• Hallo liebe Userinnen und User,

    nach bereits längeren Planungen und Vorbereitungen sind wir nun von vBulletin auf Xenforo umgestiegen. Die Umstellung musste leider aufgrund der Serverprobleme der letzten Tage notgedrungen vorverlegt werden. Das neue Forum ist soweit voll funktionsfähig, allerdings sind noch nicht alle der gewohnten Funktionen vorhanden. Nach Möglichkeit werden wir sie in den nächsten Wochen nachrüsten. Dafür sollte es nun einige der Probleme lösen, die wir in den letzten Tagen, Wochen und Monaten hatten. Auch der Server ist nun potenter als bei unserem alten Hoster, wodurch wir nun langfristig den Tank mit Bytes vollgetankt haben.

    Anfangs mag die neue Boardsoftware etwas ungewohnt sein, aber man findet sich recht schnell ein. Wir wissen, dass ihr alle Gewohnheitstiere seid, aber gebt dem neuen Board eine Chance.
    Sollte etwas der neuen oder auch gewohnten Funktionen unklar sein, könnt ihr den "Wo issn da der Button zu"-Thread im Feedback nutzen. Bugs meldet ihr bitte im Bugtracker, es wird sicher welche geben die uns noch nicht aufgefallen sind. Ich werde das dann versuchen, halbwegs im Startbeitrag übersichtlich zu halten, was an Arbeit noch aussteht.

    Neu ist, dass die Boardsoftware deutlich besser für Mobiltelefone und diverse Endgeräte geeignet ist und nun auch im mobilen Style alle Funktionen verfügbar sind. Am Desktop findet ihr oben rechts sowohl den Umschalter zwischen hellem und dunklem Style. Am Handy ist der Hell-/Dunkelschalter am Ende der Seite. Damit sollte zukünftig jeder sein Board so konfigurieren können, wie es ihm am liebsten ist.


    Die restlichen Funktionen sollten eigentlich soweit wie gewohnt funktionieren. Einfach mal ein wenig damit spielen oder bei Unklarheiten im Thread nachfragen. Viel Spaß im ngb 2.0.

Netzwerk-/Telefonie-Zauberverkabelungen

thom53281

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Dass wir dafür noch keinen Thread haben, ist mir schleierhaft. :)

Sicherlich hat der eine oder andere hier schon etwas gebastelt, was eigentlich gar nicht möglich war und wofür es auch lt. Internetrecherche gar keine Möglichkeit gab. Wenn man dennoch eine Lösung gefunden hat, sollte man diese imho auf jeden Fall für die Nachwelt festhalten, da man bestimmt nicht der letzte mit dem Problem ist. Um mal ein Beispiel dafür zu machen, fange ich mit meinem aktuellen Problemfall an.


Konkrete Problemstellung:

Bauer hat Schweinestall neben dem Haus. Zwischen den Gebäuden liegt ein J-Y(St)Y 2x2x0,6 im Boden vergraben (nicht gerade richtig, da kein Erdkabel, hält aber erfahrungsgemäß auch ziemlich lange). Über dieses Kabel läuft bislang ein analoges Telefon, welches an der Fritzbox im Haus angeschlossen wird. Für alle, die das Kabel nicht kennen:

YstY2x2.jpg

Nun soll für einen im Schweinestall stehenden PC auch noch Netzwerk realisiert werden - über dieses Kabel. Nun sagt natürlich der gemeine Netzwerkexperte: Ist zwar übelster Klingeldraht aber das kannst Du ja problemlos als LAN-Kabel verwenden. 1-2 an rot-schwarz und 3-6 an weiß-gelb, schon läuft die ganze Sache. Im ungünstigsten Fall (da 60m Kabel) zwar nicht mit 100MBit/s, aber 10MBit/s sollten drin sein. Problem bei der ganzen Sache ist aber, dass ich alle vier Adern des Telefonkabels für diese Verkabelung brauche. Das Analogtelefon wird aber noch dringender gebraucht als der Netzwerkanschluss und müsste dann wegfallen.

