

Dann solltest du dir mal Gedanken über deinen Horizont machen.

Gähn.

 

[Larius]

@Dorfdisko: Die Technik von Tschernobyl war gar nicht mal so schlecht. Das Hauptproblem war, dass man einen Test dort durchführen wollte und dazu Sicherheitsmaßnahmen, die so einen Zustand verhindert hätten, außer Betrieb setzen hat müssen. Als dann der Reaktor nicht mehr kontrollierbar war ging das Notstrom-System nicht da dies auf Reaktorenergie angewiesen war. War halt ein Fehler in der Konzipierung, aber man hat seine Lehren draus gezogen.

Und wenn die Herrschaften jetzt bitte wieder zurück zum Thema gehen würden?

 

[Alfred Tetzlaff]

@Dorfdisko: Die Technik von Tschernobyl war gar nicht mal so schlecht.

Back to topic ist durchaus lobenswert, aber das da oben ist ausgemachter Bullshit erster Güte!

https://de.m.wikipedia.org/wiki/RBMK#

Lass solche Behauptungen besser sein, wenn du davon keine Ahnung hast... Danke!

 

[shamrock]

Back to Topic: Nazis sind doof! Damit meine ich diese hohlen gestrigen, die meinen, man müsste jeden zweiten Tag irgendeine SA- oder SS-Größe ehren, die im Kampf gegen irgendwen 'gefallen' ist, und dann möglichst viel Stress verursachen. Das Sperren ganzer Stadtteile oder zumindest von wichtigen Straßen geht mir gehörig auf den Sack...

Aber auch die linken Gegendemonstranten - nicht alle, aber zumindest der 'schwarze Block' - machen solche Veranstaltungen auch nicht stressfreier...

Dennoch ist es wichtig, laut und deutlich zu sagen, dass man mit 'Nazi-Ideologie' nichts anfangen kann (wenn es denn so ist). Auch sollte man dem Arbeits-, Schul- oder auch Sportkollegen sagen, dass man mit solchen Menschen nichts zu schaffen haben möchte. Das passiert leider nur noch selten, stattdessen hört man immer wieder 'das wird man jawohl noch sagen dürfen' und ähnliches. Vllt auch ein Grund für den Erfolg dieser komischen Partei, von der man immer wieder hört. Zumindest argumentieren sie ähnlich...

Wie auch immer. Ich sage ja immer: Nazis haben kleine Pimmel - da ziehen die meisten zeternd ab und ich habe meine Ruhe...