Ärger mit alter Canon Powershot S2 IS (besonders Lichtempfindlichkeit)

[Pleitgengeier]

Ich muss gleich mal Anfang erwähnen, dass ich von Fotografie nicht wirklich viel Ahnung habe...

Ich habe vor vielen Jahren eine Canon Powershot S2 IS geschenkt bekommen. (Link zu einem damaligen Chip-Test)
Mein Problem ist (wie ich vermute) die geringe Lichtempfindlichkeit. Trotz Bildstabilisator ist bei nicht optimaler Beleuchtung das Bild "verschwommen", es wird dann auch auch beim Fokusieren im Auto-Modus eine lange "Verschlusszeit" in roter Schrift angegeben. Komischer weise ändert daran auch ein Stativ nichts (am verschwimmen)...

Woran kann das liegen?

 

[wellen]

ISO raufdrehen schon versucht? Allerdings führt das bei dieser Kamera lt. Chip zu hohem Bildrauschen.

 

[Ungesund]

Hat die Kamera evtl., verschiedene Modi für Nachtaufnahme, Portrait etc? Da wird dann eigentlich schon alles optimal für die Situation eingestellt. Das verschwimmen selbst mit Stativ kann nur daher rühren dass die Kamera zu wenig Licht empfängt um die zu fokussierenden Objekte/Kanten zu erkennen.

Natürlich nur wenn nicht generell alle Fotos bei allen Lichtverhältnissen verschwommen sind. Dann ist was kaputt.

 

[redbeard]

Eventuell der AF kaputt.

Ansonsten waeren mehr Infos nicht schlecht bzw. am besten ein Beispielbild (inkl. EXIF-Daten).

Kannst du manuell belichten? Fotografiere am Tag mit relativ offener Blende und einer verwacklungsfreien Belichtungszeit. Kannst du die Belichtungsmessungsmethode konfigurieren?

 

[godlike]

Nun ja, wenn du mit Stativ fotografierst - bei Tag - korrekt fokussiert hast, dann dürfte da nix verschwommen sein. Allerdings wäre ein Beispielbild von Vorteil.

Bei dem Minuspunkt

erhöhtes Bildrauschen ab ISO 100

musste ich allerdings etwas schmunzeln Sprich man kann nur ISO 50 und 100 gescheit verwenden? Wow

 

[Pleitgengeier]

Sry dass es so lange gedauert hat, ich hatte etwas viel Stress in den letzten 2 wochen...

Hat die Kamera evtl., verschiedene Modi für Nachtaufnahme, Portrait etc?

Ja.

@godlike: Stellt die Kamera diesen Isowert eventuell selbst hoch bei Bedarf oder bestimmten Profilen?
Das würde dann erklären warum das Bild so verrauscht ist...
Bin gespannt was ihr Profis dazu sagt...

Beispielbild, als rar damit 1. die Forensoftware nichts am Bild skaliert o.Ä. und 2. um eine Indizierung durch Bots zu verhindern.
Anhang anzeigen bild.rar

Spoiler

pw: trollolol

Edit: Bei gutem Licht sieht das gleich viel besser aus, da ist auch großer optischer Zoom und ohne Stativ kein Problem:
Anhang anzeigen federvieh.rar
Wobei ich bei der Schwarzdrossel im Schatten auch schon leichtes Rauschen sehe...

 

[godlike]

Hey,

also so wie ich das sehe ist die Kamera nicht schuld. Das total unscharfe blaue Etwas ist einfach derbe verwackelt und rauscht auch. ISO wird (zumindest in PS) nicht angezeigt. Trotzdem ist 1 Sekunde Belichtungszeit mit einer Blende von 3,5 einfach nix. Da müsstest du mit Fernauslöser arbeiten oder die Zeitautomatik (Selbstauslöser) nutzen um ein Verwackeln zu verhindern.

Das Zweite Billd mit dem Vogel ist nämlich gut!

