Mit dem Wohnmobil durch Südbayern
Durch die glückliche Begebenheit, dass sich meine Familie letztes Jahr ein Wohnmobil gekauft hatten, ergab sich mir dieses Jahr nun schon zum zweiten Mal die Möglichkeit mit ihnen auf Tour zu fahren. Bei dem Wohnmobil handelt es sich um ein Renault X-GO Dynamic 39. Vier Personen haben ohne große Einschränkungen Platz, auch ohne Bänke zum Schlafen umzuklappen.
Bereits Anfang dieses Jahr war ich knapp eine Woche mit in Cuxhaven. Diesmal sollte es von Bad Reichenhall über den Walchensee, Garmisch-Partenkirchen und Füssen nach Kressbronn am Bodensee gehen. Das Schöne am Campen mit dem Wohnmobil ist, dass man ungezwungen und spontan sein kann somit hat sich unsere tatsächliche Route doch noch etwas geändert, an Orten wo es nicht zu viel zu sehen gab sind wir bereits nach einem Tag wieder gefahren an anderen einfach länger geblieben.
Tag 1 Bad Reichenhall
Als Start der Tour war Bad Reichenhall eingeplant. Für mich ging es also morgens direkt nach dem Aufstehen mit dem Zug dorthin. Die Zugfahrt verlief, als guter Einstieg in den Urlaub, problemlos und pünktlich. Nichts was ich mittlerweile noch als selbstverständlich voraussetzen würde. Nach Ankunft in Bad Reichenhall ging es zuerst mal in den Bahnhofsbuchladen um eine Stadtkarte zu kaufen. Neben verschiedenen Smartphone Apps für mich auch immer noch eine Sache, die ich gerne bei mir habe, wenn ich mich in einer mir noch unbekannten Stadt orientieren muss. Nach dem ersten Zurechtfinden gings dann zu Fuß zum ca. 10 Minuten entfernten Wohnmobilstellplatz. Der Stellplatz war gepflegt und recht schön an der Saalach gelegen. Toiletten und Duschen gab es jedoch leider nicht – nun gut dafür hat man ja sein Haus auf Rädern dabei. Um die Stadt, die als Sole Kurort bekannt ist ein wenig zu erkunden sind wir gleich in die Innenstadt aufgebrochen ohne uns weiter etwas vorzu nehmen. Mehr oder weniger ist der große Kurgarten nicht zu verfehlen, der direkt bei der Fußgängerzone gelegen ist. Die wohl größte „Attraktion“ ist das Gradierhaus, welches zentral im Garten gelegen ist. Hierbei handelt es sich um ein ca 160 Meter langes Gebäude dessen Wände mit dünnen Schwarzdornzweigen behangen sind. Über diese Zweige rieselt eine 5 prozentige Sole, welche dann verdunstet und dafür sorgt, dass die Luft im Umkreis des Hauses wesentlich kühler ist als im sonstigen Garten. Bei ca. 35°C Außentemperatur angenehm sich einfach dort auf eine Bank zu setzen und dem Wasser beim Herabrieseln zuzusehen. Weiter hatte der Garten noch einen großen Brunnen mit darum stehenden Liegen, ein Kneipbecken und viele andere Stellen zu bieten wo man sich hinsetzen und entspannen kann. Was jedoch in ganz Bad Reichenhall auffällt ist, dass das Alter der Besucher deutlich eine Tendenz in Richtung der älteren Bevölkerung zeigt. Jugendliche oder Familien mit Kindern waren selten anzutreffen.
Auf dem Rückweg zum Stellplatz haben wir am Bahnhof noch den wirklich ausgezeichneten Tipp bekommen zum „Schwabenbräu“ zu gehen. Ausgezeichnete bayrische Küche, wenn auch nicht sonderlich günstig. Das Geld aber auf alle Fälle Wert, was man auch an der Menge von Einheimischen und Urlaubern sehen konnte, die die Bierbänke fast ausnahmslos besetzten.
Tag 2 Berchtesgaden / Ramsau
Nach dem Frühstück stand die Entscheidung im Raum, ob wir mit dem Zug oder mit dem Wohnmobil nach Berchtesgaden fahren sollten um uns dort das Salzbergwerk anzusehen. Nach einigem Für und Wieder entschlossen wir uns in der Hoffnung bei der Rückkehr wieder einen Stellplatz zu bekommen mit dem Wohnmobil zu fahren.
