• Hallo liebe Userinnen und User,

    nach bereits längeren Planungen und Vorbereitungen sind wir nun von vBulletin auf Xenforo umgestiegen. Die Umstellung musste leider aufgrund der Serverprobleme der letzten Tage notgedrungen vorverlegt werden. Das neue Forum ist soweit voll funktionsfähig, allerdings sind noch nicht alle der gewohnten Funktionen vorhanden. Nach Möglichkeit werden wir sie in den nächsten Wochen nachrüsten. Dafür sollte es nun einige der Probleme lösen, die wir in den letzten Tagen, Wochen und Monaten hatten. Auch der Server ist nun potenter als bei unserem alten Hoster, wodurch wir nun langfristig den Tank mit Bytes vollgetankt haben.

    Anfangs mag die neue Boardsoftware etwas ungewohnt sein, aber man findet sich recht schnell ein. Wir wissen, dass ihr alle Gewohnheitstiere seid, aber gebt dem neuen Board eine Chance.
    Sollte etwas der neuen oder auch gewohnten Funktionen unklar sein, könnt ihr den "Wo issn da der Button zu"-Thread im Feedback nutzen. Bugs meldet ihr bitte im Bugtracker, es wird sicher welche geben die uns noch nicht aufgefallen sind. Ich werde das dann versuchen, halbwegs im Startbeitrag übersichtlich zu halten, was an Arbeit noch aussteht.

    Neu ist, dass die Boardsoftware deutlich besser für Mobiltelefone und diverse Endgeräte geeignet ist und nun auch im mobilen Style alle Funktionen verfügbar sind. Am Desktop findet ihr oben rechts sowohl den Umschalter zwischen hellem und dunklem Style. Am Handy ist der Hell-/Dunkelschalter am Ende der Seite. Damit sollte zukünftig jeder sein Board so konfigurieren können, wie es ihm am liebsten ist.


    Die restlichen Funktionen sollten eigentlich soweit wie gewohnt funktionieren. Einfach mal ein wenig damit spielen oder bei Unklarheiten im Thread nachfragen. Viel Spaß im ngb 2.0.

Ein wenig Verzweiflung und Aussichtslosigkeit

Empathie

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Tut mir leid, es ist eindeutig zu langgeworden, aber ich weiß nicht, wie ich es kürzen kann ohne wichtige Infos zu verliren. Beim letzten Versuch war der Text noch länger.

Eigentlich wollte ich hier nie etwas schreiben, zumindest nicht als TS und da ich gerne ansonsten das Board weiterhin 'normal' besuchen möchte, ist das hier ein Zweitaccount. Ich hatte vor einigen Monaten schon einmal einen Text geschrieben, allerdings ist das lediglich ein Word-Dokument geblieben, dieses Mal erstelle ich hoffentlich den Thread.

Zur Person:
21 Jahre alt, männlich
letztes Jahr (schlechtes) Abi gemacht
zurzeit Bundesfreiwilligendienstler in einem Seniorenzentrum
wohne noch bei meinen Eltern
mache 3-4 Mal die Woche Sport

Zum Thema:
Ich bin mit der Gesamtsituation in meinem Leben unzufrieden und ich habe den Eindruck, dass es wenn überhaupt nur minimal voran geht.

Möglichst kurz und präsize soll ich mich laut Sticky halten, deshalb versuche ich mich so weit wie möglich auf das Wesentliche zu beschränken. Die Probleme bestehen familiär, körperlich und psychisch.
In meiner Familie, was ich jetzt nicht nur auf das Leben zuhause mit meinen Eltern beziehe, bin ich schon seit frühester Kindheit immer wieder rund- und niedergemacht wurden. In aller erster Linie psychisch, physisch eher weniger, jedenfalls denke ich nicht, dass das in diesem Fall ausschlaggebend ist.

Jedenfalls haben mich diese psychischen Eindrücke dazu veranlasst, dass ich mich bis heute nicht normal vor Eltern und Verwandten ausdrücken und artikulieren kann. Meine Stimme hat absolut nicht das Ausmaß und den Druck, den sie hat wenn ich mit Kollegen, Kumpels und wildfremden Menschen spreche, allerdings auch nur dann, wenn nicht gerade ein Familienmitglied in der Nähe ist, dann klappt das nämlich auch nicht. Alleine die Anwesenheit eines Familienmitgliedes ruft eine derartige Unsicherheit (?) hervor, dass ich am liebsten gar kein Wort mehr sage und lieber schweige oder mich komplett aus der Situation entferne.
Bei Familienfeiern sitze ich deshalb auch meist nur schweigend im Raum und bete, dass ich bloß nicht angesprochen werde und antworten muss, ohnehin kann ich mit meiner gesamten Familie nicht viel anfangen, aus diversen Gründen.

Zusätzlich dazu fällt es mir schwer Menschen Vertrauen zu schenken, ich versuche grundsätzlich jedem Menschen respektvoll und unvoreingenommen gegenüber zu treten, so wie es selbstverständlich ist, allerdings bin ich meist direkt auf der Suche nach Dingen, die mich dazu veranlassen, dass ich diesen Menschen nicht vertrauen sollte. Ich versuche sie zu 'durchschauen' und denke mir oft, dass viele Menschen 'falsch' sind und sich nicht geben wie sie sind. Ich bin mir nicht sicher, ob ich damit immer den richtigen Weg fahre, zumindest finde ich es teilweise ein wenig störend.

