Kaesereibe
Haben oder Sein?
Moinsen werte NGBler,
gestern stieß ich beim durchforsten alter Foren auf eine Sache, die bisher komplett an mir vorbeigegangen ist und die auch im NGB noch keine Erwähnung fand (übrigens scheinbar auch nicht im g:b damals). Einige von euch werden aber sicherlich schon davon gehört haben. Es handelt sich dabei in einer Sache, die ich leider nicht in ihrer Komplexität beschreiben kann, da mir dafür das Fachwissen und -verständnis einfach fehlt. Ich lasse deshalb nach einer kurzen Zusammenfassung der Dinge Fremdlinks sprechen
Bei Cicada 3301 handelt es sich um eine Art Interneträtsel, dass seinen Anfang am 05. Januar 2012 auf 4chan nahm (jaja, wo auch sonst). Dort wurde folgendes Bild geposted (das angeblich zuvor irgendwo auf Ebay auftauchte):
Schnell konnte herausgefunden werden, dass bei diesem JPG eine steganographische Verschlüsselung vorlag. Mein Verständnis der Materie hört übrigens schon hier so gut wie auf. Scheinbar konnte mit entsprechender Software jedenfalls ein Hinweis aus dem JPG decodiert werden, zusammen mit einer verschlüsselten Nachricht. Der Hinweis gab einen Anstoß dazu, wie der Schlüssel zu ermitteln sei. Die verschlüsselte Nachricht entpuppte sich letztlich als eine Reddit-URL und als dieser Verweis auf einen Buchcode. Bei Reddit fand man einige auffällige Posts eines immer wiederkehrenden Nicks mit scheinbar verschlüsseltem Inhalt, bei dem man vermutete dass es sich um benötigte Textpassagen aus dem noch unbekannten Buch handelte. Auf der selben Reddit-Seite sah man unterschiedliche Zahlenkomibationen an unterschiedlichen Positionen der Seite, darunter auch Darstellungen aus dem Maya-Zahlensystem. Mir wirds hier zu abgefahren, ich kann nur sehr grob beschreiben, dass man das komplizierte Zahlenrätsel mit vielen Überlegungen und Scripts letztlich lösen konnte und auf eine Website gelangte, auf dem ein Countdown heruntergezählt wurde. Nach Ablauf des Countdowns erschienen dort GPS-Koordinaten, die auf Positionen in den USA, Polen, Frankreich, Südkorea und Australien verwiesen.
Mittlerweile hatte sich eine gewisse Community gebildet, die an der Lösung des Rätsels arbeitete und gespannt auf das Ende des Puzzles war. Diese Truppe traf sich überwiegend im IRC und setzte sich aus internationalen IT-Begeisterten zusammmen. So dauerte es auch nicht lange, bis sich Personen dort fanden, die die entsprechenden GPS-Positionen persönlich aufsuchen konnten. Sie fanden dort Plakate an Litfaßsäulen o.Ä., auf denen ein QR-Code unter dem Cicada-Logo abgedruckt war. Das ist für mich eigentlich der abgefahrenste Teil der ganzen Sache.
Insgesamt handelte es sich um 14 Positionen weltweit und damit 14 QR-Codes. Scannte man diese, erhielt man mal wieder ein JPG mit einer verschlüsselten Botschaft. Ingesamt wohlgemerkt also 14 unterschiedliche versteckte Botschafen. Details zu diesem Rätsel spare ich mir erneut - letztlich führte es jedenfalls zu einer versteckten Seite im TOR-Netzwerk. Auf dieser Seite konnte man eine Mail-Adresse eintragen, allerdings war sie nach relativ kurzer Zeit offline, wodurch die Gruppe jener Personen, die die nächsten Rätsel erhielten, stark eingegrenzt wurden. Ab diesem Punkt wurden die Rätsel zunehmend individualisierter; von der benötigten Verfahrensweise zur Entschlüsselung zwar gleich, aber jeder Teilnehmer erhielt andere Ergebnisse. Damit verlief sich die Sache langsam. Interessanterweise schien die Idee der Urheber des 3301-Rätsels nämlich aufzugehen - die Personen, die noch am Ball waren, hörten langsam auf, ihre Schritte und Ergebnisse zu veröffentlichen. Zu neugierig war jeder, was ihn am Ende erwarten würde. Man nahm die expliziten Warnungen damit also ernst, seine Ergebnisse nicht zu verraten. Der Sinn und Zweck des 2012 gestarteten Rätsels wurde damit niemals geklärt. Außer ein paar Gerüchten findet man keine konkreten Aussagen zum Ergebnis der Challenge.