Im Salzbergwerk, das wir uns vor Jahren schon einmal angesehen hatten, bekamen wir und alle anderen vor der Führung einen Bergwerks Overall, was sich später als recht praktisch herausstellte um nicht zuletzt auch etwas zu wärmen bei einer Temperatur von ca. 13°C unter Tage. Die Führung war informativ aber nicht zu umfangreich gehalten. Geführt wurden wir von einem Arbeiter, der in dem noch immer aktiven Bergwerk unter der Woche arbeitet und am Wochenende Führungen leitet. Auch für Kinder wurde einiges geboten wie große zwei große Holzrutschbahnen um von einer Ebene in die andere zu kommen oder die Schienenbahn mit der man in den Stollen hinein und hinaus gefahren wurde. Alles in Allem ein lohnender Besuch.
Nach dem Aufenthalt entschlossen wir uns spontan in Richtung Ramsau zur Wimbachklamm zu fahren. Mit großem Glück ergatterten wir auf dem überfüllten Parkplatz noch eine Stelle wo unser knapp 8 Meter langes Gefährt nicht zu sehr im Weg stand. Der Weg zur Klamm war recht steil zu laufen und bei glühender Mittagssonne nicht ganz angenehm. Umso erfreulicher war die Abkühlung durch das verdunstende Wasser der Klamm, die wir nach kurzer Zeit erreichten. Wie zu erwarten war der schmale Weg voll von Besuchern, was das Fotografieren nicht gerade erleichterte, dennoch sind einige schöne Bilder entstanden. Am Ende der Klamm ging es dann noch einmal mit den Füßen in das eiskalte Wasser bevor wir den Rückmarsch zum Wohnmobil antraten.
Zurück in Bad Reichenhall gab es zu unserer Zufriedenheit keine Probleme auf dem Stellplatz einen Platz zu finden. Abends ging es dann noch einmal zu demselben Restaurant wie am Tag zuvor.
Tag 3 Bad Tölz
Statt, wie gedacht, am dritten Tag mit dem Zug einen Tagesausflug nach Salzburg zu machen entschlossen wir uns weiter nach Bad Tölz zu fahren. Für einen Städtetrip erschien uns das Wetter mit immer noch gut über 30°C zu schwül und warm. An sich perfekt um Baden zu gehen oder sich schlicht ans Wasser zu legen.
Statt der Alpenstraße, die sich um einiges mehr gezogen hätte, was mit einem überladenen und über 3,5 Tonnen schweren Wohnmobil mit dann auch nur 150PS mühsam gewesen wäre fuhren wir also früh morgens über die A9 nach Bad Tölz, wo wir nach ca. 2 Stunden ankamen. Der Stellplatz war mit direktem Blick auf die Isar genial gelegen und bot zudem auch eine Toilette, was dann doch ein Vorteil zu dem Chemieklo im Wohnmobil darstellte. Nach dem ersten Einrichten auf dem großzügigem Stellplatz, Ausfahren der Markise und Aufbauen der Campingstühle ging es sogleich an den Fluss. Das Wasser war angenehm kalt und hatte eine passable Strömung, die jedoch nicht sehr gefährlich schien bei der Menge an Badenden allen Altersklassen die sich entspannt von der Strömung treiben ließen. Am Ufer saßen einige Leute die sich sonnten, picknickten oder Slacklines zwischen Bäumen gespannt hatten und sich mit zweifelhaftem Erfolg an diesen versuchten. Nach den ersten paar Fotos ging es dran die Innenstadt zu erkunden, die mit vielen kleinen Läden und Kaffees übersät war. Fast ausnahmslos jede Hausfront war mit alten Bildnissen bemalt wie ich es in dem Umfang so noch nie gesehen hatte. Nach ca. 45 Minuten und einem ausgezeichneten Döner ging es zurück zum Wohnmobil um sich bis zum Abend auszuruhen. Später ging es noch einmal an die Isar und in die Innenstadt. Ein sehr gemütlicher Ort, wo man gut einen Tag relaxen kann. Der Stellplatz wirklich toll gelegen mit einer höchst Parkdauer von 2 Tagen, weshalb dieser auch gut fluktuiert aber dennoch gemütlich war.
