Bewerbung Pizzalieferant als Student

[nitrouz92]

Hallo,

um mir meine finanzielle Situation als Student etwas aufzubessern, möchte ich mich gerne als Pizzalieferant bewerben. Jetzt häng ich aber beim Bewerbungsschreiben etwas fest. Habe schon ein paar Muster im Internet gefunden, aber überall steht dann erstmal ein Absatz über die Berufserfahrung in diesem Job. Die habe ich nicht. Anforderungen wie einen guten Orientierungssinn und genug Fahrerfahrung (paar Jahre und zig Tausend Kilometer) dagegen schon - sonst würde ich mich auch nicht bewerben

Frage 1: soll ich statt Berufserfahrung, einfach meinen Studiengang (Wirtschaftsinformatik) in dem Anschreiben erwähnen? Habe gedacht, dass ich das evtl. noch zu meinen Vorteilen zählen könnte, da ich Kenntnisse in HTML und Java evtl für die Online-Präsenz des Lieferdienstes nutzen könnte. Also so nachdem Motto:
"Ich fahre eigentlich nur, aber wenn grad keine Fahrt ansteht und bei der EDV Hilfe benötigt wird, kann man sich gerne an mich wenden" (Formulieren würde ich das natürlich anders)

Frage 2: Wie kann ich z.B. meine Flexibilität oder meinen netten Umgang mit Kunden begründen? Es ist eine Sache zu schreiben, dass ich das bin, aber eine andere, das auch glaubhaft zu machen.

Fragen ohne Kontext zu der Berwerbung:

- Hat schon jemand von euch Erfahrung in dem Job und kann berichten wie das so vom Stressfaktor, Arbeitsklima, etc. ist?

- Wie genau is das, wenn man keinen Parkplatz in der Nähe des Ziels finden sollte? Einfach zweite Reihe mit Warnblinker?

 

[keinbenutzername]

Hallo,

um mir meine finanzielle Situation als Student etwas aufzubessern, möchte ich mich gerne als Pizzalieferant bewerben. Jetzt häng ich aber beim Bewerbungsschreiben etwas fest.

hier habe ich dann aufgehört zu lesen, geschmuntzelt, und mich gefragt warum man sowas nicht vor Ort persönlich macht.
Gerade für so nen Job wird sicher kaum eine tolle schriftliche Bewerbung von Nöten sein.

Bis du deine Bewerbung geschrieben hast, diese von der Internetcommunity korrigiert und ewig lange durchdiskutiert wurde, hat ein anderer den Job der einfach mal Vor Ort persönlich hallo gesagt hat


Zum Job selbst, das hängt von deinem Arbeitgeber ab.
Von toll und gut bezahlt bis "musst dein eigenes Auto nutzen und kommst am Ende des Monats mit Verlust raus" gibt es da alles.

Hingehen, reden, bewerben, probearbeiten, Job antesten.

- Wie genau is das, wenn man keinen Parkplatz in der Nähe des Ziels finden sollte? Einfach zweite Reihe mit Warnblinker?

lies dich doch mal in die STVO ein wann man den Warnblinker nutzt und wo man wie parken darf.
Deine Strafzettel zahlst du dann sowieso selbst, das sollte dir klar sein.

 

[Mista]

@nitrouz92: 1. Bewerbung ist übertrieben. Ruf da einfach an und fertig. Ich wette kein Bewerber den die gewohnt sind, hat sich überhaupt solche Mühe gemacht wie du.
Wenn du keine Berufserfahrung hast, hast du halt keine. Finde das nicht wirklich negativ, also mach dir deswegen auch keinen Kopf.

2. Indem du sagst, du bist flexibel und freundlich. Warum sollte da jemand tiefer graben?

Erfahrung als Fahrer nicht, aber ich weiß wie solch ein Betrieb arbeitet. Der Stressfaktor wird sehr hoch sein, speziell in den Phasen wie von 12-15 Uhr, an Sonntagen oder Feiertagen. Je nachdem wie "gut" dein Chef ist, kann es auch über das normale hinausgehen, heißt wenn sie bewusst weniger Angestellte einsetzen als nötig, um ihre Kosten zu minimieren. Arbeitsklima hängt natürlich vom Betrieb selber ab, aber erwarte da definitiv keinen Ponyhof. Die Fluktuationsrate ist häufig hoch, die Bezahlung schlecht und der Druck stark. Selbst in Teams die sich bestens verstehen, kann es da mal rau zur Sache gehen.

Bei den Parkplätzen hab ich keine Ahnung. Wird dir der Betrieb aber sicher sagen. Ich weiß nur, dass Lieferanten keine Gnade kennen und kreuz und quer in der Gegend parken.

