• Hallo liebe Userinnen und User,

    nach bereits längeren Planungen und Vorbereitungen sind wir nun von vBulletin auf Xenforo umgestiegen. Die Umstellung musste leider aufgrund der Serverprobleme der letzten Tage notgedrungen vorverlegt werden. Das neue Forum ist soweit voll funktionsfähig, allerdings sind noch nicht alle der gewohnten Funktionen vorhanden. Nach Möglichkeit werden wir sie in den nächsten Wochen nachrüsten. Dafür sollte es nun einige der Probleme lösen, die wir in den letzten Tagen, Wochen und Monaten hatten. Auch der Server ist nun potenter als bei unserem alten Hoster, wodurch wir nun langfristig den Tank mit Bytes vollgetankt haben.

    Anfangs mag die neue Boardsoftware etwas ungewohnt sein, aber man findet sich recht schnell ein. Wir wissen, dass ihr alle Gewohnheitstiere seid, aber gebt dem neuen Board eine Chance.
    Sollte etwas der neuen oder auch gewohnten Funktionen unklar sein, könnt ihr den "Wo issn da der Button zu"-Thread im Feedback nutzen. Bugs meldet ihr bitte im Bugtracker, es wird sicher welche geben die uns noch nicht aufgefallen sind. Ich werde das dann versuchen, halbwegs im Startbeitrag übersichtlich zu halten, was an Arbeit noch aussteht.

    Neu ist, dass die Boardsoftware deutlich besser für Mobiltelefone und diverse Endgeräte geeignet ist und nun auch im mobilen Style alle Funktionen verfügbar sind. Am Desktop findet ihr oben rechts sowohl den Umschalter zwischen hellem und dunklem Style. Am Handy ist der Hell-/Dunkelschalter am Ende der Seite. Damit sollte zukünftig jeder sein Board so konfigurieren können, wie es ihm am liebsten ist.


    Die restlichen Funktionen sollten eigentlich soweit wie gewohnt funktionieren. Einfach mal ein wenig damit spielen oder bei Unklarheiten im Thread nachfragen. Viel Spaß im ngb 2.0.

Ethernet über Netzwerk- und Telefonkabel - Praktische Montage und Fehlersuche

thom53281

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Hallo zusammen! :)

Gerade in Zeiten von hochbitratigen Internetanschlüssen wird eine strukturierte Verkabelung im Haus immer wichtiger, um auch in die entferntesten Ecken die volle Übertragungsrate zu bekommen. Die meisten Häuser lassen aber eine solche schmerzlich vermissen. Mit ein paar kleinen Tricks lassen sich aber auch Kabel für Ethernet verwenden, die eigentlich nicht dafür vorgesehen wurden. Aber Achtung - diese Anleitung enthält unzensiertes Material, welches sich teils weit abseits von irgendwelchen Standardisierungen bewegt. Alle Versuche auf eigene Gefahr! Wie man in der Praxis aber schnell feststellen wird, Standards sind schön und gut aber in der Wirklichkeit ist Ethernet oft gar nicht so empfindlich wie man meinen würde. ;)

Zu dem Thema gibt es bereits einen sehr guten Artikel vom Elektronotdienst Nürnberg auf den ich bereits ab und an verwiesen habe. Dieser ist auch die Grundlage für diesen Thread, behandelt aber in erster Linie nur die Theorie.


Konkret möchte ich hier die folgenden Themen behandeln:

  • RJ45-Dosen, die in "freier Wildbahn" vorkommen und ihre Eignung als Netzwerkose
  • Geschätzte Reichweiten nach Übertragungsrate und Kabel
  • Montage- und Prüfwerkzeug, welches in keinem Netzwerkkoffer fehlen sollte
  • Montage einer Netzwerkdose CAT5/6/7 auf einem Netzwerkkabel (inkl. "Sparverkabelung")
  • Montage einer Netzwerkdose CAT5/6/7 auf Kabel J-YY oder J-2Y(St)Y ("Postkabel"/"ISDN-Datenkabel")
  • Montage einer Netzwerkdose CAT5/6/7 auf Kabel J-Y(St)Y ("Elektrikerkabel")
  • Überprüfung der Verkabelung und Fehlersuche
  • Kabelschirm und korrekte Erdung
  • Ethernet auf 2x2-Kabel mit separatem Analogtelefon

[highlight]Achtung! Ich behandle in diesem Artikel ausschließlich eine Verkabelung für den Übertragungsstandard Ethernet/LAN. Andere Übertragungsstandards (DSL, S0-Bus, etc.) haben teils abweichende Belegungen, müssen daher mit den hier gezeigten Anleitungen nicht zwingend funktionieren.[/highlight]



RJ45-Dosen, die in "freier Wildbahn" vorkommen und ihre Eignung als Netzwerkose

Über die letzten Jahrzehnte haben sich gerade in größeren Hausinstallationen oft viele verschiedene Dosen angesammelt. Ob eine Dose als Ethernet-Netzwerkdose weiterverwendet werden kann, hängt davon ab, welche Kontakte in der Dose selbst belegt sind, ob es sich also um eine IAE, UAE oder direkt um eine moderne Netzwerkdose handelt. Wenn analoge Telefone zum Einsatz kamen, können auch TAE verbaut sein, diese kennt man aber normalerweise sofort von RJ45-Dosen weg. ;)

IAEL1KFH8.png
UAE1WYM8Q.png
Netzwerkdose53ESKW.png


Während die IAE-Dose für Netzwerk nicht geeignet ist, kann eine UAE 8/8(8) für Netzwerk verwendet werden. Vorsicht ist bei einer UAE 2x8(8) geboten. Dort sind zwar alle acht Pins der Dose belegbar, allerdings beide Anschlussdosen parallelgeschaltet. Diese kann ebenfalls verwendet werden, allerdings darf dann nur auf einer Dose ein Kabel eingesteckt werden. UAE mit nur vier Pins sind nicht geeignet.