Nun gibt es für genau diesen Problemfall entsprechende Adapter, die über zwei Adern eine Datenverbindung herstellen können (z. B. per VDSL). Die zweite Lösung wäre, im Stall einen Switch und ein IP-Telefon zu verbauen. In jedem Fall sprechen wir hier von Kosten >80€. Ich war aber der Meinung, dass man das noch deutlich günstiger Lösen könnte - wenn man einen Super-Pfusch eingeht.

Man nehme zwei handelsübliche, halbwegs moderne DSL-Splitter (wie sie jeder zweite bei seiner IP-Umstellung gerade wegwirft) und verdrahte wie folgt:




Der Splitter trennt, wie auch beim normalen Telefonanschluss, das Ethernet-Datensignal (10,0MHz/31,25MHz) sauber vom Telefoniesignal (<3400Hz). Man sollte nur darauf achten, halbwegs moderne Splitter aus der VDSL-Zeit zu verwenden, da die alten nur für ADSL ausgelegten Splitter erfahrungsgemäß nicht immer optimal für hohe Frequenzen waren bzw. die eingebauten Kondensatoren über die Jahre auch gealtert sind. Außerdem sei hier unbedingt darauf hingewiesen, dass es sich hierbei an keiner Stelle um eine standardgemäße Verkabelung handelt. Diese Verkabelung ist von vorne bis hinten Pfusch! In einem kurzen Praxistest hat sie aber bereits hervorragend funktioniert, auch mit 100 MBit/s:




In den nächsten paar Wochen werde ich die Verkabelung dann auch im Schweinestall installieren und testen können. Dort bin ich gespannt, ob Ethernet dort dann auch einwandfrei funktioniert. In meinem Testszenario war die Leitungslänge doch ein ganzes Stück kürzer. Vermutlich wird es hier wieder auf 10MBit/s hinauslaufen, was in dem Fall aber auch kein Problem wäre.


Na, was habt ihr schon alles verbrochen? :D
 
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Buschfunk

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mal hier mal da
Coole Sache, ich hab da zwar keinen Anwendungsfall für, aber spannend zu wissen, dass sowas geht, bzw. dass man sowas auch auf diese Art lösen kann.
 

thom53281

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  • #3
Nachdem ich gerade etwas zu viel Zeit noch hatte, hab ich mich ein wenig mit der Crimpzange gespielt und das Splitterkabel schon soweit vorbereitet:



1-2 gehen direkt durch, 3-6 werden über den Splitter geführt. Der rechte RJ45-Stecker kommt in die Fritzbox, der linke in eine Netzwerkdose, auf der ich das 2x2 auflegen werde. Der RJ11-Stecker kommt in die Telefonbuchse der Fritzbox 7490 um das Telefon einzuspeisen (wird beim Splitter normalerweise genau andersherum gemacht, funktioniert aber in beide Richtungen). So ist das dann vor Ort schnell aufgebaut und ich kann nicht mehr allzuviel falsch machen. Außerdem kann der Splitter im Defektfall schnell getauscht werden, die Konstruktion ist auch für anderes Fachpersonal schnell verständlich und kann so prinzipiell von jedem wieder abgebaut werden, wenn es nicht mehr gebraucht wird.



Außerdem noch was, um dem Topic des Threads gerecht zu werden. Unterverteilung nach dem Motto "Billig und muss nicht schön sein":



Um möglichst sparsam in einem Haus zu verkabeln verlegt man am besten flexible CAT5-Kabel (billigste, was ich kenne) und belegt sie am besten doppelt und dreifach. Über diese Verteilung werden sämtliche Signale im Haus geführt, unter anderem DSL, ISDN S0-Bus, analoge Telefone, Türglocke, Rear-Lautsprecher, etc. Das Auflegen auf dem Patchpanel hat sich als zu unflexibel erwiesen, daher wurden alle Netzwerkkabel auf LSA-Leisten aufgelegt und mittels Draht entweder zum Patchpanel verkabelt oder untereinander durchgeschaltet.

