BOE2502
NGBler
- Registriert
- 29 Nov. 2015
- Beiträge
- 116
Hallo.
Ich stelle mir seit längerem die Fragen was eigentlich Burnout ist. Natürlich Abseits der allg. Definitionen auf Wikipedia und Co.
Denn ich sehe und erlebe immer häufiger das Leute "Burnout" haben. Freunde im Privaten, auf Arbeit, Verwandtschaft. Es zieht sich gefühlt wie Kaugummi durch die Gesellschaft aber ist Burnout gleich Burnout?
Neulich führte ich eine Unterhaltung mit einem Bekannten und der wollte mir erzählen ich bin kurz vorm Burnout. Nicht so dahingesagt, sondern ernsthaft.
Für mich ist das eine klare Übertreibung.
Das Gespräch fing damit an, dass die Floskel kam: "...und wie läufts auf Arbeit?".
Antwort: "...ja scheiße langweilig wie immer...!"
Das Gespräch nahm fahrt auf und am Ende waren wir beim Thema Burnout.
Denn er meint mein Verhalten und meine Lustlosigkeit rühren daher, dass ich "ausgebrannt" bin. WEIL:
- ich gehe auf Arbeit aber was dort passiert ist mir total egal. Ich mache meine Arbeit so gut wie möglich und nötig. (Find ich persönlich gut)
- interessiere mich für keinen
- 0 Smalltalk
- egal in welche Abteilung man mich steckt, ob QS, Einkauf, Verkauf, Leitung usw...ich lege überall diese Scheißegal-Haltung an den Tag und bin zu ausnahmslos Jedem ehrlich, was natürlich nicht gut ankommt
- würde man mich kündigen, wäre mir das total egal. Bewerbung schreiben, wo anders anfangen, fertig!
- wirke im Privaten auch lustlos und teilnahmslos - Ich persönlich denke das kommt daher, das ich ab Mitte -Ende 20 einfach aufgehört habe mich wie in "Kind" zu verhalten. Während andere Freunde in den Mittdreißigern immer noch auf jeden Dorfbums rennen, saufen, ziehen, durchmachen usw. Ich habe eine Frau, ein Kind, ich unternehmen gerne was in meiner Freizeit mit der Familie oder alleine . Radtouren, wenns Geld passt Urlaub, Tagesausflüge, Museum. Wenn ich Lust darauf habe, dann fahre ich Samstags zur Ostsee 200km, habe einen schönen Tag, besuche Famielie und fahre Abend wieder nach Hause. Aber weil ich Samstag Abend zu Hause bin und ein Buch lese, statt irgendwo zu saufen, bin ich teilnahmslos...hää?
- ich akzeptiere das Wort Stress nicht. Das Wort befindet sich in meinem Wortschatz aber ich kann es bei mir nicht anwenden - Stress ist für mich eine Ausnahmesituation in der ich noch nie bewusst war. Was andere als Stress bezeichnen ist für mich Termindruck, Unwissenheit und psychisch implementierte Gedankengänge (wenn ich nervös bin muss ich aufs Klo bis ich leer bin), kommt aber sehr selten vor.
Ich weiß nicht ob ich am Thema vorbeilaufe oder ob die Latte für Burnout mittlerweile so tief liegt wie ein Türken-Dreier. Irgendwie sollen die genanten Faktoren ausschlaggebend dafür sein, dass ich Burnout habe. Verstehe ich nicht!
Daher stellt sich mir die Frage was ist eigentlich Burnout für die Gesellschaft?
Ein Bekannter hatte "Burnout". Er meint er kann sich nicht konzentrieren auf Arbeit und in seiner Freizeit findet er keine Ruhe vom Job. Kriegt auf Arbeit bei Stress Bauchschmerzen, Durchfall, Schweißausbrüche. Zeit für Drogen, Party, Alkohol ist aber immer da am Wochenende. Das ist für mich kein Burnout. Das ist ein unausgewogenes, schadhaftes Leben, nicht mehr!
Der Arzt hat ihn auf Kur geschickt, also bezahlter Urlaub.
