• Hallo liebe Userinnen und User,

    nach bereits längeren Planungen und Vorbereitungen sind wir nun von vBulletin auf Xenforo umgestiegen. Die Umstellung musste leider aufgrund der Serverprobleme der letzten Tage notgedrungen vorverlegt werden. Das neue Forum ist soweit voll funktionsfähig, allerdings sind noch nicht alle der gewohnten Funktionen vorhanden. Nach Möglichkeit werden wir sie in den nächsten Wochen nachrüsten. Dafür sollte es nun einige der Probleme lösen, die wir in den letzten Tagen, Wochen und Monaten hatten. Auch der Server ist nun potenter als bei unserem alten Hoster, wodurch wir nun langfristig den Tank mit Bytes vollgetankt haben.

    Anfangs mag die neue Boardsoftware etwas ungewohnt sein, aber man findet sich recht schnell ein. Wir wissen, dass ihr alle Gewohnheitstiere seid, aber gebt dem neuen Board eine Chance.
    Sollte etwas der neuen oder auch gewohnten Funktionen unklar sein, könnt ihr den "Wo issn da der Button zu"-Thread im Feedback nutzen. Bugs meldet ihr bitte im Bugtracker, es wird sicher welche geben die uns noch nicht aufgefallen sind. Ich werde das dann versuchen, halbwegs im Startbeitrag übersichtlich zu halten, was an Arbeit noch aussteht.

    Neu ist, dass die Boardsoftware deutlich besser für Mobiltelefone und diverse Endgeräte geeignet ist und nun auch im mobilen Style alle Funktionen verfügbar sind. Am Desktop findet ihr oben rechts sowohl den Umschalter zwischen hellem und dunklem Style. Am Handy ist der Hell-/Dunkelschalter am Ende der Seite. Damit sollte zukünftig jeder sein Board so konfigurieren können, wie es ihm am liebsten ist.


    Die restlichen Funktionen sollten eigentlich soweit wie gewohnt funktionieren. Einfach mal ein wenig damit spielen oder bei Unklarheiten im Thread nachfragen. Viel Spaß im ngb 2.0.

[Politik und Gesellschaft] Immer weniger Beschäftige im Sektor der erneuerbaren Energien

Energie aus Sonne, Wind und Wasser sollte Millionen von neuen Arbeitsplätzen schaffen.
Doch die Bilanz nach 15 Jahren Dauer-Subvention fällt nach aktuellen Zahlen des Bundeswirtschaftsministeriums ernüchternd aus. Anstatt wie angekündigt "Millionen neuer Jobs" zu schaffen, sinkt die Zahl der Beschäftigten im Sektor der erneuerbare Energien – trotz Milliardenzuschüssen der Stromverbraucher.

Nach 15 Jahren Energiewende ist vom Märchen der deutschen Vorreiterschaft im Bereich von Solar, Wind & Co. nicht mehr viel übrig geblieben.
Die mit viel Geld von Verbrauchern subventionierten erneuerbaren Energien decken nach 15 Jahren gerade einmal ein Viertel unseres Energiebedarfs, treiben aber die Strompreise in die Höhe.
Nun wurde bekannt, dass auch die versprochenen neuen Jobs in diesem Bereich quasi nicht existent sind. Im Gegenteil.

Dieses kleine Detail verbirgt sich in einem Bericht des Bundeswirtschaftsministeriums.
Dort heißt es im Kern auf 20 Seiten:
Vergangenes Jahr arbeiteten nur noch 363.100 Menschen im Industriebereich der erneuerbaren Energien – sieben Prozent weniger als noch 2012 (392.500).
363.100 entsprechen dabei weniger als 1% der deutschen Gesamtheit an Erwerbstätigen.

Der Hauptgrund für diesen Rückgang an Beschäftigten liegt im Kollaps der zuvor mit Milliarden gepäppelten deutschen Solarindustrie begründet.
Wachsende Konkurrenz aus Asien verdrängt immer mehr deutsche Anbieter vom Markt, wenn diese nicht staatlich subventioniert werden.

Die bereits geleisteten Subventionen in diesem Sektor können laut Hans-Werner Sinn, Präsident des Münchner Ifo-Instituts, quasi als verbrannt betrachtet werden:
"Durch Subventionen für unwirtschaftliche Technologien entsteht kein einziger neuer Arbeitsplatz, vielmehr wird Wohlstand vernichtet. Das prognostizierte grüne Jobwunder war und ist eine Milchmädchenrechnung."

