[Sonstiges] Der goldene Windbeutel

Ehrlichkeit ist Mangelware bei der Lebensmittelindustrie: Überzuckerte Frühstücksflocken werden als „Fitmacher“ beworben, stinknormale Joghurts zu Gesundheitswundern aufgeblasen und Industrie-Standardware als vermeintliche „Premium“-Konfitüre vermarktet. Legale Täuschung ist bei Lebensmitteln nicht die Ausnahme, sondern die Regel.

Mit der Wahl zum Goldenen Windbeutel für die dreisteste Werbelüge des Jahres ruft foodwatch seit 2009 Verbraucher auf, sich aktiv gegen die tagtägliche Täuschung zur Wehr zu setzen und direkt bei der Lebensmittelindustrie gegen Etikettenschwindel zu protestieren. Erst wenn die Etiketten ehrlich werden, können Verbraucher informierte Kaufentscheidungen treffen.

Die Wahl 2014 läuft noch bis zum 30. September – alle Informationen zu den Kandidaten finden Sie hier.

Zur Abstimmung

 

[3st]

Nestle

Da sie hier mit ihren Produkt die kleinsten der kleinen Angreifen !

Das kommt ja schon einen Krieg gegen die Menschlichkeit nahe !

 

[theSplit]

Es gab mit der Foodwatsch einen schöne Ausgabe von "Hart aber Fair".
Jedenfalls hat jeder der Experten viel sagen können, aber der Herr von Foodwatch hat zumindest wirklich etwas gesagt. So jedenfalls mein Eindruck. Und ja, Dalmone Joghurt Drink ist Joghurt! - Stinknormaler Joghurt. Da gibt es keine Bonus-Specials.

 

[godlike]

Ich verstehe die Intention dieser Umfrage. Aber: Ist sowas wirklich noch eine Werbelüge? Ich meine es ist bei den meisten Produkten doch offensichtlich das es sich um Scheiße handelt die mit Weichmachern, Zuckern und gehärteten Fetten versetzt wurden. Angelogen werde ich in dem Sinne ja auch nicht. Klar sind die Zutatenlisten oft etwas kryptisch, mit Interesse und etwas Sachverstand kann man doch aber ziemlich schnell erkennen um welchen Dreck es sich handelt

Darum hab ich mich für den BIO-Apfelsaft entschieden. Der suggeriert einem noch am Meisten das er gesund sein könnte. Beim Rest sollte man ja auf den ersten Blick und ohne das Kleingedruckte erkennen das es sich um Dreck handelt.

 

[mathmos]

Zumal es nicht mal so einfach ist, einen bestimmten Konzern wirklich zu boykottieren. Diese sind teilweise so groß und haben so viele Tochterfirmen oder ihre Finger irgendwo drin, da muss ja nicht unbedingt Nestle drauf stehen. Leider.

Eine Übersicht habe ich mal als PNG-Datei angehängt.

 

[Nerephes]

Hab ganz klar die Babynahrung genommen.

Da ich demnächst selber Vater werde hab ich mir mal die ganzen Babylebensmittel angesehen, die so im Regal stehen.

Das ist einfach nur ganz mieße Scheiße aber alles zusammen. Überall Zucker und anderer Mist ohne Ende drin.

Und das dann noch als Kindernahrung verkaufen!? Diese "Kindertees" (wer Grips hat kommt schon anhand des Insant-Pulver drauf dass das nichts gutes sein kann) ist eine Frechheit, es wird suggestiert das man damit seinem Kind was gutes tut, statt ihm Diabetes anzufüttern.

Diese ganzen Baby-Zusatz-Dinger mit Zucker drin sollten eigentlich alle in Süßigkeiten-Regal müssen, damit die Eltern mal kapieren, dass das nichts anderes ist, als wenn sie ihrem Kind Fanta und Schokolade geben... nur wird da wenigstens nicht behauptet es wäre gut für das Kind.

 

[TheOnly1]

Ich gebe godlike ein Stück weit Recht.
Natürlich sind Nestle & Co. NUR an ihrem Profit interessiert und natürlich tun die ALLES um ihren Mist zu verkaufen.
Keine Frage und diesen Vorwurf kann man ihnen aus moralisch-ethischer Sicht natürlich machen.

Aber:
Meiner Meinung nach, sind die Kunden es auch einfach selbst Schuld. Jeder sollte in der Lage sein Inhaltsstoffe und Nährwertangaben zu lesen. Wer sich nur auf den bunten Schriftzug auf der Vorderseite verlässt hat ein erhebliches Defizit in Verbraucherkompetenz und Eigenverantwortung.
Es ist eine alte Wiwi-Weisheit: Die Anbieter bedienen bloß die Nachfrage. Mmn ist es zu einfach immer die pöse pöse Industrie für alles verantwortlich zu machen. Würde den Dreck keiner kaufen, dann würde es diesen Dreck auch nicht geben. Punkt. Aus.
Die Kunden entscheiden letztlich über das was die Industrie anbietet und verkauft.