Ganz allgemein würde ich persönlich schon alleine aufgrund der altmodischen Schraubkontakte sowohl von IAE als auch von UAE abraten und die Dosen durch moderne Netzwerkdosen mit LSA-Kontakten ersetzen.



Geschätzte Reichweiten nach Übertragungsrate und Kabel

Das Kabel, welches in eurem Haus zum Einsatz kommt, könnt ihr anhand des Artikel vom Elektronotdienst Nürnberg identifizieren. Dort werden auch bereits ungefähre Reichweiten für die Beschaltung von Telefonkabel mit Fast-Ethernet angegeben. Ich möchte an dieser Stelle die Tabelle inkl. Gigabit-Ethernet mit meiner persönlichen Erfahrung und weiteren Schätzwerten ergänzen. Auch teile ich nicht die Meinung, dass beim J-2Y(St)Y das Verwenden separater Sternvierer vorteilhaft ist, sondern innerhalb des Sternvierers ist das Nebensprechen der Paare oft geringer. Die Reichweite ist auch abhängig vom Aderndurchmesser, der im verwendeten Kabel zum Einsatz kommt.

Gerade beim "Elektrikerkabel" J-Y(St)Y möchte ich aber darauf hinweisen, dass es nicht nur aufgrund der Fehlanpassung der Impedanz und der geringen Verdrillung der Adernpärchen bereits denkbar schlecht geeignet ist, sondern auch, dass die Serienstreuung des Kabels sehr hoch ist. In der Regel hat das Kabel eine Impedanz von ca. 70 Ohm, ich hab aber auch schon welche mit einer Impedanz von 37 Ohm gesehen. Daher sind die Werte der Tabelle für dieses Kabel sehr mit Vorsicht zu genießen.


100 MBit/s1000 MBit/s
J-YY ø0,6mm85m60m
J-2Y(St)Y ø0,6mm100m80m
Erdkabel A-02YSF(L)2Y ø0,6mm80m55m
Erdkabel A-02YSF(L)2Y ø0,8mm95m65m
J-Y(St)Y 2x2 ø0,6mm45m-
J-Y(St)Y 2x2 ø0,8mm55m-
J-Y(St)Y >4x2 ø0,6mm35m/45m*20m
J-Y(St)Y >4x2 ø0,8mm40m/50m*25m
Netzwerkkabel CAT5e/6/7100m100m

* 45m nur mit genügend Abstand der Adernpärchen untereinander, also nur mit Kabel, welches "groß genug" ist. Dort dann die gegenüberliegenden Paare verwenden, z. B. beim 8x2 rot-blau und weiß-grün.

Mit einer Übertragungsrate von 10 MBit/s sind auf allen Kabeln in der Regel die 100m zu erreichen. Auch können hier dann die 100m überschritten werden - ich hab z. B. auch schon mit 150m Kabel ein 10 MBit/s Ethernet zum Laufen bekommen. Allerdings entspricht spätestens das dann keinem Standard mehr. ;)



Montage- und Prüfwerkzeug, welches in keinem Netzwerkkoffer fehlen sollte

  • Seitenschneider
  • Messer
  • Schraubenzieher
  • Kombizange
  • LSA-Anlegewerkzeug
  • Einfacher Durchgangsprüfer (z. B. Logilink WZ0010)
  • Crimpzange*
  • Scotchlok-Verbinder UY2-D (ungefüllt) oder UY2 (fettgefüllt)**
Einiges davon findet sich bereits beispielsweise im Netzwerk-Werkzeugset RED4POWER R4-N112 wieder, günstig und für 3-4 Mal im Jahr durchaus in Ordnung.


Optionales Werkzeug:

  • TP-Link Switch TL-SG105E/TL-SG108E***
  • Wobblergenerator und -empfänger****
  • 2x Prüfadapter mit dem die Adern einzeln geprüft werden können (z. B. RJ45 -> 8x Bananenstecker)


  • * Ich war hier tatsächlich am Überlegen ob das nun zu optionales Werkzeug gehört oder nicht. Aber irgendwann kommt die Situation wo dann von einem hinter Randleisten verlegten Patchkabel die Nase des Steckers abgebrochen ist oder mal eines zwischen einem Türrahmen durchgezogen werden will. Also kauft euch eine Crimpzange. Muss ja nicht gleich das Modell für 40€ sein für 1-2 Stecker im Leben.
  • ** Nein, keine Wago-Verbinder, Lüsterklemmen, etc. verwenden. Irgendwann ist mal ne Ader zu kurz und wenn sie verlängert werden will, dann mit diesen Verbindern und keinen anderen.
  • *** Dazu weiter unten mehr.
  • **** In einem verünftig beschrifteten Netzwerk braucht man sowas nicht (;)), aber sehr hilfreich wenn man mal bei vielen Kabeln nicht mehr weiß, welches wohin geht. Geräte dafür sind z. B. Kurth KE701 (kommt im Profibereich zum Einsatz), aber im Grunde tut es auch was Einfacheres wie z. B. der Vingo Kabelsucher oder Richer-R Kabeltester.