Die Fritzbox 3272 kann zwar Annex J, dafür aber keine Telefonie. LAN3 ist daher weiterverkabelt zu einer Fritzbox 7170 an einem anderen Standort (wegen WLAN-Ausleuchtung und LAN-Ports), welche die Telefonie wiederum rückwärtig einspeist, zusammen mit einem LAN-Port (da Port 4 der 3272 defekt ist). All das ist natürlich hervorragend mittels Elefantengedächtnis dokumentiert. Einzig eine Beschriftung der LAN-Kabel hat sich mittlerweile als recht vorteilhaft erwiesen.

Ein leicht ungutes Gefühl habe ich bei der 3272, falls diese mal "abbrennen" sollte, da sie doch ziemlich nahe am Holzbalken ist. Dort werde ich mir wohl bald noch was ausdenken, um das Problem zu lösen. Der WLAN-Empfang im ganzen Haus mit dem Dachboden-Standort ist aber geil. :)
 

carlos

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Wie sieht der Durchsatz mit iperf aus und wieviele Pakete werden da grob verworfen? Wäre interessant zu wissen.

Gäbe übrigens auch noch eine weitere Pfuschlösung: Wenn man zusätzliche Übertrager verbaut bzw. sicherstellt, dass die Beschaltung der Buchse in der NIC nicht leitend wird bei der Telefonspannung von etwa 60V sollte man eigentlich auch a und b einfach auf 12 und 36 auflegen können. Nachdem auf beiden Seiten Übertrager sitzen sind die Adernpaare ja galvanisch voneinander getrennt, sprich das könnte sogar auch gehen (und sogar noch billiger da man ohne Splitter auskommen würde :D ).

Mir bereitet dabei aber die Spannungsfestigkeit der Übertrager und die Schutzbeschaltung Sorgen, die könnten das ggf. verhindern. DC frei dürfte die Übertragung dann auch nicht mehr sein. Ggf. habe ich auch irgendetwas dabei nicht bedacht, war am überlegen genau so etwas hier mal aufzubauen.
 

thom53281

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  • #5
Ich habe jetzt das Setup nochmal hier vor Ort aufgebaut (da ich leider die Woche nicht zum Einbauen im Schweinestall gekommen bin - wird erst nächstes Jahr was) und ein paar Messungen durchgeführt. Allerdings jetzt nicht mit dem 2x2 (da ich hier nicht mehr viel herumliegen habe) sondern mit 50m CAT5-Kabel, da ja vor allem die Splitter-Lösung für die Messungen interessant ist. Zunächst die ganze Situation mit 100 MBit/s-Netzwerk aufgebaut:

CAT5-Kabel ohne Splitter im Schaltweg (Referenz):
Code:
[ ID] Interval       Transfer     Bandwidth
[  4]  0.0-10.1 sec   113 MBytes  94.1 Mbits/sec
[  5] local 192.168.2.119 port 5001 connected with 192.168.2.199 port 42010

CAT5-Kabel mit Splitter im Schaltweg auf 3-6:
Code:
[ ID] Interval       Transfer     Bandwidth
[  4] local 192.168.2.119 port 5001 connected with 192.168.2.199 port 42016
[  4]  0.0-10.1 sec   113 MBytes  94.1 Mbits/sec

CAT5-Kabel mit Splitter, analoger Apparat aktiv:
Code:
[ ID] Interval       Transfer     Bandwidth
[  5] local 192.168.2.119 port 5001 connected with 192.168.2.199 port 42020
[  5]  0.0-10.1 sec   113 MBytes  94.1 Mbits/sec

