Daten richtig sichern

[nachtmasse]

Eine kleine Geschichte: Meine Tochter hat eine Plastiktüte mit einer Festplatte vom Schuhregal gezogen, zum Glück nicht ihr auf den Kopf gefallen, aber dafür die Marmortreppe runter. Resultat die externe Festplatte wurde nicht mehr erkannt. Habe die HDD dann ausgebaut und in den Rechner eingebaut. Sie wurde mir nur noch als RAW-Format angezeigt und Win wollte sie dann formatieren, was ich natürlich verneint habe. Mit TestDisk habe ich schließlich die Daten zu ca. 95% retten können. Auf der Festplatte waren echt Daten, die mir sehr am Herzen liegen. Alte Familienfotos, alte Plattensammlung digitalisiert usw. Das soll mir natürlich nicht nochmal passieren!

Insgesamt habe ich so ca. 15TB Daten. Diese sind auf 8 externen Festplatten verteilt. Es sind halt viele Musik-Libraries usw.
Gibt es eine Möglichkeit diese so zu sichern, dass wenn eine Platte ausfällt, die Daten trotzdem irgendwie aufgefangen werden? Das System braucht auch keine Anbindung ins Internet, ist wirklich nur für mich Zuhause.

Preis spielt fast keine Rolle...also fast...die Sicherheit meiner Daten ist mir nach dem Schock echt viel Wert.

Ich habe schon viel von NAS gehört, weiß aber nicht ob das für mich passen könnte.

 

[godlike]

Als Erstes die Platte vielleicht nicht in einer Plastiktüte auf dem Schuhregal lagern? Wenn du wirklich auf nummer Sicher gehen möchtest dann wäre auch ein NAS mit einem aktuellen Backup meine Erste Wahl. Ggf. im Raid. Dann noch eine zweite Sicherung die sich nicht im selben Haus befindet (Brand, Wasserschaden o.Ä.).

 

[mathmos]

Bei 15 TB würde ich erst mal sortieren bzw. ausmisten. Die Daten die du nur alle heilige Zeit brauchst und die sich daher auch so gut wie nie ändern, würde ich auf extra Platten auslagern und diese sicher verwahren (also nicht im Regal in einer Plastiktüte aber auch nicht im ungedämmten Dachboden der im Sommer 60 Grad hat). Eventuelle doppelte Daten (kommt bei einer Musiksammlung ja durchaus mal vor) würde ich löschen. Den Rest würde ich mindestens auf zwei von einander unabhängigen Platten regelmäßig sichern. Somit hättest du insgesamt 3 Datenbestände (einmal auf dem Rechner und auf den zwei Platten). Für Daten die man auf gar keinen Fall verlieren will (das dürfte vermutlich nur ein Bruchteil der 15 TB ausmachen) würde ich mir dann noch eine Sicherung außer Haus (was ja mal abbrennen kann) zulegen. Entweder verschlüsselt in der Cloud oder bei einem Freund bzw. Verwandten.

 

[virtus]

Können die Daten komprimiert werden? 15 TB hört sich nach wirklich viel an.
Viele Raid-Systeme, die für wirklich sichere Datenhaltung sinnvoll wären, würden sehr schnell den Festplattenbedarf steigen lassen.
Festplatten, auch wenn sie gut gelagert werden, sind keine guten Datenträger, wenn du ein sicheres Langzeitarchiv unterhalten möchtest.

 

[Jan_de_Marten]

@virtus: Was ist den besser als eine HDD?

15TB in der Cloud?
Freunde und verwandte?
Wie wäre es erst einmal mit einem Safe. Auf Raid würde ich erstmal verzichten (auch wenn es von der Bedienung schneller ist).
Persönlich halte ich es so wie mathmos es vorgeschlagen hat unabhängige, externe Platten in zweifacher Ausführung. Allerdings habe ich auch bloß jeweils 1TB an Daten.

 

[godlike]

Was ist den besser als eine HDD?

Magnetbänder? Also für Sicherungen die man länger als 15 oder 20 Jahre verwahren will.

 

[mathmos]

15TB in der Cloud?

Von den 15 TB habe ich doch gar nicht geschrieben.

Freunde und verwandte?