Dieser Umstand scheint auch der aktuellen Regierung nicht verborgenen geblieben zu sein. Schwarz-Rot plant einen weiteren Abbau der Subventionen.
"Es kann dementsprechend davon ausgegangen werden, dass der inländische Markt in den kommenden Jahren niedriger ausfallen wird als 2013." Die Firmen müssten eben "die Erschließung von Exportmärkten" vorantreiben.
Problem: Deutsche Solartechnik ist schon heute kaum noch konkurrenzfähig auf dem internationalen Markt, weil sie zu teuer ist. Nennenswerte und exklusive technische Innovationen und Weiterentwicklungen sind hingegen der ursprünglichen Ankündigungen auch ausgeblieben in den letzten Jahren.
Die Wahrscheinlichkeit, dass die deutsche Solarindustrie ihr Heil also im Export finden wird, ist daher eher gering.
Das hat auch der Bereicht des Bundeswirtschaftsministerium bereits berücksichtigt und prognostiziert für die weitere Entwicklung:
"In diesem und im nächsten Jahr werden vermutlich weiter ein Rückgang der Beschäftigten im Ausbau der Erneuerbaren Energien zu beobachten sein".

Quellen:
Bundeswirtschaftsministerium
Focus.de
 
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Maxwell

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Insgesamt in bisschen einseitig geschrieben, oder? (Nicht angegriffen fühlen, ich meine vor allem deine Quelle)

Das primäre Ziel war immer die Energiewende an sich, nicht die "Millionen von Jobs". Dass diese nicht geschaffen wurden, ist eher der Politik als der "bösen Industrie" zuzuschreiben: Diese hätte beispielsweise schon frühzeitig marktschützende Maßnahmen (Strafzölle) starten sollen, damit die Subventionen auch hier im Land bleiben. So sind die Milliarden zu einem großen Teil nach China geflossen, die Strafzölle auf PV-Module kamen erst lange nach dem Boom. Dass in China günstiger produziert werden kann als hier ist ja wohl nichts neues.
Dazu hätte ich in dem Focus-Artikel etwas erwartet, wenn schon der technische Informationsgehalt gegen null geht.

Insgesamt ließt sich das so, als hätte die Industrie in den letzten 15 Jahren nur Däumchen gedreht und Subventionen abgegriffen. Dass hierzulande selbst bei billigem Industriestrom inzwischen Netzparität erreicht wurde steht da nirgends, von "unwirtschaftlichen Technologien" kann da also keine Rede sein. Von den weiteren großen und kleinen Innovationen im technischen Bereich brauch ich da gar nicht erst anfangen...
Davon abgesehen kann man da aktuell eigentlich eh nicht von "Subvention" sprechen, da die Einspeisevergütung für PV-Strom deutlich(!) unterhalb des normalen Preises liegt und die Unternehmen selbst sowieso direkt nichts kriegen (und nie gekriegt haben).
Sparen kann man da aktuell also nichts mehr, die aktuellen Pläne (Belastung von selbstgenutztem PV-Strom) sind eine ziemliche Frechheit und wirken irgendwie wie der "letzter Ausweg um ein paar Euro zurückzuholen". Über die Auswirkungen des EEG hätte man sich da vielleicht mal früher Gedanken machen müssen, aber der Zug ist jetzt abgefahren.
 

TheOnly1

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Insgesamt in bisschen einseitig geschrieben, oder? (Nicht angegriffen fühlen, ich meine vor allem deine Quelle)
Nee schon okay, stimmt ja im Prinzip auch.
Die Focus-Quelle ist halt ein Kommentar (bzw. eine Kolumne). Ich habe versucht das ganze etwas neutraler zu schreiben, meine Ernüchterung ließ sich aber wohl nicht so ganz verbergen. :D
Der Bericht des BMWI an sich ist ja neutral, die Zahlen kann sich ja jeder angucken, dem die News zu parteiisch ist.
 
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bevoller

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Die bereits geleisteten Subventionen in diesem Sektor können laut Hans-Werner Sinn, Präsident des Münchner Ifo-Instituts, quasi als verbrannt betrachtet werden:
"Durch Subventionen für unwirtschaftliche Technologien entsteht kein einziger neuer Arbeitsplatz, vielmehr wird Wohlstand vernichtet.
Warum möchte der Knilch denn dann unbedingt zurück zur Atomenergie?
http://www.welt.de/wall-street-jour...-Sinn-wirbt-fuer-Rueckkehr-zur-Atomkraft.html
Widerspricht sich doch selbst, wenn er unwirtschaftliche Technologien wieder bzw. weiter subventionieren will.

Das primäre Ziel war immer die Energiewende an sich, nicht die "Millionen von Jobs". Dass diese nicht geschaffen wurden, ist eher der Politik als der "bösen Industrie" zuzuschreiben:
Beides ist vermutlich richtig. Die böse Industrie müsste nämlich entsprechend investieren. Investitionen kosten aber Geld und schmälern dadurch den Gewinn. Schlecht für Aktionäre und die Millionengehälter der Manager.
Ähnliches Beispiel ist der Fachkräftemangel in Deutschland. Laut einer Studie von vor einigen Wochen hausgemacht. Wer braucht für so etwas Studien? So etwas weiß jeder, der nicht mit dem Klammerbeutel gepudert ist. Bildung und Ausbildung kostet nämlich auch Geld, wobei wir wieder bei der GuV wären. ;)

