Fahrrad für Einsteiger

[tophirsch]

Oh mein Gott, macht nich so ne Wissenschaft draus, mein Fahrrad ist schon mehr als 20 Jahre alt, und ich fahre immer noch gut darauf. Man kann sich doch den Sattel und Lenker nun weiß Gott auf seine Größe einstellen, wenns kein verkrüppeltes Spezialrad ist. Aufsitzen und Runde drehen hilft!
Und ob Reifen dick oder dünn ist doch für den Fahrradkauf nur zweitrangig; solang es nicht eine schmale Rennradgabel hat, kann man das doch auch nach Belieben ändern. Also das Fahrrad ist noch eines der letzten Verkehrsmittel, das man sich so richtig nach seinen Bedürfnissen zurechtbauen kann.

Edit:
Kam damals glaub ich etwas über 400 Einheiten der altehrwürdigen Währung

 

[gelöschter Benutzer]

?
Also wenn ich wie der TS vor der Entscheidung stehen würde mir ein neues oder gebrauchtes Rad zu kaufen um Sport zu treiben (NICHT um damit mal kurz um die Ecke zum Einkaufen oder Abends zum Saufen zu fahren), dann würde ich sehr wohl darauf achten was gescheites und vor allem was für meine Körpergröße passendes zu kaufen.
Bei einem neuen Rad möchte ich dann auch die für mein Anwendungsprofil passenden Reifen haben.

Du redest von Verkehrsmittel.
Darum geht es dem TS aber nicht.
Er will Sport treiben...

 

[Howard]

Gerade dann sollte er ein paar € in die Hand nehmen. Je nach Art des Rades gibts schon für 500 was wirklich brauchbares, gebraucht natürlöich günstiger. Ein halbwegs vernünftiges Rennrad gibts unter 1000€ z.B. nicht, aber im Bereich der MTB- und Trekkingräder ist da schon was gutes drin. Vorjahresmodelle sind auch ein gutes Stichwort.

 

[Gelöschtes Mitglied 1550]

Nachtrag: es wurde nun dieses Rad hier, das mir mein Fahrradhändler für 599€ angeboten hat. Ich denke, das ist ein guter Fang - fährt sich auf jeden Fall super.

 

[Bruder Mad]

Na, dann mal viel Spaß damit!

Vergiss aber nicht, noch 'ne vernünftige Beleuchtung und 'ne Klingel zu kaufen, sonst wird's unter Umständen blöd, wenn du damit im Straßenverkehr unterwegs bist.

Spoiler

Die Vorschriften gemäß der StVZO

Die StVZO setzt in folgenden Paragraphen die Anforderungen für ein verkehrstaugliches Fahrrad:

§ 64a StVZO: „Fahrräder und Schlitten müssen mit mindestens einer helltönenden Glocke ausgerüstet sein; ausgenommen sind Handschlitten. Andere Einrichtungen für Schallzeichen dürfen an diesen Fahrzeugen nicht angebracht sein. An Fahrrädern sind auch Radlaufglocken nicht zulässig.“

§ 65 Abs. 1 StVZO: „Alle Fahrzeuge müssen eine ausreichende Bremse haben, die während der Fahrt leicht bedient werden kann und ihre Wirkung erreicht, ohne die Fahrbahn zu beschädigen. Fahrräder müssen 2 voneinander unabhängige Bremsen haben. (…)“

§ 67 StVZO: Überschrift: „Lichttechnische Einrichtungen an Fahrrädern“

Damit ein Fahrrad StVO tauglich ist, muss das Fahrrad über eine helltönende Klingel verfügen. Außerdem muss das Fahrrad über zwei voneinander unabhängig wirkende Bremssysteme haben. Als Bremssystem wird auch die Rücktrittsbremse am Hinterrad mit Freilaufnabe gezählt. Bei den sogenannten Fixies und Singlespeed Fahrrädern wird noch heftig diskutiert, ob deren Bremsen über Rücktritt der Pedale ebenfalls als Bremssystem gewertet werden soll.

Ganz ausführlich und von daher für die Verkehrstauglichkeit eines Fahrrads ein wichtiger Punkt ist die Beleuchtung eines Fahrrads. Und vor allem hier gibt es immer wieder Unklarheiten. Von daher wollen wir diesen Punkt auch ausführlich erläutern. Hier sei schon gesagt, dass die StVZO für Rennräder spezielle Ausnahmen regelt.

