In der letzten Zeit habe ich sehr viel Verschiedenes mir angesehen:
Rokka: Braves of the Six Flowers
Girls last Tour
Hyouka
Un-Go
Flying Witch
Karakai Jouzu no Takagi-san
March comes in like a lion
Kino's Journey (aka Kino Tabi: Beautiful World)
Das Meißte hat mir eigentlich aus verschiedenen Gründen gut gefallen, während mir das Ein oder Andere (im Vergleich) weniger gefallen hatte. Bei der ein oder anderen Serie habe ich auch noch nicht alle Folgen gesehen.
Rokka: Braves of the Six Flowers
Rokka: Braves of the Six Flowers ist ausgezeichnet. Da bin ich echt gespannt, wie es in der nächsten Staffel weitergeht. In dieser Serie geht es um den epischen Kampf gegen das "Böse", dass die Menschheit zu vernichten droht in Gestalt von einer Art Plage, die der Demon God (bzw. Majin im Original) genannt wird. Diese Plage taucht immer alle paar Jahrhunderte wieder auf und breitet sich dann im Land aus und gebirt Dämonen bzw. "Fiends". Das erste mal wurde der Demon God vom "Saint of the Single Flower" besiegt, der ihn bannen konnte.
http://rokkanoyuusha.wikia.com/wiki/Saint_of_the_Single_Flower
Dieser Weise (Göttin?) prophezeite allerdings auch, dass der Dämonengott noch nicht endgültig besiegt sei und irgendwann wiederkommen würde. Um ihn auch in der Zukúnft "bannen" zu können, gab der Weise seine Kraft weiter. 6 Helden (die 6 Tapferen => Braves of the Six Flowers) würden jedes mal auserwählt werden, um den Dämonengott erneut in seine Schranken zu weisen.
Im Idealfall besteht die Aufgabe der Tapferen darin, den Dämonengott zu versiegeln. Falls nötig müssen sie ihn in das am weitesten entlegene Land (das verfluchte Land) zurückzudrängen, wie es der Weise damals getan hatte, um ihn dort zu bannen.
Die "Fiends", die Abkömmlinge des Dämonengotts versuchen natürlich das unter Einsatz ihres Lebens zu verhindern und funktionieren da praktisch wie loyale Drohnen, die sich für den Mutterkern bereitwillig opfern (mit Ausnahme einiger weniger Erz-Fiends bzw. Erzdämonen).
Was ist nun interessant an Rokka: Braves of the Six Flowers? Prinzipiell ist es ein episches Abenteuer, wo es um den Kampf um den Erhalt der Menschheit geht. Allerdings beginnt es schon ziemlich früh sehr mysteriös zu werden: ein paar Weise wurden von einem Killer umgebracht, plötzlich gibt es 7 Auserwählte anstelle von 6 und die Auserwählten kennen sich nicht und können nicht sagen, wer ein echter Auserwählter ist und wer ein Fake ist und wem sie vertrauen können und so zieht es sich durch die gesamte erste Staffel. Bis auf ein paar kleinere Punkte finde ich es sehr gut gemacht und da schon die erste Staffel mysteriös endet, scheint die zweite Staffel umso vielversprechender zu starten - wenn sie denn irgendwann kommt.
Girls Last Tour
Habe ich mir nur teilweise angeschaut. Es ist sehr schön, aber auch sehr melancholisch und traurig. Was wäre wenn man zu den letzten Menschen auf dem Planeten zählen würde, weil vermutlich ein großer Krieg alles auf dem Planeten unumkehrbar zerstört hat. So in etwa beginnt Girls Last Tour. Zwei Mädchen treten in den Trümmern einer Riesenmetropole (Tokyo?) ihre finale Reise an, denn sie wollen den höchsten Punkt dieser verlorenen Stadt erklimmen, um zu sehen, was da ist. Zumindest scheint es so... in irgendeiner Episode wird davon berichtet, dass die Beiden ursprünglich zusammen mit dem Großvater (verstorben?) eines der Mädchen gelebt hatten und der hatte sie wohl zu "einer" Reise ermutigt.
