Gut, dann hätten wir entschieden, dass Linux nichts für Dich ist. Ich geh nur mal des Interesses wegen auf die Punkte ein.
Ich muss das von Berufswegen verwenden. Unterstrichen habe ich es, da das indiskutabel ist.
Darf ich fragen, welches Feature von M$-Office zwingend notwendig ist?
Läuft das unter Linux vernünftig? Unter Windows bereitet mir das immer mal wieder Ärger. Siehe letzter Absatz aus
erstem Post.
Also der Nvidia-Treiber ist erstmal derselbe wie unter Windows. Mit einem KVM-Switch hatte ich allerdings noch nichts zu tun. Ich müsste raten, um da irgendwelche Aussagen zu treffen. Dann hast du noch die Snap-Funktion erwähnt. Bei
KDE gibt's das auch. Ich bilde mir sogar ein, dass die KDE-Leute die ersten mit diesem Feature waren und Windows das erst Jahre später übernahm.
Die Monitorkonfiguration wird aber nicht vom Nvidia-Treiber übernommen, sondern in der xorg.conf festgelegt. Bei anspruchsvolleren Configs kann das durchaus in komplexeres Gefrickel ausarten. Ich hatte z.B. mal 2002 ein Setup bestehend aus einem 17"-Monitor und einem 20"-Festfrequenzmonitor. Unter Windows hab ich das Ding nur mit Zusatztools zum Laufen bekommen. Unter Linux brauchte ich 'ne Weile für die Konfiguration, es funktionierte dann aber zuverlässig und stabil. Von daher geh schon mal davon aus, dass du mit einem KVM eventuell in Konfigurationsprobleme rennen könntest.
[Xonar-Treiber:] Auch vernünftig? Die Treiber haben mir unter Win schon Probleme gemacht.
Das Audiosystem unter Linux heißt Alsa. Es werden eigenen Treiber genutzt, nicht die von Windows. Den Status für Deine Karte kannst du
hier sehen. Den Windows-Treiber brauchst du nicht. Die Soundkarte sollte out of the box funktionieren. Ich hab eine Xonar DS. Hatte nie Probleme damit. Was im Gegensatz dazu nicht geht: Du hast kein Audio-Center, es gibt also keine Tweaking-/Equalizer-Einstellungen.
[Viren:] Warum eigentlich nicht?
Gibt mehrere Gründe dafür. Zyniker würden das auf den geringen Marktanteil von Linux bei Desktop-PCs zurückführen. Aber so einfach ist das nicht. Nimmt man die Embedded-Geräte (Fritzboxen, TVs, Autos, Sat-Receiver,…), Server und alle anderen Rechner her, dürfte Linux wohl einen wesentlich höheren Marktanteil als Windows haben.
Du hast unter Linux eine bessere User-/Rechte-Abgrenzung. Ein normaler User hat Schreibrechte in /tmp und in seinem Home-Verzeichnis - sonst nirgendwo. Es gibt damit für mögliche Viren nur wenig Ansatzpunkte. Linux ist Open Source. D.h wird eine kritische Lücke entdeckt, dann wird die auch relativ umgehend gefixt. Bei Windows hast du eher Security by Obscurity.
Das Prinzip des Paketmanagers spielt auch eine große Rolle. Windows 10 macht das mit dem App-Store ja auch mittlerweile so ähnlich. 99% der Linux-Software wird über den Paketmanager installiert. Viren sind da (eigentlich) ausgeschlossen.
Und die Hauptangriffe auf Linux-Systeme gehen über SSH-Attacken und schwache Passwörter. Genutzt werden dann gehackte Rechner gern zur Spam-Mail-Schleuder.
Verstehe da die Hersteller nicht so richtig. Die würden doch nicht schlecht dran verdienen. Zumal der Nerdmarkt sicher nicht klein ist.
Doch, der Nerdmarkt ist ziemlich klein. Bei Windows wird die Kohle verdient. Linux hat im Spielemarkt auf Steam einen Anteil von 1,x%. Und Steam pusht Linux ziemlich stark, da die Steamboxen ein Linux als vorinstalliertes System nutzen. Vor Steam hat sich bis auf id-Software eigentlich überhaupt keine großer Hersteller jemals einen Dreck um Linux gekümmert.
Und jetzt hast du an der Stelle das Problem: Windows setzt auf DirectX, Mac und Linux auf OpenGL. Dazu wird für Spiele auch gern .NET genutzt. Das sind natürlich Technologien, die eng mit Windows verzahnt sind. Willst du platformunabhängig programmieren, musst du die Sache anders angehen. D.h. eine Portierung scheitert da schon oft an der falschen Grundkonzeption der Software. Planen die Softwarehersteller schon von vornherein auch eine Mac-Version, ist der Port zu Linux nicht mehr so aufwendig.
Habe dann mittendrin versucht, auf Latex umzusteigen. Das war eine ganz blöde Idee.
Japp, war 'ne ganz blöde Idee. Mal schnell zwischendrin auf Latex umzusteigen geht nicht. Ich hab bei meiner Frau die Hausarbeiten in Latex gegossen. Hab dazu ca. 2 Monate gebraucht, um eine gute Konfiguration zu erstellen. Dafür muss ich jetzt bei den nächsten Arbeiten nur noch die Texte reinkopieren und das fertige Dokument inklusive Inhaltsverzeichnis, Literarturverzeichnis und Deckblatt kommt ohne jeglichen Aufwand fertig raus.
Aber mal schnell einfach so umzusteigen, geht nicht. Der Unterschied ist, dass bei Latex irgendwann mal ein richtig gutes Ergebnis rauskommen kann, bei Word ist das nicht möglich. Es wird immer Scheiße aussehen.
: Eher zweifelhaft.