Auto-ISO ist eigentlich auch normal. Die Kamera versucht einfach den schlechten Gegebenheiten entgegenzuwirken.

Mach mal ein Foto mit Stativ und Selbstauslöser und schaue wie das wird...

 

[Pleitgengeier]

@godlike: Das Landschaftsbild mit 1s war auf einem Stativ, aber ohne Fern/selbstauslöser...
War es da einfach objektiv zu dunkel?

Welches der Vogelbilder meinst du? Das am Brunnen oder die Schwarzdrossel?
Letzteres ist nämlich auch leicht verrauscht...

 

[godlike]

Und beim Auslösen ohne Fern- bzw. Selbsauslöser hast du das wohl verwackelt. Das passiert schnell mal beim durchdrücken des Auslösers Darum sollte man in dem Falle auf dem Selbstauslöser zurückgreifen. Bei einer DSLR kannst du hier sogar den Spiegelvorauslöser nutzen (dabei klappt der Spiegel vorsorglich hoch und das Bild wird geschossen - somit wird ein Verwackeln sogar durch den Spiegel bzw. dessen Bewegung ausgeschlossen).

Ich kenne mich mit Vögeln nicht aus Ich meine das wo der Vogel in der kleineren Version zu sehen ist. Das finde ich Ok.

Was hat die Kamera denn genau für Modi? Kannst du mal schauen ob es einen Manuellen Modus hast? So wie ich das sehe sollte das Problem nicht auftreten wenn du tagsüber bei genügend Helligkeit fotografierst.

 

[OT33]

Jup, das erste Bild ist einfach verwackelt. Das mit der Schwarzdrossel Amsel ist auch leicht verwackelt und der Fokus ist auch dahinter. Technischen Defekt oder ähnliches sehe ich hier nicht.

 

[Pleitgengeier]

Wenn ich euch beide richtig verstehe wäre das Winterbild mit Selbstauslösung was geworden? Am Stativ war sie ja schon...
Liegt also nicht an dem erwähnten Bildrauschen, wenn die Kamera das Iso hochdreht?

Die Vogelfotos habe ich ohne Stativ gemacht, aber dass das ein Problem darstellt finde ich komisch bei der Helligkeit...

 

[godlike]

Nun ja, Helligkeit ist beim Fotografieren das A und O bzw. korreliert mit Belde, Belichtungszeit und ISO.

ISO = (Film)Empfinglichkeit
Blende = Die Öffnung im Objektiv bzw. deren Größe (wie viel Licht scheint auf den Chip) / Große Belde (kleines Loch) = mehr Schärfe
Belichtungszeit = die Zeit die Licht auf den Chip fällt

Ist es zu dunkel kannst du a) die Blende vergrößern (größeres Loch, mehr Licht fällt durch), b) höhere ISO (Chip/Film ist empfindlicher) oder c) länger Belichten. Änderst du einen der Werte ändern sich auch die Anderen. Ziel ist es immer ein zur Genüge Belichtetes Bild zu erhalten.

Ist es nun sehr dunkel musst du eben a) die ISO erhören, b) Blende anpassen oder c) lange Belichten.

In deinem Fall hattest du eine Sekunde Belichtet. Stativ ist hier natürlich erforderlich. Allerdings reicht das Verwackeln durch das manuelle Auslösen aus das Bild so zu verwackeln. Um das Rauschen zu verringern hättest du natürlich noch die ISO herunter setzen können. Dann hätten aber 1 Sekunde nicht mehr ausgereicht, die Belichtungszeit wäre gestiegen.

Welches Problem gibt es denn mit den Vogel-Fotos? Die sind doch Ok...

 

[Pleitgengeier]

Welches Problem gibt es denn mit den Vogel-Fotos? Die sind doch Ok...

2.jpg ja, 3.jpg ist auch etwas unscharf, vor allem der Vogel selbst.