Der Anime ist düster, grau in grau. Die Mädchen kämpfen sich durch die Witterungsverhältnisse der Stadt und gehen das relativ naiv an (oder? komisch, dass sie noch nicht gestorben sind>>'). Dabei haben sie immer ein von Ketten betriebenes Motorrad dabei, für das sie nur spärlich Treibstoff in der verlassenen Stadt finden. Die Lebensmittel sind auch knapp, denn dort wächst nichts. Sie ernähren sich praktisch nur von Konserven & Co. Einmal entdecken sie einen toten Fisch, der dass Entwässerungssystem der Stadt heruntergetrieben wird und stürzen sich gleich darauf, ohne sich lange zu fragen, wie alt oder keimverseucht dieser Fisch wohl sein mag.
Aber ich will nicht zu weit vorweg greifen. Es ist ein schöner Anime, halt einer, der einen wehmütig werden lässt und der einen nachdenklich macht. Irgendwo ist diese Serie ein Spielball der Gefühle, denn einerseits wirken die beiden Mädels naiv-knuffig und irgendwie auf lustige Art und Weise angstfrei und auf der anderen Seite ist die Atmosphäre der gesamten Handlung ziemlich trostlos und still.
Hyouka
Hyouka ist ein erstklassiger Slice of Life-Anime. Einerseits geht es um den japanischen Schulalltag des Hauptprotagonisten und seiner 3 Freunde, die alle Teil des "Classic Lit. Clubs" werden und andererseits durchzieht die Handlung so kleine "Detektiv- bzw. Rätselgeschichten", die so alltagsbedingt auftauchen. Die Schüler sind halt wissbegierig und verstehen halt nicht alle Alltagsbegebenheiten auf einmal und so lösen die vier Freunde halt das eine um das andere Alltagsrätsel und Hangeln sich so durch den Alltag.
Das Kernrätsel, dass wahrscheinlich da diese 4 Freunde zusammenschweißt ist "Hyouka" (
SPOILER: frei ins Englische übersetzt "Ice Cream" --(umgestellt)--> "I scream"
SPOILER ENDE). Mehr dazu will ich auch nicht verraten, obwohl es eigentlich ziemlich früh in der Serie bzw. ersten Staffel behandelt wird.
Hyouka ist ein sehr schöner Anime, den man sich auch mehrfach angucken kann, weil er so warmherzig ist und weil er irgendwo auch die japanische Kultur so angenehm (und nicht so bunt-quirlich-penetrant) wiedergibt, finde ich.
Un-Go
Un-Go hat mir von diesen Serien eigentlich mit am wenigsten gefallen. Der Hauptprotagonist von Un-Go ist der "geschlagene Detektiv". Tja und was bedeutet das? Richtig, es geht irgendwo um Detektivgeschichten bzw. mysteriöse Fälle. Im Fall von Un-Go mischt sich da auch noch Magie und Dämonen bzw. streng genommen Kamis - also Götter mit ein. Der geschlagene Detektiv schließt nämlich in den ersten 1-2 Episoden einen Pakt mit einem solchen Kami, der viel mehr von einem Dämon als denn von einem Gott hat.
Ich würde jetzt nicht sagen, dass Un-Go total schlecht ist, aber irgendwie hat's mich nicht interessiert. Für mich funktionierte das insgesamt nicht so gut. Und davon abgesehen mochte ich den geschlagenen Detektiv mit Dreitagebart und etwas ausgezehrt (wie als wäre er bessen) lieber als wie später so geleckt mit aalglattem Haar.
Flying Witch
Flying Witch gehört vom Typ her auch dem Slice of Life-Genre an, wobei in diesem Fall halt Hexen existieren und halt mehr oder weniger heimlich in der Gesellschaft leben. Es ist ein schöner Anime, vielleicht ein wenig "weird"? an manchen Stellen... und ein wenig uninteressant.
Uninteressant im Vergleich zu Natsume Youjinchou z. B.. Flying Witch ist keine schlechte Serie, aber es zieht größtenteils an einem vorbei. Irgendwann hat man die komplette Serie durch und fragt sich dann am Ende, was man denn da eigentlich gesehen hat.