Ein weiteres Problem: Ich habe Probleme damit, wertgeschätzt zu werden, Zuneigung zu verarbeiten und entgegenzunehmen. Wie in den Mindestangaben beschrieben bin ich zurzeit im Freiwilligendienst in einem Seniorenzentrum tätig, nach einer schwierigen Schulzeit mit allerhand Problemen hat mich das nach langer Zeit sogar wieder ein bisschen aufgebaut.

In den letzten drei Jahren auf der Schule hatte ich viele Fehlzeiten, Probleme mit Lehrern, den Inhalten und dem Schwerpunkt der Schule haben mich ziemlich gestresst, sodass ich oft beim Arzt war und den unangenehmen Stunden des Öfteren ferngeblieben bin, da ich auch mit Magen-Darm-, Haut- und Schweißproduktionsproblemen (stressbedingt) ziemliche Schwierigkeiten hatte. Seit ich jetzt im Seniorenzentrum bin, haben sich diese Probleme ein wenig gebessert, mit dem Magen und Darm habe ich so gut wie gar keine Probleme mehr. Nach einem Schultag hatte ich sogar (mehrmals, auch unabhängig von der Schule) konkrete Suizidpläne, habe es dann aber Gott sei Dank gelassen und weiß auch, dass das absolut nicht die Lösung sein kann.

Zurück zur Zuneigung und der Wertschätzung: Im Seniorenzentrum helfe ich natürlich vielen Menschen und das macht auch Spaß, aber mir ist wirklich unangenehm, wenn sich Menschen vom ganzen Herzen bedanken, sich freuen, mir Zuneigung ausdrücken möchten. Erst letzte Woche hatte ich wieder eine derartige Situation, darüber sollte man sich doch eigentlich freuen? Mir war es total unangenehm und ich war froh, als ich wieder außer Reichweite des Bewohners war.

Ansonsten macht mir die Arbeit Spaß, ich komme mit den Bewohnern und Kollegen gut zurecht, kann mit allen ganz normal reden und Späße machen, in der Familie undenkbar, würde mir dort auch niemand zutrauen und glauben, wie ich mich anderswo geben kann.

Die stressbedingten Symptome bin ich wie gesagt immer noch nicht losgeworden, wenn es stressig wird fange ich an zu schwitzen, meistens unter den Achseln, unabhängig von der Außentemperatur. Der alleinige Gedanke an eine anstehende Situation veranlasst meinen Körper dazu, mit Wegdenken ist da leider nichts, auch wenn ich mir sage und wenn ich weiß, dass es nicht schlimm ist. Ich fange an zu schwitzen. Kleidungstechnisch muss ich deshalb immer darauf achten, dass man das bestenfalls gar nicht bis kaum von außen wahrnehmen kann.

Wenn es sehr stressig wird, spielt zusätzlich noch der Magen ein wenig verrückt, Durchfall, Schwitzen am Hintern...wobei ich das mittlerweile schon ganz gut im Griff habe.

Mein Arzt weiß von meinen Problemen, ich habe ihn jedenfalls schon oft genug mit meinem Stress genervt, bzw. hat er ihn mir diagnostiziert und damit liegt er denke ich auch falsch. Ich kann im Sommer bei 30°C Raumtemperatur alleine ohne großartiges Schwitzen und Schweißflecken verbringen.

Sobald ich unter Leute gehe oder weiß, dass ich gleich nach draußen muss, dann ändert sich das.

Zum Abschluss noch die körperlichen Probleme: Bei mir wurde der Zeitpunkt für eine Zahnspange verpasst, sieht jetzt nicht absolut grausam aus, aber richtig Lachen und Lächeln mit geöffnetem Mund ist mir oft dennoch unangenehm. Leider ist bei mit einer Spange nicht getan, da der Kiefer nicht optimal gewachsen und zu klein ist. Sprich vier gesunde Zähne müssen weichen und im weiteren Verlauf steht mir noch eine Kiefer-OP an, in welcher jener gebrochen werden muss, damit er gerade und symmetrisch zusammenwachsen kann.

Des Weiteren leide ich unter eine Phimose, Verengung der Vorhaut, das mach mir ebenfalls zu schaffen. Ich war schon beim Urologen, weil ich in kürzerer Zeit mehrmals Harnwegsinfekte hatte. Derzeit ist alles okay, aber ich weiß, dass es eigentlich wie es ist nicht gehen kann auf Dauer, habe deshalb auch ein wenig Bammel eine Freundin zu haben, wenn es denn dann 'soweit' ist. Vor dem Arztbesuch beim Urologen und einer möglichen OP drücke ich mich, genau wie vor dem Kieferchirurgen.

Mich beschäftigt alles was ich hier geschrieben habe so ziemlich jeden Tag, ich weiß dass ich an einigen Dingen einfach Handeln könnte und müsste, vielleicht sogar bei allen Dingen, aber ich kann einfach nicht. Mir fehlt wohl auch irgendwie der Halt, weil ich niemanden habe, mit dem ich darüber sprechen kann. Okay, aufgrund der Tatsache, dass mein Vater den gesamten Internetverlauf mitschneidet und auch alles verfolgt, was der vermeintlich erwachsene, 21-jährige Sohn im Internet treibt, wird es diesen Text wohl auch sehr bald lesen, aber dann würde wie gesagt die Situation eintreten, dass ich mit meiner Familie nicht reden kann und ich ohnehin nicht das Vertrauen oder Interesse habe, mit denen darüber zu sprechen.

Jetzt wollte ich mich kurz und präzise halten, dennoch ist es so viel, sorry.

Ich weiß auch nicht, was ich jetzt von euch hören will, denke aber, dass es auf Dauer so nicht weitergehen kann, vielleicht mache ich mich auch zu sehr verrückt und habe mich schon viel zu sehr hineingesteigert.

