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Im Point’n’Click Adventure Lumino City gibt es schöne Handwerkskunst zu bestaunen, denn sämtliche Kulissen wurden tatsächlich gebaut und abgefilmt.
Auf der Suche nach ihrem Großvater betritt das junge Mädchen Lumi Lumino City. Eine Stadt mit abenteuerlicher Architektur, die sich an einem hohen Berg in den Himmel erstreckt. Überall sind Häuser link und rechts und übereinander an Hängen angebracht, alles ist verbunden mit Stegen und lange Leitern. Von A nach B zu kommen ist ein Akt für sich. Und Lumis Großvater hat einst als Handwerker vieles hiervon mit aufgebaut.
Wie eingangs erwähnt wurde die Stadt komplett händisch gebaut, als ein großes, zusammenhängendes Modell. Bis ins kleinste Detail wurde hier Bastelarbeit betrieben und diesem Aufwand muss man wirklich Tribut zollen.
Lumi und alle Charaktere, die sie trifft, sind aus buntem Tonpapier ausgeschnittene, einfache Figuren. So ein wenig wie South Park. Aber ohne Gliedmaßen. So wie Rayman.
Optisch wie inhaltlich wird man schnell an Machinarium oder Bonaticula erinnert, mit dem einzigen Unterschied, dass es in Lumino City Dialoge gibt. Vertont sind diese dabei nicht, und die Schrift in den Sprechblasen kann manchmal etwas sehr klein sein.
Akustisch wird man lediglich von einer recht einlullenden Klimpermusik begleitet, die dazu neigt, die seltenen Effektgeräusche zu überstrahlen. Da wäre noch etwas mehr drin gewesen.
Spielerisch geht es vor allem darum, an jeder Stelle kleine Puzzle zu lösen, primär mit Mechanismen und sonstigen Maschinen zusammenhängend, um den nächsten Abschnitt zu erreichen. Selten nimmt man auch mal ein Item auf, primär handelt es sich aber um selbstständige Rätsel, darunter absolute Klassiker, wie zB unterschiedlich große Zahnräder korrekt an die Wand stecken.
Stellenweise ist die Bedienung etwas fummelig, und manch ein Rätsel streckt sich auch einen Ticken zu sehr. Unterm Strich ist es aber durchaus spaßig.
Was ganz besonderes ist die Ingame-Hilfe. Großvater hat sein 1.000 Seiten starkes Handbuch fallen lassen, das alle Lösungen für die Rätsel enthält. Dafür muss man allerdings erstmal die korrekte Seitenzahl errechnen. In der Inhaltsangabe steht eine mit dem Rätsel zusammenhängende Gleichung, deren Lösung die Seitenzahl ergibt. Zum Beispiel die Anzahl der Zahnräder multipliziert mit einem bestimmten Wert. Das ist nicht ganz unfummelig, aber trotzdem eine sehr nette Idee.
Darüber hinaus fällt beim Handbuch abermals auf, wieviel Kleinarbeit in das Spiel geflossen ist. Denn egal welche Seite man aufschlägt, man wird immer was zum angucken finden. Irgendwelche Zeichnungen von Mechanismen mit Text dazu. Und nicht einfach Platzhalter. Nein, was da steht ergibt tatsächlich Sinn!
In Lumino City selber kommt man später in eine Bibliothek und kann bei jedem Regal ein Buch rausholen, mit einer ausgestalteten Doppelseite. Dabei findet man auch welche mit klassischen Rätseln und Fangfragen drin. Quasi ein Spiel im Spiel!
Erneut: Wieviel Detailarbeit geleistet wurde, ist wirklich beeindruckend.
Bei so viel Liebe ist es umso störender, dass der Mauszeiger sich optisch nicht verändert, es bleibt der stinknormale, weiße Windowsmauszeiger. Er reagiert auch nicht auf Hotspots, man muss alles auf gut Glück anklicken. Die meiste Zeit sind die relevanten Dinge aber recht gut zu erkennen.
Etwas anders sieht es bei der Wegfindung aus. Stellenweise ist es gar nicht so leicht, Lumi an einen ganz bestimmten Punkt zu bringen. Statt sie punktgenau zu steuern, wie man es sonst gewohnt ist, reagiert Lumi öfter nur auf das Anklicken ganz bestimmter Bereiche, und die Strecke dazwischen legt sie dann automatisch zurück, ohne dass man sie mitten drin anhalten könnte.
Nur in seltenen Fällen, wo es dann auch oft auf Timing ankommt, wird eine Stelle markiert zum Anklicken, um Lumi dorthin zu schicken.
Dann mal wieder können langatmige Animationen eine kleine Geduldsprobe darstellen. Nicht selten wird man auch mal vor und zurück geschickt.
Die Story lässt ein wenig zu wünschen übrig. Während die Credits laufen, bekommt man an Hand von Standbildern etwas Hintergrundwissen vermittelt, was mit ihrem Großvater ist. Das lässt aber diverse Fragen offen, und macht an diversen Stellen auch nicht so recht Sinn. Im Vordergrund stehen mehr die Rätsel samt Reise durch die schräge Stadt, anstatt der Geschichte.
Optionen sind quasi nicht existent. Wie heutzutage oft wird automatisch gespeichert, und parallel schaltet man eine Kapitelanwahl frei.
