Brainstorming: Flüssiggas "auftauen" vs Dinge einfrieren

[dexter]

Demletzt hab ich irgendwo gelesen, dass zum Flüssiggas auftauen um die 25% des Gases investiert werden müssen.
Das finde ich ganz schön derb, und frage mich, ob man da nicht irgendwie Win-Win vernünftige Geschäfte mit machen könnte. (Und/oder ob das nicht schon gemacht wird).
Ideen:
- Firma A friert im Herbst 1Mio Tonnen Brechbohnen, Blumenkohl Himbeeren und noch 'nen Haufen anderes Gemüse und Obst ein. (Oder Fertiggerichte, Pizza usw. usf.)
- Firma B macht Pulverkaffee (gefriergetrocknet)
- Firma C macht gefriergetrocknete Tomaten, Cranberries und dergleichen.
- Firma D braucht auch Kälte für irgendwas
Die machen das alle mit Strom und im allerdämlichsten und/oder ungünstigsten Fall mit Gasstrom.

Was, wenn man jetzt das Gas nicht im Terminal oder in der Nähe auftaut, sondern auf kleinere Packungsgrössen aufteilt und die zum Kühlen "verborgt"?

 

[Mäxchen]

Naiv würde ich jetzt raten, dass die Logistik, um so etwas zu realisieren, teurer als der Nutzen ist.

 

[Buschfunk]

Das wäre halt sinnvoll, wenn man diesen Kreislauf bzw. die dazugehörigen Beteiligten alle an einen Ort bekommen könnte, aber dann hab ich eben mitunter logistisch sehr hohen Aufwand und dann eben die möglichen Einschränkungen die sich aus gesetzlichen Regulatoren ergeben. Ab gewissen Größen ist so eine "Flüssiggasauftaufabrik" eine BImSchG-Anlage und da gelten bestimmte Abstände und hohe Anforderungen an die Umgebung und den Umgang mit dem Zeug was man da verarbeitet. Das kann schon den Gashändler treffen, wenn er ne bestimmte Menge an Gas lagert und dann sind die Anforderungen an den gesetzeskonformen Betrieb unheimlich viel größer also wenn man halt weniger Gas lagert und lieber öfter Nachschub holt.

Dazu fällt es halt auch damit, dass dieser Kreislauf dann auch dauerhaft funktioniert. Wenn einer in der Kette quasi gerade nicht mitspielt (weil es beispielsweise gerade kein Obst Gemüse zum einfrosten gibt) kann die Auftaufabrik die Kälte quasi nicht aus dem Lager schicken und läuft voll (also jetzt beispielhaft gesprochen).

Deshalb ist es aus betriebswirtschaftlicher Sicht manchmal einfacher Energie zu "verschwenden".

 

[dexter]

Gerade gefunden zum Thema:

Mit der tiefkalten Temperatur, bei der LNG in verflüssigtem Zustand gehalten wird, kann es auch für die Kühlung beispielsweise von Lebensmitteln eingesetzt werden. Dazu wird per Kältetauscher die Verdampfungskälte in nutzbare Tiefkälte von bis zu –40 °C umgewandelt.

von hier. Aber keine Angaben in welchen Grössenordnungen das passiert.
Dort steht auch, dass (dieses) Gas einen Brennwert von 11,6 kWh/m³ hat - interpoliert bedeutet das grob übern Daumen (wenn das mit den 25% Investition stimmt), dass wir 1,75MWh/m³ wegwerfen für nix[1]. Das ist betriebswirtschaftlich schon ganz ordentlich.

[1] (11,6 kWh/m³*600)*25%