Datenbanken (Empfehlungen/Erfahrungen)

[KaPiTN]

Es gibt mehr als eine Datenbank. Kostenpflichtige, Kostenfrei, opensource oder was auch immer.

Wenn ihr die Wahl hättet und weder Chef noch Kunde Euch Vorgaben macht, welche würdet ihr wählen? Oder mit was habt ihr bereits gearbeitet und sagt entweder, bloß nie wieder, ja - aber mit folgenden Einschränkungen oder echt nicht schlecht?

--- [2015-08-09 23:52 CEST] Automatisch zusammengeführter Beitrag ---

Ich mache mal mit Einschränkung den Anfang

postgres, Oracle, Ms SQL, MySQL, SQLite, Access, csv fallen mir auf die schnelle ein. Ich habe da mir ehrlich gesagt während der Arbeit keine Gedanken darüber gemacht. weil die Entscheidung bereits gefallen war.

MS SQL ist sehr verbreitet und verwende ich sehr häufig. Privat bei kleinen Dingen nutze ich gerne SQlite.

 

[alter_Bekannter]

Eigentlich ist vermutlich jede die sich aus den Debian Standardquellen(gute referenz für unkritische Lizenz) installieren lässt sehr gut nutzbar.

Alleine wegen der Anzahl der unterstützten Plattformen für die man fertige Software bekommt. Innerhalb dieser Auswahl bleibe ich lediglich aus Faulheitsgründen bei MySQL, auch wenn die anderen es vermutlich auch alle tun würden und machen vielleicht sogar schneller. Aber mal ehrlich in wie vielen Fällen limitiert tatsächlich die Leistung in der Datenbank abgesehen von Embedded Geräten die man nur verwendet weil man zu geizig ist auch nur ein paar Hundert in neue Hardware zu investieren?(Keine Metapher oder sonstwas, ich rede wirklich von Hardware bis maximal 999,99€ bzw <1000€)

Der Bereich für jeden, Small Business privat und Neuentwicklung, wenn man in der Firma MSSQL als Vorgabe hat erübrigt sich die Diskusssion eh, weil da schon alles steht, Hardware wie Software. Jede Änderung wäre mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit an nicht vertretbaren Aufwand geknüpft. Ich spreche ausdrücklich nur von Neuem.

Wobei es dann halt definitiv noch eine Sache gibt die mich bei MSSQL so richtig abfuckt, diese Arschlahme Verwaltungsoberfläche. Scheinbar gibt es keine Möglichkeit die zu meiden. Kennt da jemand was? Preis ist erstmal egal. Alle die ich kenne sagen nur damit muss man sich abfinden, die ist auf jeder Hardware inklusive den dicksten Xeons so lahm.

 

[accC]

Es kommt darauf an, was du brauchst. Es gibt einige NoSQL Datenbanken, die für bestimmte Aufgaben optimiert sind. Wenn solche Spezialfälle auf dich zutreffen, dann solltest du definitiv zu so einem DBMS zurück greifen.

MySQL oder eher gesagt Maria(DB) ist im free-Bereich ganz schön und sagen wir mal für den Durchschnittsanwender vollkommen usreichend. Letztere ist eine Abspaltung von MySQL und vollständig zu dieser kompatibel. Auf Linux Systemen wird dir sogar MySQL vorgegaukelt, wo in Wirklichkeit MariaDB im Hintergrund läuft. Eine ganz spannende Geschichte, falls sie dich interessiert. Im Unternehmensbereich wirst du häufig MSSQL begegnen. Wenn das Kleingeld zur Verfügung steht und es keine Gründe gibt, die dagegen sprechen, wäre es für deine berufliche Zukunft ggf. nicht schlecht, auch damit Erfahrung zu sammeln. Persönlich begegne ich eher selten PostgreSQL, könnte auch spontan nicht sagen, ob und wofür es sich besonders gut bzw. weniger gut eignet.

Access und CSV das ist hoffentlich nicht ernst gemeint?!