Montage einer Netzwerkdose CAT5/6/7 auf einem Netzwerkkabel (inkl. "Sparverkabelung")

Um eine Netzwerkdose zu montieren, müssen folgende Schritte ausgeführt werden:

  • Netzwerkdose auspacken und zerlegen bis die LSA-Kontakte sichtbar sind.
  • Netzwerkkabel ca. 7cm abmanteln und die Adernpaare "auspacken". Dabei die Verdrillung der Adernpaare möglichst nicht lösen.
  • Kabelschirm (Alufolie), Beidraht und Plastikfolie mit dem Seitenschneider entfernen.
  • Den Kabelschirm am Ende des Mantels mit Isolierband isolieren, so dass dieser keine Verbindung zur Netzwerkdose erhält. Warum ich das Nichtverbinden des Kabelschirms empfehle, dazu später mehr.
  • Die Adernpaare mit dem LSA-Werkzeug entsprechend Farbcode mit dem LSA-Auflegewerkzeug ohne Abisolieren in die Kontakte drücken.
  • Dose wieder zusammenschrauben.
Der Farbcode des Netzwerkkabels ist in der TIA-568A/B festgelegt. Aktuelle Netzwerkdosen sind bereits fast immer mit diesem Farbcode beschriftet. Dabei ist sowohl eine Belegung nach TIA-568A, als auch nach TIA568B zulässig. Allerdings sollten zwingend immer beide Enden des Kabels nach der selben Norm aufgelegt werden, selbst falls man eine Crossover-Verbindung (Paare 1-2 und 3-6 getauscht) benötigen sollte. Dann sollte ein Crossover-Patchkabel verwendet werden, nicht aber die Dose so montiert werden. Auch sollte man in einem Gebäude immer sämtliche Dosen nach der selben Norm montieren, um späteren Folgefehlern vorzubeugen - ggf. also eine bestehende Dose anschauen nach welcher Norm zuvor montiert wurde. Empfehlung für Europa ist eine Montage nach TIA568A.

Fertig montiert sieht eine Dose dann wie folgt aus:

Netzwerkkabel_1M3OCBX.png


Bitte beachtet, dass in der Regel zwar die meisten Netzwerkdosen so aussehen bzw. belegt sind, es aber auch zwischen den Herstellern Unterschiede geben kann. Also immer genau schauen, wie die Kontakte beschriftet sind. In der Regel montiert man die Adern innerhalb der Dose etwas kürzer, ich habe sie nun in dieser und den weiteren Bildern etwas länger gelassen, damit man auch die Belegung (Farb-/Strichcode) erkennen kann.


"Sparverkabelung"

Für Ethernet mit 10/100 MBit/s werden nur die Adernpaare 1-2 und 3-6 verwendet. Die Paare 4-5 und 7-8 sind nicht in Verwendung. Aus diesem Grund ist es möglich, bis Fast-Ethernet ein Netzwerkkabel doppelt zu belegen. Hier sind nun beide Dosen aktiv:

Netzwerkkabel_2935PQV.png


Da man mit 100 MBit/s heutzutage bereits schnell an Limits stößt, sollte bei Neumontagen auf diese Art der Verdrahtung verzichtet werden. Auch lässt sich z. B. bei der Netzwerkdose, die ich in meinen Beispielen verwende, der rückseitige Deckel so nicht mehr montieren und muss weggelassen werden. In Bestandsnetzen ist diese Art der Verdrahtung aber durchaus anzutreffen und auch durchaus in Ordnung wenn man z. B. in der Pampa mit einem Kabel zwei Solarwechselrichter über Ethernet anbinden möchte, wo nie besonders viel Daten fließen werden. Alternativ kann man auch Cablesharing-Adapter verwenden, die im Prinzip das Selbe machen, aber immerhin auch von Laien wieder abgebaut werden können.



Montage einer Netzwerkdose CAT5/6/7 auf Kabel J-YY oder J-2Y(St)Y ("Postkabel"/"ISDN-Datenkabel")

Das "Postkabel" kommt vor allem in Netzen zum Einsatz, die früher durch die Bundespost bzw. später Telekom montiert wurden. Es ist -im Gegensatz zu den anderen Kabeln- nicht Paar- sondern Viererverseilt, was aber kein direkter Nachteil ist. Die Adernpaare sind dabei mit aufgedruckten Strichen und farbig markiert. Dieses Kabel ist sowohl für Fast-Ethernet, als auch für Gigabit-Ethernet gut geeignet, werden die Adernpaare korrekt aufgelegt.


Fast-Ethernet:

J-YY1GHHJSH.png


Gigabit-Ethernet:

J-YY2P8UKB5.png


Sofern genügend Adernpaare vorhanden sind, würde ich immer empfehlen, es zunächst mit Gigabit-Ethernet zu versuchen und nur, sollte es tatsächlich nicht funktionieren, durch Entfernen der Paare 4-5 und 7-8 auf Fast-Ethernet zurückzugehen. Auch kann natürlich dieses Kabel ebenso mit "Sparverkabelung" doppelt belegt werden, falls es erforderlich ist.



Montage einer Netzwerkdose CAT5/6/7 auf Kabel J-Y(St)Y ("Elektrikerkabel")

Jackpot, das denkbar ungeeignetste Kabel nach einer Klingelschlauchleitung, welches damals verbaut werden konnte. Dennoch, auch hier durchaus einen Versuch wert, es mit Ethernet zu versuchen, solange die Kabellänge überschaubar ist. J-Y(St)Y 2x2 ist wie das Postkabel viererverseilt und mit abweichenden Farben, alle größeren Typen sind paarverseilt. Beim Abmanteln des Kabels ist zwingend darauf zu achten, dass die Adernpaare nicht auseinanderfallen, da man sie sonst nicht mehr zuordnen kann.

