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@braegler: Jemand lässt sich aus Interesse LSD verschreiben, pfeift sich 1 mg rein, hat nen mordsgeilen Trip, spaziert sinnvollerweise durch die Natur und genießt seine Erfahrung, peilt nicht, dass die tollen Lichter eine Autobahn sind und watschelt grinsend rüber, verursacht einen Massenunfall, mehrere Menschen sterben, viele sind verletzt.
Das Problem wären ja nicht die erfahrenen Konsumenten, sondern eben die Potentiellen, die anderen.
Du hast völlig Recht, es geht bei Verboten (bzw. es sollte darum gehen) um die Abwendung von möglichen Schäden an Konsument und Gesellschaft.
Das Problem welches du wohl aufgreist, ist (wieder einmal) der "Verantwortungsvolle Umgang" - aber um auf Alkohol zurückzukommen, klappt das, klappt das nicht?
Schließlich ist das neben Tabak die Volksdroge Nummer 1 und seit Jahrzenten "legal".
Ich denke man könnte daraus viel ableiten, was auch andere Drogen betrifft und wie der Umgang in der Gesellschaft damit sein wird wenn diese legal werden und wie viel oder wenig aufgeklärt wird, oder was Aufklärung bringt. Tabakkonsum ist genau so eine Sache (und ja, ich konsumiere beides....).
Und, ohne eigene Erfahrungen mit bzw. durch andere mit Heroin zu haben, Ziel einer Behandlung sollte eigentlich nicht sein, "jemanden bei der Abhängigkeit" zu halten, sondern die Person davon "wegzutherapieren" und ihr ein Leben ohne zu ermöglichen, indirekt auch "Freiheit" und "Selbstbestimmtheit" zurück zu geben.
Oder wäre es sinnvoll, das man die Leute "bei der Stange hält" anstatt Ihnen aktiv zu helfen davon loszukommen und "unabhängiger" zu werden? (So fern sie dafür selbst bereit sind?)
Ich stelle es mir nicht lustig vor, jeden Tag zur Heroinabgabestelle gehen zu müssen oder das körperliche Verlangen danach zu haben, als ersten Gedanken nach dem Aufstehen. Damit wäre die Person zwar nicht Kriminell - aber die Notwendigkeit und damit die Zeit, wo diese Person ihr Leben anders und vielleicht auch besser(!) gestalten könnte, ist verloren - wie jeder seine Zeit verbringt ist nun auch seine Sache - aber ein Leben sollte ohne "unnötige" Zwänge sein, zumindest so gut es geht. (Und ja, man sollte nicht Wein saufen und Wasser predigen, Aber ohne Zwang lebt es sich mit Sicherheit "besser").
@braegler:
Und um beim Beispiel der Partydrogen zu bleiben - es ist etwas traurig, wenn Leute nur noch "echte" Kicks erleben, wenn sie sich etwas einwerfen. Es soll Leute geben, die sind auch ohne Alkohol oder andere Knaller gut drauf (auf Partys/im Leben) und haben eine gute Zeit (ohne Spießer zu sein oder was man auch immer sagen will). Zu sagen, "es wird eh genommen", verschleiert nur das Problem, dass Leute (vielleicht) gänzlich verlernt/verloren haben, ohne Drogen auszukommen oder erst etwas zu "empfinden", wenn sie Drogen konsumieren.
Und das "Lust bekommen auf mehr" und dem Rausch wird nicht dadurch verringert oder generell hübscher, wenn man es legal macht oder sagt "körperliche Schäden" gleich null? "Ist doch alles super dann!"
Vielleicht sollte das langfristige Ziel sein, ohne irgendwelche Zusätze auskommen zu können, ohne das man denken müsste, "es würde einem etwas fehlen".
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Lustigerweise gibt es schon "interessante" Aspekte, was manche Drogen auslösen können, aber dennoch die Frage, "erleben wir ohne zu wenig" - oder eröffnen Drogen neue und ungeahnte Potentiale "im Menschen", wenn Sie richtig angewendet werden? Wäre interessant was da die Meinungen sind.