Auf Heise vermutet man retrospektiv wie auch an vielen anderen Stellen, dass es sich bei der Challenge um ein Rekrutierungsverfahren irgendeiner Organisationen handeln könnte, beispielsweise von Geheimdiensten oder Hackerorganisationen. Hier behauptet jemand beispielsweise, dass die letzte Aufgabe des 2012er-Rätsels darin bestand, einen TCP-Server aufzusetzen, "der auf definierte Anfragebefehle mit passenden Rückmeldungen antworten musste" und dass jene, die es so weit schafften, letztlich einen Link zu einem Forum im Darknet erhielten.
Am 05. Januar 2013 startete übrigens eine neue Runde und - tada - vor 2 Tagen erschienen erneut vermeintliche Bilder der selben Urheber. Diesmal scheinbar über Twitter. Den aktuellen Stand der Dinge zum 2014er-Rätsel findet man hier.
Weiterführendes, wie versprochen für die harten unter euch: Hier beschreibt der Progger Joel Eriksson sehr detailliert sein Vorgehen in der 2012er-Runde bis zu seinem Ausscheiden. Hier schreibt die NZZ über der Rätsel, hier die NPR. Mit Google lässt sich natürlich noch weiteres finden.
Kurzum also: Habt ihr bereits von diesem seltsamen Rätsel gehört? Was haltet ihr davon? Ich finds wie gesagt ziemlich abgedreht. Mein IT-Wissen reicht nichtmal ansatzweise aus, um irgendwie daran mitzuwirken. Allerdings verstehe ich so viel, dass zumindest die Ersteller des Rätsels ziemlich ausgefuchste Leute sein müssen, die sich sehr viele Gedanken über ihre Vorgehensweise gemacht haben.
gestern stieß ich beim durchforsten alter Foren auf eine Sache, die bisher komplett an mir vorbeigegangen ist und die auch im NGB noch keine Erwähnung fand (übrigens scheinbar auch nicht im g:b damals). Einige von euch werden aber sicherlich schon davon gehört haben. Es handelt sich dabei in einer Sache, die ich leider nicht in ihrer Komplexität beschreiben kann, da mir dafür das Fachwissen und -verständnis einfach fehlt. Ich lasse deshalb nach einer kurzen Zusammenfassung der Dinge Fremdlinks sprechen
Bei Cicada 3301 handelt es sich um eine Art Interneträtsel, dass seinen Anfang am 05. Januar 2012 auf 4chan nahm (jaja, wo auch sonst). Dort wurde folgendes Bild geposted (das angeblich zuvor irgendwo auf Ebay auftauchte):
Schnell konnte herausgefunden werden, dass bei diesem JPG eine steganographische Verschlüsselung vorlag. Mein Verständnis der Materie hört übrigens schon hier so gut wie auf. Scheinbar konnte mit entsprechender Software jedenfalls ein Hinweis aus dem JPG decodiert werden, zusammen mit einer verschlüsselten Nachricht. Der Hinweis gab einen Anstoß dazu, wie der Schlüssel zu ermitteln sei. Die verschlüsselte Nachricht entpuppte sich letztlich als eine Reddit-URL und als dieser Verweis auf einen Buchcode. Bei Reddit fand man einige auffällige Posts eines immer wiederkehrenden Nicks mit scheinbar verschlüsseltem Inhalt, bei dem man vermutete dass es sich um benötigte Textpassagen aus dem noch unbekannten Buch handelte. Auf der selben Reddit-Seite sah man unterschiedliche Zahlenkomibationen an unterschiedlichen Positionen der Seite, darunter auch Darstellungen aus dem Maya-Zahlensystem. Mir wirds hier zu abgefahren, ich kann nur sehr grob beschreiben, dass man das komplizierte Zahlenrätsel mit vielen Überlegungen und Scripts letztlich lösen konnte und auf eine Website gelangte, auf dem ein Countdown heruntergezählt wurde. Nach Ablauf des Countdowns erschienen dort GPS-Koordinaten, die auf Positionen in den USA, Polen, Frankreich, Südkorea und Australien verwiesen.