Hier am Beispiel eines 6x2x0,6. Erfahrungsgemäß kommt meist in Häusern ein 2x2x0,6, 2x2x0,8, 4x2x0,6, 4x2x0,8 oder 6x2x0,6 zum Einsatz.

jysty1F7VOVO.png

jysty2FCYVDY.png

jysty3ZMJ15W.png


Leider gab es früher auch Elektriker, die bei diesem Kabel nur die bunten Adern verwendet haben, ohne auf die Paarverseilung Rücksicht zu nehmen. In Zeiten von ISDN hat das durchaus noch funktioniert, in Zeiten von Ethernet funktioniert das nicht mehr. Hier kann es aber möglicherweise sehr schwer werden, die korrekten Paare nochmal zuordnen zu können, wenn beim Abmanteln nicht Acht darauf genommen wurde.


Fast-Ethernet:

jysty4Z8NX94.png



Gigabit-Ethernet:

jysty5NF3BYK.png




Überprüfung der Verkabelung und Fehlersuche

Nobody's perfect. ;)
Fehler macht jeder und gerade wenn's dann um "schnell mal zum Feierabend noch ne Dose montieren" geht, passieren die tollsten Dinge. Neben den von mir unbedingt empfohlenen Prüfarbeiten (weiter unten), reicht bereits oft eine einfache Sichtprüfung nach der Montage um etwaige Fehler zu erkennen. Diese Zeit sollte man sich unbedingt nehmen. Die meisten Fehler sind in der Tat banale Flüchtigkeitsfehler.

Beispiel: Die Ader auf Kontakt 7 hat nicht sauber kontaktiert.

Fehler1LH4ED.png


Das "tolle" an dem Problem nun: Man erhält womöglich, obwohl nun eine Ader keinen Kontkat hat, dennoch einen Link, einfach weil der Kontaktfehler wie ein kleiner Kondensator wirkt und Hochfrequenz dennoch mehr oder weniger durchlässt. Nur wird das natürlich nicht besonders gut gehen, sprich Ausfälle, Einbruch der Bitraten, etc. können dann die Folge sein.


Mit einer einfachen Durchgangsprüfung aller Kabeladern, ob vorne und hinten richtig, kann man bereits 90% der Fehler ohne Probleme erkennen und beheben. Das ist mit einem einfachen Durchgangsprüfer wie den anfangs genannten Logilink WZ0010 oder auch anderen günstigen Geräten möglich und sollte immer gemacht werden.

Wichtig ist bei den einfachen Durchgangsprüfern: Immer auf die Remoteeinheit schauen, nicht auf den Master.!

Außerdem sei noch darauf hingewiesen, dass diese einfachen Durchgangsprüfer immer nur Schaltungen von mehreren Dioden/LED sind und immer bestimmte "strategische" Adern korrekt durchgehen müssen, damit mit dem Durchgangsprüfer auch eine Verbindung zustandekommt. Im Spoiler findet ihr eine (unvollständige) Übersicht, was mit dem Durchgangsprüfer ohne Probleme oder eingeschränkt geprüft werden kann.

RJ11

  • Pin 3-4* (Telefon-Anschlusskabel)
  • Pin 2-5* (Telefon-Anschlusskabel, ggf. ISDN-Kabel)
  • Pin 1-6 (Telefon-Anschlusskabel, ggf. ISDN-Kabel)
RJ45

  • Pin 1+2 und 3+6* (Fast Ethernet "Sparverkabelung")
  • Pin 3-6* (ISDN)
  • Pin 1-8 (Gigabit-Ethernet)
  • Pin 1+2 getauscht mit 3+6 inkl. 4+5 und 7+8 durchgängig (Crossover-Kabel, "Sparkabel" geht nicht)
* Sobald auf einer einzelnen Ader kein Durchgang besteht, kann es sein, dass das Ergebnis des Testers nicht mehr repräsentativ ist, z. B. wenn beim ISDN-Kabel 3 fehlt, dann wird kein Durchgang von 3-4 angezeigt.

Fehler wie z. B. eine doppelte Vertauschung der Adernpaare, sprich an beiden Kabelenden, kann der Durchgangsprüfer aber nicht erkennen. Gleiches gilt auch für ungeeignete Kabel, zu starkes Nebensprechen, etc. Dazu benötigt man dann tatsächlich hochpreisiges Messequipment um das auch messtechnisch feststellen zu können - für den Privatbereich eher unerschwinglich. Für eine relativ "einfache" Qualitätsprüfung und sehr grobe Fehlerortung kann man aber ein kleines und für 30-40€ erschwingliches Gerät verwenden:

TP-Link TL-SG105E/TL-SG108E
(Bitte nicht mit dem Typ ohne E verwechseln)

Mehr dazu im Spoiler, da es nicht direkt Teil des Threads ist.

Beim TP-Link TL-SG105E/TL-SG108E handelt es sich um zwei Smart-Switche, die in meinen Augen für den aufgerufenen Preis (ca. 30-40€) sehr mächtig sind. Die Geräte sind in aktuellen Versionen über ein Webinterface konfigurierbar und können unter anderem folgende Funktionen, die für die Fehlersuche auf Hardwareebene hilfreich sind:

  • Ports können in ihrer Datenrate fest konfiguriert werden (10/100/1000 MBit/s in Half-/Fullduplex)
  • Portstatistiken über Paketfehler
  • Rudimentäre Messfunktionen (Endgerät angeschlossen/Kabel offen/Kabel kurzgeschlossen) mit Fehlerentfernung (eher ungenau)
Dazu noch eine ganze Reihe anderer Funktionen wie z. B. Port-Mirroring (z. B. zum Mitschneiden via Wireshark).

Anwendungsbeispiele:

Die ersten drei Ports sind auf 10/100/1000 MBit/s fest konfiguriert. Damit kann ich sofort sagen, welche Bitrate über eine Verbindung möglich ist, indem ich am entsprechenden Port anschließe.

