Gegen die bekannte Ladenkette für Computer-Hardware Atelco (22 Filialen, überwiegend in Nordrhein-Westfalen und Berlin) mit Sitz am Möhnesee wurde am 23. Juli vom Amtsgericht Arnsberg ein Insolvenzverfahren eröffnet.
Von dem Verfahren ist nicht nur die Atelco Computer AG betroffen sondern auch die Tochtergesellschaften hwv hardwareversand.de GmbH, anobo.de Deutschland GmbH und AV-Electronix GmbH. Ebenfalls betroffen sind die firmeneigenen Dienstleister AMARIS Software Entwicklungsgesellschaft mbH, Just in Time Logistics GmbH und Atelco Immobilien GmbH & Co. KG.
Die Atelco Computer AG wurde als Ladengeschäft 1988 in Essen gegründet, zog 1992 zum Möhnesee und wandelte sich zu einer Kette mit Versandhandel. Wesentlich bekannter ist die für preisgünstige Hardware bekannte Tochtergesellschaft Hardwareversand.de. Die Geschäftsberichte für das Jahr 2012/2013 zeigen Verluste von 1,4 Millionen und auch ein Geschäftsjahr später, 2013/2014, wurden Verluste von 1,8 Millionen gemacht.
Es wird davon abgeraten zum derzeitigen Zeitpunkt dort Ware zu beziehen.
Atelco ist nicht die einzige Ladenkette für Computer Hardware welche Insolvenz beantragen musste. In den vergangen Jahren gesellte sich schon die K&M Elektronik AG dazu (33 Filialen) und auch diverse Online Versandhändler mussten sich schon dem hartem Preiskampf geschlagen geben (unter anderem Home of Hardware / hoh.de sowie der Österreichische Händler DiTech.at). Einige konnten sich wieder stabilisieren und werden mit weniger Filialen weiterbetrieben oder wurden von anderen Unternehmen übernommen.
Dem Soester Anzeiger liegt eine Stellungnahme des Unternehmens vor:
„Die Firma Atelco Computer AG stellte gestern beim Amtsgericht Arnsberg für alle Gesellschaften der Gruppe einen Antrag auf Insolvenz. Dies sei zum Schutz der Mitarbeiter und Gläubiger notwendig.
Seit 1988 war die ATELCO Computer AG einer der führenden Händler für Notebooks, Desktop-PCs und Unterhaltungselektronik in Deutschland. Mit der Eröffnung des Onlineshops im Jahre 1998 wurden die Auswahl und das umfangreiche Angebot kontinuierlich ausgebaut.
Seit einigen Wochen war die Atelco Computer AG bereits auf der Suche nach einem Investor und hatte zuletzt einen Käufer für einen Teil des Filialnetzes seiner 22 deutschlandweiten Filialen gefunden.
Letztlich blieb dem Unternehmen bei der Umsetzung der Investorenlösung nicht mehr genügend Zeit. Die Geschäftsführung sieht in den bereits getätigten Investorengesprächen auch nach der Insolvenzantragseröffnung einen guten Ansatzpunkt zur Sanierung und Erhaltung der Unternehmensgruppe.
Seitens der Atelco Computer AG Geschäftsführung sind die Gehälter der rund 350 Mitarbeiter gesichert. Auch die Versendung von Waren sowie das Anbieten von Dienstleistungen in allen 22 Filialen werden weitergehen.“
Quelle 1: http://www.computerbase.de/2015-07/kommentar-die-atelco-insolvenz-war-absehbar-und-wir-sind-schuld/
Quelle 2: http://www.computerbase.de/2015-07/insolvenz-atelco-zahlungsunfaehig/
Quelle 3: http://www.soester-anzeiger.de/loka...telco-moehnesee-zahlungsunfaehig-5287009.html
Bildquelle: Petra Klawikowski unter CC-BY-SA 3.0