Downfire-Subwoofer im Erdgeschoss

[nitrouz92]

Hi,

Es werden gleich mal ein paar Fragen, ich freue mich also auch schon, wenn nur einzelne beantwortet werden würden. Seit November habe ich ein "Teufel E350 + Control Station 5 (digital)" und bin soweit auch sehr zufrieden damit. Bitte keine Diskussion über die Marke Teufel lostreten, darum soll es hier NICHT gehen. Soundkarte im PC ist eine Asus Xonar DX 7.1.Gleich vorweg noch eine Zeichnung um das Ganze etwas zu veranschaulichen:


Bild zum Vergößern anklicken

1. Es geht u.a. um die Lautstärke des Subwoofers. Es wohnt nämlich zu meinen "Ungunsten" eine ältere Dame über uns, die sehr empfindlich ist, was den Bass betrifft. Sie hat sich auch schon bei der Vermieterin beschwert, die auch nicht mehr die jüngste ist und wohl eher auf Seite der älteren Frau ist. Eigentlich dachte ich, ein Downfire-Subwoofer dürfte in meinem Fall perfekt sein: Wir wohnen im untersten Stockwerk und es ist ein Teppichboden verlegt. Aber das war wohl falsch gedacht. Inzwischen habe ich den Bass fast ganz runtergedreht, d.h. am Verstärker habe ich keine dB-Erhöhung vorgenommen und am Subwoofer selbst habe ich das Rad auch schon fast ganz runter gedreht. Der Effekt, ich höre so gut wie gar nichts mehr vom Bass. Dies kann doch nun auch keine Lösung sein. Für was habe ich den extra einen dedizierten Tieftöner, wenn ich den quasi ausschalten muss? Ich brauche keine "Erdbeben" in meinem Zimmer, aber etwas mehr Volumen wäre trotzdem nett.

Meine Frage ist nun, was ich technisch machen kann, damit ich mehr hörbaren Bass bei mir im Zimmer habe und die Dame in der Wohnung darüber sich nicht belästigt fühlt. Meine Mitbewohner haben übriegns auch gemeint, dass der Bass in meinem Zimmer selbst sehr leise wäre. Aufstellungsort ist momentan wohl auch noch nicht perfekt, der Sub steht zwischen einem Regal und einem Fernsehtisch.

Wie man sieht wäre nur noch ein Aufstellungsort möglich und das wäre zwischen dem Kleiderschrank und dem PC-Tisch, allerdings ist dahinter (also an der linken Wand) eine Heizung. Die würde sich wohl klanglich durch die Schwingungen negativ auswirken, oder?

2. Den Fernseher habe ich erst seit ein paar Tagen, ich würde diesen aber auch gerne mit dem 5.1-System verbinden. Nun passt das ganze leider nicht mit meinen Aufstellungsorten vom Center und dem rechten vorderen Satelliten. Wäre es klanglich ein Nachteil, wenn ich den genannten Satelliten an die recht Wand setzen würde? Ich meine dies speziell bezogen auf die Wiedergabe vom PC. schließlich wäre der vordere rechte LS nun deutlich weiter weg von meiner Sitzposition als der linke. Außerdem wäre da immer noch das Problem, dass der Center zwar über meinem PC-Monitor ist, aber nicht über dem TV, das würde das ganze klangtechnisch sicher auch etwas beeinträchtigen.

3. Falls ich die Aufstellungsorte der einzelnen Lautsprecher so belassen würde, gäbe es dann eine Möglichkeit, die im TV verbauten Lautsprecher als vorne "rechts und "links" zu nutzen und die beiden hinteren von der Teufel-Anlage + Subwoofer für den Rest zu nutzen? Bei der PS3 (am TV angeschlossen) gibt es beispielsweise ja eine Funktion namens Mehrfachausgang, allerdings kann ich dort meines Wissens nicht einzelne Satelliten deaktivieren.

Ich freue mich auf eure Antworten

 

[Kampfmelone]

Ich denke du hast nicht wirklich eine Chance, der Bass geht nun mal durch die Wände/Decke.
Das einzige was du noch versuchen kannst ist ob du evtl. bestimmte Frequenzen, z.b. alles unter 50 Hz, runterschraubst, und schaust, ob es was hilft, denke aber nicht dass es wirklich was bringt.

Kopfhörer sind da eine Alternative..

 

[nitrouz92]

Aber ist es denn wirklich so, dass man den Bass in der Etage über mir überhaupt nicht wahrnehmen darf, normal gibt es doch da eine Toleranz? Ich kann mir nicht vorstellen, dass es so laut bei der oben war, immerhin höre ich nun ja schon kaum den Bass. In den Zimmern nebenan hört man auch rein gar nichts davon, solange meine Tür geschlossen ist, ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass der Bass sich so extrem nach oben ausbreitet.