Tag 4 Walchensee Einsiedl
Richtung Walchensee ging es dann zwangsläufig doch über einen recht kurvigen und steilen Teil der deutschen Alpenstraße. Abgesehen von der Belastung für unser Gefährt war der Ausblick schon was Besonderes. Häufig ging es jedoch nur 30 km/h bergauf oder bergab bis wir den sogenannten „Nachtstellplatz“ kurz hinter Einsiedl erreichten. Eine tolle idyllische Lage mitten im Wald und nur ein Stück vom Walchensee mit seinem türkisfarbenen Wasser entfernt. Allerdings ohne die Möglichkeit Wasser oder Toilette zu entsorgen geschweige denn von Sanitäranlagen. Allein dies beschränkte unseren Aufenthalt dort schon von vornherein auf einen Tag. Neben der grandiosen Landschaft und dem See mit wirklich genialer Farbe, wenn das Licht richtig steht, bot der Ort jedoch leider nicht sehr viel in unmittelbarer Nähe.
Nach dem Ankommen ging es sogleich über einen ausgeschilderten Trampelpfad, der seinem Namen alle Ehre machte, in Richtung See. Der dortige „Strand“ bestand allerdings aus nicht viel mehr als einem, ca. 20 Meter langem und höchstens 3 Meter breitem Abschnitt, der schattig gelegen war. Um nach einem etwas ergiebigeren Ufer zum Baden zu suchen ging es dann recht schnell noch an einen etwa genauso weit entfernten Teil des Sees, wo sich auf den ersten Blick schon etwas mehr dar bot. Ein kleiner Bootsverleih, Familien, die am Wasser lagen und grillten und diverse stand up paddler (nennt man die so?). Mit entsprechend angenehmerem Flair haben wir uns hier länger aufgehalten und später auch noch die Tretbootvermietung in Anspruch genommen. Alles in allem ein wirklich schönes Plätzchen um sich hin und wieder im See abzukühlen und in die Sonne zu legen.
Direkt am Stellplatz entlang führt eine private Mautstraße, wo für PKW und Motorräder tagsüber eine Gebühr an einem Holzhäuschen bei der Zufahrt erhoben wird. Scheinbar wussten einige Autofahrer jedoch nicht, dass abends die Zufahrt frei ist was zu der interessanten Situation führte, dass man sich an das Holzhaus stellen konnte und doch einige Fahrzeuge in der Erwartung anhielten um uns für die Durchfahrt zu bezahlen. Mit entsprechend verwundertem Blick fuhren diese dann weiter, wenn man sie mit einer Geste durchwinkte, die unmissverständlich klar machte, dass wir selbst nur Touristen waren.
Abgesehen vom See und einigen Wandermöglichkeiten bot der Stellplatz jedoch nicht genug, um noch länger dort Station zu machen. Somit brachen wir am nächsten Morgen direkt nach Garmisch-Partenkirchen auf, anstatt wie geplant zwei Tage zu bleiben.
Tag 5 Garmisch-Partenkirchen
Nach einer unproblematischen Fahrt kamen wir morgens am Stellplatz in Garmisch-Partenkirchen an. Direkt an der Talstation der Wankbahn gelegen und mit grandiosem Ausblick auf die Zugspitze. Trotz eines großen Platzangebotes mussten wir wegen unserer recht frühen Ankunftszeit noch ein paar Minuten auf einen Stellplatz warten, der für unser knapp 8 Meter langes Wohnmobil ausreichend war um ein- und später wieder ausparken zu können. Neben dem asphaltierten Stellplatz bot dieser auch einen Brötchenservice, Ver- und Entsorgung sowie Duschen und WCs. Abgesehen von dem etwas eingeschränkten Platz für Markise und Stühle, ein aus meiner Sicht überragender Platz um mit dem Wohnmobil einige Tage die Gegend zu erkunden.
Schnell war beschlossen, dass wir trotz eines Preises von über 20€ pro Person mit der Seilbahn auf den 1780 Metern über NN hohen Wank fahren würden. Die angegebene Zeit für Auf- und Abstieg zu Fuß von drei bis dreieinhalb Stunden schätzten wir nicht als sehr realistisch ein. Gerade bei den vorherrschenden Temperaturen. Nach ca. 10 bis 15 Minuten Auffahrt wurden wir mit einem fantastischen Ausblick auf die Alpen und auch die Zugspitze belohnt. Auch in der Höhe hatte es noch immer sommerliche Temperaturen, so dass man gut im T-Shirt kurzer Hose und Sandalen umherwandern konnte. Nach dem Abgehen einiger Wanderwege und einer guten Currywurst für angemessene 9€ ging es mit der Seilbahn zurück ins Tal.