CAT5-Kabel mit Splitter, analoger Apparat wird während Messung abgehoben:
Code:
[ ID] Interval       Transfer     Bandwidth
[  4] local 192.168.2.119 port 5001 connected with 192.168.2.199 port 42022
[  4]  0.0-10.1 sec   113 MBytes  94.1 Mbits/sec
Wie man sieht, egal was man macht, der Splitter hat keinerlei Auswirkung auf die gemessene Übertragungsrate. Das ist sogar noch deutlich besser als das, was ich erwartet hätte. Grund genug, die ganze Schaltung auch mal mit Gigabit zu versuchen. 1-2, 4-5 und 7-8 gehen 1:1 durch, auf 3-6 verbleibt der Splitter:

CAT5-Kabel ohne Splitter (Referenz):
Code:
[  3] local 192.168.2.100 port 58481 connected with 192.168.2.199 port 5001
[ ID] Interval       Transfer     Bandwidth
[  3]  0.0-10.0 sec   976 MBytes   818 Mbits/sec

CAT5-Kabel mit Splitter, analoger Apparat inaktiv:
Code:
[  3] local 192.168.2.100 port 58483 connected with 192.168.2.199 port 5001
[ ID] Interval       Transfer     Bandwidth
[  3]  0.0-10.0 sec   975 MBytes   817 Mbits/sec

CAT5-Kabel mit Splitter, analoger Apparat aktiv:
Code:
[  3] local 192.168.2.100 port 58484 connected with 192.168.2.199 port 5001
[ ID] Interval       Transfer     Bandwidth
[  3]  0.0-10.0 sec   976 MBytes   818 Mbits/sec

CAT5-Kabel mit Splitter, analoger Apparat wird während Messung abgehoben:
Code:
[  3] local 192.168.2.100 port 58487 connected with 192.168.2.199 port 5001
[ ID] Interval       Transfer     Bandwidth
[  3]  0.0-10.0 sec   944 MBytes   791 Mbits/sec
Wie man sieht, ist ungefähr das passiert, was ich auch zuvor schon erwartet hätte. Der Splitter hat keinerlei nennenswerten Einfluss auf das Gigabit-Netzwerk (sofern man sauber verdrahtet). Einzig das Abheben und Auflegen des analogen Teilnehmers verursacht Fehler, so dass die Übertragungsrate während der Messung um 30MBit/s einbricht. Wie ich finde, ist das sehr vertretbar, dafür dass man so über ein CAT5-Kabel Gigabit-Netzwerk und zusätzlich einen analogen Apparat (theoretisch vier Stück sogar) übertragen kann.

Sollten weitere Messungen gewünscht sein, immer her damit. Bitte aber mit Softwareempfehlung unter Linux. ;)


Gäbe übrigens auch noch eine weitere Pfuschlösung: Wenn man zusätzliche Übertrager verbaut bzw. sicherstellt, dass die Beschaltung der Buchse in der NIC nicht leitend wird bei der Telefonspannung von etwa 60V sollte man eigentlich auch a und b einfach auf 12 und 36 auflegen können. Nachdem auf beiden Seiten Übertrager sitzen sind die Adernpaare ja galvanisch voneinander getrennt, sprich das könnte sogar auch gehen (und sogar noch billiger da man ohne Splitter auskommen würde :D ).
Wie ich vor 1-2 Tagen gesehen habe, gibt es sogar einen Anbieter, der solche Adapter verkauft, in denen ein analoger Teilnehmer mittels Phantomschaltung realisiert ist. Nennt sich LINE21 und funktioniert wohl auf diese Art und Weise:
http://www.mikrocontroller.net/topic/219418

Der Preis dieser Anschlussdosen steht aber in keinem Verhältnis zu zwei alten DSL-Splittern, die alle Leute gerade bei ihrer IP-Umstellung wegwerfen. ;)
 

carlos

NGBler

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Der Preis dieser Anschlussdosen steht aber in keinem Verhältnis zu zwei alten DSL-Splittern, die alle Leute gerade bei ihrer IP-Umstellung wegwerfen. ;)