Kopfhörer habe ich und benutze sie auch spätestens ab 22 Uhr oder allgemein wenn ich Ego-Shooter spiele. Aber für Filme und bei manchen Spielen will ich dann halt doch den echten 5.1 Sound. Und wenn dann ein Sportwagen wie eine Nähmaschine klingt, weil einfach kein Volumen vorhanden ist geht nunmal der Spaßfaktor etwas flöten. Wie gesagt, es muss keine Erdbeben-Atmosphäre auftreten, aber man sollte die tiefen Frequenzen ja wenigstens als solche hören.

 

[gelöschter Benutzer]

Aber ist es denn wirklich so, dass man den Bass in der Etage über mir überhaupt nicht wahrnehmen darf,.

nunja, "Zimmerlautstärke" bedeutet außerhalb deines Zimmers darf nichts zu hören sein.

Es bleibt dir nur die freundliche Auseinandersetzung mit der Dame.
Mach doch mal nen Hörtest in ihrer Wohnung.
Sag einfach du hast das jetzt umgestellt und willst mal testen ob man bei ihr was hören kann.

 

[nitrouz92]

Folgenden Beschluss vom Landgericht Hamburg habe ich gefunden:

Laute Musik hören ist häufig Grund für Streitigkeiten unter Nachbarn. Aus Anlaß einer gerichtlichen Auseinandersetzung machte sich 1995 das LG Hamburg die Mühe, einmal den Begriff der "Zimmerlautstärke" zu definieren:
Das Gericht stellte zunächst fest, daß die Formulierung "Zimmerlautstärke" bei Streitigkeiten um Ruhestörungen durchaus geeignet sei, zu entscheiden, ob die Lautstärke einer Musikwiedergabe noch oder nicht mehr vom Nachbarn hinzunehmen sei. Es sei in derartigen Fällen nicht erforderlich, eine Höchstgrenze in Dezibel festzulegen.

Musik in einer Lautstärke, die deutlich vernehmbar über das Zimmer hinaus in die Nachbarwohnung dringt, ist nicht in Zimmerlautstärke, so das Gericht.
Zimmerlautstärke setzt nach Ansicht des Gerichtes aber nicht voraus, "dass sich die Vernehmbarkeit der Musik auf den Raum des Wiedergabegerätes beschränkt und keine Geräusche zum Nachbarn dringen, denn eine Lautstärke, die unter den gegebenen Umständen ein befriedigendes Hörergebnis gestattet, muß dem Mieter einer Wohnung möglich sein. Erst wenn die Lautstärke über das hinausgeht, was unter Einbeziehung der baulichen Verhältnisse nicht mehr als normales Wohngeräusch in die Nachbarwohnung dringt, wird das Maß der Zimmerlautstärke überschritten.
Bei der Berurteilung ist auf beiden Seiten auf die Person eines vernüftigen Mitbewohners abzustellen. Das Gericht befand, dass der Wunsch auf originalgetreuen Musikempfang, der einem Konzerterlebnis nahe kommt, ebenso wenig ausschlaggebend sei, wie eine besondere Empfindlichkeit oder Musikfeindlichkeit auf der anderen Seite."

LG Hamburg (317 T 48/95).

Mietrecht 9/2012 Mietrechtslexikon

Also darf sehr wohl etwas vom Bass zu vernehmen sein, dass dieser natürlich nicht in hohem Maße hörbar sein sollte ist mir auch klar. Aber es kann also nicht so sein, dass überhaupt nichts von den tiefen Frequenzen zu hören sein darf.

 

[gelöschter Benutzer]

schwierige Geschichte.
Im Endeffekt wird es so sein:

1. du gehst auf Konfrontation mit der Mieterin und der Vermieterin.
Viel Spaß und Erfolg dabei den alten Damen zu erklären warum es womöglich rechtmäßig ist, dass dein Bass auch in der Nachbarwohnung zu hören ist.
Das hat Stress als Ergebnis und bedeutet vielleicht irgendwann deine Kündigung. Klar, die ist dann vielleicht auch nicht rechtsmäßig, dagegen kannst du dann weiter vorgehen um in einem Haus zu leben in dem du dann gehasst wirst und an eine Vermieterin Miete zu zahlen von der du nichts mehr zu erwarten hast.
Was ein "befriedigendes Hörergebnis" wird dann jedes Gericht im Ernstfall individuell entscheiden müssen.

Willst du das? Hast du die Ausdauer/Eier/Rechtschutzversicherung dazu?