In einer Episode sammeln sie wilde Kräuter und essen diese.
In einer weiteren Episode pflücken sie wild wachsendes Gemüse oder Rosenkohl-ähnliche Gewächse am Straßenrand, salzen sie, frittieren sie - die Älteren genießen den "Rosenkohle-Dingsbums" während die Kleine ihn nur wiederwillig herunterwürgt.
Generell finde ich es schön, einmal zu sehen, wie die Japaner so ihren Alltag bewältigen oder wie sie mit ihrer Natur umgehen und wovon sie sich ernähren. Andere Animes thematisieren diese kulturellen Aspekte ja auch.
Flying Witch ist also nicht schlecht. Die Serie fällt halt im Vergleich etwas fader aus als andere Serien, die ähnliche Themeninhalte behandeln.
Karakai Jouzu no Takagi-san
Karakai Jouzu no Takagi-san ist für mich die Überraschung schlechthin. Ich hatte mir nicht unglaublich viel davon verhofft, als ich mir davon eine Inhaltsangabe durchgelesen hatte - nicht zuletzt halt auch, weil die Serie auch für eine sehr junge Zielgruppe gedacht ist. Allerdings ist Karakai Jouzu no Takagi-san irrsinnig lustig. Es macht irrsinnig Laune, sich die Beiden anzugucken, wie sie sich Streiche spielen... und das Mädel ist halt dem Jungen immer ne ganze Ecke vorraus^^
Und: es ist halt auch nicht so quirlich bzw. übertrieben nervig gehalten, sondern irgendwo ist es auch liebevoll gemacht.
Kino's Journey (aka Kino Tabi: Beautiful World)
Tja, ich habe es bewusst so benannt, weil es von Kino's Journey auch eine zweite, colorisierte Staffel gibt, die eine Art Remake/Neufassung darstellt. Aber das Original ist viel besser und viel stimmiger. Darum verweise ich auf die erste Staffel (dieser bunte Scheiß passt nicht zu Kino's Journey! Das ist ein Fauxpas!)
Kino's Journey ist ein sehr ernster, "Deep-Thinker"-Anime. Kino's Journey ist verhältnismäßig unblutig, aber irgendwo doch ziemlich schrecklich. Im Grunde genommen handelt die Geschichte von einem Charakter, der "Kino" genannt wird, welcher eine undefinierbare Welt bereist. Es ist eine fiktive Welt: es ist unklar, wie groß diese Welt ist. Man kann vermuten, ob dieser Anime auf der Erde spielt, aber es ist nirgends definiert. Dieser Charakter Kino reist von einem Land zum nächsten. Als Transportmittel nutzt Sie (ursprünglich ein Er) ein Motorrad. In jedem Land, dass Kino besucht, bleibt sie 3 Tage (die 3-Tage-Regel) und versucht von den Einheimischen zu "lernen". Dazu stellt sie den "Einheimischen" (ob Menschen oder Maschinen) Fragen, um ein Gespür für das Land und seine Regeln zu entwickeln und was sie davon auf ihre Reise mitnehmen kann. Die 3-Tage-Regel ist ein Grundsatz, den sie sich selbst auferlegt hat, um sich nicht zu eng an die Einheimischen zu binden.
Kino's Journey wirkt auf eine bestimmte Art sehr befremdend und teilweise auch düster. Die Länder, die Kino besucht sind extrem bizarr in ihren Grundsätzen (z. B. gibt es ein Land in dem "Stress" als Währung gilt). Ganz besonders mochte ich die Episode mit den Gleisen und den Gleisarbeitern:
Kino folgt den Gleisen gen Westen. Als erstes trifft sie einem Gleisarbeiter, der die Gleise poliert. Sie tauscht sich mit ihm aus und erfährt, dass er seit 50 Jahren an den Gleisen arbeitet, um seine Familie im Heimatland zu unterstützen. Seitdem arbeitet er ununterbrochen weiter, da niemand kommt und ihn von seinem Job entbindet.