Ja, da finde ich deine Lösung einfach unschlagbar. :T

Danke für den Test mit Gigabit LAN, das ist ja echt genial.
 

thom53281

SYS64738
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  • #7
Ich konnte nun heute endlich die Splitter einbauen und das Netzwerk testen. Wie es zu erwarten war, das Telefonkabel ist zu lang, weswegen 100 Mbit/s nicht möglich sind. Auf 10 Mbit/s gedrosselt funktioniert die Lösung aber einwandfrei und mehr Datenrate wird dort in absehbarer Zeit wohl auch nicht benötigt. :)
 

amphetam1n

Es ward kein Fick gegeben

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10 Mbit/s sind natürlich kein neuer Rekord im Datendurchsatz, aber gemessen an den Mitteln die zur Verfügung standen und dem erreichten Ziel ne super Sache! :T
 

thom53281

SYS64738
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  • #9
Heute hatte ich endlich mal Zeit, mich einem neuen Luxusproblem zu widmen. Folgende Problemstellung war gegeben:

Werkstatt mit Photovoltaik auf dem Dach. Wechselrichter sind schlecht zugänglich, daher stand die fixe Idee im Raum, selbige doch vom Wohnhaus aus auslesen zu können. *Eigentlich* auch gar kein Problem. Die Wechselrichter sind sowohl mit einer eingebauten 10Base-T Halbduplex Schnittstelle als auch mit einer seriellen RS-485 Schnittstelle ausgestattet. Fix 60m Netzwerkkabel eingezogen, Wechselrichter mit RS-485 untereinander verbunden, per LAN an das Heimnetzwerk angeschlossen und ... geht nicht. Sobald ich mit der Software auf die Geräte zugreifen möchte, habe ich ständig Verbindungsabbrüche, praktisch unbenutzbar.

Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie mich die Dinger geärgert haben. Zunächst vermutete ich nämlich, dass etwas mit meiner Verkabelung nicht stimmt. Immerhin waren das ca. 60m F-UTP flexibles CAT5-Kabel, unmittelbar entlang des Stromkabels die ganze Strecke verlegt (man hat bei Leerohr im Boden nicht so viel Auswahl), handgecrimpte Stecker, komplexe Unterverteilung im Haus, etc. Irgendwann, nachdem ich da alles mehrmals auseinandergenommen hatte, war ich der Meinung, dass die Verkabelung nicht das Problem sein kann.

Der Fehler war dann (bereits nach Tagen der Suche) eigentlich recht schnell gefunden: Sobald ich die Wechselrichter per RS-485 untereinander verbinde (ist ab Werk so vorgesehen!), bricht die Netzwerkverbindung zum Wechselrichter ab, trotz korrekter Konfiguration. :confused:
Ob der Fehler nun in der Firmware oder in der PC-Software liegt, kann ich nicht sagen. PC-Software war immer aktuell (Vorgängerversion ebenfalls getestet), Firmwareupdate hab ich mich nicht getraut, da die Netzwerkverbindung dennoch selten abbricht (aber so kann man die Dinger wenigstens benutzen). Egal.


Nun kommen wir zum großen Luxusproblem. :D

Da Ethernet immerhin soweit funktioniert, wollte ich alle Wechselrichter per Ethernet anbinden. Nun wir mir natürlich jeder Netzwerkexperte sofort sagen: Drei Netzwerkschnittstellen über ein einziges CAT5-Kabel geht nicht, da musst Du einen Switch/Hub setzen. Geht nicht? Einen Switch wollte ich nicht setzen, weil kostet Geld, braucht Strom, kann kaputtgehen, etc. Habe daher zu einem Trick gegriffen, bei dem mir jeder Netzwerkexperte sofort sagen würde, dass es nicht funktionieren wird: Netzwerkdosen parallel schalten. Ja, das funktioniert! Aber nur unter sehr gewissen Voraussetzungen.