 

[nitrouz92]

Ok, danke schonmal für die Antworten. Sind schonmal sehr aufschlussreich Wobei im Stellenangebot steht, dass man die Bewerbung inkl. Lebenslauf an eine bestimmte E-Mail adresse schicken soll. Auto wird ürbigens gestellt und der Job wird als 450€-Job ausgezeichnet. Arbeitgeber ist auf jeden Fall seriös und in mehreren Städten Deutschlands vertreten.

EDIT: Ach ja, eine Frage noch: Wisst ihr, wie das mit der Flexibilität aussieht? Also grundsätzlich ist es mir immer möglich, die Arbeit anzutreten, wenn ich wenigstens einen Tag oder paar Stunden vorher Bescheid weiß. Aber ist es auch üblich, dass man eine Stunde vorher angerufen wird und verlangt wird, dass man arbeitet? ich mein, kann ja auch mal sein, dass ich mir schon was anderes vorgenommen habe.

 

[Mista]

@nitrouz92: Ok, wenns da explizit steht, solltest du es natürlich auch machen. Ich würde dann nicht unbedingt das Studium und den EDV Kram erwähnen wie du meintest, aber da kann ich auch falsch liegen. Du wirst es ja eh erwähnen, zudem wirds auch noch im Lebenslauf ersichtlich sein. Wenn es eine Kette ist, wirst du da an der Internetpräsenz etc eh nichts machen brauchen.

Schlagworte die in der Gastro immer gut ankommen sind: Flexibilität, Belastbarkeit und Freundlichkeit. Nachfassen wird da keiner, bzw ist mir das noch niemals passiert.

Aber ist es auch üblich, dass man eine Stunde vorher angerufen wird und verlangt wird, dass man arbeitet?

Das kommt häufig vor, ja. Wenn jemand ausfällt, wird die Telefonliste abgerattert. Stell dich auch genauso drauf ein, dass deine Schichten gerne mal spontan getauscht werden und Arbeitszeiten nicht Wochen im voraus festgelegt sind.

Soll ich mal schauen, ob ich noch alte Anschreiben rumfliegen hab? Die sind sicher nicht perfekt, aber falls es dir was bringt, schick ich sie dir gerne zu.

Arbeitgeber ist auf jeden Fall seriös und in mehreren Städten Deutschlands vertreten.

Der muss halt nicht zwingend dein Arbeitgeber sein. Oft sind solche Betriebe Franchise, wo auch gerne mal unseriöse Leute solche Läden eröffnen. Will dir keine Angst machen, aber das kann alles passieren. Hoffe natürlich, dass du da nen tollen Laden erwischt.

 

[nitrouz92]

@nitrouz92: Ok, wenns da explizit steht, solltest du es natürlich auch machen. Ich würde dann nicht unbedingt das Studium und den EDV Kram erwähnen wie du meintest, aber da kann ich auch falsch liegen. Du wirst es ja eh erwähnen, zudem wirds auch noch im Lebenslauf ersichtlich sein. Wenn es eine Kette ist, wirst du da an der Internetpräsenz etc eh nichts machen brauchen.

Schlagworte die in der Gastro immer gut ankommen sind: Flexibilität, Belastbarkeit und Freundlichkeit. Nachfassen wird da keiner, bzw ist mir das noch niemals passiert.

Ok, danke. Das werd ich dann auf jeden Fall berücksichtigen

Soll ich mal schauen, ob ich noch alte Anschreiben rumfliegen hab? Die sind sicher nicht perfekt, aber falls es dir was bringt, schick ich sie dir gerne zu.

Wenn du das machen würdest, wäre echt nett. Danke für die Mühe, auch wenn du's nicht mehr finden solltest

Der muss halt nicht zwingend dein Arbeitgeber sein. Oft sind solche Betriebe Franchise, wo auch gerne mal unseriöse Leute solche Läden eröffnen. Will dir keine Angst machen, aber das kann alles passieren. Hoffe natürlich, dass du da nen tollen Laden erwischt.

Habe dort zumindest schon öfters bestellt und die Lieferanten waren immer freundlich, auch am Telefon wurde immer freundlich geantwortet. Da mach ich mir eigentlich nicht viel Sorgen

 

[Mista]

@nitrouz92: Ich durchforste gleich mal meine Datenträger. Ich schick dir dann ne PN.

Habe dort zumindest schon öfters bestellt und die Lieferanten waren immer freundlich, auch am Telefon wurde immer freundlich geantwortet.

Hab schon in Läden gearbeitet, da war das grausamste Arbeitsklima ever. Ich bezweifel aber, dass dies jemals ein Gast mitbekommen hat, denn zu dem freundlich zu sein, egal wie die Luft brennt, ist halt der Job.

 

[Mista]

Hab leider nichts mehr brauchbares für dich gefunden. Die einzigen die ich hab werden dir nicht viel bringen, weil sie für Führungspositionen geschrieben sind und bisherige Erfahrungen miteinbeziehen. Höchstens den Satz könntest du benutzen:

"Mit Stresssituationen kann ich sehr gut umgehen und verhalte mich stets freundlich gegenüber Gästen, Vorgesetzten und Kollegen."