Mittlerweile hatte sich eine gewisse Community gebildet, die an der Lösung des Rätsels arbeitete und gespannt auf das Ende des Puzzles war. Diese Truppe traf sich überwiegend im IRC und setzte sich aus internationalen IT-Begeisterten zusammmen. So dauerte es auch nicht lange, bis sich Personen dort fanden, die die entsprechenden GPS-Positionen persönlich aufsuchen konnten. Sie fanden dort Plakate an Litfaßsäulen o.Ä., auf denen ein QR-Code unter dem Cicada-Logo abgedruckt war. Das ist für mich eigentlich der abgefahrenste Teil der ganzen Sache.
Insgesamt handelte es sich um 14 Positionen weltweit und damit 14 QR-Codes. Scannte man diese, erhielt man mal wieder ein JPG mit einer verschlüsselten Botschaft. Ingesamt wohlgemerkt also 14 unterschiedliche versteckte Botschafen. Details zu diesem Rätsel spare ich mir erneut - letztlich führte es jedenfalls zu einer versteckten Seite im TOR-Netzwerk. Auf dieser Seite konnte man eine Mail-Adresse eintragen, allerdings war sie nach relativ kurzer Zeit offline, wodurch die Gruppe jener Personen, die die nächsten Rätsel erhielten, stark eingegrenzt wurden. Ab diesem Punkt wurden die Rätsel zunehmend individualisierter; von der benötigten Verfahrensweise zur Entschlüsselung zwar gleich, aber jeder Teilnehmer erhielt andere Ergebnisse. Damit verlief sich die Sache langsam. Interessanterweise schien die Idee der Urheber des 3301-Rätsels nämlich aufzugehen - die Personen, die noch am Ball waren, hörten langsam auf, ihre Schritte und Ergebnisse zu veröffentlichen. Zu neugierig war jeder, was ihn am Ende erwarten würde. Man nahm die expliziten Warnungen damit also ernst, seine Ergebnisse nicht zu verraten. Der Sinn und Zweck des 2012 gestarteten Rätsels wurde damit niemals geklärt. Außer ein paar Gerüchten findet man keine konkreten Aussagen zum Ergebnis der Challenge.
Auf Heise vermutet man retrospektiv wie auch an vielen anderen Stellen, dass es sich bei der Challenge um ein Rekrutierungsverfahren irgendeiner Organisationen handeln könnte, beispielsweise von Geheimdiensten oder Hackerorganisationen. Hier behauptet jemand beispielsweise, dass die letzte Aufgabe des 2012er-Rätsels darin bestand, einen TCP-Server aufzusetzen, "der auf definierte Anfragebefehle mit passenden Rückmeldungen antworten musste" und dass jene, die es so weit schafften, letztlich einen Link zu einem Forum im Darknet erhielten.
Am 05. Januar 2013 startete übrigens eine neue Runde und - tada - vor 2 Tagen erschienen erneut vermeintliche Bilder der selben Urheber. Diesmal scheinbar über Twitter. Den aktuellen Stand der Dinge zum 2014er-Rätsel findet man hier.
Weiterführendes, wie versprochen für die harten unter euch: Hier beschreibt der Progger Joel Eriksson sehr detailliert sein Vorgehen in der 2012er-Runde bis zu seinem Ausscheiden. Hier schreibt die NZZ über der Rätsel, hier die NPR. Mit Google lässt sich natürlich noch weiteres finden.
Kurzum also: Habt ihr bereits von diesem seltsamen Rätsel gehört? Was haltet ihr davon? Ich finds wie gesagt ziemlich abgedreht. Mein IT-Wissen reicht nichtmal ansatzweise aus, um irgendwie daran mitzuwirken. Allerdings verstehe ich so viel, dass zumindest die Ersteller des Rätsels ziemlich ausgefuchste Leute sein müssen, die sich sehr viele Gedanken über ihre Vorgehensweise gemacht haben.
Klar steckt "irgendwer" dahinter, aber vlt. trotzdem am Ende der langen Rätselkette einfach nur nen Trollface zu sehen. Ich find die ganze Sache trotz allem sehr interessant.