Gemäß § 67 Abs. 1 StVZO muss das Fahrrad über eine Lichtmaschine verfügen, deren Nennspannung zumindest 6 Volt beträgt und die Nennleistung soll 3 Watt sein. Diese Lichtmaschine muss ein Frontstrahler und Heckstrahler mit Strom versorgen. Als Lichtmaschine gilt ein Fahrraddynamo, aber in der Praxis sprechen sich die Ordnungshüter auch nicht dagegen aus, wenn lediglich eine Batterie betriebene Beleuchtung vorhanden ist. Im Gegenteil, Fahrradbeleuchtungen, die mit Batterien arbeiten, funktionieren selbst bei Stillstand des Fahrrads und sind wetterunabhängig. Moderne Fahrraddynamos wie der Nabendynamo arbeiten ebenfalls wetterunabhängig, aber vor allem ältere Ausführungen von Dynamos setzen bei Nässe aus und sind zudem noch sehr laut.

§ 67 Abs. 3 StVZO schreibt einen weißen Scheinwerfer vor, zudem einen weißen nach vorne gerichteten Rückstrahler bzw. Reflektor.

§ 67 Abs. 4 StVZO schreibt sowohl einen roten Rückstrahler als auch eine rote Schlussleuchte vor. Diese können in einer Vorrichtung vereint sein. Als Rückstrahler gilt ein großflächiger Reflektor. Diese Vorrichtung muss in einer Höhe zwischen 25 und 60 cm über den Boden an der Rückseite des Fahrrads angebracht sein.

§ 67 Abs. 6 StVZO geht auf die Beleuchtung ein, die die Pedale haben müssen. Die Fahrradpedale müssen sowohl nach vorne, als auch nach hinten mit gelben Reflektoren ausgestattet sein.

§ 67 Abs. 7 StVZO legt die indirekte Fahrradbeleuchtung an beiden Seiten des Fahrrads vor. Zwei Möglichkeiten zeigt die StVZO auf: Entweder sind in den Speichen des Vorderrades und Hinterrades jeweils zwei gelbe Reflektoren angebracht (müssen sich zur Achse gesehen gegenüber liegen) oder am Fahrradreifen selbst ist ein weißer, reflektierender Ring vorhanden.

Für Rennradfahrer ist § 67 Abs. 11 StVZO von besonderen Interesse: Für Rennräder bis einschließlich 11 Kilo gelten lockere Vorschriften. So muss an Rennrädern keine feste Beleuchtungseinrichtung installiert sein, sondern kann Batterie betrieben sein und darf einfach so mitgeführt werden. Allerdings sind diese bei Bedarf wie Dämmerung, Dunkelheit und schlechten Sichtverhältnissen z.B. wegen Regen in Betrieb zu setzen. § 67 Abs. 12 StVZO sagt sogar aus, dass die bisher erläuterten Vorschriften für Rennräder während eines Rennens gar nicht gelten und daher von diesen befreit sind.

 

[Gelöschtes Mitglied 1550]

Jau, danke. Beleuchtung ist a) in Planung aber b) nicht wirklich dringend. Im Sommer fahre ich sowieso im Hellen, dazu sehr, sehr wenig direkt an der Straße und außerdem ist das hier ein Dörfchen. Der Dorfscheriff ermahnt einen nur.

Danke!

 

[War-10-ck]

Lampen sind ja auch nicht nur vorgeschrieben damit bei Fehlen Strafgelder abkassiert werden können. Die bringen schon Sicherheit wenn man mal im Dunkeln oder Dämmerung fährt.
Und Schutzbleche kaufen. Oder alternativ genug Hosen zum wechseln wenn es mal regnet.

 

[musv]

Nachtrag: es wurde nun dieses Rad hier, das mir mein Fahrradhändler für 599€ angeboten hat. Ich denke, das ist ein guter Fang - fährt sich auf jeden Fall super.

Hast du einfach mal aus Neugier eine Probefahrt gemacht mit einem Fahrrad, was kein Mountainbike war? Ich empfand damals den Geschwindigkeitsunterschied und das andere Fahrgefühl schon gravierend.

Zumindest machen die verbauten Komponenten einen guten Eindruck.

Jau, danke. Beleuchtung ist a) in Planung aber b) nicht wirklich dringend. Im Sommer fahre ich sowieso im Hellen, dazu sehr, sehr wenig direkt an der Straße

Die Erklärung hab ich schon öfters gehört. Meist haben sich die Leute dann, weil sie eben nicht sowieso nur im Hellen gefahren sind, Akku-Lampen gekauft. Die muss man dann immer aufladen, was man durchaus mal vergisst. Hab in meinem Bekanntenkreis ebenfalls einen, der sich so nicht belehren lassen wollte. Mittlerweile gibt er mir recht.

