Re: Coronavirus
Ich hab schon vorhin angefangen zu tippen, aber noch nicht abgeschickt. Begonnen hatte ich mit meinem Post nach dem ersten Beitrag von poesie noire. ..... Die Angst der Frau aus dem Tagesschau-Artikel kann ich absolut nachvollziehen und es geht ihr auch gar nicht darum, wie es bei Burner rüberkommt, dass die will das jemand anders draufgeht. Sie will aktuell, als jemand der eben eher vom Gerät genommen werden würde, dass das eben genau nicht passiert. Ich folge einigen Ärzten auf Twitter und auch sonst liegt der Tenor darin, dass man diese Triage Entscheidungen gar nicht erst treffen möchte, denn das ist psychisch absolut belastend für alle Beteiligten. Die Frau klagt eben dagegen, weil wir an dem Punkt angekommen sind, wo wir da vermutlich nicht drum herumkommen werden und das hätte man verhindern können, wenn man die Ausbreitung gebremst hätte bzw. bremst und eben auch der von poesie noire angesprochene Egoismus und die fehlende Rücksicht auf die anderen vielleicht nicht so massiv die Problemstellung verschärft hätte.
Ich beziehe mich jetzt auf diesen Egoismus. Ich bekomme das nicht in meinen Kopf rein, wie andere so sein können, bzw. was sie daran hindert, nicht so zu sein. Das beginnt im Supermarkt mit den Leuten die einem immer noch in den Nacken atmen weil das Konzept Abstand nicht bekannt ist, weiter über die Leute, die sich beschweren, dass sie aktuell nicht in den Urlaub können, oder dann über die Einschränkungen klagen, die wegen Corona am Urlaubsort gelten. Das sind ja auch noch harmlose Fälle, bis hin zu den dämlichen Querdenkern.
Ich habe gestern von einem Fall gelesen, wo ein Kind in Quarantäne war, weil erster Kontakt zu einem bestätigten Fall. Die hatten die Bude voll, weil Verwandtenbesuch nebst Oma und Opa. Auf die Frage, warum sie das denn machen, wenn Sie mit dem Kind einen potentiellen Corona-Fall in der Bude haben könnten, wurde geantwortet, dass die Eltern vom Gesundheitsamt ja keine Quarantäne verordnet bekommen haben und das deswegen ja ginge. Ich würde meines Lebens nicht mehr froh, wenn durch mein Fehlverhalten meine Mutter, Oma/Opa etc. einen Schaden nehmen. Dabei liegt der Schaden ja noch in der Familie, aber es kann ja sehr gut auch andere Personen treffen, die von meinem Fehlverhalten negativ betroffen sind.
In Maine (USA) gab es einen Fall,
wo 65 Leute auf einer Hochzeit waren dort hat sich der Virus verbreitet. Die Hälfte der Gäste ist erkrankt und nachweislich sind auf diese eine Veranstaltung aktuell ca. 170 Infektionen zurückzuführen und mindestens 8 oder neun Tote (verlinkter Artikel ist aus September - hat sich mittlerweile erhöht).
All solche Fällen resultieren in der Auffassung, es sei ja okay, weil es nicht verboten ist oder in der Annahme, dass ein Fehlverhalten einer Einzelperson ja keine schlimmen Folgen hat. Das diese Einzelfälle in Summe wahnsinnige Folgen haben, geht an einem Großteil der Leute anscheinend eindruckslos vorbei.