Ich habe jetzt nicht einmal alle 'großen' Probleme niedergeschrieben, die mich tagtäglich belasten und herunterziehen, aber ich bin jetzt schon bei knapp 1.200 Wörtern, eventuell schiebe ich das später nochmal nach.

In diesem Sinne...
 

codec

Pixelschubserin ■

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Erstmal Respekt dass Du hier sehr ehrlich schreibst.
Zu Deiner Situation würde ich jetzt erstmal fix was schreiben.
Mein Rat: zieh daheim aus, such Dir ne eigene kleine Wohnung, halte erstmal Abstand zu den Leuten die Dir nicht gut tun.
Mit 21 noch so unter Kontrolle zu stehen ist ein NoGo und das weißt Du sicher.
Ansonsten: mach den verdammten Termin bei den 2 Ärzten. Lass das machen sonst quälst Du Dich in 10 Jahren noch damit.
So traust Du Dir keine Freundin zu suchen. Und das wird nicht anders wenn Du Dir nicht helfen lässt
Mit dem Kiefer ist genau so wichtig. Warum lässt Du den nicht richten?
Kein Mensch will sowas gern machen. Aber umso mehr erleichtert wirst Du doch sein wenn Du das hinter Dir hast.
Das sind jetzt erstmal paar Hürden. Ausziehen, Wohnung, Ärzte etc
Aber tu was!
Du hast uns hier gefragt und jeder wird Dir sagen, dass Du endlich mal anfangen musst!
Nicht in 10 Jahren! JETZT!!!
 

godlike

Warp drölf
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Derzeit ist alles okay, aber ich weiß, dass es eigentlich wie es ist nicht gehen kann auf Dauer, habe deshalb auch ein wenig Bammel eine Freundin zu haben, wenn es denn dann 'soweit' ist. Vor dem Arztbesuch beim Urologen und einer möglichen OP drücke ich mich, genau wie vor dem Kieferchirurgen.
Ach da musst du halt durch. Auch wenn ich selber nicht beschnitten bin ist das m.W. nur ne Sache von einer Woche oder so. Danach bekommst du aber evtl. mehr Selbstbewusstsein und hast zumindest diese Baustelle abgearbeitet. Ab und an gibt es im Leben einfach unangenehme Dinge die man durchstehen muss ;) Wichtig ist das man sich nicht davor drückt. Mit dem Kiefer ist das genau so. Wenn auch ein eher größerer Eingriff. Sehe es aber so - das machst du ein mal im Leben und es ist danach ok :)
 

Schulterfraktur

Erwachsen

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Ich verstehe dich nicht:
Du hast doch den Anfang schon gemacht!!!
Du weißt von deinen Problemen, du hast dir professionellen Rat gesucht. Der Schnitt in die Vorhaut ist nun wirklich keine große Sache. Ob das Kieferproblem wirklich so groß ist, mußt du selbst entscheiden. Viele Menschen haben schiefe / unregelmäßige Zähne. Wenn diese gepflegt sind, also kein Zahnstein oder Karies vorhanden ist, reicht es eigentlich. Wenn es DICH stört: Tu was.

Wie meine Vorredner aber auch schon gesagt haben: Zieh aus. Nimm dir ein Zimmer in einer WG oder ein kleines Apartment. Kapsel dich von deiner Familie ab und stärke dein Selbstbewußtsein in der Arbeit. Sei auf dich stolz, dann kannst du auch akzeptieren, wenn andere dich loben. Und tröste dich: mit 21 muß man noch nicht perfekt sein, viele sind es ihr ganzes Leben lang nicht.
 

Empathie

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  • #5
Erstmal danke für die Antworten, nach dem Absenden gestern beschlichen mich schon wieder erste Zweifel und ich hätte es am liebsten wieder herausgenommen.


Das mit dem Ausziehen ist leichter gesagt als getan, das müsste ich vermutlich erstmal rechtfertigen, finanziell kann ich es mir mit meinem Freiwilligengehalt nicht leisten und mein Ort etwas kleiner ist, sieht es mit einem WG-Zimmer auch relativ düster aus.

Der Plan war es nach dem Freiwilligenjahr im Spätsommer/Herbst mit dem Beginn einer Ausbildung/Studium abzuziehen, das wäre sowieso ein paar Kilometer von zuhause weg und wäre dann auch einfacher zu erklären.

Gedroht mit dem Auszug hatte ich sowieso schon, nachdem ich von der Kontrolle und Überwachung Wind bekommen habe und diese obendrein noch dreist wie eh und je abgestritten wurde.


Das mit den Ärzten sehe ich ein und mir ist vollkommen bewusst, dass ich das für mich machen muss. Besser früh als spät, da es einfach Kraft kostet und an einem zerrt, da man tagtäglich damit konfrontiert wird und darüber nachdenkt.

Ich hätte sofort handeln müssen, je länger ich darüber nachdenke und mich dann noch per Google informiere, desto länger zögert man, da man sich einfach dumm und dämlich liest und die Angst dadurch noch weiter wächst. Ein Teufelskreis. Einfach machen ist in diesem Fall goldrichtig und im Grunde klingt es nicht nur einfach, sondern es ist auch einfach, aber ... naja, wie ihr seht ..


Die Geschichte, dass man das einmal im Leben hat und dann damit durch hat müsste ich mir wirklich auf die Stirn schreiben, zumal ich denke, dass wenn ich diesen gesundheitlichen Aspekt hintermichbringe und die OPs durchstehe, dass mich dann auch nichts mehr so schnell außer Bahn werfen wird. Ganz nach dem Motto: Was uns nicht tötet usw..

