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Man möge es mir verzeihen, dass ich die letzten Tage wenig Zeit hatte und diesen Thread nicht komplett verfolgt habe. Aber ich möchte das von Larius gesagte unterschreiben. Auch wenn ich viele Meinungen (vor allem die, die in Richtung des Interviewpartners/Chemtrails gehen) nicht ernstnehmen kann, ist es meiner Meinung nach trotzdem richtig, sich mit diesen Meinungen auseinanderzusetzen. Wenn diese Leute ihre Meinungen nicht hier verbreiten (wobei "verbreiten" relativ ist), dann tun sie das möglicherweise woanders, wo sie möglicherweise weniger Kritik ernten werden oder sogar bejaht werden. Dann habe ich diese Meinungen lieber hier, zusammen mit vernichtender Kritik, wo man vielleicht sogar drauf verlinken kann, wenn entsprechende Meinungen an anderer Stelle auftauchen.klar kann man das machen und ihr macht das ja auch.
Ich finde trotzdem das solche Spinner nicht ins NGB gehören.
Vor allem möchte ich aber auch erwähnen, dass hinter manchen Geschichten/Meinungen/etc. auch manchmal irgendwo ein wahrer Kern steckt. Auch wenn man das auf den ersten Blick möglicherweise nicht erwarten würde. Wenn man sich aber von vorneherein nicht damit auseinandersetzt, hat man nie die Chance, diesen möglicherweise wahren Kern zu finden. Das muss jetzt nicht z. B. auf Chemtrails zutreffen (imho ist das wirklich ziemlicher Quatsch) aber ich möchte mal etwas ausholen und ein Beispiel dazu bringen, ebenfalls aus der Esoterikschiene.
Die Wünschelrute ist wissenschaftlich bis heute weder bestätigt noch widerlegt worden. Auch halte ich das für absoluten Quatsch, z. B. einen Wohnraum mit der Wünschelrute nach Erdstrahlen zu untersuchen und dann zu "entstören". Das funktioniert einfach nicht und etwaige Ausschläge der Wünschelrute sind rein dem Unterbewusstsein des Gehenden geschuldet (weswegen auch bei jedem Wünschelrutengeher ein anderes Ergebnis herauskommt). Allerdings gibt es ab und zu Berichte von Wünschelrutengehern, die tatsächlich erfolgreich etwas gefunden haben. Ok, man mag meinen, blindes Huhn, usw.
Ich war mal mit einem Kollegen von mir zusammen auf einer Baustelle. Der hat dann urplötzlich seine Wünschelrute gezogen und damit ein Kabel gesucht und dann auch gefunden. Ich hab das zunächst als Zufall bzw. gut geschätzt abgetan. Ich konnte aber nicht widerstehen, das auch mal selbst auf den nächsten Baustellen auszuprobieren. Ich habe mit seiner Methode eine Trefferquote von 97%, das Kabel auf den Zentimeter genau zu finden ohne vorher zu wissen, wo es eigentlich liegt (97%, da ich einmal was gefunden hab, das aber nicht das Richtige war und einmal tatsächlich falsch lag). Und das auf mehr zwei Jahre gesehen. Ich finde das furchtbar! Ich bin als wissenschaftlich interessierter Mensch eigentlich der Meinung, dass es nicht funktionieren kann. Dennoch habe ich bislang Ergebnisse erhalten, die so genau sind, dass sie eigentlich nicht durch unterbewusstes Schätzen entstanden sein können.
Aber warum wurde die Wünschelrute bislang nie wissenschaftlich bestätigt? Ich habe da mehrere Theorien. Zum einen beschäftigen sich nur wenige wirkliche Wissenschaftler mit dem Thema. Viele davon eigentlich nur, um zu zeigen, dass alles Quatsch ist (und sind damit von vorneherein befangen). Die meisten, die sich damit beschäftigen, sind Pseudo- oder Antwisissenschaftler. Zum Anderen gibt es in dem Bereich sehr viele Scharlatane. Meiner Meinung nach stellen 99% aller Wünschelrutengeher ziemlichen Quatsch fest. Wenn dann noch in einem wissenschaftlichen Experiment irgendwie gefüllte Wassereimer gefunden werden sollen, die man so nie finden kann, dann kann das erst recht nicht funktionieren. Die meisten Experimente, die ich bislang gesehen habe, sahen aber so oder so ähnlich aus.
So kommen halt beide Parteien nie auf einen gemeinsamen Nenner. Die Einen halten es weiterhin für totalen Quatsch und die Anderen verbreiten weiterhin Quatsch und entstören Wohnräume und nach der wirklichen Wahrheit wird imho nicht gesucht. Gerade deswegen ist es eben meiner Meinung nach richtig, sich auch ernst mich kontroversen Themen auseinanderzusetzen und dabei durchaus offen für Neues zu sein. Auch wenn man nicht jeden Quatsch glauben muss.
Mein zwei Cent dazu. Und nun zerfleischt mich.