Unternehmen in der Metallverarbeitung = IGM

[FlY]

Hallo,

da einige den vorherigen Thread bereits kennen und ich mit meiner jetzigen Ausbilungsstelle unzufrieden bin habe ich mich bei einer Firma beworben, für das Jahr 2015 da mich di Produkte wirklich beigeistern, teils auch aus privatem Bereich. Nun habe ich dort eine Einladung zum Vorstellungsgespräch erhalten \o/

Möchte mich aber diesesmal nicht von dem Unternehmen blenden lassen, so wie es beim letzten mal war... Da es ein Metallverarbeitender Betrieb ist, welcher auch recht groß ist (mittelständiges Unternehmen) frage ich mich, ob es generell üblich ist das solche Betriebe mitglied der IGM sind.

Wenn nicht, wo kann ich mir denn Infos einholen, um zu schauen, ob das Unternehmen dort mitglied ist, einfach beim Zuständigen Kreis der IGM anrufen und die aktuelle Situation schildern?
IGM bedeutet für mich ein Stück Sicherheit, da ich gerne viel in der Ausbildung lernen mag und laut einer meiner Mitschüler wohl sehr viel Wert auf den Lehrplan der IHK geachtet wird. Aber auch dass man wohl gute bis sehr gute Übernahme chancen hat, dies ist wichtig denn ich mag eben möglichst fix von zuhaus weg, und ohne Startkapital und Job wirds nicht leicht bis unmöglich :-(

Gruß
FlY

 

[ElricM]

Hi Fly, Mitgliedschaften in bestimmten Vereinigungen sind für den Betrieb aus politischen Gründen oft nicht unwichtig. Aber die Sicherheit, die Du anscheinend suchst bieten sie Dir nicht. Chancen für eine Übernahme hängen weniger an irgendwelchen Mitgliedschaften, sondern an Deiner persönlichen Leistung und ob Du mit Deinen Ausbildern zurecht kommst. Und das ... weißt Du vorher nie. Überstehe das Vorstellungsgespräch und höre auf Dein Herz. Wenn Du die Ausbildungsstelle dann noch willst, dann riskiere es. Richtig. Ohne Risiko erreichst Du nix

 

[Nerephes]

@ElricM:

Bei der von Ihm erwähnten Sicherheit geht es ihm wohl eher um eine richtige Ausbildung und dass er nicht als billige Arbeitskraft ausgenutzt wird, siehe dazu seinen vorherigen Thread.

Und die wäre durch einen Tarifvertrag deutlich höher da er im Zweifel die Gewerkschaft als Hilfe hätte.

@FlY:

Erstmal Gratulation das du schon die Chance für einen Wechsel hast

Leider gibt es keine "Auskunftsstelle" wo du das nachlesen könntenst. Am einfachsten wäre es den AG direkt zu fragen, ob er in einem Arbeitgeberverband organisiert ist.

Die Chancen das es so so ist, ist bei einem mittelständischen größeren Betrieb schon gegeben, muss aber letzendlich nichts heißen.

Ich vermute aber mal, das dein neuer AG gerne wissen will, warum du aus deinem alten AG wegmöchtest, und wenn du ihm grob umreißt, was das Problem darstellt, wird er mit Sicherheit Stellung dazu nehmen. Dann wirst du schon merken wie es läuft.

Der holt sich sicher keinen Azubi ins Haus, den er nur als billige Hilfskraft will, wenn er schon weiß das genau dieser Azubi dazu neigt, sich das nicht gefallen zu lassen. Eher gibt es dir einfach eine Absage.

Ausserdem siehst du das Unternehmen wenn du dort bist und kannst ja auch Fragen stellen, z.B. ob die Azubis in der Produktion eigene Lehrwerkstätten usw. haben, das ist auch immer ein Zeichen das die Ausbildung ernstgenommen wird.

Von daher: Geh ruhig hin und schau dir das ganze an.

Und viel Glück natürlich

 

[Stitch]

Moin,
die IGM ist ja die Gewerkschaft der Arbeitnehmer in der Metallverarbeitenden Branche. Du kannst natürlich gerne Mitglied der Gewerkschaft werden, die Dir bei Streitigkeiten oder Fragen zur Seite stehen. Meistens gibt es in größeren Betrieben einen Betriebsrat, der gewerkschaftlich mit der IGM verbunden ist.

Was Du wahrscheinlich meinst, ist der Arbeitgeberverband Gesamtmetall. Wenn der Betrieb dort Mitglied ist, muss er sich an die geltenden Tarife usw. halten.
LG

 

[Skipjack]

Wie die anderen schon schrieben: schau Dir den Laden einfach genau an und stelle viele Fragen.
Das ist nicht schlimm, zeigt es dem zukünftigen Arbeitgeber doch, dass Du es wirklich ernst meinst.

Bei der IGM wirst Du keinen Erfolg haben, das ist eine Gewerkschaft, deren Aufgabe es ist, ihre Mitglieder (Arbeitnehmer) zu vertreten. Bist Du selber IGM Mitglied, kann man natürlich mal in der Ortsvertretung nach Erfahrungen mit dieser Firma fragen. Auch beim entsprechenden Arbeitgeberverband wirst Du nichts erfahren - schliesslich vertritt er Deinen zukünftigen Arbeitgeber, wird also bestimmt nichts Negatives berichten.

Lass doch mal Deine Kontakte spielen, vielleicht kennst Du jemanden, der jemanden kennt, der dort arbeitet. Dann lädt man den auf ein Stündchen und 3 Bier in die nächste Kneipe ein, und lässt ihn mal plaudern.
Ansonsten halt Netz-Recherche - sind im Unternehmen schonmal dreckige Sachen gelaufen, findest Du vielleicht irgendwelche Foreneinträge, wo sich Leute darüber ausgetauscht haben; Webauftritt des Unternehmens, Artikel über das Unternehmen ... einfach alles lesen.

Wenn es einen Betriebsrat gibt (Mittelständisch, Metall, höchstwahrscheinlich), dann hat der auch einen Azubi-Vertreter - vielleicht kannst Du nach dem Vorstellungsgespräch mit dem noch ein halbes Stündchen sprechen.


@Stitch:
An Tarifverträge _muss_ sich der Arbeitgeber erstmal nur gegenüber den Mitarbeitern halten, die in der entsprechenden Gewerkschaft sind. Die Gewerkschaft verhandelt nur für ihre Mitglieder. In der Praxis wird natürlich kein AG die nicht-organisierten AN schlechter behandeln, ausser er möchte sie unbedingt in die Gewerkschaft "treiben".