Ich mache mir glaubich viel zu viele Gedanken, was in diesem Fall absolut kontraproduktiv ist.
 

codec

Pixelschubserin ■

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Ja, Du machst Dir zuviel Gedanken.
Und warum musst Du Dich mit 21 rechtfertigen ob Du ausziehst?
Zur Not bekommst Du bis zum Übergang zur Ausbildung halt Unterstützung vom Staat. Aber Hauptsache Du bist erstmal weg dort.
So wie das klingt wirste aber sicher nichts unternehmen. Stimmts?
 

Empathie

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  • #7
Meine Eltern können meine Problematik was das angeht gar nicht nachvollziehen, ich wüsste gar nicht wie ich anfangen sollte, zumal da ja das Problem mit dem Selbstwertgefühl und der Ausdrucksweise vor der Familie besteht.

Mit Ausbildungs- Studiumsbeginn wäre das etwas einfacher und würde sich mehr oder weniger von selbst regeln.

Wie gesagt, ich habe darüber bis zu diesem Thread noch nie gesprochen und es eben einfach geschluckt, dass das nicht gesund war und auf Dauer nicht gesundheitsförderlich ist weiß ich und ich habe da auch kein Bock mehr drauf, aber jetzt sofort auszuziehen könnte die Problematik unter Umständen vielleicht sogar noch verschärfen.
 

accC

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Viel Text und ein paar kompetente, lebenserfahrene Leute haben ja bereits ihr Wörtchen gesagt.

Ich denke, dass du die Arbeit im Seniorenzentrum fortsetzen solltest, da sie dir anscheinend gut tut.
Je mehr sie dich fordert und dich mit für dich unangenehmen Situationen konfrontiert, desto besser wirst du es ertragen und lernen damit umzugehen.
Der Kontakt zu Menschen, Verantwortung zu übernehmen, Lob und Anerkennung zu empfangen usw.

Zu deiner Familie kann ich nicht so viel sagen, aber vielleicht wäre es für dich von Vorteil dich von denen zu trennen und deine eigene Existenz aufzubauen. - Das was von jedem hier geraten wurde. Als Argument könntest du vortragen, dass du eben nicht mehr von Mama und Papa behütet werden möchtest, sondern eben selbstständig(er) werden musst. Unterhalt/ Kindergeld steht dir zu - schau mal nach Düsseldorfertabelle. Wenn deine Eltern nicht genug verdienen bekommst du Hilfen vom Staat.
Davon abgesehen brauchst du überhaupt nicht zu argumentieren, warum du von daheim ausziehen möchtest. Dazu hast du das Recht, insbesondere bei zerrütteten Familienverhältnissen. ;)

Zum Thema Stress: Du sagst, du glaubst der Arzt liege damit falsch? Stress muss nicht körperlicher / physischer Natur sein, sondern kann genauso gut auch psychischer Natur sein. Allerdings bin ich weder Arzt noch Psychodoktor, also ist das nur meine bescheidene Meinung.

Zum Thema körperliche Wehwehchen: Warum tust du dir damit so schwer? Klar, die Entscheidung für oder gegen eine OP ist meistens nicht eindeutig, aber wenn dich bspw. deine Kieferprobleme nicht stören, sondern rein ästhetischer Natur sind, dann musst du dich da ja nicht operieren lassen. Phimose, ja keine Ahnung, gibt es denn realistische Risiken, vor denen du dich fürchtest? [und nicht etwa, dass der Arzt versehentlich vergisst dich zu beatmen oder Ähnliches!]
 

Seedy

A.C.I.D

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okay,
1. du kannst im Verlauf einzelne Einträge Löschen, wenn er aber weiß das du hier im Forum bist, dann wird er wohl auch auf diesen text stoßen.
finde es aber Lobenswert und Mutig das du trotz dieser "Gefahr" dich traust das Problem anzugehen!

2. Das mit dem zu lang bezieht sich eher darauf, dass lange Texte selten ordentlich gelesen werden, wenn er so gut lesbar und strukturiert ist wie deiner, ist das absolut kein Thema.

3. Die Gesundheitlichen Sachen:
Ich "hatte" auch eine Phimose:
Das ist an sich nichts schlimmes, Es wird dich beim Sex nicht stören, du wirst nur weniger Spüren.
Bei mir lief das ganze ein wenig doof ab:
Der Ärzt hat das erstmal mit gewallt versucht, also die vorhaut einfach mit kraft nach hinten zu ziehen, dass tat ziemlich weh und half nix.
Danach kleine OP, ich hab meine Vorhaut noch, sie wurde eingeschnitten und mir 2 Stichen wieder zu genäht.
Du musst dann nur beim Pinkeln nen bisl. aufpassen das kein Urin auf die Wunde kommt, das brennt tierisch, aber nach 1 Woche ist alles wieder gut!

Aber machen solltest du es, da sich unter der Vorhaut hinter der Eichel sonst schweiß und Sekret sammelt, was Stinkt und vor allem kann die haut sehr darunter leiden.

Es redet zwar kaum einer drüber, aber das ist ein sehr weit verbreitetes Problem.
Ich hatte damals aus angst vor der Op mit meinem Onkel geredet der komplett beschnitten ist, aus gleichen Grund: Er hatte ähnliche erfahrung, das heißt nach einer Woche alles wieder gut, un die Eichel gewöhnt sich relativ schnell daran frei zu liegen, mann soll so auch ein wenig länger können, aber halt auch weniger Spüren, durch die Abhärtung.


