Akku vom Acer Aspire wird viel zu heiß, Laptop geht aus.

[epiphora]

Hi,

ich habe hier einen Acer Aspire 5742ZG, der ungefähr 3 Jahre alt ist.

Wenn der Akku im Gerät ist, wird die der Laptop etwa 85°C heiß (gemessen an der CPU-Temperatur) und der Laptop geht plötzlich aus, ohne herunterzufahren. Wenn er dann mal nicht ausgeht, hält der Akku ohnehin nur 45 Minuten, obwohl er vorher aufgeladen war. Wenn ich den Akku aus dem Laptop entferne und ihn direkt über das Netzteil betreibe, bewegt sich die Temperatur um 50°C und ich kann ihn ohne Probleme auch über längere Zeit verwenden.

Im Acer-Forum wird zu exakt dem Modell bei ähnlicher Problembeschreibung vorgeschlagen, den Staub aus dem Inneren zu entfernen. Aufgrund der Problematik mit dem Akku (und aufgrund meiner Ungeschicktheit beim Aufschrauben von Laptops ) habe ich jedoch Zweifel, ob das das Problem überhaupt beheben würde.

Bei Amazon gibt's einen neuen Akku für 37 Euro. Seht ihr das auch so, dass sich das Problem mit dem Kauf beheben ließe oder gibt's noch einen Geheimtipp, den ich ausprobieren sollte?

Danke im Voraus!

Liebe Grüße.

 

[Ungesund]

Ja, den Staub entfernen, wie schon empfohlen.
Die Lamellen deiner Kühlung werden (nach Erfahrung) ziemlich mit Fusseln und Staub verstopft sein. setzt du den Akku ein, verschließt du vermutlich ritzen, durch die ansonsten noch ein wenig zusätzliche Luft einströmen könnte. Ebenso wird der Akku beim Betrieb/Laden warm, und tut sein übriges zu der Innentemperatur.

Ich habe am Samstag erst einen Acer Aspire Laptop komplett zerlegt, ausgesaugt und wieder zusammengesetzt. Bis auf eine Tücke (unter der Wlan-Karte klemmte ein Stück der Außenhülle, musste die Karte erst entfernen, dann konnte ich das Board entnehmen.) war das Standard-Laptop Syle: Erst die Tastatur de-clippen, Kabel vorsichtig entfernen dann alle Schrauben raus die die Verschalung halten, und dann kommt man schon gut an einiges heran. Für eine Säuberung der Kühler-Lamellen musste dann allerdings auch das Board raus... Ging aber Verhältnissmäßig leicht. Die Kabel sind gut zu handhaben und nur die Dichtung zwischen Lüfter und Kühlelement war geklebt. Da kann man das Isolierband entfernen, den Lüfter reinigen und dann neues drummachen.

 

[Matte]

aufgrund meiner Ungeschicktheit beim Aufschrauben von Laptops

Das schaffst du schon. Schau dir dazu das Service Guide an.

Wenn du schon dabei bist, dann würde ich gleich die WLP auf CPU und GPU erneuern.

Gruß Matte

 

[thom53281]

Dieses Phänomen lässt sich eigentlich ziemlich leicht erklären, zumindest denke ich, dass das bei Dir der Fall ist. Um das Netzteil kompakter und billiger zu halten, liefert es nicht genug Strom, um das Notebook komplett zu versorgen. Spitzen bei der Stromversorgung werden mit dem Akku gepuffert.

Fehlt der Akku nun, wird die CPU automatisch gedrosselt und wird daher nicht mehr so warm. Das müsste man aber auch mit entsprechenden Tools auch feststellen können.


Ansonsten gilt das, was die anderen schon sagen: Saubermachen. Die Kühlkörper vieler Consumer-Notebooks sind unterdimensioniert und laufen auch ohne Dreck schon am Limit.


Grüße
Thomas

 

[epiphora]

Danke eure Tipps!

Die beiden Ansätze zur Erklärung, warum sich beim Entnehmen vom Akku weniger Hitze entwickelt, halte ich ebenfalls für schlüssig. Bin vorher einfach noch gar nicht auf die Idee gekommen, dass das so sein könnte.

Mit dem Service Guide sollte sogar ich das hinkriegen, da wird es ja wirklich umfassend beschrieben. Ich wusste gar nicht, dass es sowas gibt.

Sobald ich das Ding das nächste mal in den Händen halte, werde ich das mal probieren. Danke!

 

[epiphora]

Hatte gerade Gelegenheit, mal nach dem Laptop zu schauen und habe ihn nach der Anleitung auseinander genommen. Das Mainboard war wirklich kein bisschen verstaubt, seht selbst:



Lediglich der Lüfter war minimal verstaubt, das habe ich aber weggesaugt:



Ich werde morgen mal etwas Wärmeleitpaste kaufen und nachkleben, aber ich tippe mittlerweile echt, dass es gar nicht daran liegt.

 

[thom53281]

Für mich schaut das aber auf den ersten Blick schon nach einer ganzen Menge Staub aus. Vor allem die Lamellen des Kühlkörpers sollten komplett frei sein. Die sind bei Geräten der Art eigentlich immer voll.