Oft sind die Leute zum Burnout auch noch depressiv. Natürlich auch vom Psychologen bestätigt. Am besten gleich 5 verschiedene Arten. Dann kommt das Thema Alkoholkonsum hinzu. Besonders in Produktionsbetrieben mit 3- und 4-Schichtsystem ist zu beobachten, dass viele Menschen sich vor oder nach der Arbeit volllaufen lassen. Bei manchen gehts gut bei anderen weniger. Das endet dann, wer hätte es gedacht, beim Arzt und Urlaub auf Staatskosten. in meiner 9 jährigen "Karriere" in meinem jetzigen Betrieb könnte ich mindesten 20 Fälle noch fehlerfrei aufzählen, wo ich persönlich erlebt habe, dass Leute betrunken auf Arbeit kommen. 3 Der Kandidaten waren auf Entzug. Einer wurde entlassen, einer kam wieder halbwegs klar aber trinkt wieder und einer hatte dann psychische Krankheiten und Burnout. Wobei ich mir nicht sicher bin ob der Letzte nicht einfach mehr Freizeit fürs Saufen brauchte. Nicht zum Spaß sonder der Krankheit wegen, versteht sich.
Nächste Fall: Büroarbeiter wie ich. 20 - 30 Akademiker im Betrieb und 2 Fälle von Burnout mit Langzeitausfall. Dabei stellt sich mir die Frage, ob die Leute nicht einfach mit ihrem Job überfordert sind. Denn ein "Facharbeiter" der seine Position besetzen kann, solle doch keine Probleme haben seinen Job auszuüben und täglich Ziele dieser zu erreichen. Klar staut sich die Arbeit mal auf, das macht man dann halt später wenn die Prioliste es zulässt. Früher waren bei uns 1-2 Personen für eine Abteilung zuständig, für die mittlerweile 5 oder mehr Leute angestellt sind. Natürlich ist auch hier wieder zu beachten, dass der bürokratische Aufwand steigt aber wenn ein Verantwortungsträger geht und eine intakte Abteilung hinterlässt, der Nachfolger 4 zusätzliche Kräfte braucht und dann Burnout hat, dann stimmt doch was mit dem Personal nicht.
Ich möchte vorab klarstellen, dass ich mich über die Probleme, Ängst, Sorgen der genannten Mitarbeiter nicht vergnüglich äußere sondern nur möglichst klar meine Beobachtungen schildere.
Mich würden eure Meinungen zum Thema Burnout interessieren. Was sind Gründe, Folgen? Hattet ihr Erfahrungen mit der Krankheit, was war der ausschlaggebende Impuls?...usw.
LG
Ich stelle mir seit längerem die Fragen was eigentlich Burnout ist. Natürlich Abseits der allg. Definitionen auf Wikipedia und Co.
Denn ich sehe und erlebe immer häufiger das Leute "Burnout" haben. Freunde im Privaten, auf Arbeit, Verwandtschaft. Es zieht sich gefühlt wie Kaugummi durch die Gesellschaft aber ist Burnout gleich Burnout?
Neulich führte ich eine Unterhaltung mit einem Bekannten und der wollte mir erzählen ich bin kurz vorm Burnout. Nicht so dahingesagt, sondern ernsthaft.
Für mich ist das eine klare Übertreibung.
Das Gespräch fing damit an, dass die Floskel kam: "...und wie läufts auf Arbeit?".
Antwort: "...ja scheiße langweilig wie immer...!"
Das Gespräch nahm fahrt auf und am Ende waren wir beim Thema Burnout.
Denn er meint mein Verhalten und meine Lustlosigkeit rühren daher, dass ich "ausgebrannt" bin. WEIL:
- ich gehe auf Arbeit aber was dort passiert ist mir total egal. Ich mache meine Arbeit so gut wie möglich und nötig. (Find ich persönlich gut)
- interessiere mich für keinen
- 0 Smalltalk
- egal in welche Abteilung man mich steckt, ob QS, Einkauf, Verkauf, Leitung usw...ich lege überall diese Scheißegal-Haltung an den Tag und bin zu ausnahmslos Jedem ehrlich, was natürlich nicht gut ankommt
- würde man mich kündigen, wäre mir das total egal. Bewerbung schreiben, wo anders anfangen, fertig!
- wirke im Privaten auch lustlos und teilnahmslos - Ich persönlich denke das kommt daher, das ich ab Mitte -Ende 20 einfach aufgehört habe mich wie in "Kind" zu verhalten. Während andere Freunde in den Mittdreißigern immer noch auf jeden Dorfbums rennen, saufen, ziehen, durchmachen usw. Ich habe eine Frau, ein Kind, ich unternehmen gerne was in meiner Freizeit mit der Familie oder alleine . Radtouren, wenns Geld passt Urlaub, Tagesausflüge, Museum. Wenn ich Lust darauf habe, dann fahre ich Samstags zur Ostsee 200km, habe einen schönen Tag, besuche Famielie und fahre Abend wieder nach Hause. Aber weil ich Samstag Abend zu Hause bin und ein Buch lese, statt irgendwo zu saufen, bin ich teilnahmslos...hää?