Der Kiefer:
Ich selber hatte eine Zahnspange für 2 Jahre und es war ätzend, ständig das essen da rausspulen, das nachstellen tut weh, ABER es hat sich gelohnt, meine Zähne sind schön und ich trau mich wieder zu lachen. Wie das mit dem Kieferbruch aussieht weiß ich leider nicht, mein Cousin müsste das auch machen lassen, aber traut sich "noch" nicht.

3.5.Die Familie:
Mein Umgang mit der Familie hat sich radikal geändert als ich ausgezogen bin.
Früher hatte ich eine unbegründete Angst vor meinem Vater.
Er hat mir nie etwas böses getan, es war nur so: Erstrahlt eine ungeheure natürliche Autorität aus, was mich damals sehr eingeschüchtert hat.
Als ich mit 18 19 Auszog, war diese Angst plötzlich verflogen, ich kann heute auch vernünftig mit ihm diskutieren und reden, was vorher nicht möglich war.

Das könnte dir auch helfen, ich weiß net wie es Finanziell bei dir aussieht, aber wenn du Studierst und Bafög bekommst hast du auf jedenfall die Möglichkeit bald ein WG zimmer zu nehmen, diese Freiheit könnte dir gut tun.
Wenn du eine Ausbildung machst, kannst du auch Wohngeld beantragen und ein gutes Zimmer bekommt man schon ab 100 Euro im Monat. Ich lebe auch von weniger als Hartz 4 das geht, wenn man weiß das es nicht auf Dauer ist. und Studium sind 3,5 - 6 Jahre und das kann man überstehen, Ausbildung 3,5 auch.

4. Die konkreten Suizidgedanken, ja schweres thema.
Ich hatte die auch, sogar sehr konkret: Der einzige Grund warum ich noch lebe ist, dass jemanden der mir sehr viel bedeutet versprochen habe es nicht zu tun.
Und ich hatte die Wahl: entweder ändere ich etwas in meinem Leben, oder ich sterbe...sterben viel weg also musste ich radikal was ändern und Peng es hat sich gelohnt:
Ich hab angefangen ständig weg zu gehen, das heißt ich bin 3-4 Tage in der Woche immer einen Freund oder eine Freundin besuchen gegangen, hab mich wenn ich einsam war, mal alleine an die Bar gesetzt und den Keeper vollgequatscht, weil es mir egal war ob ich ihn nerve, Hauptsache ich fühle mich nicht alleine.
Heute brauche ich das nicht mehr, ich hab mir auf die Art einen festen Freundeskreis aufgebaut, immer wenn es mir schlecht geht kann ich mich zu einen von denen Gesellen, dann sitzt man vlt bei nem Freund auf dem Sofa und guckt fernsehen, aber alleine zu wissen "sie sind da", das gibt viel Kraft.
Solche Menschen solltest du dir auch suchen, das geht leichter als man denkt.
Und das wichtigste ist: über Menschen lernst du menschen kennen, das heißt, gibt vllt jemanden den du nicht magst, aber er läd dich ein: geh hin, er kann auch Freunde haben mit denen du dich vllt sehr gut verstehst.

5.Was das "bedanken" angeht.
gewöhn dir Phrasen an, ich kann selber mit Lob und Zuneigung schwer umgehen.
Ich hab auch im Krankenhaus ein halbes Jahr Zivildienst gemacht und da hab ich mir folgendes angewöhnt.
Wenn sich jemand bei dir bedankt gib einfach eine der folgenden Antworten:
Ich bekomme da für Geld, keine sorge.
Es ist mein Job.
Dafür doch nicht, sie würden das auch tun.
oder
ich mach das gerne, sie brauchen sich nicht bedanken.

Das sind vllt hohle Phrasen, aber so hast du wenigstens ein Backup, wenn du nicht weißt wie du reagieren sollst.

6. zu dem Stress:
du musst erstmal erkennen, was dich Stresst:
hast du vllt. eine Soziophobie oder sind es nur spezielle Situationen?
Wenn es das 1. solltest du ein Therapeuten aufsuchen, ist das 2. dann bereite dich vor, leg die Standards vor, wie du regierst.

wenn du die Situationen kennst, dann bereite dir Fluchtwege und Aussagen an die du dich klammern kannst, wenn es dazu kommt.

Es gibt z.b. Fakeanruf Apps, damit du weg kannst.
oder einfache Patterns, eine von mir ist z.B. Funfacts, wenn Gespräche stocken dann erzähle ich irgendwas total Sinnloses aber leicht witziges. Sowas wie das das Quarken von Enten kein Echo hat.
oder das Darkwingduck die einzige Entenserie ist, welche nicht in einem fiktiven Amerika sondern in einem Fiktiven Russland spielt, was aber aus kalter Kriegs gründen als Sanfransico getarnt ist. weil st.Erpelsburg stiltechnisch eher st.petersburg ähnelt während die Brücke eindeutig die Golden Gate Bridge ist.
 
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Empathie

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@Seedy:

Der Internetverlauf direkt ist kein Thema, jedenfalls speicher ich an meinem Rechner selbst ohnehin nichts mehr in dieser Richtung, passwortgeschützt ist er obendrein und sobald ich das Zimmer bei laufendem Rechner verlasse ist auch direkt die Sperre drin.

Es geht eher um den Paketmitschnitt über den Router, daran kann ich selbst nicht viel ändern. Ich hatte um sicherzugehen, nachdem sich meine Eltern verplappert haben schon den Laptop meines Vaters gecheckt und dort wurden einfach Seiten aufgerufen, auf die man gar nicht kommen würde, wenn dieser Verlauf nicht verfolgt werden würde, gegoogelter Nickname, geschriebene Foreneinträge .. so viel Zufall wäre schon lächerlich.