Du schreibst ja, die CPU hätte rund 85°. Wie sieht es denn mit der GPU aus, hast Du diese schonmal gemessen? Nicht, dass diese zu heiß wird oder sogar Flexingsymptome auftreten, wenn sich das Mainboard durch die Wärme ausdehnt und zusammenzieht.

Außerdem würde mich nachwievor interessieren, ob ich Recht damit habe, dass die CPU mit eingestecktem Akku schneller läuft und dadurch das Gerät weniger schnell warm wird. Aber das kannst Du ja gerade schlecht nachschauen.


Grüße
Thomas

 

[epiphora]

Danke für die Tipps. Die anderen Sachen werde ich auch auf jeden Fall testen, sobald er wieder zusammengesetzt ist.

Meinst Du mit den Lamellen die Flügel vom Propeller oder die Schlitze, die nach außen führen? Wie kann man die denn überhaupt reinigen? Die sind nicht mal 1mm breit, womit macht man das denn normalerweise? Der Sauger schien da jedenfalls nicht effektiv zu sein.

 

[thom53281]

Ich meine damit die Lamellen. Mit einem Staubsauger kann man die in der Tat nicht effektiv reinigen, aber gerade die sind wichtig. Am besten wäre, mit der Druckluftpistole hineinblasen und dabei den Lüfter festhalten. Wenn Du sowas nicht hast, sollte zumindest starkes, mehrmaliges Hineinpusten den gröbsten Staub herausholen.

Evtl. kann man auch den Lüfter vom Kühlkörper abmontieren, dann könnte man auch einen Staubsauger benutzen.


Grüße
Thomas

 

[Matte]

Evtl. kann man auch den Lüfter vom Kühlkörper abmontieren

Genau. Der ist nur mit einer Schraube befestigt. Unterhalb vom Kabel zu sehen. Diese rausschrauben, Stecker vom Kabel am Board lösen und man hat den Lüfter abmontiert. Dieser kann dann mit Druckluft komplett gereinigt werden. Dazu aber den Lüfter fixieren. Nicht, dass da ein Lagerschaden entsteht.

Würde mich nicht wundern, wenn an dem Lüftungsaustritt da auch noch eine Staubschicht sitzt.

Gruß Matte

Edit: Es sind zwei Schrauben. Auf dem ersten Bild sieht man es besser. Schrauben lösen, Lüfter hinten etwas anheben und nach hinten wegziehen.

 

[cokeZ]

Es gibt auch extra Staubsauger Aufsätze für solche Sachen!

 

[Matte]

Ausblasen ist besser als absaugen.

Gruß Matte

 

[Ungesund]

Hello,

du musst die drei schrauben des Lüfters auf dem Mainboard lösen, und bei dem Lüfter neben das schwarze isolierband komplett entfernen, dann kommst du an die Lamellen des Kühlkörpers (der Kupfer Teil). Die sind nur dann aussaug/ausblasbar. Auf dem Isolierband hat sich typischer weise sicher auch einiges an schmutz angesammelt, das kannst du nach dem säubern entweder komplett gegen neues isolierband ersetzen, oder das zuvor verwendete einmal drehen, so das der klebende teil, ohne Staub, lüfter und kühlkörper wieder luftdicht verbindet.

 

[epiphora]

Ich hab den Kühlkörper vorhin wie von euch beschrieben gesäubert. Isolierband ab, auseinandergenommen und dann kam tatsächlich eine mitteldicke Staubschicht zum Vorschein, die ich von außen gar nicht erwartet hätte. Sauber gemacht, neu verklebt, Wärmeleitpaste erneuert, Kühlkörper wieder angeschraubt. Siehe da: Die Temperatur ging tatsächlich wieder runter, beim rumidlen sogar auf 40°C. Der Akku scheint auch wieder länger zu halten - jetzt, wo Lüfter nicht die ganze Zeit mit Highspeed dreht.

Danke für die vielen Hinweise - der neue Akku wäre wirklich herausgeschmissenes Geld gewesen.

@thom53281: Für die Tests mit der CPU-Spannung/Taktung bei eingestecktem Ladekabel hatte ich leider keine Gelegenheit mehr. Oder eher: Nach erfolgreichem Zusammenbau war die Freude so groß, dass ich bis zu meiner Abfahrt nicht mehr dran gedacht habe. Vielleicht schaffe ich es nächstes mal. Welches Tool würdest Du denn empfehlen, um das anzuzeigen?

 

[thom53281]

Windows?

CPU-Z müsste das anscheinend können:
http://thinkpad-forum.de/threads/152528-T510-im-Netzbetrieb-ohne-Akku-massive-Drosselung-CPU

Ist aber nicht wichtig, hätte mich nur interessiert ob ich damit Recht gehabt hätte. Wichtig ist, dass das Teil wieder läuft.


Grüße
Thomas

 

[eraser]

Vermutlich bin ich zu spät dran, aber mein Acer sieht von innen ähnlich aus. Hatte am Anfang das gleiche Problem. Mittlerweile nehme ich das Ding einmal im halben Jahr auseinander und seither läufts ohne Probleme.