Zu den Landschaftsbildern:
Macht es Sinn - wenn ich noch die Selbstauslösung nutze - in solchen Fällen noch länger zu belichten und mit kleinerem Isowert?

Solche Aufnahmen haben aber auch schon geklappt:
Anhang anzeigen bild2.rar

In diesem Fall wurde 500ms belichtet, ich habe keine Ahnung warum, da das alles kurz hintereinander entstand...
Der ISO-Wert steht leider nicht in den EXIF-Daten (oder windoof kann ihn nicht auslesen, die jeweilige Zeile ist jedenfalls leer), die Blendenzahl ist gleich.
Nur die Brennweite hat sich halbiert (22mm statt 44mm), ist das der Fokus?

 

[OT33]

Durch die kürzere Brennweite ist eine offenere Blende möglich. Das senkt die nötige Verschlusszeit. (ein Blendenschritt z.B. von F4 zu F2.8 entspricht einer halbierung der Belichtungszeit). Bei dir hat sich aber wohl zusätzlich die Kamera bei der Belichtungsmessung umentschieden.
Zusätzlich sinkt bei kürzeren Brennweiten logischerweise die Verwacklungsgefahr.

Zu den Landschaftsbildern:
Macht es Sinn - wenn ich noch die Selbstauslösung nutze - in solchen Fällen noch länger zu belichten und mit kleinerem Isowert?

Ja das tut der Bildqualität und schärfe gut. Außer du hast keine Lust, dass Beispielsweise irgendwelche Bäume durch Wind (oder jedes bewegte Objekt) verschwommen abgelichtet werden. Viele Kompaktkameras benutzen einen aggressiven Rauschfilter, dadurch geht viel Schärfe verloren. Also lass es nicht zum Rauschen kommen, halt die Iso unten. Aber merken: rauschende Bilder sind immernoch besser als verwackelte

 

[Pleitgengeier]

Ja das tut der Bildqualität und schärfe gut. Außer du hast keine Lust, dass Beispielsweise irgendwelche Bäume durch Wind (oder jedes bewegte Objekt) verschwommen abgelichtet werden.

Das Problem hat man im winter ja eher selten, da die Bäume kein Laub tragen.

Das einzige was ich in die Richtung hatte sind Streifen von Lichtern fahrender Autos, aber das sieht gar nicht schlecht aus^^

 

[godlike]

Wollte noch ergänzend zu meinem Beitrag sagen das eine größere Blende einen größeren Schärfentiefe-Bereich mit sich bringt. Nicht Schärfe alleine. Sprich das kannst du als Bildgestaltungsmittel nutzen. Probier einfach mal aus wie deine Kamera sich bei den verschiedenen Einstellungen verhält, was sie selbstständig regelt/anpasst, wie du da eingreifen kannst und wie sich die Resultate unterscheiden. Mit der Zeit bekommst du da ein Gespür und auch einen gewissen Automatismus

 

[Pleitgengeier]

Was würdet ihr Profis mir als Ersatz empfehlen?
Eine DSLR sollte es schon sein, oder?

Ich weiß nun auch nicht welche Infos ihr braucht um mir was zu empfehlen, also bitte einfach fragen.

 

[FrostAgent]

Preislimit (mit/ohne Zubehör)?
Einsatzzweck?
Anspruch?
Was möchtest du fotografieren, unter Umständen unter welchen Bedingungen, bezüglich Licht usw. (hauptsächlich drinnen, draußen, nachts, abends, auf Feiern..)
Was störte dich an deiner aktuellen Kamera? Was war gut? Was hat ggf. gefehlt?
Beabsichtigst du Videos zu machen?
Möchtest du Fotos ausdrucken?

 

[Pleitgengeier]

@FrostAgent:
Danke schon mal für die Hilfe

Was möchtest du fotografieren, unter Umständen unter welchen Bedingungen, bezüglich Licht usw. (hauptsächlich drinnen, draußen, nachts, abends, auf Feiern..)