Wer zu blöd oder zu faul ist, sich mal ein paar Gedanken zu machen, was er da gerade kauft, der ist es am Ende des Tages halt selbst schuld - und nicht (nur) die Industrie.
Verarscht wird nur, wer sich auch verarschen lässt.

 

[3st]

@TheOnly1:

Nur ist es irgentwie blöd sich bei jeden Produkt sich hinten alles durchzulessen ...

Und dazu sollte man wohl auch ein bisschen Fachkentniss mitbringen ... mehr oder weniger 0o

Und das können* und wollen die leute einfach nicht ... warum den auch steht ja alles vorne dran. In einer ordentlichen Zivilisation wird es doch nicht so schwer sein die Kunden ordentlich zu Informieren ....

Nur da wird gelogen und betrogen und das sollte unterbunden werden ... dan bekommt die aussage recht ... der markt regelt das dan schon.

 

[godlike]

Naja, wer extra hinten lesen muss um zu raffen das im Fertig-Müsli 25% Zucker sind dem kann man wohl auch einfach nicht mehr helfen .... Oder das man kein Vitaminwasser braucht.

Meine Eltern haben mir beigebracht das man für Vitamine Obst und Gemüse essen sollte. Viel Zucker nicht gesund ist. Wer mit offenen Augen einkaufen geht sollte das innerhalb von 14 Tagen drauf haben was Mist ist und was nicht. Wer dann noch selber kocht ist sowieso auf der sicheren Seite (was man imho auch machen sollte gerade wenn man Kinder hat).

 

[Hector]

@mathmos:

Danke.
In der Praxis halt so eine Sache, auf manche dieser Produkte will ich manchmal nicht verzichten (ja, ich weiß, ich bin schwach ^^) und ansonsten schleppe ich halt nicht den Zettel mit zum einkaufen und gehe so eine Liste durch. *seufz*

Aber klar, wenn man es ernsthaft durchziehen will, geht das schon....

 

[mathmos]

@Anarchox:

Geht mir auch so. Nesquick ist bei mir z. B. so ein Fall auf den ich nicht verzichten will (auch wenn das Zeug recht wenig mit Kakao zu tun hat).

Ich wage es sogar zu bezweifeln ob man wirklich komplett ohne Produkte auskommt bei denen Nestle irgendwie die Finger im Spiel hat. Die sind ja auch an Sachen beteiligt bei denen man es eigentlich nicht auf den ersten Blick denkt. L'Oréal zum Beispiel.

 

[godlike]

Ist ja auch kein Ding wenn man mal ein Fertigprodukt kauft das nicht so gesund ist. Man sollte sich allerdings im Klaren sein WAS dann da auf dem Teller liegt. Jeder kauft auch mal Schrott. Wer trotzdem zu 80% frisch kocht kann sich das auch erlauben OHNE das er dabei Fett wird oder gesundheitlich drunter leidet. Wer es darauf an legt kann aber sicherlich auch ohne die ganzen Großkonzerne auskommen. Kartoffeln, Reis, Nudeln, Gemüse Fleisch. Dazu noch die ganzen anderen Grund-Dinger wie Mehl, Zucker, Gewürze usw. Mehr braucht es ja nicht. Meistens sind die Sachen von den ganz Großen ja eh oft schlecht und überteuert. Bevor man sich dann ne teure eher mäßige Kerrygold-Butter kauft, kann man sich auch gleich das leckere, mit Meersalz versehene Teil aus Frankreich von Paysan kaufen und dafür etwas weniger aufs Brot schmieren

 

[dstN]

@godlike: Was machst du, wenn du keine gesalzene Butter möchtest? Sondern maximal mildsaure? Oder sogar gesüßte? Ich will mir beispielsweise keine salzige/saure Butter auf das Brot/Brötchen schmieren dass danach mit Marmelade beschmiert werden soll. Das schmeckt ganz einfach besch...eiden.

Ich sehe es allgemein ähnlich, dass man sich durchaus selber informieren sollte. Aber wenn ich gleichzeitig unseren Arbeitsmarkt betrachte, dass manche Menschen ~12-14 Stunden pro Tag arbeiten müssen, um überhaupt über die Runden zu kommen, wie sollen die dann noch die Zeit finden sich mit Lebensmitteln auseinanderzusetzen, was gut und was schlecht ist? Sollte man da nicht den Verbraucherschutz zur Verantwortung ziehen, der es mal schaffen sollte, dass die Industrie sich an gewisse Standards zu halten hat? Was ist so schlimm daran, die Wahrheit zu sagen? Ich würde auch immer noch Mezzo Mix kaufen, wenn vorne drauf alle Zuckerstücke abgebildet wären die in einer Flasche sind - warum? Weil es mir ab und an einfach schmeckt. Genauso wie Red Bull. Oder eben andere Sachen (könnte man jetzt endlos weiterführen). Warum nicht ehrliche Werbung erzwingen? Was spricht dagegen?