Nach dem bitter nötigen Mittagsschlaf fuhren wir mit dem Bus noch in die Innenstadt, die mit einer Lage am Fuße der Alpen ein schönes Panorama bot. Der Stadtpark war aus botanischer Sicht umfangreicher und hübscher gestaltet als in Bad Reichenhall konnte sonst jedoch nicht allzu viel bieten.
Tag 6 Garmisch-Partenkirchen
Ob wir nun einen oder zwei Tage in Garmisch bleiben sollten ließen wir von vorn herein offen. In den Gästekarten, die beim Zahlen des Stellplatzes inbegriffen waren sind jedoch einige Vergünstigungen und Extras inbegriffen gewesen. So konnte man zum Beispiel gratis mit allen Bussen fahren und hatte einmal freien Eintritt in das Wellenbad der Stadt.
Somit war schnell beschlossen noch einen Tag länger zu bleiben, vormittags die nahe gelegene Partnachklamm zu besuchen und nachmittags in das Wellenbad zu gehen. Mit dem Bus ging es dann auf zur Klamm. Der Stellplatzbetreiber gab uns vorher noch die Info wie wir zu fahren und umzusteigen hatten. Angekommen an der Kasse der Klamm verwunderte es gleich, dass neben den Eintrittskarten auch Taschenlampen und Regenponchos verkauft wurden. Schon nach den ersten Metern wurde uns klar, warum zumindest eine Taschenlampe ratsam gewesen wäre. Neben Wasser, welches von oben wie kleine Wasserfälle stetig auf den schmalen Pfad der Klamm hinablief, gab es hin und wieder auch in den Fels geschlagene Tunnel ohne jegliche Beleuchtung mit einer Höhe von teils unter 170 cm. Die Fotos, die ich während des Besuches geschossen habe fassen es wahrscheinlich besser zusammen als ich es beschreiben kann. Verglichen mit der Wimbachklamm, die schon faszinierend war, war die Partnachklamm noch um einiges beeindruckender.
Der Weg über die Klamm, der schon ein Stück den Berg hinauf führte dauerte nicht viel länger als 30 Minuten. Da jedoch der Pfad recht schmal war und wir uns nicht denselben Weg zurück drängen wollten entschlossen wir uns für den Umweg über die Partnachalm. Der Weg dort hoch kostete uns noch einmal gute 45 Minuten, einige Anstrengung und diverse Höhenmeter. Nach einer Trinkpause auf der Alm und weiteren guten 30 Minuten Rückweg kamen wir erschöpft bei den Bussen und schlussendlich beim Stellplatz an. Nach der ersehnten Dusche stand fest, dass das Wellenbad eher ausfallen und einem entspannten Abend mit Buch und einem Glas Rotwein weichen würde.
Tag 7 Kressbronn am Bodensee
Am letzten Tag der Reise steuerten wir Kressbronn am Bodensee an. Ursprünglich fiel die Wahl auf diesen Ort, da Bekannte dort ebenfalls ihren Urlaub verbrachten und die Gelegenheit günstig war sich mit diesen zu treffen. So gut wie das Wetter die ganzen Tage vorher mitgespielt hatte schlug es an diesem Tag auch wieder um und es begann fast punktgenau bei unserer Ankunft zu regnen. Später abends ergab sich noch einmal die Gelegenheit an den See und den großen Hafen zu gehen und sich ein wenig umzusehen. Leider viel der Besuch des hoch gepriesenen Strandbades auf Grund des Wetter aus.
Der Stellplatz konnte uns jedoch restlos überzeugen. Sowohl vom Preis wie auch aufgrund des Angebotes, das von einer eigenen Gaststätte über einen Spielplatz bis zu gratis Versorgung mit Frischwasser und Strom reichte.
Am nächsten Morgen endete für mich die einwöchige Campingtour, während meine Familie weiter Richtung Schwarzwald fuhr. Wie schon Anfang des Jahres, nach meinem Aufenthalt in Cuxhaven, stand für mich nach dieser Woche fest, dass ich mir in absehbarer Zeit selber ein Wohnmobil anschaffen muss. Gerade die Möglichkeit schnell, spontan und unkompliziert viel zu sehen und zu erleben macht für mich den Reiz aus, den ich so schnell nicht mehr missen mag.