Das wichtigstes Entscheidungskriterium sollte sein, ob das DBMS deinen Anforderungen genügt, als zweites solltest du dich fragen, ob du dich damit wohl fühlst.

 

[theSplit]

Wenn du dich mit JSON als Speichermedium wohlfühlst würde ich an dieser Stelle auch mal MongoDB einwerfen. Ist leider nicht so Standard wie mySQL aber es gibt für diverse Programmiersprachen Adapter/Treiber die man verwenden kann um mit der Datenbank zu arbeiten.

Ich kann jetzt leider nichts von Geschwindigkeit, Datenkonsistenz, Wartbarkeit sagen, da ich die Datenbank nur privat genutzt habe und auch nur für ein etwas größeres Projekt mit ein paar tausend Dokumenten und auch nicht in einem Cluster-Setup/Sharding-Setup. Aber als Datenspeicher empfinde ich die DB ganz schick, ist auch sehr einleuchtend alles. Auch kann man hiermit ungleichförmige Daten sehr gut ablegen da die Struktur nicht homogen nach einem Schema aufgebaut sein muß.

Ich würde dir einfach empfehlen, schau dir die DB mal unter http://www.mongodb.org an. Werf dann einen Blick in die Dokumentation, ob die DB das beherrscht was du für dein Projekt brauchst.

Die offizielle Mailingliste platzt, gefühlt, zwar aus allen Nähten, aber die Entwickler und Support versuchen Hilfestellungen zu liefern wie man MongoDB gut nutzen kann.

Was man sich nur im klaren sein muß, es ist halt nicht mySQL und entsprechend muß man viel selbst schreiben. Kann aber ja auch ein Vorteil sein...

 

[mathmos]

Wenn ihr die Wahl hättet und weder Chef noch Kunde Euch Vorgaben macht, welche würdet ihr wählen? Oder mit was habt ihr bereits gearbeitet und sagt entweder, bloß nie wieder, ja - aber mit folgenden Einschränkungen oder echt nicht schlecht?

Bei einem früheren Brötchengeber haben wir das WaWi Apertum (damals noch von Great Plains und nicht MS) bei diversen Kunden eingesetzt. Hier wurden ausschließlich Oracle-Datenbanken genutzt. Auch wenn das jetzt schon deutlich über 10 Jahre her ist und sich vermutlich einiges geändert hat, würde ich von mir aus nie wieder eine Oracle-Datenbank anfassen wollen. Alleine das Einspielen eines Dumps war damals ein absoluter Krampf.

Bei meinem aktuellen Brötchengeber setzen wir für "mein" Projekt eine Informix-Datenbank für das System an sich und eine PostgreSQL-Datenbank als Protokolldatenbank ein. Mit beiden bin ich eigentlich recht zufrieden. Lediglich bei der Informix-Datenbank gab es anfangs mal ein paar Probleme, dass diverse Tabellen zu lange gesperrt waren und wir uns somit mit dem Isolation Level dirty read behelfen mussten. Das ist aber schon ein ganzes Stück her. Inzwischen klappt es auch so.

Welche Datenbanken ich für neue Projekte nutzen würde, kann ich schlecht sagen. Kommt halt auf das Vorhaben an. Aufgrund meiner Kenntnisse würde ich wohl Informix und PostgreSQL bevorzugen.

 

[alter_Bekannter]

@accC:
Das ist mein Problem, ich mus es beruflich nutzen, daher die Abneigung und die bitte um Erlösung.

Und Access hab ich durch die Berufsschule damals kennenlernen dürfen, meine einzige Frage dazu ist:
...eigentlich sind es sogar bis zu zwei...

Benutzt das jemand ernsthaft?! Warum?!

Der einzige erkennbare "Vorteil" war die Möglichkeit das man in eigeschränktem Umfang prähistorisch aussehende Eingabemasken damit direkt umsetzen konnte. Das ist doch sicher nix womit jemand Geld verdient oder?