  • 10Base-T Halbduplex an allen Geräten (ein 100 MBit/s-Gerät darf dabei sein, das regelt dann herunter, nur zwei gehen nicht).
  • Möglichst die selben Netzwerkinterfaces.
  • Sehr kurze und möglichst gleiche Strecken zwischen den Geräten, 1x lange Zuleitung zum Switch.
  • Keine Adernvertauschungen, Crossoverkabel, etc. Alle Kabel 1:1.
Hat erstaunlicherweise wirklich auf Anhieb geklappt mit dem Vernetzen. Jeder Wechselrichter eine eigene IP, in der Software angebunden, fertig. Ping auf alle drei Geräte geht ebenfalls gleichzeitig und ohne Probleme. Besser kann es doch gar nicht sein. :)



Faulerweise habe ich die Kontakte einer LSA-Leiste gebrückt und dort die Kabel einzeln aufgelegt. Ist zwar etwas Pfusch mit den flexiblen Adern in den LSA-Klemmen aber ging doch so halbwegs elegant und verschwindet sowieso nachher im Kabelschacht.


Wie sehr das doch Murks ist, brauche ich hoffentlich nicht zu erwähnen. Ob das in dem Fall wieder mal Glück war, kann ich nicht sagen. Allerdings hatte ich bereits vor Jahren Experimente mit Parallelschaltung gemacht und ähnliche Ergebnisse herausbekommen: Mit 10 MBit/s Halbduplex funktioniert so ziemlich alles, was nicht total fahrlässig ist. Sobald aber mal ein Gerät auf 100 MBit/s hochgeht (oder beide), geht es verständlicherweise nicht mehr. Sollte es mit 10 MBit/s dennoch Probleme geben, braucht man sich trotzdem nicht wundern.

Zum Auslesen der Wechselrichter sind jedenfalls die 10 MBit/s vollkommen ausreichend und bisher läuft das auch komplett ohne Probleme. :)
 

keinbenutzername

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Um möglichst sparsam in einem Haus zu verkabeln verlegt man am besten flexible CAT5-Kabel (billigste, was ich kenne) und belegt sie am besten doppelt und dreifach. Über diese Verteilung werden sämtliche Signale im Haus geführt, unter anderem DSL, ISDN S0-Bus, analoge Telefone, Türglocke, Rear-Lautsprecher, etc. Das Auflegen auf dem Patchpanel hat sich als zu unflexibel erwiesen, daher wurden alle Netzwerkkabel auf LSA-Leisten aufgelegt und mittels Draht entweder zum Patchpanel verkabelt oder untereinander durchgeschaltet.
...

flexible Patchkabel funktionieren nicht dauerhaft in LSA Leisten oder patchpaneln oder LSA-Dosen.
Das geht von der Technik her nur mit starren Drähten.
Das ist eine extrem heikle Fehlerquelle wenn man das mit Litzen macht.
Nicht zu empfehlen.
Der Rest ist ne Super Idee! das dürfte manchen Anwendungsfall vereinfachen
 

thom53281

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  • #11
Ich hatte noch nie Probleme mit flexiblen Drähten in LSA-Klemmen. Die komplette Hausverkabelung hier ist praktisch so aufgebaut. Wenn es Probleme gab, dann war halt mal wirklich ein Draht nicht richtig in die Klemme gedrückt aber sonst bisher keine Probleme.