Die Stadtbesichtigung hat mich rund 5-6 Stunden unterhalten. Die Rätsel machen Spaß und die Handarbeit ist wirklich beeindruckend. Die fummelige Steuerung und teils eher träge Puzzle trüben das ganze ein wenig. Sowas muss man wirklich wertschätzen können. Wer schon Fan von Bonaticula oder Machinarium ist, sollte mal einen genaueren Blick riskieren.
www.gog.com
Auf der Suche nach ihrem Großvater betritt das junge Mädchen Lumi Lumino City. Eine Stadt mit abenteuerlicher Architektur, die sich an einem hohen Berg in den Himmel erstreckt. Überall sind Häuser link und rechts und übereinander an Hängen angebracht, alles ist verbunden mit Stegen und lange Leitern. Von A nach B zu kommen ist ein Akt für sich. Und Lumis Großvater hat einst als Handwerker vieles hiervon mit aufgebaut.
Wie eingangs erwähnt wurde die Stadt komplett händisch gebaut, als ein großes, zusammenhängendes Modell. Bis ins kleinste Detail wurde hier Bastelarbeit betrieben und diesem Aufwand muss man wirklich Tribut zollen.
Lumi und alle Charaktere, die sie trifft, sind aus buntem Tonpapier ausgeschnittene, einfache Figuren. So ein wenig wie South Park. Aber ohne Gliedmaßen. So wie Rayman.
Optisch wie inhaltlich wird man schnell an Machinarium oder Bonaticula erinnert, mit dem einzigen Unterschied, dass es in Lumino City Dialoge gibt. Vertont sind diese dabei nicht, und die Schrift in den Sprechblasen kann manchmal etwas sehr klein sein.
Akustisch wird man lediglich von einer recht einlullenden Klimpermusik begleitet, die dazu neigt, die seltenen Effektgeräusche zu überstrahlen. Da wäre noch etwas mehr drin gewesen.
Spielerisch geht es vor allem darum, an jeder Stelle kleine Puzzle zu lösen, primär mit Mechanismen und sonstigen Maschinen zusammenhängend, um den nächsten Abschnitt zu erreichen. Selten nimmt man auch mal ein Item auf, primär handelt es sich aber um selbstständige Rätsel, darunter absolute Klassiker, wie zB unterschiedlich große Zahnräder korrekt an die Wand stecken.
Stellenweise ist die Bedienung etwas fummelig, und manch ein Rätsel streckt sich auch einen Ticken zu sehr. Unterm Strich ist es aber durchaus spaßig.
Was ganz besonderes ist die Ingame-Hilfe. Großvater hat sein 1.000 Seiten starkes Handbuch fallen lassen, das alle Lösungen für die Rätsel enthält. Dafür muss man allerdings erstmal die korrekte Seitenzahl errechnen. In der Inhaltsangabe steht eine mit dem Rätsel zusammenhängende Gleichung, deren Lösung die Seitenzahl ergibt. Zum Beispiel die Anzahl der Zahnräder multipliziert mit einem bestimmten Wert. Das ist nicht ganz unfummelig, aber trotzdem eine sehr nette Idee.
Darüber hinaus fällt beim Handbuch abermals auf, wieviel Kleinarbeit in das Spiel geflossen ist. Denn egal welche Seite man aufschlägt, man wird immer was zum angucken finden. Irgendwelche Zeichnungen von Mechanismen mit Text dazu. Und nicht einfach Platzhalter. Nein, was da steht ergibt tatsächlich Sinn!
In Lumino City selber kommt man später in eine Bibliothek und kann bei jedem Regal ein Buch rausholen, mit einer ausgestalteten Doppelseite. Dabei findet man auch welche mit klassischen Rätseln und Fangfragen drin. Quasi ein Spiel im Spiel!
Erneut: Wieviel Detailarbeit geleistet wurde, ist wirklich beeindruckend.
Bei so viel Liebe ist es umso störender, dass der Mauszeiger sich optisch nicht verändert, es bleibt der stinknormale, weiße Windowsmauszeiger. Er reagiert auch nicht auf Hotspots, man muss alles auf gut Glück anklicken. Die meiste Zeit sind die relevanten Dinge aber recht gut zu erkennen.
Etwas anders sieht es bei der Wegfindung aus. Stellenweise ist es gar nicht so leicht, Lumi an einen ganz bestimmten Punkt zu bringen. Statt sie punktgenau zu steuern, wie man es sonst gewohnt ist, reagiert Lumi öfter nur auf das Anklicken ganz bestimmter Bereiche, und die Strecke dazwischen legt sie dann automatisch zurück, ohne dass man sie mitten drin anhalten könnte.
Nur in seltenen Fällen, wo es dann auch oft auf Timing ankommt, wird eine Stelle markiert zum Anklicken, um Lumi dorthin zu schicken.
Dann mal wieder können langatmige Animationen eine kleine Geduldsprobe darstellen. Nicht selten wird man auch mal vor und zurück geschickt.
Die Story lässt ein wenig zu wünschen übrig. Während die Credits laufen, bekommt man an Hand von Standbildern etwas Hintergrundwissen vermittelt, was mit ihrem Großvater ist. Das lässt aber diverse Fragen offen, und macht an diversen Stellen auch nicht so recht Sinn. Im Vordergrund stehen mehr die Rätsel samt Reise durch die schräge Stadt, anstatt der Geschichte.
Optionen sind quasi nicht existent. Wie heutzutage oft wird automatisch gespeichert, und parallel schaltet man eine Kapitelanwahl frei.
Die Stadtbesichtigung hat mich rund 5-6 Stunden unterhalten. Die Rätsel machen Spaß und die Handarbeit ist wirklich beeindruckend. Die fummelige Steuerung und teils eher träge Puzzle trüben das ganze ein wenig. Sowas muss man wirklich wertschätzen können. Wer schon Fan von Bonaticula oder Machinarium ist, sollte mal einen genaueren Blick riskieren.

Lumino City
Sequel to the award-winning game Lume, Lumino City begins where that game left off. Begin