Wie es ganz aktuell aussieht weiß ich nicht, ich traue mich gar nicht mehr irgendwas nachzuprüfen, weil ich mich dann nur aufregen muss, am Ende alles abgestritten wird und ich mir nur noch mehr Ärger mache. Das Verhältnis ist seit dieser Geschichte ohnehin noch gestörter und für meinen Teil habe ich da auch beschlossen noch mehr dicht zu machen, was die krankhafte Neugier vermutlich noch mehr anheizen dürfte.

Mich hat es schon aufgeregt, wenn mein Bruder aus dem Haus ist und mein Vater direkt nach oben gelaufen ist um zu gucken wie sich der Zustand des Zimmers meines Bruder geändert hat. .. Privatsphäre? Hier nicht, bei mir habe ich ihn auch schon erwischt, als er etwas in meinen Schränken 'gesucht' hat. War wohl zu einer unerwarteten Zeit wieder daheim.


Bezüglich der Phimose wird wohl auch relativ viel mit Salben geregelt, ich habe mit dem Urologen noch nicht weiter darüber gesprochen, da ich wirklich verdammt Schiss hatte/habe, zumal der eine aus der Gemeinschaftspraxis gefühlt verdammt rabiat war, bei einer Harnröhrenentzündung und das nicht gerade eine Spaßveranstaltung war. Das hat mich noch mehr abgeschreckt mich dorthin zu bewegen, ewig weglaufen darf ich natürlich trotzdem nicht, das bringt null.


Wegen der Suizidgedanken: Einfach zu Freunden gehen sieht bei mir relativ schlecht aus, das hat sich mit der Zeit alles zu sehr auseinandergelebt, ohne dass 'Nachschub' herankam. Mit auseinandergelebt beziehe ich auch die Entfernung an. So wirklich für solche Situationen habe ich da eigentlich niemanden.

Bisher bin ich da zum Glück immer so herausgekommen, weil dieser Schritt im Endeffekt nicht die Lösung sein kann, auch wenn die Verlockung eben schon mehrmals da war und die Gedanken.

Also die Phrasendrescherei "Das ist mein Job" usw. habe ich eigentlich schon ganz gut drauf. Der Umgang mit dem Bedanken der Personen an sich bereitet mir Probleme. Ich weiß absolut nicht damit umzugehen und es bereitet mir in der Regel ein ungutes Gefühl als ein gutes, als ich darüber vor kurzem nach Feierabend nachgedacht habe musste ich selber ein wenig lachen, weil ich zu dem Punkt gekommen bin, dass besser damit zurecht komme, wenn die Leute das einfach hinnehmen oder gar sauer auf mich bin.

Ich muss dazu sagen, bei uns zuhause war das mit dem Bedanken und der Herzlichkeit nie so wirklich Norm bzw. gab und gibt es sowas eigentlich nicht. Der Umgangston war soweit ich zurückdenken kann eher etwas rau und genervt, schwierig zu beschreiben. Tuttifrutti gibt es sicherlich in den wenigsten Familien, aber ich habe den Eindruck, dass bei uns Gefühle immer eher sekundär waren, wenn überhaupt.


Soziophobie? Keine Ahnung, ich bin eigentlich nicht der Fan davon alleine zu sein, bin eigentlich relativ gern unter Leuten, wenn es nicht gerade die Familie ist oder generell Menschen mit denen ich nichts anfangen kann.

Vom Freiwilligendienst aus gibt es regelmäßig Seminare, dort trifft man auch andere Freiwillige. (kennst du vielleicht Seedy, gabs beim Zivi glaubich auch) Dort habe ich absolut keine Probleme was den sozialen Aspekt anbelangt, ganz im Gegenteil ich quatsche die Leute zu mit Unsinnigkeiten und abstrusen Impro-Geschichten und mache den selbstironischen Gruppenkasper. Ich glaube wenn die wüssten wie ich zuhause bin würden die mir das nicht abkaufen.

Nach den Seminaren falle ich natürlich immer in ein kleines Loch, weil diese vier, fünf Tage wirklich Freude bereiten. Ich bin vollkommen integriert, kann mich geben wie ich es möchte und es kommt an, sobald dann die Heimreise angetreten wird fahren alle wieder zurück in ihre Orte, zu ihren Familien und Freunden .. und ich, ich auch, nur bleibt von dem beliebten Seminarentertainer nicht mehr viel übrig, auf der Arbeit kann ich das in abgeschwächten Formen natürlich fortführen und das macht in diesen Momenten natürlich auch Laune, aber spätestens nach Feierabend bin ich dann fast immer ganz für mich. (natürlich auch nicht immer schlecht)

Das Problem mit dem Schwitzen habe ich aber auch dort ein wenig, trotz der Freude stehe ich auch dort immer irgendwie unter Druck und Stress, keine Ahnung.

@accC:

Das mit dem falsch habe ich nicht korrekt ausgedrückt, viel mehr habe ich ein nicht vergessen. Ich kann es schon irgendwo verstehen, dass das mit Stress zusammenhängen kann/muss und da vertraue ich meinem Arzt auch, war zwangsweise auch bei anderen (Fach-)Ärzten und die haben mir das dann unabhängig voneinander bestätigt.
 