Das Haus in dem man wohnt kann abbrennen. Daher sollte man zumindest eine Datensicherung außer Haus lagern. Bankschließfächer sind zum Beispiel oft nicht versichert. Also lagert man das Zeug im privaten Bereich eben zu Leuten aus, denen man vertraut.

Wie wäre es erst einmal mit einem Safe.

Dieser sollte dann aber feuerfest und wasserdicht sein. Das kostet. Und ist in dem Fall meiner Meinung nach übertrieben.

 

[nachtmasse]

Danke für die zahlreichen Antworten.

Aus dem Vorfall mit der Festplatte in der Plastiktüte habe ich gelernt. Das wird nicht nochmal passieren.
Der Kopf meiner Tochter hätte den Aufprall wahrscheinlich gemindert aber besser datenverlust auf der HDD, als bei meiner Tochter.

Ich habe mir jetzt so einen NAS mit Leergehäuse ausgesucht. Der hat 4 Slots und da ich mal davon ausgehe, dass es in der Zukunft immer größere Festplatten geben wird, würde das für mich völlig reichen.
Ich würde mir momentan dann einfach 2x6TB HDD besorgen und gut ist.
NAS-Server Gehäuse Synology DiskStation DS415+ 4 Bay
Was haltet ihr von dem Ding?

Ich betreibe momentan auch einen Arma3 Epoch Server und wollte schon immer mal einen Headless Client für die Performance laufen lassen. Also die AI und Missionsysteme auf dem HC laufen lassen, anstatt auf dem Server wo Arma drauf ist.

 

[The_Emperor]

NAS würde ich empfehlen wenn man die Daten von mehreren Rechner aus erreichbar haben will. Als günstigere Alternative würde ich zwei normale 3,5 Zoll Festplatten in einem bestehenden Rechner über Software-RAID zusammenschalten und das RAID ein oder zwei Mal im Monat auf eine externe Festplatte kopieren welche dann in den Keller wandert. Die richtige Festplatte sollte dann je nach Zweck gewählt werden.

 

[nachtmasse]

Ok. Das hört sich auch sehr gut an und ist vor allem viel preiswerter als die Variante, die ich mir gerade ausgesucht habe.
Wegen Arma und weil ich halt an einige Daten öfters ran muss, würde ich aber für mich persönlich die NAS favorisieren.

 

[propagandhi]

Für mich wäre die Frage was du noch so an Daten ansammeln willst bevor man ne Kaufberatung machen kann.
15 TB ist schon ne Menge aber kommt noch was dazu in absehbarer Zeit?
Frage Nummer 2 ist, ob du deinen NAS auch im Raidbetrieb laufen lassen willst?
Die von dir verlinkte DS415 unterstützt offiziell maximal 6 TB-Platten, bei 2 Platten reicht a) der Platz nicht und b) hast du also keine Möglichkeit für Raid-Betrieb
Irgendwo hatte ich noch gelesen, dass die Größe eines zu erstellenden Einzelvolumens bei dem NAS auf 16 TB begrenzt ist, finde aber gerade den link nicht mehr


edit: natürlich TB nicht GB

 

[alter_Bekannter]

Zum Link:
vollkommen überteuert

@propagandhi
wie kommst du auf 2 Platten?
...ist doch 4 Bay...

Edit: mein Fehler, TS redet von 2 Platten.

 

[nachtmasse]

Für mich wäre die Frage was du noch so an Daten ansammeln willst bevor man ne Kaufberatung machen kann.

Es kommen pro Woche so ca. 20 GB dazu...Fraps-Videos usw.
Kenne mich aber null mit Raid aus, habe mich aber etwas eingelesen und glaube das mir Raid5 ganz gut passt. Muss ich halt 3x6TB kaufen.
Gibt aber dann auch viele Daten, die ich dann auch wohl auf meinen alten Fetsplatten (ca.15TB) speichern werde und sie dann sicher auf dem Schuhregal verwahre.

