Mir geht es ja darum, dass Menschen niederschwellige Angebote zur Verfügung stehen, Wohnung, Hartz4 und Job zu kriegen. Dass das dann psychisch-emotional problematisch ist, mit Trauma, Drogen oder generell, das ist noch ne andere Geschichte, man kann Menschen leider generell nur begrenzt zu ihrem Glück zwingen.
Der Artikel gibt aber nicht besonders viel her und bestätigt ansonsten meine Tendenz bzw. auch das was drfuture schrieb.
Die können einem nur helfen, wenn man sich wohnungslos meldet". So hat er zumindest ein Postfach bekommen, die Behörde kann ihm nun schreiben – das ist eine Voraussetzung, um einen festen Platz in einer Wohnungslosenunterkunft zugewiesen zu bekommen, und auch, um Hartz IV zu beziehen. Allerdings müssen die Obdachlosen alle drei Tage auftauchen, um das Postfach zu behalten. In eine andere Stadt fahren, vielleicht auch, um bei Verwandten oder Freunden unterzukommen ist quasi unmöglich.
Man kann sich also offenbar wohnungslos melden und kriegt dann ein Postfach, eine Unterkunft und Hartz4.
Die Konnotationen da verstehe ich nicht. "
Nur wenn man sich wohnungslos meldet", das ist doch evident, dass das nötig ist!
"Müssen alle drei Tage auftauchen" ja Bitte, sonst werden die Unterkünfte/Postfach ja wohl unnütz belegt etcetc. das ist doch eine zumutbare Einschränkung.
Soziale Zustände in den Unterkünften hingegen klingt echt so, als wenn das ziemlich krass sein kann. Das ist ziemlich mies.
Und ohne Arbeit dauert es Monate, eine Wohnung vom Amt zugewiesen zu bekommen.
Das heißt man muss einige Monate ausharren, in der beschissenen Unterkunft unterkommen, ggf. zwischendurch bei Freunden mal pennen, falls möglich und kriegt dann eine Wohnung zugewiesen.
Der Artikel zeichnet insgesamt ein positives Bild von dem System bzw. den staatlichen verfügbaren Hilfen.
Wer in Deutschland auf der Straße lebt, ist selbst schuld, oder?
Ist der Untertitel. Interessanterweise beantwortet der Artikel die Frage anhand des Fallbeispieles mit: Ja, ist man.
Ich finde die Frage schon bescheuert. Schuld oder nicht Schuld ist ja völlig irrelevant, auch ob jemand vorher drogensüchtig war oder erst hinterher. 'Wir' haben uns ja zu einer sozialen Marktwirtschaft verpflichtet, die Menschen auffängt. Schuld ist und sollte hier in dem Kontext komplett irrelevant sein. Wie weiter oben schon geschrieben, was ist schon freier Wille, was ist schon Freiwilligkeit, wenn es um solcherlei geht. Wer ab und an mal unangenehme Dinge aufschiebt, der ist Opfer der selben psychologischen Mechanismen die zu Obdachlosigkeit führen können, nur halt nicht in dem selben Ausmaß.
Von daher muss jeder Chancen kriegen da wieder raus zu kommen. Aber mehr als Chancen/Angebote kann man eben nur begrenzt zur Verfügung stellen.