//Edit Bei Zigaretten schaffen sie es doch auch, ständig irgendwelche Sachen hinzuzudichten die sie entweder teurer machen, oder auf den Schachteln Warnhinweise stehen, in Italien werden sogar Körperteile die durch das Rauchen in Mitleidengeschaft gezogen worden sind gezeigt, die ... nicht so lecker sind.

Bei allen anderen Lebens- und Genussmitteln schafft man das nicht? Nicht mal bei Alkohol?

 

[bibone]

Hy,

mir sind die großen (Lebensmittel) Konzerne auch ein Dorn im Auge...
...hab für mich daraus abgeleitet das ich keine Produkte kaufe die,soweit mir bekannt,überregional beworben werden...
...damit habe ich zumindest diese Baustelle schon mal geschlossen...

Viele Grüße

 

[godlike]

Was machst du, wenn du keine gesalzene Butter möchtest? Sondern maximal mildsaure? Oder sogar gesüßte?

Na die entsprechende kaufen Das war nur ein Beispiel dafür das selbst teurere Marken wie Kerrygold im Grunde keine tollen Produkte sind. Hier muss ein mündiger Mensch sich einfach etwas informieren. Beim Autos, Computern oder Möbeln schafft man das doch auch. Wieso bei unserer Nahrung nicht?

Mal ehrlich, jemand der zu faul ist anfangs etwas Zeit zu investieren, bis er einen Überblick über die vorhandenen Produkte hat, dem kann ich auch nicht helfen. Ich bin am Tag auch durchschnittlich 12 Stunden unterwegs. Trotzdem finde ich dazu die Zeit. Sowas ist Imho eine faule ausrede. Wer schon weniger Geld hat sollte erst recht frisch kochen. Ist ja auch weitaus billiger als die ganzen Fertigprodukte.

Ich brauche am Tag ~ 20 bis 40 Minuten zur Nahrungszubereitung. Das ist sicherlich weitaus weniger als der Durchschnittsdeutsche vpr dem TV hängt. Wem selbst das zu lange dauert - ja mei, dem kann man dann halt echt nicht mehr helfen Der soll sich aber dann bitte auch nicht beschweren das er ach so fies von der Industrie verarscht wird. Am besten während dem Samstäglichen dreistündigen Auto putzen

Außerdem kann man sich die paar bösen Pappenheimer, welche man hinten auf den Zutatenlisten immer wieder entdeckt, ja wohl auch merken wenn man partout nicht selber kochen will. Für alle anderen, die das nur ab und an essen, spielt das ja eh keine Rolle Da weiß man "Ok, heute gibts ne fettige Fertiglasagne". Mit dem Wissen macht man das aber auch nicht so sehr häufig.

 

[bevoller]

Eine Übersicht habe ich mal als PNG-Datei angehängt.

Hätte da nicht irgend jemand einen Quellennachweis verdient? Forbes vielleicht, die schon Anfang 2013 davon berichtet haben?

 

[mathmos]

@bevoller:

"Quelle: Email eines Bekannten" hätte hier keinem etwas gebracht.

Edit: Ausgehend von http://www.huffingtonpost.de/2014/0...ensmittel-marken-kontrollieren_n_5567348.html stammt die Grafik wohl von Oxfam.

 

[Pleitgengeier]

@TheOnly1: Da hast du völlig recht.
Es weiß auch jeder dass McD extrem ungesund ist, trotzdem können die gar nicht genug Filialen eröffnen.
Man kann diesen Unternehmen nun wirklich nicht vorwerfen, eine Nachfrage zu bedienen die aus Dummheit und Desinteresse der Kunden resultiert...

Und das einzige was ich bei Nestle kaufe sind Aktien - damit kann man wirklich nichts falsch machen

 

[Cybercat]

Habe mal für Knorr gestimmt. Hühnersuppe ohne Huhn ist doch auch mal was.

Was mich aber seit einiger Zeit noch mehr Stört ist der Große Schriftzug auf immer mehr Ferigfraß: "Ohne den Zusatzstoff Geschmacksverstärker"
In der Zutatenliste ist dann auf einmal Hefeextrakt zu finden.

 

[Abul]

Hefeextrakt zählt laut EU-Richtlinie/Recht? (noch) nicht zu Geschmacksverstärkern. Sollte das irgendwan mal in der Liste der Geschmacksverstärker auftauchen steht sicherlich schon der nächste Inhaltsstoff bereit der eine ähnliche wirkung hat und nicht als Geschmacksverstärker nach EU-Recht gilt. Einfache aber effiziente Kundentäuschung.

 

[Cybercat]

Könnte fast drauf wetten, dass der steht schon bereit steht.
Muss ja in dem Fall schnell Ersatz her.