Bildschirmfoto_2019-01-21_17-05-387333J1.png


Zu jedem Port werden Statistiken erstellt, ob Paketfehler aufgetreten sind:

Bildschirmfoto_2019-01-21_17-15-56XZT16K.png


An jedem Port kann eine rudimentäre Messung vorgenommen werden. Hier sind in Port 8 tatsächlich 5m offenes Kabel eingesteckt, der Port 7 war kurzgeschlossen und an Port 6 war mit 1m Kabel mein Notebook angesteckt. Die Längenangaben sind -je nach Fehler- aber nicht immer so genau.

Bildschirmfoto_2019-01-21_17-06-25U3SH0O.png




Kabelschirm und korrekte Erdung

Ja, das ist tatsächlich ein leidiges Thema. So wie man es macht, macht man es praktisch fast immer verkehrt. Oder um es anders auszudrücken: Eine korrekte Schirmung und Erdung im Privatbereich ist fast nie vorhanden. Daher ist es meiner Meinung nach am sinnvollsten, die Kabelschirme gar nicht zu erden/verbinden und den Schirm statisch wirken zu lassen.

Warum ist das so? Fast alle Geräte im Privatbereich hängen erdungstechnisch gesehen praktisch "in der Luft". Sie sind zwar mit einem Schaltnetzteil am Stromnetz angeschlossen, es fehlt aber fast immer eine Verbindung zum Schutzleiter (bestes Beispiel: Schaltnetzteil vom DSL-Router, Notebooknetzteil mit zweipoligem Kabel, etc.). Heißt, man verbindet die Kabelschirme irgendwie miteinander und hofft, dass sie vielleicht über ein Gerät mit geerdetem Gehäuse (z. B. PC) tatsächlich eine Erdverbindung erhalten könnten. Mit all seinen Nachteilen. Mit sinnvoller Erdung hat das aber nichts zu tun.

Was in Ordnung ist:
So wie in größeren Firmennetzwerken alle Kabel zentral an einem Patchpanel auflegen und das Patchpanel niederohmig am Potentialausgleich erden. Dann kann man auch alle Kabelschirme zu den Endgeräten durchverbinden. Wenn man keine derartige saubere Verkabelung aufsetzen kann: Schirme weg.



Ethernet auf 2x2-Kabel mit separatem Analogtelefon

Im Grunde nun eigentlich ein Spezialfall, ich möchte ihn aber der Vollständigkeit halber hier noch mit aufnehmen. Es gibt ja durchaus Fälle wo z. B. im Nebengebäude bislang ein 2x2-Kabel liegt und ein Analogtelefon angeschlossen ist. Unter Zuhilfenahme von zwei alten DSL-Splittern (neuer als Bj. 2010) am Kabelanfang und -ende kann man Ethernet und ein Analogtelefon zusammen in einem Kabel übertragen. Gleiches funktioniert auch mit Gigabit-Ethernet und einem vierpaarigen Kabel.

verdrahtung_splitter6NCA91.png
 
Grund: Bilder wiederhergestellt
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knastli

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guten Morgen!

Ich beziehe mich auf das Bild
viewer.php


Gegeben ist bei diesem Bild

e2orm2lgj6q1df2tz.jpg

hier das linke Kabel mit gelb, weiss, schwarz und rot.

Wie muss ich auf das von Thom bezogene erste Bild auflegen? Ich meine die Reihung der Farben bei Draufsicht von links nach rechts. Oder ist das egal, solange bei beiden Netzwerkdosten gleich vorgegangen wird?

Hintergrund ist der, dass der Wechsel auf IP ansteht. Ich muss mit dem "Postkabel" von der ersten TAE im Keller rauf ins 2. OG.

Mein Gedankengang:
von erster TAE mit DSL Kabel an die Netzwerkdose. Hier dann das Postkabel ran. Und dann im 2. OG auch eine neue Netzwerkdose setzen und auch hier das Kabel entsprechend ran. Falsch gedacht?!?!?
 
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thom53281

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Das ist kein Postkabel sondern das Elektrikerkabel. Folglich dieses Bild, obere Belegung:

viewer.php


Allerdings wird das nicht funktionieren, was Du vor hast. Beim DSL-Anschlusskabel sind die Pins 4-5 belegt, die Du aber für Fast-Ethernet nicht verwendest (1-2+3-6). Wenn Du es also so auflegst, wirst Du am anderen Ende der Leitung keine Synchronisation erhalten. In dem Kabel sind nicht genug Adernpaare um alle Kontakte der Netzwerkdose zu belegen. Diese Anleitung ist in erster Linie tatsächlich nur für Ethernet gedacht und nicht für andere Übertragungsstandards (DSL, ISDN S0-Bus, etc.).

Imho wäre es hier besser, wenn Du den Deckel der 1. TAE abschraubst und das zweite Adernpaar (weiß-gelb) direkt auf den Kontakten 5-6 einklemmst. Damit schaltest Du die zweite Dose in Reihe. An der 1. TAE darf dann aber nichts mehr eingesteckt sein. Auf der anderen Seite kannst Du z. B. eine gewöhnliche Netzwerkdose (oder auch TAE) montieren und klemmst dort das selbe Adernpaar auf Kontakt 4-5 ein (TAE: 1-2).

Alternativ könntest Du den Router auch neben der 1. TAE montieren und dann das Kabel ganz normal für Ethernet verwenden.
 

knastli

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Alternativ könntest Du den Router auch neben der 1. TAE montieren und dann das Kabel ganz normal für Ethernet verwenden.

mit Hybrid wird das schwierig.