Durch die glückliche Begebenheit, dass sich meine Familie letztes Jahr ein Wohnmobil gekauft hatten, ergab sich mir dieses Jahr nun schon zum zweiten Mal die Möglichkeit mit ihnen auf Tour zu fahren. Bei dem Wohnmobil handelt es sich um ein Renault X-GO Dynamic 39. Vier Personen haben ohne große Einschränkungen Platz, auch ohne Bänke zum Schlafen umzuklappen.
Bereits Anfang dieses Jahr war ich knapp eine Woche mit in Cuxhaven. Diesmal sollte es von Bad Reichenhall über den Walchensee, Garmisch-Partenkirchen und Füssen nach Kressbronn am Bodensee gehen. Das Schöne am Campen mit dem Wohnmobil ist, dass man ungezwungen und spontan sein kann somit hat sich unsere tatsächliche Route doch noch etwas geändert, an Orten wo es nicht zu viel zu sehen gab sind wir bereits nach einem Tag wieder gefahren an anderen einfach länger geblieben.
Tag 1 Bad Reichenhall
Als Start der Tour war Bad Reichenhall eingeplant. Für mich ging es also morgens direkt nach dem Aufstehen mit dem Zug dorthin. Die Zugfahrt verlief, als guter Einstieg in den Urlaub, problemlos und pünktlich. Nichts was ich mittlerweile noch als selbstverständlich voraussetzen würde. Nach Ankunft in Bad Reichenhall ging es zuerst mal in den Bahnhofsbuchladen um eine Stadtkarte zu kaufen. Neben verschiedenen Smartphone Apps für mich auch immer noch eine Sache, die ich gerne bei mir habe, wenn ich mich in einer mir noch unbekannten Stadt orientieren muss. Nach dem ersten Zurechtfinden gings dann zu Fuß zum ca. 10 Minuten entfernten Wohnmobilstellplatz. Der Stellplatz war gepflegt und recht schön an der Saalach gelegen. Toiletten und Duschen gab es jedoch leider nicht – nun gut dafür hat man ja sein Haus auf Rädern dabei. Um die Stadt, die als Sole Kurort bekannt ist ein wenig zu erkunden sind wir gleich in die Innenstadt aufgebrochen ohne uns weiter etwas vorzu nehmen. Mehr oder weniger ist der große Kurgarten nicht zu verfehlen, der direkt bei der Fußgängerzone gelegen ist. Die wohl größte „Attraktion“ ist das Gradierhaus, welches zentral im Garten gelegen ist. Hierbei handelt es sich um ein ca 160 Meter langes Gebäude dessen Wände mit dünnen Schwarzdornzweigen behangen sind. Über diese Zweige rieselt eine 5 prozentige Sole, welche dann verdunstet und dafür sorgt, dass die Luft im Umkreis des Hauses wesentlich kühler ist als im sonstigen Garten. Bei ca. 35°C Außentemperatur angenehm sich einfach dort auf eine Bank zu setzen und dem Wasser beim Herabrieseln zuzusehen. Weiter hatte der Garten noch einen großen Brunnen mit darum stehenden Liegen, ein Kneipbecken und viele andere Stellen zu bieten wo man sich hinsetzen und entspannen kann. Was jedoch in ganz Bad Reichenhall auffällt ist, dass das Alter der Besucher deutlich eine Tendenz in Richtung der älteren Bevölkerung zeigt. Jugendliche oder Familien mit Kindern waren selten anzutreffen.
Auf dem Rückweg zum Stellplatz haben wir am Bahnhof noch den wirklich ausgezeichneten Tipp bekommen zum „Schwabenbräu“ zu gehen. Ausgezeichnete bayrische Küche, wenn auch nicht sonderlich günstig. Das Geld aber auf alle Fälle Wert, was man auch an der Menge von Einheimischen und Urlaubern sehen konnte, die die Bierbänke fast ausnahmslos besetzten.
Tag 2 Berchtesgaden / Ramsau
Nach dem Frühstück stand die Entscheidung im Raum, ob wir mit dem Zug oder mit dem Wohnmobil nach Berchtesgaden fahren sollten um uns dort das Salzbergwerk anzusehen. Nach einigem Für und Wieder entschlossen wir uns in der Hoffnung bei der Rückkehr wieder einen Stellplatz zu bekommen mit dem Wohnmobil zu fahren.