Seedy

A.C.I.D

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@Empathie:
Okay, Sozialphobie wird es nicht sein, ich hatte aus dem anderen Text raus gelesen, dass du wohl schüchtern bzw Sozial nicht sehr eingebunden zu sein scheinst. Das war eine Fehlinterpretation meinerseits.

Wenn du sagst, das dir Gruppenaktivitäten sehr Spaß machen, bist du in einem Verein?
Das muss jetzt nicht der Kegelklub oder Schützenverein sein, aber mir haben Vereine immer relativ viel gegeben.
Man hatte Menschen um sich, und dauerhaft Soziale Strukturen tun einem gut. Grade das Interagieren mit Entfernt bekannten Menschen, schult einem grade in den Problemen die du beschreibst, Stichwort: "Reagieren auf Soziale Normen, die anders sind als deine Familien Normen".

Das kann von einer Feuerwehr, Schützenverein, Kegelklub, Waldbühnen, Dorfstammschaften, DorfJugend, Tierschutz, Kirche wenn du gläubig bist. alles sein.

Ich z.B. War Jahrelang Handballer, in der Feuerwehr und im Schützenverein.
Mit den Vereinen hab ich teils aus unlust, teils aus Umzug nichts mehr am Hut, aber ich hab noch viele Freunde die ich darüber kennen gelernt habe.

Wenn dir die Seminare Spaßmachen, schau dich auch mal nach einem Freiwilligen Zentrum um, da kannst du Ehrenamtlich anderen Helfen.
(Und anderen Helfen ist ein Stück was einem selber, seinen Wert bewusst macht, damit auch sehr gut zur Therapie der Selbstmordgedanken.)

Was wichtig ist: Du scheinst dinge nicht hinter dir lassen zu können.
Im Englischen gibts die Pharese "This was awkward" man kann es grob mit "Peinlich" übersetzen, dass trifft es aber nicht ganz.

So wie das Bedanken, für dich ist diese Situation peinlich, aber das ist Okay....
Du musst lernen das du das aber nicht mit Raus aus der Situation nimmst:
Ist die Situation vorbei, ist auch die Peinlichkeit vorbei, es ist egal obs unangenehm war, es War und ist nicht mehr.
Das ist eine Sache die man lernen kann, üben sollte.
Gibt da eine ziemlich alberne methode:
nehm dir ein Gummiband um dein Handgelenk und immer wenn du nachträglich schlechte Gedanken an vergangene Peinlichkeit hast, schnipst du dir selbst eine, du bestrafst dich selber dafür das du dir zuviel Gedanken um sowas machst, das hilft schnell unterbewusst das man nicht mehr an sowas denkt.
 

kesrith

Mönch

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@Empathie

...möglicherweise kommst Du deinem Kern-Problem näher
wenn Du den Begriff Stress durch den Begriff Angst ersetzt.

Diese Atmosphäre bei euch zuhause, Kontrollzwang und permanentes
(verstecktes?) Mobben - wenn ich dich richtig verstanden habe -
kann änliche Auswirkungen haben wie körperliche Gewalt,
und zwar nachgewiesener Weise!
 

Empathie

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@Seedy:

Es kommt ganz darauf an, wie sich sozial eingebunden definiert. Zuhause in meinem üblichen Umfeld bin ich nicht mehr sonderlich sozial eingebunden, was Freundschaften und dergleichen anbelangt, das hat sie wie bereits erwähnt alles ein wenig aus den Augen verloren, auch durch Jobs, Studium, Umzüge ..

Ich war lange Jahre in einem Musikverein, anfangs aus Eigeninteresse, später wurde ich von meinen Eltern mehr oder weniger zu allen Aktivitäten dort, mit der Zeit wurde das eher zur Pflicht, ich verlor das Interesse und durch einige weiter Abgänge im Verein, mit denen ich etwas intensiver Kontakt hatte, sind ebenfalls ausgestiegen. Zu der Zeit hatte ich auch noch einige soziale Probleme, die Leute dort sprechen mich im übertragenden Sinne zwar bis heute vermutlich nicht an, aber ich habe damals auch nicht sonderlich viel getan um mich zu integrieren und mit den anderen zu interagieren. Das ist in den letzten Jahren deeeeeeutlich besser geworden, siehe Seminare zum Beispiel, da bin ich mit allen in der Gruppe irgendwie verbunden und kann mich unterhalten, Späße machen ..

Das mit einem Verein hatte ich ehrlich gesagt schon einmal wieder ins Auge gefasst, aber ich habe noch nicht das "Richtige" gefunden. Ebenso mit dem Ehrenamtlichen. Ich würde mich als Beispiel gerne in Richtung politischer Aufklärung, sozialer Gerechtigkeit engagieren, aber auch hier ist es gar nicht so einfach das "Richtige" zu finden, ohne gleich bei der örtlichen extremistischen Antifa klingeln zu müssen. Diesbezüglich habe ich vor kurzem sogar etwas ins Auge gefasst, muss mich damit aber noch ein wenig genauer auseinandersetzen.


Das mit dem Gummiband ist eine nette Idee, schon öfter davon gehört, aber wenn es hilft. Ich habe in den letzten Tagen auch einmal vermehrt darauf geachtet, dass ich über angesprochene Situationen einfach nicht weiternachdenke, sage mir auch oft, dass das eigentlich gar nicht so schlimm ist und ich einfach "lockerbleiben" muss.

@kesrith:

Den Ansatz finde ich sehr gut, weil mich in der Tat das Gefühl beschleicht, dass es sich eher um Angst, als um Stress im herkömmlichen Sinne handelt. Wirklich weiterhelfen tut mir das dennoch nicht, ob ich es nun Stress oder Angst nenne. Die Situationen und die Symptome bleiben die gleichen und wie gehabt vorhanden.