Imho wäre es hier besser, wenn Du den Deckel der 1. TAE abschraubst und das zweite Adernpaar (weiß-gelb) direkt auf den Kontakten 5-6 einklemmst. Damit schaltest Du die zweite Dose in Reihe. An der 1. TAE darf dann aber nichts mehr eingesteckt sein.

das sollte kein Problem sein.

Auf der anderen Seite kannst Du z. B. eine gewöhnliche Netzwerkdose (oder auch TAE) montieren und klemmst dort das selbe Adernpaar auf Kontakt 4-5 ein (TAE: 1-2).

die ist schon vorhanden. Da liegt ISDN und DSL an. Sieht so aus:

e2oujxtrkyl2v2xhz.jpg

edit:
wenn ich eine IP-faehige Fritzbox aus ebay schiesse......die beiden Elektrikerkabel an eine TAE (welche Belegung 1 und 2?) und da dann wieder in die Fritzbox rein. Und den SPH ganz oben rauf aufs Dachgeschoss. 384 zum Telefonieren, SPH zum Surfen ;-)
 
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thom53281

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  • #5
Ja, dann musst Du eigentlich wirklich nur das Adernpaar auf der 1. TAE direkt auflegen. Fertig.
 

knastli

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siehe mein Edit bei Beitrag # 4.

Und danke fuer die Beantwortung sprich fuer´s gucken an den beiden Anschluessen :T
 

thom53281

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  • #7
Ah, nun erkenne ich Dich. :)

Die IAE ist vermutlich bereits richtig belegt. Vielleicht solltest Du sie mal aufschrauben. TAE ankommend 1-2, abgehend 5-6 zur nächsten TAE.

Das mit den Routern kannst Du machen, wie Du es für richtig befindest. Der Zugewinn durch DSL384 ist in der Tat gering.
 

knastli

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Ah, nun erkenne ich Dich.
ooooh sorry. Ja des is da Bua :D

bin mit mir nicht ganz im Reinen, was ich final machen soll. Wenn ich jetzt in den Keller trotzdem eine Fritzbox stelle, muesste ich doch von diesem Funkwerk Dingens 07-05.jpg nur die rot/schwarzen Kabel raus und einen RJ11 Stecker dran machen und dann ran an die Fritte. IST/WAERE DAS SO RICHTIG?

Und Onkel & Tantchen koennten ihr geliebtes altes Telefon behalten. Da ja an der Verkabelung nix geaendert werden muesste.

Und dann den SPH im Obergeschoss optimal platzieren.

Denn: Der Sendemast ist Luftlinie ~ 7,5 km entfernt. Und wenn ich Variante 1 waehle (also ohne Fritzbox) steht er suboptimal und an eine Aussenantenne ist dann auch nicht zu denken.
 

thom53281

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  • #9
Im Haus gibt es dort aktuell zwei TAE-Dosen, die auf die Telefonanlage verdrahtet sind. Wenn Du eine Fritzbox mit zwei a/b-Ports nimmst, dann könntest Du auf beide Kabel einen RJ11-Stecker crimpen (eigentlich Pfusch, funktioniert aber) oder eine Netzwerkdose montieren (Kontakt 4-5), beide Kabel auf jeweils eine Dose (Doppeldose).

Wenn Du nur einen Port hast, dann musst Du die Kabel parallelschalten (dann kann man aber am anderen Apparat mithören) oder Du beschränkst Dich auf ein Telefon. Königsklasse wäre natürlich ein AMS.
 

Pauline

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Hallo Zusammen, herzlichen Dank @thom53281, für deinen tollen Thread.

Dadurch angeregt habe ich es geschafft, im Haus von Freunden, ohne irgendwelche Aufbrucharbeiten Gigabit-Ethernet bis in den letzen Winkel zu verlegen. :cool::

Der Vorbesitzer des Hauses hatte mit Kabeln vom Typ J-Y(St)Y bzw. J-2Y(St)Y (ob die Isolation der Adern aus PVC oder PE ist, habe ich leider nicht feststellen können, ist aber ja auch für die Funktion unerheblich) wirklich nicht gespart und bis zu 20x2x0,6 verlegt.
20200630_185704.jpg
Er hatte die ISDN-Verdrahtung allerdings auch sauber und strukturiert vorgenommen, so dass alle Adernpaare gut zuzuordnen waren

Die Aufschaltung der vorhandenen ISDN-Verkabelung auf die Netzwerk-Dosen habe ich nach folgendem Schema vorgenommen:
Telefonkabel_als_Netzwerk.jpg

Was mich bei dem "Hauptversorgungskabel" vom Keller zum Dachboden etwas irritiert, dass beim Typ J-Y(ST)Y 20x2x0,6 bzw. J-2Y(ST)Y 20x2x0,6 eigentlich ja noch kein Aderpaar rt/sw drin sein dürfte (Adern auszählen).
20200630_195736.jpg
Das Aderpaar Rot/Schwarz wird u. a. lt. dem elektronik-kompendium doch erst ab Installationskabeln mit 24 Doppeladern (24x2) verwendet.

Mache ich da jetzt einen Gedankenfehler oder hat jemand hier dafür eine plausible Erklärung?

LG Pauline
 
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thom53281

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  • #11
Doch, laut dem Elektronotdienst ist im 20x2 sehr wohl Rot-Schwarz drin. Es ist die innerste Doppelader. Auch ist Rot-Schwarz bereits im 12x2 vorhanden.