(Dass es trotzdem nicht gerade richtig ist, ist mir aber auch klar)
 

keinbenutzername

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ich hatte da leider schon oft Probleme und dann irgendwann alles ausgetauscht + beschlossen das so nie mehr zu machen.
Womöglich hatte ich aber auch andere Kabel als du.
Vielleicht auch Pech.
 

carlos

NGBler

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Da Ethernet immerhin soweit funktioniert, wollte ich alle Wechselrichter per Ethernet anbinden. Nun wir mir natürlich jeder Netzwerkexperte sofort sagen: Drei Netzwerkschnittstellen über ein einziges CAT5-Kabel geht nicht, da musst Du einen Switch/Hub setzen. Geht nicht? Einen Switch wollte ich nicht setzen, weil kostet Geld, braucht Strom, kann kaputtgehen, etc. Habe daher zu einem Trick gegriffen, bei dem mir jeder Netzwerkexperte sofort sagen würde, dass es nicht funktionieren wird: Netzwerkdosen parallel schalten. Ja, das funktioniert! Aber nur unter sehr gewissen Voraussetzungen.

Ist doch eigentlich exakt die Funktionalität eines Hubs bei Halb Duplex wenn ich das richtig sehe.
 

thom53281

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  • #14
Im Prinzip ja, nur dass Du bei einem aktiven Hub getrennte Zuleitungen zu den einzelnen Geräten hast. In der Form tritt vermutlich verstärkt Nebensprechen auf, da das Signal nicht nur an zwei Kabelenden sondern an mehreren reflektiert wird.

Durch das hohe Nebensprechen funktioniert es halt leider nicht mit 100 MBit/s, obwohl dort der Einsatz eines aktiven Hubs in der Form ebenfalls möglich wäre und dieser dort dann eigentlich auch nichts anderes machen würde. Nur die niedrige Geschwindigkeit sorgt dafür, dass es funktioniert.
 

thom53281

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  • #15
Um hier wieder ein neues Kapitel hinzuzufügen:

Der Null-Euro-Netzwerkschrank

Hier bei uns im Ort läuft gerade der Breitbandausbau, weswegen ich ab nächsten Jahres in den Genuss von VDSL50 kommen werden. Nachdem ich gerade Zeit für sowas habe und auch das Wetter hier gerade dementsprechend schlecht war, hatte ich mir vorgenommen, mein bisheriges Netzwerk bereits soweit darauf vorzubereiten und den Murks/Zauber der letzten Jahre etwas zu bereinigen. Damit die Geräte etwas besser vor Staub geschützt sind, wollte ich zudem einen kleinen Netzwerkschrank im Dachboden setzen wo die komplette Verteilung rein soll. Zudem: Alle Geräte wo es möglich ist, auf Gigabit-Ethernet.

Tja, nur wie macht man das, ohne dafür großartig viel Geld auszugeben? Schließlich sitzt das Geld nicht so locker weil die alte Verkabelung eigentlich ja auch funktioniert. ;)
Man nehme ein altes PC-Riesengehäuse anno 1996, welches sowieso seit Jahren herumsteht und niemand bisher entsorgt hat. Inhalt raus, zudem das Blech, welches bislang für die 5,25"-Laufwerke drin war, herausbrechen und an anderer Stelle wieder befestigen. Schon haben wir ein schickes Gehäuse mit massig Platz für alle benötigten Gerätschaften:



Wie man sieht, habe ich das Gehäuse bereits an den Holzbalken befestigt. Das geht eigentlich recht leicht, wenn man den hinteren Deckel abnimmt, dort Löcher hineinbohrt und diesen dann zuerst befestigt. Dann kann man das restliche Gehäuse am Deckel wieder einhängen und ebenfalls anschrauben.

Wie man unschwer erkennen kann, habe ich auch bereits die alten LSA-Leisten mit der Hausverkabelung wieder im Gehäuse befestigt. Da ich auch zukünftig wieder einige Kabel im Haus doppelt und dreifach belegen muss, wollte ich auf diese Flexibilität nicht verzichten (direkt auf dem Patchfeld so auflegen artete immer in's Chaos aus). Auf der linken Seite vom Gehäuse war früher das Mainboard befestigt. Dort sind eigentlich genügend Löcher vorhanden um mittels der alten Mainboard-Abstandshalter das Patchfeld und auch einen neuen Switch zu befestigen.