Den Punkt Flexibilität würde ich persönlich so formulieren und irgendwo einbauen, auch wenn ich sicher kein Fachmann dafür bin "Ich bin flexibel einsetzbar und [...]". Damit sollte dem Geschäftsführer klar sein, dass du dir für nichts zu schade bist, was halt oft gefragt ist. Wenn z.B gerade keine Bestellungen reinkommen, wirds nicht gerne gesehen wenn der Fahrer Däumchen dreht, sondern in der Küche mit anpackt, oder z.B Pizzaschachteln faltet. Wenn man dazu noch berücksichtigt, dass du Erfahrung bei IT spezifischen Themen hast, wird deine Bereitschaft hierfür auch direkt abgehakt.

 

[nitrouz92]

Danke sehr Hab mich mal an den ganzen Tipps hier orientiert, mal sehen, ob das klappt .

@Mista: Kann ich dir mal den Bewerbuingstext per PN schicken und du schaust mal drüber?

 

[Mista]

@nitrouz92: Kannst du gerne machen.

 

[333]

Frage 1:[/B] soll ich statt Berufserfahrung, einfach meinen Studiengang (Wirtschaftsinformatik) in dem Anschreiben erwähnen? Habe gedacht, dass ich das evtl. noch zu meinen Vorteilen zählen könnte, da ich Kenntnisse in HTML und Java evtl für die Online-Präsenz des Lieferdienstes nutzen könnte. Also so nachdem Motto:
"Ich fahre eigentlich nur, aber wenn grad keine Fahrt ansteht und bei der EDV Hilfe benötigt wird, kann man sich gerne an mich wenden" (Formulieren würde ich das natürlich anders)

Warum suchst du dir dann nicht gleich in dem Bereich einen Studentenjob? Wirtschaftsinformatiker sind gefragt, es gibt viele klasse Studentenjobs wo man jede Woche ein paar Stunden flexibel arbeiten kann und wenn man in dem Bereich bereits arbeitet bringt es einem doch auch weiter? Hast dann wertvolle berufliche Erfahrung vorzuweisen, wovon man von Pizzalieferant und dem Studium nicht sprechen kann. Will dir nichts ausreden, aber finde an sowas sollte man auch denken, Interesse hast du laut Frage 1 ja.

 

[nitrouz92]

Warum suchst du dir dann nicht gleich in dem Bereich einen Studentenjob? .....

Habe ich sogar ursprünglich gesucht, aber hier in der Nähe nichts passendes gefunden. Muss Außerdem noch ein Praxissemester absolvieren, in dem ich dann sowieso in diesem Bereich tätig sein werde.

 

[EinfachIrgendwasNeues]

Außerdem noch ein Praxissemester absolvieren, in dem ich dann sowieso in diesem Bereich tätig sein werde.

Also genug Praxiserfahrung kann man nie haben.
Ich habe selber 2 Jahre einen Nebenjob gehabt der rein gar nichts mit meinem Studium zu tun hat außer vielleicht dass ich in beiden Verkaufsfähigkeiten brauche. Irgendwie bereue ich es inzwischen nicht schon früher nach Werkstudentenstellen oder HiWi Jobs gesucht zu haben. Sowas sieht einfach viel besser aus in einem Lebenslauf und bringt auch Argumente warum irgendein Arbeitgeber einen einstellen sollte.

 

[Maxwell]

Mal von den angesprochenen Argumenten für einen Job im Bereich des eigenen Studiums abgesehen (die auch sicherlich richtig sind) kann ich aus Erfahrung berichten, dass (zumindest für mich) ein eher 'hirnloser' Job deutlich entspannender war.
Habe beides durch, in den ersten paar Semestern des Studiums war ich Werkstudent in einem produktionsnahen Bereich, danach dann in der Entwicklung des selben Unternehmens, wo ich ingenieursmäßige Aufgaben hatte.

Klar, letzteres bringt einem was fürs Studium, ist interessant, man lernt was und sammelt viel Erfahrung. Aber wenn man z.B. in den Semesterferien in Vollzeit an geistig anspruchsvollen Aufgaben arbeitet und man nach Feierabend dann noch für Klausuren lernen soll ist das Hirn einfach Matsche. Statt dessen Kisten zu schleppen oder sonst irgendeinen Blödsinn zu machen hat mich da vergleichsweise deutlich weniger belastet.
Hängt aber sicherlich auch von der Bezahlung ab auf was man sich einlässt, in meinem damaligen Unternehmen haben Studenten immer dasselbe verdient, egal ob sie Dummbrot-Aufgaben gemacht haben oder irgendwas akademisch hochwertiges.