Im Salzbergwerk, das wir uns vor Jahren schon einmal angesehen hatten, bekamen wir und alle anderen vor der Führung einen Bergwerks Overall, was sich später als recht praktisch herausstellte um nicht zuletzt auch etwas zu wärmen bei einer Temperatur von ca. 13°C unter Tage. Die Führung war informativ aber nicht zu umfangreich gehalten. Geführt wurden wir von einem Arbeiter, der in dem noch immer aktiven Bergwerk unter der Woche arbeitet und am Wochenende Führungen leitet. Auch für Kinder wurde einiges geboten wie große zwei große Holzrutschbahnen um von einer Ebene in die andere zu kommen oder die Schienenbahn mit der man in den Stollen hinein und hinaus gefahren wurde. Alles in Allem ein lohnender Besuch.
Nach dem Aufenthalt entschlossen wir uns spontan in Richtung Ramsau zur Wimbachklamm zu fahren. Mit großem Glück ergatterten wir auf dem überfüllten Parkplatz noch eine Stelle wo unser knapp 8 Meter langes Gefährt nicht zu sehr im Weg stand. Der Weg zur Klamm war recht steil zu laufen und bei glühender Mittagssonne nicht ganz angenehm. Umso erfreulicher war die Abkühlung durch das verdunstende Wasser der Klamm, die wir nach kurzer Zeit erreichten. Wie zu erwarten war der schmale Weg voll von Besuchern, was das Fotografieren nicht gerade erleichterte, dennoch sind einige schöne Bilder entstanden. Am Ende der Klamm ging es dann noch einmal mit den Füßen in das eiskalte Wasser bevor wir den Rückmarsch zum Wohnmobil antraten.
Zurück in Bad Reichenhall gab es zu unserer Zufriedenheit keine Probleme auf dem Stellplatz einen Platz zu finden. Abends ging es dann noch einmal zu demselben Restaurant wie am Tag zuvor.
Tag 3 Bad Tölz
Statt, wie gedacht, am dritten Tag mit dem Zug einen Tagesausflug nach Salzburg zu machen entschlossen wir uns weiter nach Bad Tölz zu fahren. Für einen Städtetrip erschien uns das Wetter mit immer noch gut über 30°C zu schwül und warm. An sich perfekt um Baden zu gehen oder sich schlicht ans Wasser zu legen.
Statt der Alpenstraße, die sich um einiges mehr gezogen hätte, was mit einem überladenen und über 3,5 Tonnen schweren Wohnmobil mit dann auch nur 150PS mühsam gewesen wäre fuhren wir also früh morgens über die A9 nach Bad Tölz, wo wir nach ca. 2 Stunden ankamen. Der Stellplatz war mit direktem Blick auf die Isar genial gelegen und bot zudem auch eine Toilette, was dann doch ein Vorteil zu dem Chemieklo im Wohnmobil darstellte. Nach dem ersten Einrichten auf dem großzügigem Stellplatz, Ausfahren der Markise und Aufbauen der Campingstühle ging es sogleich an den Fluss. Das Wasser war angenehm kalt und hatte eine passable Strömung, die jedoch nicht sehr gefährlich schien bei der Menge an Badenden allen Altersklassen die sich entspannt von der Strömung treiben ließen. Am Ufer saßen einige Leute die sich sonnten, picknickten oder Slacklines zwischen Bäumen gespannt hatten und sich mit zweifelhaftem Erfolg an diesen versuchten. Nach den ersten paar Fotos ging es dran die Innenstadt zu erkunden, die mit vielen kleinen Läden und Kaffees übersät war. Fast ausnahmslos jede Hausfront war mit alten Bildnissen bemalt wie ich es in dem Umfang so noch nie gesehen hatte. Nach ca. 45 Minuten und einem ausgezeichneten Döner ging es zurück zum Wohnmobil um sich bis zum Abend auszuruhen. Später ging es noch einmal an die Isar und in die Innenstadt. Ein sehr gemütlicher Ort, wo man gut einen Tag relaxen kann. Der Stellplatz wirklich toll gelegen mit einer höchst Parkdauer von 2 Tagen, weshalb dieser auch gut fluktuiert aber dennoch gemütlich war.