Verstecktes Mobben, psychische Gewalt.. ich weiß nicht. Ich muss dazu sagen, früher war das alles noch eine Nummer stärker, mit dem Großteil der Familie habe ich ohnehin keinen Kontakt mehr, da wird bei zufälligen Begegnungen auch nicht mehr gegrüßt, weil mir diese Menschen im Grunde genommen ohnehin fremd sind.

Das mit dem Kontrollzwang ist natürlich immer noch allgegenwärtig, zusätzlich natürlich die Verleugnung des selbigen und die dadurch resultierenden Lügen, trotz offensichtlicher Ertappung. Die Dinge aus der Vergangenheit und das Verhalten was in der Kindheit an den Tag gelegt wurde, zehrt in einer bestimmten Hinsicht natürlich weiterhin.

Das mit dem Sprechen und normalen Reden mit den Eltern und den Verwandten im Generellen. Erst heute wieder die Sitaution gehabt, dass ich mit einer Bewohnerin spazieren war und auf einmal meine Mutter dort stand und mich gesehen hat, ich wäre am liebsten im Erdboden versunken, verschwunden oder sofort wieder umgedreht, gepaart mit einer urplötzlichen Wut. Sie hat mich nicht angesprochen oder so, aber alleine die Tatsache, dass ich sie und sie mich gesehen hat, hat mir im wahrsten Sinne des Wortes die Sprache verschlagen.

Die Bewohnerin hatte mir dann eine Frage gestellt und ich konnte nicht antworten, erst als wir um die Ecke gebogen waren, konnte ich mich wieder halbwegs normal äußern, der Blick meiner Mutter hat mich dennoch weiterverfolgt und auch die Wut hat erst eine halbe Stunde später nachgelassen, als ich mich anderweitig abgelenkt habe.

Normal ist das jedenfalls nicht... ich kann das auch gar nicht richtig erklären und im Prinzip bin ich auch gar nicht zwangsläufig an einem besseren Verhältnis, bzw. überhaupt an einem Verhältnis zu meinen Eltern interessiert, weil das in meinen Augen ohnehin unmöglich ist, weil dazu wohl nicht (nur) ich etwas ändern müsste. Ganz im Gegenteil..
 

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Zum Abschluss noch die körperlichen Probleme: Bei mir wurde der Zeitpunkt für eine Zahnspange verpasst, sieht jetzt nicht absolut grausam aus, aber richtig Lachen und Lächeln mit geöffnetem Mund ist mir oft dennoch unangenehm. Leider ist bei mit einer Spange nicht getan, da der Kiefer nicht optimal gewachsen und zu klein ist. Sprich vier gesunde Zähne müssen weichen und im weiteren Verlauf steht mir noch eine Kiefer-OP an, in welcher jener gebrochen werden muss, damit er gerade und symmetrisch zusammenwachsen kann.

Des Weiteren leide ich unter eine Phimose, Verengung der Vorhaut, das mach mir ebenfalls zu schaffen. Ich war schon beim Urologen, weil ich in kürzerer Zeit mehrmals Harnwegsinfekte hatte. Derzeit ist alles okay, aber ich weiß, dass es eigentlich wie es ist nicht gehen kann auf Dauer, habe deshalb auch ein wenig Bammel eine Freundin zu haben, wenn es denn dann 'soweit' ist. Vor dem Arztbesuch beim Urologen und einer möglichen OP drücke ich mich, genau wie vor dem Kieferchirurgen.

Also diese Phimose hatte ich auch, und ich kann dir sagen dass du es doch schon ziemlich weit gebracht hast, immerhin warst du schon bei einem Arzt deswegen.
Für mich war damals das größte Problem überhaupt zu jemandem zu gehen und drüber zu reden nachdem mir selber aufgefallen ist dass da etwas nicht richtig ist und es eigentlich anders sein müsste.
Es war eines der komischsten Gespräche die ich jemals mit meiner Mutter hatte, glaube ich, aber es hat sich im Nachhinein gelohnt :D

Also gib dir selbst nen Ruck und lass die OP machen, ich weiß nicht mehr genau wie lange es gedauert hat bis alles "ok" unten war, es war zu Beginn halt sehr unangenehm als die Eichel dann so komplett freilag und mit der Boxershort beim gehen dauernd in Berührung kam, aber im Endeffekt hat es auch sehr meinem Selbstbewusstsein geholfen.
Immerhin brauchte ich nun keine Angst mehr vor Kontakt mit Frauen, damals eigentlich Mädchen, zu haben.

Und der Kiefer dürfte auch kein so großes Problem darstellen, keine Ahnung wie lange es nach der OP dauert bis der Kiefer dann wieder zusammengewachsen ist, aber dadurch musst du ja wahrscheinlich eh irgendwann.
Und sieh es doch mal so, wenn du es machen lässt siehst du zwar wahrscheinlich etwas komisch aus, aber wenn du deswegen mal angesprochen werden solltest hast du direkt ne interessante Geschichte zu erzählen.
Ich meine, wer bekommt schon seinen Kiefer extra gebrochen nur damit er dann wieder richtig zusammenwachsen soll?
 

Pleitgengeier

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Wegen der Beschneidung brauchst du dir wirklich keine Sorgen machen.
Das ist eigentlich etwas häufiges, man schreibt sich das nur nicht auf's T-shirt^^
Was man so hört/liest ist es (gefühlt) 1/3 der Frauen egal und 2/3 gefällt es besser, Hygienepunkte gibts auch noch dafür ;)
 
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