Aber schön, dass es geklappt hat. So vom Anschauen des Kabels ist da der vermutlich ungeeignetste Typ verbaut mit sehr falscher Impedanz. Das erkennt man an den glänzenden Adern. Andere J-Y(St)Y haben das nicht oder nicht so stark. Wenn es aber soweit funktioniert, dann ist das egal. Habe auch diese Woche wieder 1x Gigabit und 1x 100 MBit/s auf J-Y(St)Y realisiert. Zweimal Gigabit ging leider aufgrund von Adernmangel nicht. War aber aufgrund der Länge sehr grenzwertig, viel Luft hat das nicht. Hat aber den DLAN-Adapter abgelöst, welcher nie richtig funtkioniert hatte, weil auf verschiedenen Phasen.


PS: Deine Links sind irgendwie kaputt. :(
Smartredirect ist bei mir intern geblockt, drum ist mir das gleich aufgefallen. Vielleicht kannst Du die bei Gelegenheit noch anpassen.
 

Pauline

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Deine Links sind irgendwie kaputt. :( ... Vielleicht kannst Du die bei Gelegenheit noch anpassen.
Erledigt

Doch, laut dem Elektronotdienst ist im 20x2 sehr wohl Rot-Schwarz drin. Es ist die innerste Doppelader. Auch ist Rot-Schwarz bereits im 12x2 vorhanden.
Mhh, das ist komisch. Unter den beiden obigen Links ist das anders :eek: Ist auch das Farbenkarusell wie die Schlaglänge bei dem Kabel nicht spezifiziert und jeder Hersteller kann machen was er will?
 
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thom53281

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  • #13
Kann mir vorstellen, dass bei manchen Kabeln das innerste Paar mit einer Kordel abgetrennt ist und deswegen auf die Markierung verzichtet wurde. Ähnlich ist das beim 70er-Papier-Lagenkabel. Dort sind die Zählvierer auch markiert. Da ist ganz innen auch nur ein Sternvierer, welcher normal markiert ist und dann beginnt gleich die äußere Lage. Daher gibt es auch Kabel wo der Vierer nicht markiert ist, weil nur einer in der Mitte ist, separat mit Papier abgetrennt.
 

thom53281

SYS64738
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  • #14
Ich gestehe, dass ich schuldig bin. Hab wieder mal enorm gepfuscht. Das Schlimme daran ist, es funktioniert. :D

Konkrete Problemstellung: Anlage soll vom Wohnhaus fernüberwacht werden. Bislang ist dort nur ein analoges Telefon über ein Telefon-Erdkabel. Das Erdkabel hat laut Messung eine Länge von 180m. Scheitert also bereits in der Theorie aber man hat ja nix zu verlieren. Also mal geschwind ein Patchkabel zum Probieren auseinander geschnitten und wie gewöhnlich auf zwei Adernpaare des Erdkabels aufgelegt - getrennte Sternvierer (also Doppelader 3 und 5 in dem Fall, 1 ist mit dem Telefon beschaltet).

Funktionierte leider nicht. Der Widerstand des Erdkabels ist wohl einfach zu groß, weswegen zu wenig Signal ankommt. 100 MBit/s waren sowieso utopisch und funktionierten verständlicherweise nicht, deswegen dann die Verbindung fix auf 10 MBit/s eingestellt. Der Link kam dann schon zustande, aber die Datenrate war unterirdisch (ca. 2 MBit/s).


Tja, was denn nun machen? Kann ja schlecht das Kabel kürzer machen. Also werden wir mal wieder kreativ.



(Ja, die 6 hab ich schlecht in den Kontakt gedrückt, ist mir nach dem Foto auch aufgefallen aber ich hab kein neues mehr gemacht)


Wie man hier sieht, habe ich dann einfach zwei Adern im Erdkabel immer parallel geschaltet. Damit halbiert sich der Widerstand des Kabels und der Link kam dann sauber mit 10 MBit/s zustande. Wie das überhaupt funktionieren kann, ist mir ein Rätsel, denn ich habe die Spezifikationen von Ethernet schon grob fahrlässig verletzt. Aber wenn es funktioniert, ist es mir egal. :D

Man muss bei der Beschaltung nur darauf achten, die beiden Adern möglichst symmetrisch zu beschalten, dass das Signal 1:1 zeitgleich auf beiden Adern auf der anderen Seite ankommt. So addiert es sich dann. Je symmetrischer dass man es bekommt, desto mehr Signalpegel hat man letztendlich. Daher habe ich die Brücken auf der anderen Seite exakt spiegelverkehrt geschaltet. So hat quasi dann jede Ader einen "Bogen" drin.


Theoretisch hätte man zwar auch eine Verbindung via VDSL herstellen können. Aber so Adapter wie z. B. ein Allnet ALL-MC115-VDSL2 sind preislich doch immer noch eine ziemliche Ansage. So reicht jetzt ein günstiger TP-Link TL SG108E, der im Haus auch für mehr LAN-Ports sorgt und nur ein paar Euro kostet. In dem Switch kann man die Ports auf fixe Datenraten konfigurieren.
 

Jimhes

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Hallo zsm,
Ich habe ein Problem bei dem ich nicht weiter komme. Ich habe eine Doorbird D100S und möchte diese über 2 J-YY kabel anbinden. (Eins wurde damals gelegt und eins zur Verlängerung, insgesamt ca 60-70m) Dafür habe ich die Drähte in RJ45 ähnlich der Gigabit Ethernet Darstellung oben gecrimpt und mit Kupplungen angebunden.

Ich habe alles mit einem Messgerät gemessen. Ausser G leuchten 1-8 nacheinenander auf. Ich kriege POE auf die Doorbird aber keine Verbindung über das Internet.

Merkwürdigerweise kriege ich nach dem ersten J-YY Kabel eine Verbindung. Bei dem zweiten allerdings nicht mehr und nur noch POE.

Kupplung habe ich auch ausgetauscht. Habt Ihr eine Idee woran es liegen könnte?