Zum Link:
vollkommen überteuert

Irgendwie schon...wenn ich noch die Festplatten dazu rechne..auweia...Geld habe ich auch nicht im Überfluss.
Und wie schaut es aus mit einem selbst gebauten Raid? Ich habe hier Zuhause noch ein sehr großes LianLi Gehäuse rumstehen, ein Asus-Board mit i5-2500 und Arbeitsspeicher flattert hier auch noch irgendwo rum. Netzteil brauch ich wahrscheinlich ein neues und starkes zugleich!?
Zusammenbauen usw. ist alles kein Problem aber was ich da an Software brauche usw. habe ich leider keinen Plan.

Vielleicht, ...oder eher ganz sicher, hat hier jemand Erfahrung damit und kann mir was zu einem selbstgebastelten NAS-Raid sagen. Gute Idee oder eher vergiss es?

 

[The_Emperor]

hat hier jemand Erfahrung damit und kann mir was zu einem selbstgebastelten NAS-Raid sagen. Gute Idee oder eher vergiss es?

Hab eine selbstgebaute "NAS", liegt aber nur daran dass ich 'nen Fileserver mit Windows und die Möglichkeit für Erweiterungen per Software offen halten will was mit einer klassischen NAS nicht möglich ist.

Vorteile von einer selberbau NAS:

# Freie Wahl des Betriebssystems
# Erweiterbar
# Reparierbar
# Unabhängig von Festplattengrößen oder Hersteller
# Preis/Leistungstechnisch jeder NAS überlegen
# Bessere Hardware

Nachteile:

# Schlechte Energieeffizienz (ATX NT unter 300 Watt sind schwer erhältlich, sau teuer oder haben keinen passenden Formfaktor)
# Müssen selbst installiert und konfiguriert werden

 

[PLanB]

Bei selbstbau pico psu und notebook Netzteil ;-)

 

[Jarlachxs]

20GB pro Woche ???
Da kannst du dir ja fast ne kleine Storage kaufen ;-)

Eigenbau ist ne Alternative, von billigen NAS kann ich dir aber abraten, bei denen ist die Geschwindigkeit trotz GB Anschluß oftmals langsam.

 

[The_Emperor]

Theoretisch ja, praktisch ungewiss. Pico-PSUs sind ein Gefummel was ich mir höchstens zu kurzen Testzwecken antuen würde, keinesfalls in einem länger laufenden Test oder gar Echtbetrieb. Außerdem sau teuer. Wenn ich mir eine passable Pico PSU anschaue kostet die schon mal über 60€, Laptopnetzteil (Nachbau) macht nochmal 20€. Gesamt also 80€ aufwärts. Haben außerdem in der Regel nur einen SATA-Anschluss und ich weiß nicht wie die PSU drauf reagiert wenn du 4 Festplatten mit Y-Adapter draufhängst. Gute 80+ ATX-Netzteile mit 300 Watt und ausreichend Anschlüssen gibt's ab 35€.

 

[nachtmasse]

Ich merke schon, dass ist mal nicht eben so schnell gemacht.

Das mit dem HC-Client für Arma habe ich auch wieder verworfen. Dazu müsste das Teil ja 24/7 laufen und da kommen dann ja nur sparsame Prozessoren (Atomi, Celeron) in Frage.
Ich werde die Tage einfach mal mein Lian Li Ghäuse mit dem Asus Board und dem i5 bestücken und mir noch ein Netzteil besorgen. Dort haue ich einfach 3 gleiche Platten rein und teste mal etwas mit dem Raid rum.

Die Daten hab eich dann ja noch auf meinen etlichen externen Festplatten zur Sicherheit liegen.

Danke nochmal für die Anregungen.

 

[mathmos]

Sei dir aber im klaren, dass ein Raid keine Datensicherung darstellt.

http://blog.priotecs.com/tipps-und-tricks/backup/ein-raid-ist-kein-backup/

 

[sia]

Magnetbänder? Also für Sicherungen die man länger als 15 oder 20 Jahre verwahren will.

Für den Heimgebrauch sind Magnetbänder idiotisch. Festplatten sind da ohne Probleme als cold storage nutzbar.

Das Synology-NAS ist sicher ne gute Lösung, aber ich würde mir zusätzlich 1-2 große externe Festplatten organisieren und dort die Daten sichern.
Am Besten auch nicht mehr auf nem Schrank lagern, sondern in ner festen Box im Keller oder so.