CloudFlare-Service als Honeypot

[Mareacho]

Auf der Enthüllungsplattform Cryptome findet sich ein kleiner, unscheinbarer Post, der alle Zutaten
für eine nette Verschwörungstheorie bietet.

CloudFlare als DNS-Proxy dürfte den Meisten spätestens seit dem Disput mit
"dem Mann, der das Internet lahmlegen wollte", ein Begriff sein. CloudFlare bietet Schutz vor DoS-Attacken
und zwar allen, Hackern, Pirates, 'seriösen' Foren wie Gulli und 'Schmuddelkindern' wie Anonymous;
so weit, so gut.
Daniel Brandt, seines Zeichen langjähriger Kritiker von Intel-Diensten, Google und Wikipedia,
betreibt die Seite CloudFlare-Watch, der die Macher von CloudFlare beleuchtet; Interview mit ihm über den Watch-Blog. Und da stehen dann so lustige Sachen wie vom CloudFlare-CEO MatthewPrince:

"Back in 2003, Lee Holloway and I started Project Honey Pot as an open-source project to track online fraud and abuse. The Project allowed anyone with a website to install a piece of code and track hackers and spammers. We ran it as a hobby and didn't think much about it until, in 2008, the Department of Homeland Security called and said, 'Do you have any idea how valuable the data you have is?' That started us thinking about how we could effectively deploy the data from Project Honey Pot, as well as other sources, in order to protect websites online. That turned into the initial impetus for CloudFlare."

Und: Prince gave a presentation in 2005 at a conference in Vienna. And even today,
LinkedIn brags of his "substantial work with government and law enforcement."

Unter dem Hintergrund sei dann doch mal gefragt, wieso machen US-Mail- Crypto- und Unix-Services zu,
ein US-DNS-Proxie wie Cloudflare stellt einen Rechtsberater ein, um Behördenzugriffe zu minimieren.
Und das langt dann für Kunden außerhalb der US?

Nachzulesen im zweiten Cryptome-Link des Posts, neben evtl. Finanzeinbußen US basierter Dienste, Tss.
"..it has hired a legal counsel specifically to help it minimize the scope of such requests, says CEO Matthew Prince."

 

[TheOnly1]

Ich sehe den Laden inzwischen auch ein wenig skeptisch.
Kennt eigentlich jemand brauchbare Alternativen zu Cloudflare, mit ähnlichen Leistungen und Features?

 

[accC]

Ich sehe nicht ganz den Zusammenhang.

Bla bla bla, Cloudflare arbeitet mit Behörden zusammen
US-Mail- Crypto- und Unix-Services machen zu
Cloudflare stellt einen Rechtsberater ein
langt das für Kunden außerhalb der US?

Was haben Mail-, Crypto- und Unix-Service- Anbieter mit Cloudflare zu tun?


Mailanbieter könnten ggf. schließen, weil sie den Überwachungsvorgaben der USA nicht nachkommen wollen/können.
Crypto war und ist in den USA schon immer sehr streng reguliert, also ist die USA auch für sie nicht der optimale Standort.
Was du mit Unix-Service-Anbietern meinst, weiß ich nicht..
Was die jetzt aber mit Cloudflare zu tun haben verstehe ich wie bereits gesagt ebenfalls nicht.

Cloudflare schützt, soweit ich informiert bin, Seiten vor DDoS Angriffen. Das schließt doch nicht aus, dass sie nicht auch mit Behörden kooperieren dürfen.
Ich sehe hier keinen Grund, warum man von einer Verschwörung ausgehen könnte.

 

[KLDKO]

Es ist eben alles eine Verschwörung gegen harmlose User. Die Behörden haben nichts anderes zu tun als ständig jeden Bürger, jeden rechner, jede Webseite zu überwachen. Ich habe das Gefühl, hier fühlen sich einige als viel zu wichtig. Die amerikanische Regierung liest und dafür garantiere ich, nicht eure Mails in denen ihr irgend etwas an irgend jemand schreibt, es steht doch sowieso schon im Facebook oder Twitter. Paranoia sind btw. behandelbar.


MfG KLDKO

 

[Mareacho]

@accC: Grundlage dieser Services ist Vertrauen, können Benutzer der Dienste ihnen nicht mehr vertrauen, gehen sie weg und die Läden können schließen, das sieht auch CloudFlare's CEO so:
"Fundamentally, we are in the trust business, and if people stop trusting us,...the switching costs are not that high and people go away."

Aufgrund der Quellen von mir als nette Versch.theorie bezeichnet, auch wenn Fragen+Fakten vielleicht plausibel klingen. Lt. Brandt sitzt CloudFlare auf beiden Seiten des Tisches, vermeintlichen criminals+victims
(bißchen ausführlicher im Interview-Link).

Der Unix-Service hieß Groklaw, der Blog dokumentierte OS-Rechtsstreitigkeiten über die letzten ~10 Jahre
und machte kürzlich dicht, weil er Quellenschutz nicht mehr garantieren konnte.

Edit: eigentlich geht's um die Un/Wahrscheinlichkeit eines Honeypots von Leuten, die sowas schon mal aufgelegt hatten; keine gelegentliche Zusammenarbeit für einige Requests, ein Honeypot für US-Behörden.
Das z.B. auch Anwaltskanzleien Honeypots aufsetzen um Copyrightverstöße zu ermitteln, wurde in der letzten Woche noch von Torrentfreak berichtet, mit dem Ergebnis das zwischenzeitlich eine Unterlassungsklage und Abschaltung
von Providerseite im Raum stand.

PS: verbuchts doch mal als Netzgeschichte, ohne gleich manische Paranoia, Verschwörungsspinner, ect.
daraus zu machen. Irgendwelche Indianerehrenwortsgarantien ausm IRC-Keller mögen ja fürs alltägliche Partygeschehen und normale Belanglosigkeiten funktionieren; es soll auch schon Fälle gegeben haben,
da sah es etwas anders aus. Gegen Dummheit+Ignaroganz gibts leider nur Gottes Segen.