Als Fan des kultivierten Tippens habe ich mir jetzt ein DREVO Calibur 72 Mit blauen (china) Cherry Switches, RGB und Bluetooth genehmigt. Meine große Cherry Tastatur ist zwar schon nice, aber für auf dem Sofa tippen war mir die zu groß + USB-Kabel durch den Raum etc.
Die DREVO hatte ich schon länger im Auge, aber die gabs immer nur mit englischem Tastatur-Layout und einer grauenerregenden Future-Gamer-Rave-Schriftart auf den Tasten, was mich bisher von einem Kauf abhielt.
US Version:
(Ein Bild des Grauens, man beachte das "B", das "D" und die ALLCAPS Beschriftung der Umschalt- und Bearbeitungs-Tasten)
Nun hat Drevo die EU-Versionen released, und siehe da, auch das super-ugly-Typeface/Schriftart auf den Tasten ist verschwunden und einer Standard Helvetica/Arial gewichen.
Heute kam sie bei mir an und ich bin begeistert. Wenn man den RGB-overkill ein wenig customized und verstanden hat wie man das geblinke abstellt, hat man damit eine schöne kleine mechanische, kabellose Tastatur.
DREVO Calibur 72 (QWERTZ)
Pros:
- Sehr preiswert (65 Euro)
- Wertiger Eindruck, geringes flexing
- Cherry MX Keycap Compatibel
- Wireless (was ich bisher nur mit meinem Handy ausprobieren konnte, an meinem Rechner steckt noch ein Bluetooth 2.0 Dongle. Das Gerät selbst nutzt Bluetooth 4.0, was sich nicht gut versteht. Auf dem Handy keinerlei Probleme, auch das im Internet öfter mal erwähnte "vergessen" von Tasten durch die niedrige Polling-Rate war nicht festzustellen. Zur Referenz: Ich tippe mittelmäßig schnell (50 bis 60 WPM))
- 3 mögliche Bluetooth Profile zum schnellen Wechsel zwischen 3 verschiedenen Geräten
- kommt mit einer kleinen Abdeckhaube gegen Staub.
- hübsche RGB-LED Effekte.
Contra:
- hübsche RGB-LED Effekte
- kleine, US-Style Enter-Taste, mit darüber gelegener Taste für die Raute
- Keycaps an den Guss-stellen (Unterseite) nicht ganz sauber von Gussresten befreit.
- Gehäuse dient als Resonanzkörper für die Sprungfedern der Switches, was etwas nerviges "nachklingen" beim Tippen erzeugt. Dem werde ich noch mit etwas Dämmung im inneren entgegentreten.
- Kontrolle/Customizing der LEDs ist nur über den Controller des Keyboards selbst möglich, nicht über ein Programm am Rechner. Das verfahren dazu ist zu Anfang nicht klar ersichtlich, aber dank der Anleitung kommt man damit zurecht.
- Richtungs-Pfeiltasten liegen nah an der STRG-Taste, was beim editieren zu Fehleingaben führt. Habe ich jetzt durch Keycaps mit anderer Haptik für die Pfeiltasten gelöst.
- Die RGB der Leertaste ist gleichzeitig auch das Lade-Licht, was ununterbrochen blinkt, wenn man die Tastatur via-USB anschließt. Das kann schnell sehr nervig werden, habe ich durch eine nicht-licht-durchlässige keycap für die Leertaste gelöst. Das Licht ist dabei immer noch erkennbar wenn man von oben drauf guckt, aber nicht mehr wenn man in normaler Schreibposition davor sitzt.
Also alles erträglich, und modden tue ich ja eh gerne. Nachdem ich die Tasten nun auch mit O-Rings ausgestattet habe ist das Schreibgefühl auch nochmal etwas angenehmer. Auch wenn ich Cherry-blue fan bin, so mag ich doch nicht das aufschlagen der Tasten auf dem Frame, der cherry-click genügt.
Hier noch ein paar Fotos
Ein Update: Inzwischen ist ein CSR Bluetooth 4.0 stick installiert. Nach anfänglichen Problemen beim pairing, was der CSR-Harmony-Bluetooth-Stack Software geschuldet war. Ich wollte die Tastatur verbinden, aber direkt nach dem Klick auf "Weiter" in der Auswahl der verfügbaren Bluetooth Geräte kam die Fehlermeldung dass "der Code falsch eingeben" worden wäre. Was natürlich Unsinn ist, denn ich hatte gar keinen Code eingegeben. Nach ein wenig Recherche ist der Bluetooth Stack von CSR wohl hoffnungslos veraltet und produziert die irrsinnigsten Fehler. Also zurück zum Windows 10 eigenen Bluetooth Stack und siehe da, alles funktioniert einwandfrei. Schreibe diese Zeilen gerade auf dem Keyboard, aus 4 Meter Entfernung, auf meiner Wohnzimmer-Couch. Juchu!