- Was zur Hölle (
) war eigentlich bevor es intelligente Menschen gab? War der Himmel da einfach leer und hat auf die ersten Toten gewartet? Waren da dann Saurier am Start? Wie kann man sich das vorstellen?
- Was war bevor es überhaupt ein Sonnensystem bzw. eine Erde gab? Also vor rund 4,5 bis 5 Milliarden Jahren.
- Gibt es einen Himmel für außerirdische Zivilisationen? Herrscht hier Rassentrennung?
- Was war vor 13,7 Milliarden Jahren und davor? Also vor dem Urknall. Wurde der Himmel und die Hölle da ebenfalls erschaffen? Wenn ja, was war in den ersten 300.000 Jahren in der Inflationsphase bzw. der ersten Zeit in dem keine Planeten Leben beherbergen konnten? Hat da Gott gechillt?
- Wird der Himmel nicht immer voller? Oder kompensiert das die Reinkarnation?
Ohne an die Existenz irgendeines Gottes zu glauben, lassen sich deine Fragen durchaus zumindest scheinbar beantworten. Scheinbar nur deswegen, weil alle Fragen etwas betreffen, von dem wir sowieso keine Erfahrung haben und auch mit Logik nicht viel weiter kommen. Also sind sowohl deine Fragen als auch jede darauf mögliche Antwort spekulativ. Für einen Gläubigen spielt das natürlich keine Rolle, er wird seine Gewissheit aus für dich und mich nicht nachvollziehbaren Gründen erlangen. Legen wir los:
1. Für Gott gibt es kein Davor und kein Danach. Er schafft also Diesseits und Jenseits im für ihn selben Moment, wie er dir beim Scheißen zuschaut. Und weil er weiß, wie alles miteinander zusammenhängt, weiß er auch, dass ein Jenseits notwendig ist. Dass sowohl Diesseits als auch Jenseits einige Zeit lang keine Seelen enthalten, ist für Gott genauso egal wie für dich dein leerstehendes Gästezimmer, wenn gerade keine Gäste anwesend sind; denn du weißt bereits, was der Zweck des Zimmers für dich ist, weil du weißt, dass Gäste auch in Zukunft kommen werden und das Gästezimmer gebrauchen. Nimm die zeitliche Dimension heraus und du darfst dich ein Stück weit wie Gott fühlen.
2. Siehe Gästezimmer: Nur weil du noch keinen Gast hattest, bedeutet das nicht, dass das Gästezimmer zwecklos ist. Nimm wieder die zeitliche Dimension aus der Gleichung heraus.
3. Wenn der Mensch ein Lebewesen mit Seele ist, dann gibt es nichts, was Seelen grundsätzlich daran hindern könnte, auch in anderen (außerirdischen) Lebewesen zu sein. Das Äußere genau wie unsere subjektive Sicht auf die Welt sind bedingt durch unsere konkrete Körperlichkeit einschließlich der Art unserer Sinneswahrnehmung und die Arbeitsweise unseres Verstandes; im Jenseits ist die Seele aber ohne Körper und das, was im Diesseits Außerirdische von Menschen noch unterscheiden mag, ist dort nicht vorhanden. Rassentrennung ist also nicht nötig, weil es nur Seelen, aber keine Rassen gibt.
4. Siehe dein tägliches Scheißen: Dabei kann er dir zusehen, und zwar im selben Moment, den wir Erschaffung der Welt nennen. Unser Konzept von Zeit auf Gott zu übertragen führt in die Irre.
5. Erstens weiß Gott bereits immer, wie groß das Jenseits bemessen sein muss, um alle jemals vorhandenen Seelen aufzunehmen; zweitens sind Fülle und Größe Eigenschaften, die aus unserer menschlichen Wahrnehmung stammen, die für Gott und vermutlich auch für das Jenseits aber keine Rolle spielen. Wie viel Platz braucht denn eine Seele? Angesichts dessen, dass wir nicht eine materielle Wirkung auch nur einer Seele im Diesseits jemals entdecken konnten, könnten wir daraus schließen, dass auf Seelen keine materiellen Eigenschaften zutreffen, also wir über sie auch nicht sinnvoll mit materiellen Eigenschaften sprechen können. Seelen-Recycling ist daher nicht notwendig.
Ich habe auf deinem Schreibtischbild gesehen, dass du gerne Wein trinkst. Ich lege dir nahe, zuerst mindestens eine Flasche zu leeren, bevor du darüber nachdenkst. Mit Rationalität hat das Ganze nämlich überhaupt nichts zu tun. Es ist nur eine unter sicher vielen Möglichkeiten, eine in sich widerspruchsfreie Spekulation aufzustellen.