Persönlich kam bei mir die "Erleuchtung", als ich bei meinem Vorgängerfahrrad noch mit Kopflampe rumgefahren bin. Irgendwann unterwegs auf einem Waldweg wurde es dann dunkel, weil die Batterie leer war. Aus sowas lernt man eben. Und obwohl meine Kopflampe ziemlich hell ist, ist's kein Vergleich zur Dynamolampe (siehe nächster Abschnitt).

Und genau deswegen holt man sich eben ein Fahrrad mit Nabendynamo. Hat den Vorteil, dass die Energiequelle eben immer präsent ist und dass man auch vernünftige Lampen (60-Lux-Lampe - hab ich) verwenden kann und keine Funzeln mit 3m Reichweite.

Nachträglich baut man sowas aber nicht ran, da eben die Kosten für den Dynamo + Einspeichen + Material zu teuer wären. Aber ein Mountainbike mit Nabendynamo würde sowieso blöd aussehen.

 

[Skipjack]

Beleuchtung ist [..] nicht wirklich dringend. Im Sommer fahre ich sowieso im Hellen, dazu sehr, sehr wenig direkt an der Straße und außerdem ist das hier ein Dörfchen.

Nimm das nicht auf die leichte Schulter.
Man trifft sich noch irgendwo auf ein Bier und dann wird es später und dann ist es plötzlich dunkel ...
Und die Akkulampe hat man entweder vergessen oder wegen mangelnder Taschen nicht mitgenommen oder die Batterie ist leer ...
Bist Du schonmal als Autofahrer im Stockdunkeln einem unbeleuchteten Radfahrer begegnet? Gerade wenn Du auf dem "Dörfchen" wohnst, wo vielleicht auch nicht alle Strassen beleuchtet sind. Da musst Du nur einmal "Pech" haben.
Also tu Dir das nicht an - bei Deinem Rad ist eine Dynamobeleuchtung wahrscheinlich jetzt nachträglich eh nicht ohne grosse finanzielle Aufwände zu ergänzen, aber besorg Dir sofort vernünftige Akkulampen.

Viel Spass beim Biken.

 

[Hector]

In Kreuznach, wo der mit dem Bike wohl rumfährt, gibts eh nur gemütliche Rentner. Da ist alles ein bisschen langsamer und ungefährlicher. Das passt schon so, kann seine Einstellung verstehen ^^

 

[War-10-ck]

Bei Rentnern die im dunkeln noch viel weniger sehen würde ich mir auch keine Gedanken machen. Und wenns hart auf hart kommt klatscht er eh nur mit 70km/h auf der Landstraße gegens Fahrrad.

 

[godlike]

Mir hat der Verkäufer im Fahrradgeschäft damals sogar von einer Beleuchtung abgeraten da er auch noch nie kontrolliert oder deswegen angehalten worden ist. Hab mir für das Geld dann erst mal einen Helm gekauft. Falls mich wer mal über den Haufen fährt weil ich kein Licht hab (ist in der Stadt aber eh Wurst das es auch Nachts taghell ist). Das Problem ist ja auch das es bei den meisten Fahrrädern gar keine Dynamos mehr gibt. Zumindest nicht bei denen die ich damals angesehen habe.

 

[War-10-ck]

Kommt halt drauf an. Beim MB eher nicht bei den "normalen" Stadträdern gibts sicherlich immer Dynarmos, in der Preisklasse auch Narbendynamos.

 

[Gelöschtes Mitglied 1550]

Hast du einfach mal aus Neugier eine Probefahrt gemacht mit einem Fahrrad, was kein Mountainbike war? Ich empfand damals den Geschwindigkeitsunterschied und das andere Fahrgefühl schon gravierend.

Ja, hab ich. Das Twenty-Niner hat mir aber am Besten gefallen vom Fahrgefühl.

Hängt euch nun bitte nicht an der Beleuchtung auf. Früher oder später kommt da was dran, aktuell nicht. Jemand eine Empfehlung für Trinkflasche + Halterung?

 

[Fhynn]

Halterung kA was ich da am Rad habe, aber Flaschen hatte ich mir letztens erst neue geholt. Die alten waren auch von Zéfal, aber durch Verfärbungen, hinfallen lassen und so waren die einfach nicht mehr gut

http://www.bike-discount.de/de/kauf...nkflasche-1000ml-transparent-49993?currency=1

lg,

 

[bevoller]

Hab mir für das Geld dann erst mal einen Helm gekauft. Falls mich wer mal über den Haufen fährt weil ich kein Licht hab (ist in der Stadt aber eh Wurst das es auch Nachts taghell ist).