Ich danke im Voraus!
 

thom53281

SYS64738
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  • #16
Mit 70m bist Du schon eher im grenzwertigen Bereich. Die Angaben oben in der Tabelle sind nur Schätzwerte und können je nach Kabeltyp abweichen. Dass in der Mitte nochmal eine Klemmstelle ist, macht es vermutlich nicht besser. Meine Vermutung: Enweder Du hast die Verseilung des Kabels (Adernpaare) missachtet (Durchgang der einzelnen Adern passt dann trotzdem, aber Ethernet geht nicht) oder das Kabel ist zu schlecht. Handelt es sich dabei um ein J-YY mit schwarzen Strichmarkierungen oder mit blauen Strichmarkierungen? Vor ein paar Wochen hab ich mich nämlich mit einem Kabel mit blauen Strichmarkierungen geärgert. Imho hat dieser Kabeltyp eine deutlich reduzierte Reichweite gegenüber dem sonst üblichen J-YY mit schwarzem Strichcode.

Wenn Du die Paare richtig verschaltet hast, dann musst Du womöglich ein Gerät in die Mitte setzen. Je nachdem ob Du dort Strom hast, kannst Du dann dort den POE-Switch setzen oder aber eine solche Lösung:

https://www.allnet.de/poe-adapter.html
https://www.amazon.de/DIGITUS-Professional-Ethernet-Repeater-100Mbps/dp/B00WGMGOCS
https://www.reichelt.de/power-over-ethernet-poe-repeater-trn-tpe-e110-p222860.html

Sind jetzt nur Bespiele, gibt einige derartige Geräte.
 

Jimhes

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Mit 70m bist Du schon eher im grenzwertigen Bereich. Die Angaben oben in der Tabelle sind nur Schätzwerte und können je nach Kabeltyp abweichen. Dass in der Mitte nochmal eine Klemmstelle ist, macht es vermutlich nicht besser. Meine Vermutung: Enweder Du hast die Verseilung des Kabels (Adernpaare) missachtet (Durchgang der einzelnen Adern passt dann trotzdem, aber Ethernet geht nicht) oder das Kabel ist zu schlecht. Handelt es sich dabei um ein J-YY mit schwarzen Strichmarkierungen oder mit blauen Strichmarkierungen? Vor ein paar Wochen hab ich mich nämlich mit einem Kabel mit blauen Strichmarkierungen geärgert. Imho hat dieser Kabeltyp eine deutlich reduzierte Reichweite gegenüber dem sonst üblichen J-YY mit schwarzem Strichcode.

Wenn Du die Paare richtig verschaltet hast, dann musst Du womöglich ein Gerät in die Mitte setzen. Je nachdem ob Du dort Strom hast, kannst Du dann dort den POE-Switch setzen oder aber eine solche Lösung:

https://www.allnet.de/poe-adapter.html
https://www.amazon.de/DIGITUS-Professional-Ethernet-Repeater-100Mbps/dp/B00WGMGOCS
https://www.reichelt.de/power-over-ethernet-poe-repeater-trn-tpe-e110-p222860.html

Sind jetzt nur Bespiele, gibt einige derartige Geräte.

Danke Dir für die Tipps!

Wie kann ich sicherstellen ob die Paare richtig verdrahtet sind? Hab die extra schon zwei mal verdrahtet, weil ich nach dem ersten mal dachte, das genau dass das Problem ist. War da ziemlich penibel.

Habe das mit den weissen telefonen drauf.

Sollte es ein POE switch mit repeater funktion sein oder reicht auch ein normaler?
 

Dummkopf

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Wenn du kein Grund hast, dann hast du wohl auch keine Schirmung, das dürfte bei der Länge zum Problem durch Störeinstrahlungen werden. Schliess lieber nur 4 Adern für Fast-Ethernet an und die restlichen 4 legst du auf Masse, so bekommst du wenigstens eine teilweise Abschirmung.
 

Jimhes

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Wenn du kein Grund hast, dann hast du wohl auch keine Schirmung, das dürfte bei der Länge zum Problem durch Störeinstrahlungen werden. Schliess lieber nur 4 Adern für Fast-Ethernet an und die restlichen 4 legst du auf Masse, so bekommst du wenigstens eine teilweise Abschirmung.

Könnt ich theoretisch beim ersten mit 8 Adern gehen und dann beim zweiten mit 4 weiter gehen?
 

thom53281

SYS64738
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  • #20
Fehlender Schirm war eigentlich noch nie das Problem. Der Schirm wird viel zu stark überbewertet. Außerdem nehme ich an, dass die anderen vier Paare für POE benötigt werden.

Habe das mit den weissen telefonen drauf.
Am Mantel? Also ist das ein Außenkabel wie A-02YSF(L)2Y und nicht J-YY? Vielleicht machst Du einmal ein Foto davon. :)

Die Paare kannst Du mit dem Equipment, welches man üblicherweise im elektrisch bewanderten Privathaushalt hat, nicht weiter prüfen. Das kann man nur verbinden und hoffen, dass man es richtig gemacht hat. Wenn Du das schon ein zweites Mal gemacht hast, ist es sehr unwahrscheinlich, dass Du zweimal eine doppelte Vertauschung eingebaut hast. Also sollten die Paare richtig sein.

Sollte es ein POE switch mit repeater funktion sein oder reicht auch ein normaler?
Normaler Switch in der Mitte geht nicht, weil sonst ist es mit POE vorbei. Entweder ein POE-Repeater oder Du setzt den POE-Switch in die Mitte und einen normalen Switch dorthin, wo der POE-Switch gewesen wäre (falls nicht andere Geräte auch POE brauchen).
 
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