Als Tipps kann ich dir auf jeden Fall geben:

- erstmal die alte Paste runter (was du ja anscheinend schon hast) und diese hier drauf: http://www.amazon.de/Arctic-Cooling-MX-2-Wärmeleitpaste-Gramm/dp/B000WU2LXC
ist nach meinen Tests weit die beste WLP die es gibt. Ich habe davon auch noch nen Remover um die alten Reste schön weg zu bekommen und dann ne Flüssigkeit um vorzubereiten. Alles komplett von Arctic. Kostet nicht die Welt, aber bringt richtig was.

- beim Notebook nicht gleich die ganze Platine rausnehmen (oh gott! ). Es reicht vollkommen aus, wenn du den drehenden Lüfter abschraubst. Dann kommst du an die Lamellen rechts daneben und darüber. Die sind eigentlich auch schon das einzige Problem. Am besten erstmal versuchen die Staubmatte mit den Fingern jeweils komplett abzuziehen und den Rest rauspusten. Spar dir das gezupfe, das bringt mal gar nix. Die Paste reicht, wenn du sie einmal neu machst mit zB oben genannten Set. Das kann dann auch so bleiben.

- ich hab mir ausserdem ein Coolerpad besorgt. Wird an USB angeschlossen und lüftet von unten noch etwas mit. Wenns nicht nur auf dem Tisch steht, ist das sehr sinnvoll.

Mein Acer hat übrigens nun schon den 3. Akku und das 2. Netzteil. Deiner hats - wenn der nur noch 45 Minuten hält - ebenso hinter sich. Irgendwie ist die Qualität der Teile miserabel. Ich würde mir kein Acer Notebook mehr kaufen.

P.S. Bei mir war das Hauptproblem nicht CPU sondern GPU.

 

[epiphora]

Es ist nie zu spät für weitere Tipps. Danke!

Arctic Cooling irgendwas habe ich ebenfalls benutzt, ich weiß aber nicht, welche genau. Die Reste der alten WLP habe ich einfach mit Zewa entfernt, ging auch gut. Konnte zumindest optisch keine Rückstände mehr sehen.

Ich bin mir jetzt nicht mehr ganz sicher, aber ich glaube, dass ich das ganze Mainboard rausnehmen musste, um überhaupt an den Lüfter zu kommen. Befindet der sich nicht unter dem Mainboard?

Hab übrigens noch ein Foto von der Staubmatte gefunden. So viel war das eigentlich gar nicht, hat aber anscheinend gereicht, um den Kanal völlig zu verstopfen:



Und so sah das Ganze dann aus, nachdem ich die Lamellen wieder an den Lüfter geklebt hatte. (Das schwarze Isolierband nur deshalb, weil es schmaler ist.)



Sicher ist der Akku mit der Zeit etwas schlechter geworden, aber ich habe bei meinem kurzen Test das Gefühl gehabt, dass er nun auch wieder länger hält, weil der Lüfter eben nicht die ganze Zeit mit Vollast arbeitet.

 

[eraser]

Das auf deinem ersten Bild reicht dicke. Du darfst nicht vergessen, dass das Teil nur ein bisschen pustet und wieviel von der Fläche da bereits verdeckt ist. Da kann ja nichts mehr raus.

Sieht bei mir übrigens ganz genauso aus. Aber ich hab halt unten nen Deckel schätze mal so etwa 25 auf 25cm, wenn ich den abnehme, sehe ich schon den Lüfter. Das muss ja bis hierhin auch noch so sein. Die Lamellen KANNST du samt Anhang so normal am Motherboard vorbeiziehen denke ich. Alles andere wäre konstruktionstechnisch ja schon sehr bedenklich. Ich täts aber trotzdem nicht. Kauf dir so ne kleine Druckluftdose, puste einmal von aussen (!) die Lamellen frei und gut ist. Das geht ratzfatz und man läuft auch nicht Gefahr irgendwann doch mal was zu schrotten. Den Lüfter muss ich aber zumindest bei mir trotzdem immer abnehmen, weil der im Weg ist beim freipusten.

P.S. Staubsauger taugt nicht dafür. Dann besser noch selber kräftig blasen. :P

 

[epiphora]

Bei mir waren Lüfter und Lamellen aber mit Klebeband verbunden, hab das ja anschließend auch erneuert. Oder legst Du die Lamellen ohne Klebeband einfach rein?

 

[eraser]

Hm.. bei mir ist da kein Klebeband. Das Klebeband soll wohl den Luftfluss gezielter lenken und/oder verhindern, dass zuviel Staub rumgewirbelt wird.

Bzw.. ich seh das nun erst glaub ich richtig. Sind die Lamellen da etwa nur an den Lüfter rangepappt? Das wäre dann bei mir definitv anders. Spiel aber ansich auch keine Rolle. Mit dem Wechsel der Paste hast du schon das meiste beseitigt. Nun nur noch die Lamellen ab und an richtig frei pusten und du wirst keine Probleme mehr haben. Das Notebook saugt von unten. Wenn du es also auf nen fusseligen Untergrund stellst wie zb ein Bett, sind die immer recht schnell wieder verstopft.