Tag 4 Walchensee Einsiedl
Richtung Walchensee ging es dann zwangsläufig doch über einen recht kurvigen und steilen Teil der deutschen Alpenstraße. Abgesehen von der Belastung für unser Gefährt war der Ausblick schon was Besonderes. Häufig ging es jedoch nur 30 km/h bergauf oder bergab bis wir den sogenannten „Nachtstellplatz“ kurz hinter Einsiedl erreichten. Eine tolle idyllische Lage mitten im Wald und nur ein Stück vom Walchensee mit seinem türkisfarbenen Wasser entfernt. Allerdings ohne die Möglichkeit Wasser oder Toilette zu entsorgen geschweige denn von Sanitäranlagen. Allein dies beschränkte unseren Aufenthalt dort schon von vornherein auf einen Tag. Neben der grandiosen Landschaft und dem See mit wirklich genialer Farbe, wenn das Licht richtig steht, bot der Ort jedoch leider nicht sehr viel in unmittelbarer Nähe.
Nach dem Ankommen ging es sogleich über einen ausgeschilderten Trampelpfad, der seinem Namen alle Ehre machte, in Richtung See. Der dortige „Strand“ bestand allerdings aus nicht viel mehr als einem, ca. 20 Meter langem und höchstens 3 Meter breitem Abschnitt, der schattig gelegen war. Um nach einem etwas ergiebigeren Ufer zum Baden zu suchen ging es dann recht schnell noch an einen etwa genauso weit entfernten Teil des Sees, wo sich auf den ersten Blick schon etwas mehr dar bot. Ein kleiner Bootsverleih, Familien, die am Wasser lagen und grillten und diverse stand up paddler (nennt man die so?). Mit entsprechend angenehmerem Flair haben wir uns hier länger aufgehalten und später auch noch die Tretbootvermietung in Anspruch genommen. Alles in allem ein wirklich schönes Plätzchen um sich hin und wieder im See abzukühlen und in die Sonne zu legen.
Direkt am Stellplatz entlang führt eine private Mautstraße, wo für PKW und Motorräder tagsüber eine Gebühr an einem Holzhäuschen bei der Zufahrt erhoben wird. Scheinbar wussten einige Autofahrer jedoch nicht, dass abends die Zufahrt frei ist was zu der interessanten Situation führte, dass man sich an das Holzhaus stellen konnte und doch einige Fahrzeuge in der Erwartung anhielten um uns für die Durchfahrt zu bezahlen. Mit entsprechend verwundertem Blick fuhren diese dann weiter, wenn man sie mit einer Geste durchwinkte, die unmissverständlich klar machte, dass wir selbst nur Touristen waren.
Abgesehen vom See und einigen Wandermöglichkeiten bot der Stellplatz jedoch nicht genug, um noch länger dort Station zu machen. Somit brachen wir am nächsten Morgen direkt nach Garmisch-Partenkirchen auf, anstatt wie geplant zwei Tage zu bleiben.
Tag 5 Garmisch-Partenkirchen
Nach einer unproblematischen Fahrt kamen wir morgens am Stellplatz in Garmisch-Partenkirchen an. Direkt an der Talstation der Wankbahn gelegen und mit grandiosem Ausblick auf die Zugspitze. Trotz eines großen Platzangebotes mussten wir wegen unserer recht frühen Ankunftszeit noch ein paar Minuten auf einen Stellplatz warten, der für unser knapp 8 Meter langes Wohnmobil ausreichend war um ein- und später wieder ausparken zu können. Neben dem asphaltierten Stellplatz bot dieser auch einen Brötchenservice, Ver- und Entsorgung sowie Duschen und WCs. Abgesehen von dem etwas eingeschränkten Platz für Markise und Stühle, ein aus meiner Sicht überragender Platz um mit dem Wohnmobil einige Tage die Gegend zu erkunden.
Schnell war beschlossen, dass wir trotz eines Preises von über 20€ pro Person mit der Seilbahn auf den 1780 Metern über NN hohen Wank fahren würden. Die angegebene Zeit für Auf- und Abstieg zu Fuß von drei bis dreieinhalb Stunden schätzten wir nicht als sehr realistisch ein. Gerade bei den vorherrschenden Temperaturen. Nach ca. 10 bis 15 Minuten Auffahrt wurden wir mit einem fantastischen Ausblick auf die Alpen und auch die Zugspitze belohnt. Auch in der Höhe hatte es noch immer sommerliche Temperaturen, so dass man gut im T-Shirt kurzer Hose und Sandalen umherwandern konnte. Nach dem Abgehen einiger Wanderwege und einer guten Currywurst für angemessene 9€ ging es mit der Seilbahn zurück ins Tal.