- ich akzeptiere das Wort Stress nicht. Das Wort befindet sich in meinem Wortschatz aber ich kann es bei mir nicht anwenden - Stress ist für mich eine Ausnahmesituation in der ich noch nie bewusst war. Was andere als Stress bezeichnen ist für mich Termindruck, Unwissenheit und psychisch implementierte Gedankengänge (wenn ich nervös bin muss ich aufs Klo bis ich leer bin), kommt aber sehr selten vor.
Ich weiß nicht ob ich am Thema vorbeilaufe oder ob die Latte für Burnout mittlerweile so tief liegt wie ein Türken-Dreier. Irgendwie sollen die genanten Faktoren ausschlaggebend dafür sein, dass ich Burnout habe. Verstehe ich nicht!
Daher stellt sich mir die Frage was ist eigentlich Burnout für die Gesellschaft?
Ein Bekannter hatte "Burnout". Er meint er kann sich nicht konzentrieren auf Arbeit und in seiner Freizeit findet er keine Ruhe vom Job. Kriegt auf Arbeit bei Stress Bauchschmerzen, Durchfall, Schweißausbrüche. Zeit für Drogen, Party, Alkohol ist aber immer da am Wochenende. Das ist für mich kein Burnout. Das ist ein unausgewogenes, schadhaftes Leben, nicht mehr!
Der Arzt hat ihn auf Kur geschickt, also bezahlter Urlaub.
Oft sind die Leute zum Burnout auch noch depressiv. Natürlich auch vom Psychologen bestätigt. Am besten gleich 5 verschiedene Arten. Dann kommt das Thema Alkoholkonsum hinzu. Besonders in Produktionsbetrieben mit 3- und 4-Schichtsystem ist zu beobachten, dass viele Menschen sich vor oder nach der Arbeit volllaufen lassen. Bei manchen gehts gut bei anderen weniger. Das endet dann, wer hätte es gedacht, beim Arzt und Urlaub auf Staatskosten. in meiner 9 jährigen "Karriere" in meinem jetzigen Betrieb könnte ich mindesten 20 Fälle noch fehlerfrei aufzählen, wo ich persönlich erlebt habe, dass Leute betrunken auf Arbeit kommen. 3 Der Kandidaten waren auf Entzug. Einer wurde entlassen, einer kam wieder halbwegs klar aber trinkt wieder und einer hatte dann psychische Krankheiten und Burnout. Wobei ich mir nicht sicher bin ob der Letzte nicht einfach mehr Freizeit fürs Saufen brauchte. Nicht zum Spaß sonder der Krankheit wegen, versteht sich.
Nächste Fall: Büroarbeiter wie ich. 20 - 30 Akademiker im Betrieb und 2 Fälle von Burnout mit Langzeitausfall. Dabei stellt sich mir die Frage, ob die Leute nicht einfach mit ihrem Job überfordert sind. Denn ein "Facharbeiter" der seine Position besetzen kann, solle doch keine Probleme haben seinen Job auszuüben und täglich Ziele dieser zu erreichen. Klar staut sich die Arbeit mal auf, das macht man dann halt später wenn die Prioliste es zulässt. Früher waren bei uns 1-2 Personen für eine Abteilung zuständig, für die mittlerweile 5 oder mehr Leute angestellt sind. Natürlich ist auch hier wieder zu beachten, dass der bürokratische Aufwand steigt aber wenn ein Verantwortungsträger geht und eine intakte Abteilung hinterlässt, der Nachfolger 4 zusätzliche Kräfte braucht und dann Burnout hat, dann stimmt doch was mit dem Personal nicht.
Ich möchte vorab klarstellen, dass ich mich über die Probleme, Ängst, Sorgen der genannten Mitarbeiter nicht vergnüglich äußere sondern nur möglichst klar meine Beobachtungen schildere.
Mich würden eure Meinungen zum Thema Burnout interessieren. Was sind Gründe, Folgen? Hattet ihr Erfahrungen mit der Krankheit, was war der ausschlaggebende Impuls?...usw.
LG
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