Später (ca. ein halber Tag oder Tag?) trifft sie auf einen weiteren Gleisarbeiter, der eben diese polierten Gleise demontiert. Und der erzählt quasi dieselbe Geschichte.
Danach trifft sie im gleichen Abstand wieder auf einen Gleisarbeiter und der baut wieder aus dem demontierten Eisenstangen und Holz die Gleise auf - ungefähr selbe Vorgeschichte.
Am Ende kommt Kino in dem Heimatland der Gleisarbeiter an - eine Ruine. Der letzte Überlebende erzählt von dem Chaos der letzten Jahre,... wie der König entmachtet und erhängt wurde... wie die Rebellen sich auf keine einheitlichen Gesetze einigen konnten und wie nach und nach die gesamte Bevölkerung bedingt durch die provisorische Gesetzgebung exekutiert wurde... bis nur noch 3 Personen am Leben waren: das Rebellenoberhaupt, er und seine Frau.... Beim letzten Abstimmen entschieden sie sich 2 zu 1 dafür den Anführer zu exekutieren. Als sie dann nur noch zu zweit waren - er und seine Frau - gab es keine Mehrheitsentscheidungen mehr. Also brachte er seine Frau um und so blieb nur noch er zurück...
Worauf ich hinaus will ist, es gibt auch nettere Episoden, aber generell ist Kino's Journey bizarr und düster und episodenhaft und spielt auf eine mehr oder weniger teilnahmslose (observierende) Art und Weise mit den Extremen.
Das ist auch ein Grund, warum das Remake bzw. die Neufassung nicht zum Original passt. Der Zeichenstil - das teils düstere, die teils teilnahmslose Darstellung der Szenerie, das Bizarre, das immer weiter Reisen ohne dass man weiß, wo es am Ende hin geht. Das Remake mit seiner bunten, remodelierten Optik fängt das irgendwie nicht ein. Aber vielleicht sieht das auch jeder anders, ka...
March comes in like a lion
"March comes in like a lion" gehört auch dem Slice of Life-Genre an, ist allerdings von der Stimmung her mit den anderen Serien nicht so ganz vergleichbar. Während "Hyouka", "Flying Witch" oder "Karakai Jouzu no Takagi-san" eindeutig warmherzig und größtenteils fröhlich herüberkommen, kommt "March comes in like a lion" an vielen Stellen zurückhaltend, schwermütig, nachdenklich herüber.
Der Hauptprotagonist ist Rei Kiriyama (17), der die Schule mehr oder weniger abgebrochen hat (später nimmt er sie nämlich wieder auf), um Shogi-Profi zu werden (Shogi ist ein Strategiespiel, dass Ähnlichkeiten mit Schach aufweist).
Der Hauptprotagonist ist ein zurückhaltender, nachdenklicher Mensch und ist irgendwo auch durch sein Leben gezeichnet.
SPOILER! Im Verlauf der Serie wird deutlich, warum: er hat nämlich in jungen Jahren seine gesamte Familie verloren. Sein Ersatzvater war ein Shogi-Rivale seines verstorbenen Vaters und für den zählte nur Shogi und später kommt halt auch heraus, dass darunter seine gesamte leibliche Familie litt.
SPOILER ENDE!
Im Verlauf der Handlung lernt Rei verschiedene Menschen kennen (unter anderem die 3 Schwestern und ihren Großvater) und das verändert ihn nach und nach - das heilt irgendwo seinen inneren Schmerz ("mehr oder weniger", denn ich bin damit noch nicht durch und es soll ja noch eine zweite Staffel kommen).
"March comes in like a lion" hat auch sehr viele warmherzige und lustige Momente, gerade so auch durch die 3 Schwestern. Und das ist, glaube ich, der erste mir bekannte Anime, der Shogi thematisiert! Es gibt sogar eine kleine Anleitung, wie die einzelnen Shogi-Figuren heißen und wie sie gezogen werden können.
(hehe, das könnte sogar was für Amixor sein hihi xD)