Nach dem bitter nötigen Mittagsschlaf fuhren wir mit dem Bus noch in die Innenstadt, die mit einer Lage am Fuße der Alpen ein schönes Panorama bot. Der Stadtpark war aus botanischer Sicht umfangreicher und hübscher gestaltet als in Bad Reichenhall konnte sonst jedoch nicht allzu viel bieten.
Tag 6 Garmisch-Partenkirchen
Ob wir nun einen oder zwei Tage in Garmisch bleiben sollten ließen wir von vorn herein offen. In den Gästekarten, die beim Zahlen des Stellplatzes inbegriffen waren sind jedoch einige Vergünstigungen und Extras inbegriffen gewesen. So konnte man zum Beispiel gratis mit allen Bussen fahren und hatte einmal freien Eintritt in das Wellenbad der Stadt.
Somit war schnell beschlossen noch einen Tag länger zu bleiben, vormittags die nahe gelegene Partnachklamm zu besuchen und nachmittags in das Wellenbad zu gehen. Mit dem Bus ging es dann auf zur Klamm. Der Stellplatzbetreiber gab uns vorher noch die Info wie wir zu fahren und umzusteigen hatten. Angekommen an der Kasse der Klamm verwunderte es gleich, dass neben den Eintrittskarten auch Taschenlampen und Regenponchos verkauft wurden. Schon nach den ersten Metern wurde uns klar, warum zumindest eine Taschenlampe ratsam gewesen wäre. Neben Wasser, welches von oben wie kleine Wasserfälle stetig auf den schmalen Pfad der Klamm hinablief, gab es hin und wieder auch in den Fels geschlagene Tunnel ohne jegliche Beleuchtung mit einer Höhe von teils unter 170 cm. Die Fotos, die ich während des Besuches geschossen habe fassen es wahrscheinlich besser zusammen als ich es beschreiben kann. Verglichen mit der Wimbachklamm, die schon faszinierend war, war die Partnachklamm noch um einiges beeindruckender.
Der Weg über die Klamm, der schon ein Stück den Berg hinauf führte dauerte nicht viel länger als 30 Minuten. Da jedoch der Pfad recht schmal war und wir uns nicht denselben Weg zurück drängen wollten entschlossen wir uns für den Umweg über die Partnachalm. Der Weg dort hoch kostete uns noch einmal gute 45 Minuten, einige Anstrengung und diverse Höhenmeter. Nach einer Trinkpause auf der Alm und weiteren guten 30 Minuten Rückweg kamen wir erschöpft bei den Bussen und schlussendlich beim Stellplatz an. Nach der ersehnten Dusche stand fest, dass das Wellenbad eher ausfallen und einem entspannten Abend mit Buch und einem Glas Rotwein weichen würde.
Tag 7 Kressbronn am Bodensee
Am letzten Tag der Reise steuerten wir Kressbronn am Bodensee an. Ursprünglich fiel die Wahl auf diesen Ort, da Bekannte dort ebenfalls ihren Urlaub verbrachten und die Gelegenheit günstig war sich mit diesen zu treffen. So gut wie das Wetter die ganzen Tage vorher mitgespielt hatte schlug es an diesem Tag auch wieder um und es begann fast punktgenau bei unserer Ankunft zu regnen. Später abends ergab sich noch einmal die Gelegenheit an den See und den großen Hafen zu gehen und sich ein wenig umzusehen. Leider viel der Besuch des hoch gepriesenen Strandbades auf Grund des Wetter aus.
Der Stellplatz konnte uns jedoch restlos überzeugen. Sowohl vom Preis wie auch aufgrund des Angebotes, das von einer eigenen Gaststätte über einen Spielplatz bis zu gratis Versorgung mit Frischwasser und Strom reichte.
Am nächsten Morgen endete für mich die einwöchige Campingtour, während meine Familie weiter Richtung Schwarzwald fuhr. Wie schon Anfang des Jahres, nach meinem Aufenthalt in Cuxhaven, stand für mich nach dieser Woche fest, dass ich mir in absehbarer Zeit selber ein Wohnmobil anschaffen muss. Gerade die Möglichkeit schnell, spontan und unkompliziert viel zu sehen und zu erleben macht für mich den Reiz aus, den ich so schnell nicht mehr missen mag.