 

[evillive]

Access mit einer einfachen Tablle wird bestimmt für Serienbriefe verwendet, sonst wohl eher nicht.

 

[accC]

@accC:
Das ist mein Problem, ich mus es beruflich nutzen, daher die Abneigung und die bitte um Erlösung.

Wo arbeitest du denn? Wenn deinem Vorgesetzten der Gedanke an big data gefällt, dann muss unbedingt auf eine noSQL Lösung gesetzt werden, sonst könnt ihr ja gar nicht mehr mit der Konkurrenz mithalten. Sonst könntest du mal schauen, ob du über die Kostenschiene argumentieren kannst. Muss ja nur für den Entscheidungsträger überzeugend genug klingen.

Und Access hab ich durch die Berufsschule damals kennenlernen dürfen, meine einzige Frage dazu ist:
...eigentlich sind es sogar bis zu zwei...

Benutzt das jemand ernsthaft?! Warum?!

Gerüchteweise hört man immer mal, dass einige ganz kaputte Wirtschaftsinformatiker/ BWL'er das verwenden sollen.

 

[Der_W]

Du willst es auch privat/frei veröffentlichen und es werden mittlere bis große Datenmengen? Du sprichst die DB aus unterschiedlichen Tools an? Dann MySQL oder PostgreSQL
Du willst es rein geschäftlich nutzen, AG zahlt und du hast richtig richtig große Datenmengen? Dann Oracle
Du hackst es nur kurz zusammen, die Applikation ist klein und portabel? Dann SQLight
Und jetzt mein Lieblingsfall:
Du willst richtig richtig richtig viele Daten auf richtig guten Business-Maschinen und Architekturen, von Linux über Windows bis hin zum Mainframe, verarbeiten? Dann freunde dich mal mit DB2 an

Von MSSQL, Access und csv lass die Finger. Das wird nichts.

 

[KaPiTN]

Ich bin noch nicht wirklich zufrieden mit dem Thread. Es ist nicht nötig mir als TS zu antworten. Ich habe den Thread nicht konkret aus persönlichem Bedarf erstellt, sondern einfach als Sammelthread.

Das ist aber natürlich nicht das, was mich wirklich stört. Es ging vor allem um dieses pauschale "Laß die Finger weg von..." und "nimm unbedingt ..." in dem anderen Thread, was sich hier jetzt aber jetzt leider fortsetzt.

Wenn man von MSSQL und Access abrät, wie geschehn, dann interessiert doch das Warum. Denn ich unterstelle mal in einem Programmierer-SubForum Argumente und keine Fanboys. Ich hoffe, ich habe mich da nicht geirrt.

 

[alter_Bekannter]

Du ignorierst die Gründe ich ich genannt habe denen bislang noch niemand widersprochen hat oder wie?


Dann nochmal kurz zusammengefasst die Probleme von MSSQL:
-Kein ersichtlicher Vorteil gegenüber anderen etablierten Lösungen
-Preis
-Lizenz
-Einschränkung auf Windows und damit an eine relativ kleine Hardwareauswahl gebunden
-extrem langsames Verwaltungstool für das es wohl keine Alternative gibt
-Installation dauert ewig(vergleich MySQL)

Braucht man noch mehr Gründe um Schrott nicht zu benutzen?

Der einzige Pro Grund den ich bislang zu hören bekam und den ich daher auch selbst sehts wiederhole:
Man muss es benutzen weil die bestehende Software drumherum entwickelt wurde.

 

[accC]

Unter anderen Umständen hätte ich dir hier einen ausführlicheren Beitrag gepostet. Geschrieben war er übrigens bereits.
So nur: Verwende google, dort findest du alle Gründe, die für oder gegen ein bestimmtes DBMS sprechen.

 

[KaPiTN]

quod erat expectandum

Sei's drum. Ist ja , wie gesagt, nicht für mich.

Aber dennoch verwunderlich, wie emotional manche Menschen sind und das in einem Bereich, wo man dies so gar nicht erwartet.