Als Switch habe ich mir einen TP-Link TL-SG108E (nicht mit TL-SG108 verwechseln) besorgt, welcher imho recht preisgünstig und dennoch für einen Switch sehr mächtig ist. Nur so nebenbei: Im Netz ist oft die Rede davon, dass dieser nur mittels einer Windows-Software konfiguriert werden kann. Mit der aktuellen Firmware bietet der Switch aber auch ein Webinterface, ist also auch voll für Linuxer geeignet.

Da ist doch viel zu wenig Platz zwischen Switch und Patchfeld. Wie willst Du da patchen? Das gibt doch totales Chaos?
Der Trick ist eigentlich relativ einfach. Damit es schön sauber und ordentlich wird, brauche ich natürlich Spezialequipment: Patchkabel mit passender Länge. Also Patchkabel, die ca. 6cm lang sind. Ich hab meine mit einem achtadrigen Flachbandkabel und der Crimpzange selbst konfektioniert. Das geht schnell, einfach und ist nicht teuer. Die kleinste Länge, die man käuflich erwerben kann, sind afaik 15cm, welche für mich zu lang gewesen wären (man müsste Switch und Patchpanel etwas voneinander entfernt montieren, damit das nicht in Chaos ausartet). Den ganz linken Port vom Switch habe ich nicht am Patchfeld angeschlossen. Dieser kommt nämlich an den DSL-Router, welcher im selben Gehäuse Platz findet.



So, nun geht's an's Eingemachte: Die Dosen vom Patchpanel mit den Kabeln auf den LSA-Leisten passend verbinden. Dazu dann noch mehrere Dosen im Haus umbelegen, damit möglichst viele Geräte vom neuen Gigabit-Switch profitieren. Die einzelnen Drähte habe ich dabei durch eine etwas größere Öffnung im Gehäuse geführt. Allerdings musste ich hier einen Kantenschutz anbringen, da das Gehäuse an der Stelle leider etwas scharfkantig ist. Fertig sieht das dann so aus:



Man sieht hier auch gleich recht schön, welche Dosen zukünftig mit Gigabit laufen werden und welche weiterhin durch Doppelbelegung auf 100 MBit/s bleiben werden. Von rechts nach links zudem noch: DSL, ISDN S0-Bus und analoges Telefon. Disclaimer für die Schlaumeier: Ja, ich war da noch nicht ganz fertig als ich das Foto gemacht hab. ;)

Das Verbindungskabel zwischen Switch, sowie das Netzteil und ein paar Kabel für die Telefonie hab ich zwischen (Metall-)Gehäuse und Frontblende auf die andere Gehäuseseite geführt. Das ist zwar etwas Popelei, allerdings stören die Kabel so später kaum und eigentlich muss man da fast nie dran, wenn sie einmal verlegt sind.



Nun noch Strom inkl. Netzteilen und den DSL-Router platzieren und schon fast fertig. Den Speedport habe ich etwas modifiziert und mit Kabeln für externe WLAN-Antennen ausgestattet. Der WLAN-Empfang ist sonst, wie ihr sicher schon vermutet, ziemlich mies wenn ein Metallgehäuse drumherum ist. ;)



Zu guter Letzt habe ich die Gelegenheit auch genutzt um meinem kleinen Heimserver einen neuen Standort zu geben. Dabei handelt es sich um einen Banana Pi, welcher eine 128GB-SSD mit dabei hat. Sozusagen mein kleines "NAS" für Dies und Das, was auch noch etwas mehr kann. Das Alles hat wunderbar im ehemaligen oberen Teil des Gehäuses Platz wo man früher eine HDD einbauen konnte.



Deckel zu, fertig. Schon ist alles schön sauber aufgeräumt und man kann in Zukunft viel schöner dran arbeiten. :)

 
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