@Der3Geist: Üblicherweise hat auch OS-Cloudsoftware mittlerweile Möglichkeiten, schnell Dateien via Link freizugeben für jeden, der den Link bekommt:
https://nextcloud.com/blog/sharing-in-nextcloud/
Dass du nicht online gleich nen Officepaket anbieten kannst, ist klar, aber auch nicht notwendig. Problem an der Geschichte ist nämlich, dass der Anbieter immer alles sehen kann, d. h. gerade für Geschäftsdaten ist es ein No-Go, und spätestens bei Auslagerung von Rechnungsdaten bzw. personenbezogenen Daten ist man datenschutzrechtlich auch mit Einverständniserklärung ziemlich wackelig, weil du eben nicht sicherstellen kannst, dass die Daten nicht in die USA/an Dritte abfließen. Und nein, die Microsoft-Datenschutzerklärungen sind diesbezüglich nutzlos, weil sie überhaupt nicht explizit sind.
Davon abgesehen bist du dem Vendor-LockIn auf den Leim gegangen. Klar ist da ein Office-Abo dabei, und wenn du mehr Speicherplatz brauchst, zahlst du halt ein bisschen mehr. Gut, LibreOffice wäre allgemein kostenlos, und die Hardware ein Witz gegenüber dem, was du so jährlich ausgibst. Kannst du in eine andere Cloud migrieren, ohne diesen Komfort zu verlieren? Nein. Ist er so wichtig, dass du ohne nicht arbeiten kannst? Eigentlich, wenn dus genau betrachtest, nein. Tust du aber nicht. Der Komfort ist so überwältigend, es ist so einfach. Also bleibst du. Jetzt kann Microsoft die Preise erhöhen. Klar, sind nur ein oder zwei Euro im Monat, nicht dramatisch, gibt ja auch noch ne Skype-Anbindung obendrauf (die ist auch bequem, weil halt). Dann führen sie nen Filter ein. Klar, müssen sie, die Politik schreibt das vor, dumme Sache. Oh, jetzt hast du eine AI, die nach illegalen Sachen sucht. Ob sie tatsächlich legal sind, oder du sie in Besitz haben darfst, kann sie nicht entscheiden. Aber die Politik ist zufrieden, und Microsoft macht das so, wie es die schärfste Gesetzeslage in dem Cloudstandort notwendig macht. Und was die AI anmerkt, das müssen Menschen anschauen. Vertraulichkeit der Daten damit nicht mehr gegeben - und wenn sie das als illegal einstufen, und deinen Account dicht machen, bist du deine Daten und tausende Euro los - deine Daten sind also grundlos Geiseln und potentiell für dich gefährliche Dokumente, die jederzeit weitergegeben werden können. Das ist ein bisschen so, als würde man der Mafia Videobänder seiner Seitensprünge geben, wo zusätzlich das Koks auf dem Tisch deutlich sichtbar ist, und erwarten, dass man hinterher nicht zum Drogenkurier "befördert" wird. Aber egal, dafür gibt es ja jetzt damit noch nen Virenschutz obendrauf, das ist doch toll! Ja, nur dass du schon einen hast, und du der einzige bist, der da was hochläd. Aber der Schutz hat auch false positives, und hey, sowas wird gelöscht. Welche Daten das sind, weißt du nicht, du schaust sie ja auch nicht ständig alle durch. Also kannst du der Vollständigkeit deines Datensatzes nicht mehr vertrauen, die Integrität und Verfügbarkeit sind damit beim Teufel. Um dich zu schützen, verschlüsselst du deine Daten, aber hey, das tun Viren und Ransomware auch, und damit erkennt das der Virenscanner. Oder auch nicht. Integrität stellst du damit also auch nicht her. Außerdem ist die Verschlüsselung dummerweise inkompatibel mit den tollen Integrations-Bullshit-Hooks, weil sonst wäre sie ja nutzlos in Bezug auf die Herstellung von Vertraulichkeit, die nur dann gegeben ist, wenn der Anbieter nicht entschlüsseln kann, und zwar NIE.
IT-Sicherheit kennt drei wesentliche Konzepte:
1. Vertraulichkeit - nur der definierte Personenkreis kann die Daten einsehen
2. Integrität - nur der definierte Personenkreis kann die Daten verändern
3. Verfügbarkeit - die Daten sind jederzeit für den definierten Personenkreis zugreifbar
Na, wie viele davon erfüllt die Cloud?
Genau, kein einziges. I rest my case.
Ach, eins doch noch: Würdest du uns noch vertrauen, wenn wir das Board auf einer Microsoft-Cloud betreiben würden, mit den Daten hübsch im OneDrive?
Wenn nicht, mach dir klar, dass wir hier bis auf wenige Ausnahmen öffentliche Daten haben, die jeder abrufen kann, der ne Website im Browser zu öffnen imstande ist. Du aber schubst Privatdaten in die Cloud, das Persönlichste, das du hast. Dein Tagebuch. Mehr noch, denn die Daten verraten mehr über dich als jedes Tagebuch. Die Browserhistory (die du mit Sharing deines Browserprofils über mehrere Geräte hinweg in die Cloud lädst) verrät mit wenigen Tagen mehr über dich, als man dir in vielen Jahren Psychotherapie entlocken kann, und Letzteres sind Gesundheitsdaten, das am Besten geschützteste Gut nach DSGVO. Das alles wirfst du weg im Vertrauen auf einen US-amerikanischen Anbieter, der dieses Vertrauen an jeder Ecke missbraucht hat?
Sagen wir so: Das NGB ist vermutlich tausendmal sicherer als jede Microsoft-Cloud.