Die Beispielbilder von oben sind schon recht aussagekräftig, also:

• Landschaftsbilder - gerne auch an düsteren Wintertagen, dafür kann da auch die Belichtungszeit >=1s sein, ich habe ja ein Stativ und Zoom brauche ich dabei gar nicht.
• Beim Zoobesuch Tiere im Gehege, teilweise etwas wenig Licht und Blitz nicht erlaubt.
• Bei seltenen Gelegenheiten irgendwelche Feiern, aber dabei kann ich am ehesten auf Qualität verzichten

Was störte dich an deiner aktuellen Kamera? Was war gut? Was hat ggf. gefehlt?

Mich stört: Extrem schlechte Lichtempfindlichkeit (Rauschen ab ISO100)
Gut war: Der optische Zoom, viele Einstellungsmöglichkeiten (Belichtungszeit, Blendenzahl,...) jeweils so dass man eines einstellt und der Rest automatisch ermittelt wird oder alles manuell
Gefehlt: Ist mir nichts aufgefallen, ich habe aber auch kaum Erfahrung

Beabsichtigst du Videos zu machen?

Ganz selten, aber ich glaube heute filmt ohnehin alles mit fullhd oder?

Möchtest du Fotos ausdrucken?

Habe ich nicht vor, aber welchen Unterschied macht das?
Oder bezieht sich die Frage auf eine Funktion, bei der man ohne Computer direkt von der Kamera druckt? - das brauche ich gar nicht, ich drucke wenn dann vom PC.

Preis fällt mir schwer anzugeben. Einerseits möchte ich nicht Unmengen ausgeben, andererseits macht es auch wenig Sinn etwas Minderwertiges oder Schlechtes zu kaufen und in ein paar Jahren dann doch etwas teures weil sich der jetzige kauf als unzureichend erweist (wie jetzt das ISO-Problem) oder die Kamera in kurzer Zeit kaputt ist...

 

[FrostAgent]

Sofern du wieder einen Allrounder haben möchtest und alles wieder in einem Gerät ohne großes Zubehör und Equipment: Sony RX100 - 340€, ggf Version II oder III, würde dann jedoch etwas teurer werden. Grundsätzlich kommt in dem Bereich jedenfalls kaum eine Kamera in dem Bereich mit. Top Preis-/Leistungsverhältnis!

Solltest du jedoch noch mehr Qualität wollen und unter Umständen dazu bereit sein später weiteres Geld in die Kamera zu investieren, allen voran bei den Objektiven, käme durchaus eine DSLR oder DSLM in Frage. Eine DSLM/Systemkamera ist natürlich nochmal deutlich leichter wegzustecken und leichter als eine DSLR.

Die Entscheidung zwischen DSLR und DSLM hängt auch stark davon ab, ob du einen Sucher haben möchtest oder ob dir das Display, wie bei Kompaktkameras reicht. DSLM bieten teilweise zwar elektronische Sucher an, jedoch werden die Kameras dann in der Regel nochmal ein gutes Stück teurer. Vom Gefühl ist eine vernünftige DSLM-Ausrüstung sowieso ein ganzes Stück teurer.


Spontan würde ich jetzt einfach mal die Canon EOS 700D, im Kit ab 535€ und die EOS 100D, im Kit ab 450€ in den Raum werfen.

Ginge unter Umständen noch billiger.

Super Einsteigerkameras mit denen man in der Regel nicht viel falsch machen kann. Pendants von Nikon wären natürlich ebenfalls denkbar. Alternativ die D5200/5300 von Nikon. Bestenfalls probiert man die Kameras einmal live im Geschäft aus, nimmt sie in die Hand und schaut, welche vom Feeling und Handling einem besser liegt, Canon oder Nikon.

Solltest du jedoch Freunde oder Bekannte haben, die bereits eine DSLR im Haus haben, empfiehlt es sich auf den gleichen Hersteller zu setzen, zwecks Objektivaustausch.