2. einige dich mit den Damen bei einer Tasse Kaffee gütlich, z.B. auf bestimmte Ruhezeiten oder was auch immer.

 

[Pleitgengeier]

Das einzige was du noch versuchen kannst ist ob du evtl. bestimmte Frequenzen, z.b. alles unter 50 Hz, runterschraubst, und schaust, ob es was hilft, denke aber nicht dass es wirklich was bringt.

Wofür braucht man dann einen Subwoofer?

Das einzige was da hilft ist eine Schallisolierung der Decke, bei tiefen Frequenzen wird das ziemlich schwierig werden.

Und dann gibt es noch die Möglichkeit dass du da einen Nachbarn hast, der wegen jedem Furz auf die Palme geht...

2. einige dich mit den Damen bei einer Tasse Kaffee gütlich, z.B. auf bestimmte Ruhezeiten oder was auch immer.

Die Ruhezeiten sind ohnehin vom Gesetzgeber klar definiert, und der TS hat ja geschrieben dass er die bereits freiwillig einhält.

Wenn die bevor sie das Gespräch mit ihm sucht gleich mal zum Vermieter läuft, dann kann er da weder eine Kompromisslösung noch Tolleranz erwarten.
Das ist genau die Sorte Leute, die sich auch über spielende Kinder beschwert.

 

[Mr_J]

[...]Meine Frage ist nun, was ich technisch machen kann, damit ich mehr hörbaren Bass bei mir im Zimmer habe und die Dame in der Wohnung darüber sich nicht belästigt fühlt[...]

Wenn es nur um Hören und weniger um das Fühlen des Basses geht, dann wäre ein Möglichkeit zu versuchen tiefere Bassfrequenzen nicht ausgeben zu lassen. Ich weis allerdings nicht ob dies am PC oder am Subwoofer möglich ist. Je höher die Grenze um so weniger Vibrationen wird man im Endeffekt haben, die ja mit hoher Wahrscheinlich das größte Problem sein müssten. Ansonsten kann man noch versuchen den Subwoofer soweit wie möglich vom Raum zu entkoppeln, eine Suche bei Google liefert dazu fix Ergebnisse:
Link 1
Link 2
Link 3
Link 4
Link 5

MfG
Mr. J

 

[nitrouz92]

Über eine Entkopplung habe ich auch schon nachgedacht. Aber der Subwoofer steht ja schon auf Gummifüßen und Teppichboden. Würde es da überhaupt noch etwas bringen, Spikes und eine Betonplatte drunter zu machen?

 

[smoker1990]

In einer Zeitschrift hatte jmd. ein ähnliches Problem gehabt. Bei dem ging es um Shaker, die im Sessel eingebaut wurden um noch mehr Feeling beim Film schauen zu haben. Leider bebte dabei das ganze Haus, sodass dort eine Lösung her musste, die dafür sorgt das er sein uneingeschränktes vergnügen hat, die Nachbarn aber nichts davon spüren. Er hatte sich ein Betonpodest gebaut und dieses auf etwas ähnliches wie Silikon platziert (weiß leider nicht mehr wie dieses Zeug heißt). Die Schwingungen wurden dabei zuverlässig absorbiert, so sehr das nur wenn er auf dem Sessel saß etwas spüren konnte, direkt daneben gab es schon nichts spürbares mehr.

Vllt findest du das ja.

 

[nitrouz92]

Hab auch schon viel über Betonplatten gelesen, die man unter den Subwoofer legen soll, das könnte evtl etwas bringen, danke für den Tipp.

 

[gelöschter Benutzer]

shaker arbeiten aber auch anders.
Bei einem shaker überträgt sich die Vibration über die Montagestellen, die Schwingungen werden also lokal auf z.B. einen Sessel übertragen. Daher hilft da ne örtliche Dämmung natürlich.
Ein richtiger Sub hingegen bringt die gesamte Luft zum Schwingen. Man müsste hier also das gesamte Zimmer dämmen...
Klar, wenn der Sub beschissene Füße hat überträgt der auch das Gerumpel auf den Boden. Das wird es aber wohl nicht sein was die Nachbarin hört.

