@accC:
Das wäre die extrem version, aber da birgt die Gefahr, dass er dann komplett weg rutscht und er auch die Schule net weiter macht, wäre letzter Ausweg.... nur wollen wir ihn ja nicht loswerden, wir wollen ihm seine Selbstständigkeit ermöglichen.
Wenn er von Zuhause allerdings immer ein Fallnetz geboten bekommt und weiß, dass er auch dann aufgefangen wird, wenn er sich einfach nur aus Bequemlichkeit fallen lässt, dann fördert ihr das, was ihr eigentlich versucht abzustellen.
Vielleicht wird es am Beispiel eines Hundes klar.
Jedes mal, wenn Besuch kommt, fängt der Hund an zu bellen (ungewünschtes Verhalten).
Um dieses Verhalten abzustellen, gibt man dem Hund jedes mal, wenn er bellt, ein Leckerchen, in der Hoffnung, dass er sieht, dass ja alles in Ordnung ist und er nicht bellen muss (auffangen).
Der Hund sieht allerdings nur, "wenn ich belle, bekomme ich eine Belohnung (falscher Eindruck beim Hund).
Was macht der Hund also in Zukunft? Genau das, was man eigentlich unterbinden wollte, er bellt (ungewünschtes Verhalten).
In dem Moment hat man genau das gefördert, was man abstellen wollte, weil man der Versuchsperson eben beigebracht hat, dass die Handlung, die sie durchführt belohnt wird.
Genau so läuft es momentan mit dem 19jährigen:
Er ist faul und muss sich um nichts kümmern (unerwünschtes Verhalten).
Um dieses Verhalten abzustellen, übernehmt ihr sämtliche Pflichten, die er wahrnehmen sollte und kümmert euch um seinen Scheiß (auffangen).
Er sieht also "wenn ich mich um nichts kümmere, dann machen es doch die anderen" (falscher Eindruck bei ihm).
Was macht er also in Zukunft? - Genau das, was ihr unterbinden wolltet: nichts (unerwünschtes Verhalten).
--- [2014-10-31 09:44 CET] Automatisch zusammengeführter Beitrag ---
Naja, als ich mich damals beworben hab, ist schon Jahre her, die Erfahrung gemacht das Arbeitgeber durchaus wollen das man einen Führerschein hat. Klar kommt das auch sicher auf die Branche an zeigt aber auch von Ehrgeiz und Selbständigkeit einen zu haben. Ich würde da als zukünftiger Chef auch hellhörig. Welcher Jugendliche will denn nicht so schnell es geht einen Führerschein/Auto?
Das kommt ganz darauf an. Wenn du auf dem Dorf wohnst, wirst du um einen Führerschein quasi nicht drum herum kommen.
Wenn du in einer Stadt/ in der Nähe einer Stadt wohnst, dann bist du zu Fuß/ mit dem Rad ggf. schneller an deinem Arbeitsplatz, als du die Strecke mit dem Wagen gefahren bist.
Also ich kenne das von hier. Wenn ich hier zum nächsten Geschäft will - das ist schon nur ein Tante-Emma-Laden - muss ich mit dem Auto fahren. Geschweige denn wenn ich einen Wocheneinkauf zu akzeptablen Preisen machen will. Im Vergleich dazu habe ich Verwandte, die am Stadtrand wohnen. Wenn man dort ist, geht man zu Fuß keine 3 Minuten und ist aus der Wohnsiedlung raus und direkt in einem kleinen Geschäftsgebiet, mit 2 vollwertigen Geschäften, Bank, 3 Arztpraxen, Optiker und einigem mehr. In 15-20 Minuten ist man zu Fuß im Stadtzentrum (mit dem Fahrrad entsprechend schneller). Ins Stadtzentrum mit dem Auto dauert zu Stoßzeiten (d.h. "wenn jeder zur Arbeit muss") ca 1h, wenn man Glück hat. Natürlich hat da jeder ein Führerschein, aber mehr als ein Auto oder überhaupt Bedarf an einem Auto, wirst du da so gut wie überhaupt nicht finden. Hier hat ein 5 Familienhaushalt im Schnitt 5 Autos.
Abgesehen davon fährt dort auch alle 5 Minuten ein Bus in jede Richtung. Zum Vergleich: Hier fährt 2x täglich ein Bus in die eine Richtung und in die andere Richtung Mo-Fr von 8 bis 10 und 14 bis 23 zwischen im 30Minuten- und im Stunden-Takt. Sa, So und Feiertags fährt in die eine Richtung überhaupt kein und in die andere Richtung nur 4x täglich ein Bus - je nach Feiertag auch prinzipiell keiner.
Lange Rede, kurzer Sinn, worauf ich hinaus wollte, ist der Bedarf, der ggf. überhaupt nicht vorhanden ist.