Du setzt dich also einem erhöhten Unfallrisiko aus, indem du zwar keine Beleuchtung hast aber einen Helm benutzt? Na da kannst du ja froh sein, dass du im Dunkeln nicht gesehen wirst.
http://www.taz.de/!119980/

Hängt euch nun bitte nicht an der Beleuchtung auf.

Warum nicht? Einerseits bietet dir die Beleuchtung die Sicherheit, dass du eher und besser gesehen wirst. Andererseits siehst du auch besser, wenn es dämmert oder dunkel wird. Der Argumentation, man fahre ja nie im Dunkeln, kann ich mich nicht anschließen. Man soll bekanntlich niemals nie sagen.

 

[Gelöschtes Mitglied 1550]

Wie oft noch? Ich werde eine Beleuchtung kaufen. Ende der Diskussion übers Licht jetzt bitte...

 

[godlike]

Sagen wir es mal so, auf den größeren Straßen ist eh die ganze Nacht Flutlicht angesagt. Da vergisst man ab und an das Abblendlicht am Auto weil es in der Nacht so hell ist. Einzig die Polizei macht mir sorgen. Also wegen der Strafe. Wobei es denen wohl eher egal sein dürfte. Die haben andere Probleme und scheren sich auch nicht wenn man vor ihnen bei Rot über die Ampel latscht. Schau ist man sowieso wenn man in der Nacht schiebt. Der Führerschein ist ja schneller weg als man denkt. Also wegen dem Alkohol z.B.

 

[gelöschter Benutzer]

wenn es hell ist braucht man auch kein Licht am Fahrrad. Außerdem wird es ja auch nachgekauft.
Dann muss man halt am Anfang auf Nacht- und Dämmerungsfahrten verzichten.
Viel schlimmer finde ich die Typen die keinen Helm tragen weil ihnen die letzen 10 Jahre ja auch noch nichts passiert ist...

@musv
Wenn du ein MTB und ein anderes Fahrrad verglichen hast und dir das andere Fahrrad schneller vorkam, dann, gesetzt den Fall wir reden nicht von einem Rennrad das auf der Straße getestet wurde, lag das nicht an der Konstruktion des Fahrrads, sondern ziemlich sicher an den aufgezogenen Reifen.
Weder ein Trekkingbike noch ein Cityfahrrad muss per se einen geringeren Rollwiderstand haben. Selbst bei einem Rennrad kommt es auf die Bereifung und auf den Untergrund an.

City-Räder werden sehr oft mit guten Schwalbe Marathon oder ähnlichen ausgeliefert. Bei einem MTB hat man oft nen Reifen drauf der einen eher suboptimalen Rollwiderstand hat, dafür aber bei Sand und Matsch extrem Grip bringt.
Ich würde da sowieso nen anderen Reifen nachrüsten.

Allerdings, es geht dem TS ja darum Sport zu treiben.
Weder will er als Fahrradkurier arbeiten, noch ist er darauf angewiesen täglich mit dem Rad zur Arbeit oder zur Uni zu fahren, noch will er damit Straßenrennen fahren.
Warum also sollte ein leicht schlechterer Rollwiderstand schlimm sein?
Wäre ja so als ob man im Fitnessstudio den Fahrradergometer immer auf der leichtesten Stufe betreiben würde, oder?
Ich denke fast, hier haben manche den Einsatzzweck für den der TS das Rad will nicht so ganz verstanden und gehen dann doch zu stark von sich selbst aus...

Sagen wir es mal so, auf den größeren Straßen ist eh die ganze Nacht Flutlicht angesagt.

lass mich raten, du lebst in einer großen Stadt und kommst wenig aus ihr raus?
Also bei uns hier gibts Beleuchtung nur in der Stadt.
Und Fahrradwege abseits der Stadtstraßen sind auch gar nicht beleuchtet.

 

[Gelöschtes Mitglied 1550]

Ich denke fast, hier haben manche den Einsatzzweck für den der TS das Rad will nicht so ganz verstanden und gehen dann doch zu stark von sich selbst aus...

Das Gefühl habe ich auch. Mir war im ersten Schritt ein (guter) Helm wesentlich wichtiger, als Beleuchtung, da ich zumindest im Sommer kaum bis nicht in Dämmerung fahren werde. Sollte es soweit sein, dass ich dies in Erwägung ziehe, kommt auch ordentliches Licht ans Rad. Davon abgesehen habe ich für Rad, Helm und Schloss erst mal genug Kohle ausgegeben - es wäre jetzt nur noch eine Billig-Leuchte drin, die sowieso wenig bis nichts bringt. Dann lieber nächsten Monat was ordentliches.

Danke für eure Tipps und Hilfe. Bisher bin ich mit meiner Wahl, dem Revox, sehr zufrieden - und das ist, denke ich, die Hauptsache.