 

[nitrouz92]

Ne, der Sub steht ja auf Gummifüßen, außerdem wohnen wir ja unter der alten Dame, deswegen denk ich auch an die Luftschwingungen. Aber so schlimm kann's wirklich nicht sein. Konnte gestern mal ins Nachbarzimmer (von meinem Ex-Mitbewohner), das komplett leer stand. Hab dort nochmal getestet, wie laut es ist und um ehrlich zu sein hätte ich, wenn ich's nicht gewusst hätte, nicht gemerkt, dass überhaupt Musik in meinem Zimmer läuft. In letzter Zeit gab's aber auch keine Beschwerden mehr von der alten Dame. Der Bass ist nun auf einer erträglichen Ebene, also so, dass ich ihn noch wahrnehmen kann. Muss dazu aber anmerken, dass ich in letzter Zeit auch nie sehr lange Musik gehört habe, bzw kaum gespielt habe (Klausurzeit )

P.S. Und nein, er ist nicht ausgezogen, weil mein Subwoofer ihn gestört hätte^^

 

[Mr_J]

Das mit der Luftschwingung ist wahrscheinlich so nicht ganz richtig. Die niederfrequenten Schwingungen liegen aber recht nah an der Eigenschwingungsfrequenz der Bausubstanz und regt sie daher leicht zum Mitschwingen an, so dass der gesamte Raum anfängt zu vibrieren. Auf Grund der Downfire-Bauweise ist der am stärksten betroffene Teil natürlich der Boden was man aber durch einen möglichst schwingungsarmen Reflektor und die Entkoppelung wohl reduzieren.

MfG
Mr. J

 

[nitrouz92]

Habe ich mich wohl zu früh gefreut. Bass soweit runter geregelt, dass ich ihn gerade so noch wahrnehmen konnte. Aber das war der alten Dame doch immernoch zuviel Ich habe das Gefühl, dass sie meint, sobald sie auch nur irgendwas von der Musik hört, gäbe es Grund zur Beschwerde. Aber ich wohn hier nun nicht mal in einem schallisolierten Raum. Muss ich wohl doch versuchen, dass Ganze weiter zu entkoppeln. Im Moment stehts ja schon mit Gummifüßen auf Teppichboden.

Aber mit diesem nicht vorhandenen Bass ist das Ganze ziemlich dürftig. Ich bin ja uch kein Bassfetischist. Aber es muss mir doch möglich sein, was davon zu hören, damit das Ganze auch etwas runder klingt. Da hat man extra einen eigenständigen Subwoofer und der muss quasi ausgeschaltet sein. Und die Vermieterin hat das ganze nur passiv durch die Beschwerden der alten Dame mitbekommen, ist da aber natürlich auf ihrer Seite, obwohl ich schon freundlich gesagt habe, dass ich den Bass bald nciht wieter runter regeln kann

 

[Pleitgengeier]

Es ist eigentlich schon Kullanz von deiner Seite, nicht viel weiter aufzudrehen, kläre einfach mal Vermieter und die alte über die Lärmschutzgesetze auf.
Ich kenne das aber, an meinem alten Wohnort hatten wir auch haufenweise Rentner die sich den ganzen Tag nur überlegen wie sie den Nachbarn auf die Nerven gehen können.

Folgender Vorschlag: Lade die alte und den Vermieter ein, sich das ganze in beiden Wohnungen anzuhören.
Wenn die alte dann behauptet dass du sonst weiter aufdrehst (was sie vermutlich tun wird), dann sagst du zum Vermieter dass sie gerade gelogen hat und du dein möglichstes getan hast - ab dem Zeitpunkt würde ich dann 0 Rücksicht mehr nehmen.

 

[nitrouz92]

Ich hab nur Angst, dass mir dann irgendwann die Vermieterin kündigen wird und es war schon schwer genug, hier eine Wohnung zu finden

Aber deinen Vorschlag finde ich gut, das werde ich dann bei nächster Gelegenheit wohl auch mal machen

 

[Pleitgengeier]

Ich hab nur Angst, dass mir dann irgendwann die Vermieterin kündigen wird und es war schon schwer genug, hier eine Wohnung zu finden

Auf wie viele Jahre ist denn dein Mietvertrag befristet?

 

[nitrouz92]

Es gibt nur 3 Monate Kündigungsfrist. Es handelt sich ja um eine WG. Also falls ich z.B. Studium abbrechen würde, könnte ich sofort ausziehen, müsste halt 3 Monate weiter Miete zahlen, falls in dem Zeitraum kein neuer Mitbewohner gefunden werden würde. Aber wie gesagt hat es schon sehr lange gedauert, bis ich diese WG gefunden habe und sonst passt ja auch alles hier, deswegen würde ich nur ungern ausziehen.

 

[Pleitgengeier]

Es gibt nur 3 Monate Kündigungsfrist.

Es geht hier um die Befristung des Mietvertrages. Entweder ist er befristet auf 1-5 Jahre oder unbefristet.

Wenn letzteres, bringt dich der Vermieter nie raus - eine überempfindliche alte Schachtel ist kein rechtmäßiger Kündigungsgrund.
Diese währen zB nicht bezahlen der Miete, nachteilige Bewohnung (die Wände schimmeln,...)