Hier rechnet der liebe Herr Sinn, der immer so unsinniges Zeug von sich gibt, übrigens mal wieder falsch. Aber dass der Staat (also wir Steuerzahler) AKWs und Zwischen- bzw. potentielle Endlager finanzieren, weiß auch wieder jeder. Außer dem Sinn(losen) vielleicht... ;)

Eine Möglichkeit der Wirtschaftsförderung würde mir aber vielleicht einfallen.
Noch konsequenterer und schnellerer Ausstieg aus der Kernenergie und der Abbau von Subventionen für Kernenergie und deren Folgekosten. Uns als Verbraucher kann es im Grunde ja egal sein. Wir zahlen eh, entweder über Steuern oder aber über einen höheren Strompreis.
Allerdings schafft Letzteres vielleicht Anreize, verstärkt auf alternative Energiegewinnung zu setzen - auch für Privatleute. Wer sich selbst versorgt (Finger weg von einer "Pseudo-Stromsteuer"!) verbraucht weniger Fremdstrom und belebt den Markt durch Nachfrage.
Dann müssten nur noch die Bosse unserer Energiekonzerne aufwachen...
 

Munro

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Millionen Arbeitsplätze bedürfen eines riesigen Marktes. So riesig ist er aber gerade in Deutschland und Europa nicht. Die Energiewende wird selbst in Deutschland nur mit angezogener Handbremse vollzogen. Da helfen jetzt auch keine Strafzölle auf chinesische Solarzellen, die Nachfrage ist unten und die jährlich installierte Leistung ist stark rückläufig trotz immer günstigerer Preise. Die Preise sind aber gerade auch dank chinesischer Konkurrenz so niedrig und wohl der einzige Grund, weshalb die Nachfrage nicht noch weiter eingebrochen ist.

Solange der deutsche Außenbilanzüberschuss bei 150 Milliarden Euro liegt, können wir meinetwegen auch noch viel mehr von den Chinesen kaufen. Das verdrängt hier nur völlig unwirtschaftliche Arbeitsplätze, die wir sowieso nicht brauchen und in China sicher besser aufgehoben sind. Gleichzeitig wäre es eine ganz gute Investition des Überschusses; vor allem wesentlich besser, als es in amerikanische Immobilien zu stecken. Solche Überlegungen darf man aber von keinem deutschen Primaten-Politiker erwarten.
 

Maxwell

NGBler

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Beides ist vermutlich richtig. Die böse Industrie müsste nämlich entsprechend investieren. Investitionen kosten aber Geld und schmälern dadurch den Gewinn. Schlecht für Aktionäre und die Millionengehälter der Manager.

Ich glaube nicht, dass es in der aktuellen Situation mit Investitionen getan ist. Das Kernproblem ist eben, dass wir hier nicht günstig genug produzieren können um im Massenmarkt konkurrenzfähig zu sein.
Davon abgesehen verschiebt sich der Markt, wie im Eröffnungspost geschrieben, ins Ausland, und die ausländischen Märkte sind teils sehr gut geschützt. Nach China kann man als Deutsches Unternehmen halt einfach nix verkaufen, selbst wenn die Preise konkurrenzfähig wären...


Bei den übrigen Punkten bin ich aber deiner Meinung. :)
 

TheOnly1

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  • #7
Ich ganz persönlich bin ja der Meinung, dass es eine funktionierende Energiewende nur als Gesamt-Europäisches-Projekt geben kann.

Der "Fehler" der damals gemacht wurde, als sehr viel Hoffnung bezüglich der EE-Industrie geschürt wurde, war mMn das man davon ausging, dass andere Länder mitziehen würden und das so ein entsprechend großer Markt für EE-Technik "Made in Germany" entstehen würde.
Das ist nicht passiert.

Dann ging man davon aus, dass man einen großen technologischen Vorsprung gegenüber Asien herausarbeiten könnte.
Das ist nicht passiert.
Aus China kommen quasi die gleichen Panels wie aus Deutschland - nur eben viel günstiger.

Das "GANZE" ist mMn eine Totgeburt. Sowohl die Energiewende an sich, als auch der Industriezweig dahinter.
Die Rückendeckung in der Öffentlichkeit fehlt einfach. Spätestens dann, wenn es anfängt einen persönlich zu tangieren.
Die Bevölkerung will kein Atom, keine Windräder im Garten, keine neue Stromleitungen, keine Kohle, keine Umspannwerke, keine Biogasanlage in der Nähe und keinen teuren Strom.
Erfolgserlebnisse gibt es nicht, auch die Industrie dahinter ist kein wirklicher Erfolg wie man sieht.

Die deutsche Energiewende ist wirklich zum Vorbild für das Ausland geworden - nur leider genau in die falsche Richtung.
Fallen die Subventionen für Wind und Solar weiter, dann ist auch der Produktionsstandort Deutschland tot für diese Industrie.
 
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