So, Gestern Abend ging es dann weiter.
Danke nochmal vielmals für die Tipps. Es stellte sich heraus dass die Festplatte doch sehr wohl erkannt wird (Wenn auch BIOS-Bedingt nur 2 GB nutzbar). Ich hatte bei meiner Flachband-Steckorgie wohl einfach die einzig richtige Kombination ausgelassen. Als ich dann gestern mit einem neuen Blick für die Sache dran bin, war recht schnell klar wie alles gehört.
Das Problem war, dass das IDE-Kabel tatsächlich mal eine rote Markierung hatte, aber wie Hezu schon richtig vermutet, war diese nur noch rudimentär vorhanden, und nur mit viel licht noch gerade so in der Nähe der Stecker zu erkennen. Ich hätte das IDE-Kabel gerne gegen ein neues ausgetauscht, aber der Anschluss auf der IDE-Controllerkarte besteht, wie Cybercat schon anmerkte, nur aus den nackten Pins auf der Karte, ohne den Plastikrahmen, und vor allem: Ohne den fehlenden Pin in der Mitte. Neue IDE-Kabel haben da gar keine Öffnung mehr. Und den Pin einfach abknipsen war mir zu heikel... Nachher verzähle ich mich. ;D
Der RAM (Übrigens "nur" 32 MB, nicht 36, habe ich zu Anfang falsch angegeben) Bestand aus zwei 16 MB Riegeln. Einer davon ist kaputt, der andere funktioniert nur in RAM-Slot 2, aber auch nur wenn in RAM Slot 1 ein funktionierender RAM-Stick steckt. Ich habe SEHR lange gebraucht um das zu checken. Nach etwas Suchen fand ich dann in meinem Fundus glücklicherweise noch einen 4 MB Riegel. Jetzt hat der Rechner 20 MB Arbeitsspeicher, ich denke das ist erstmal genug für alles was ich so vorhabe.
Als das alles funktionierte, und ich den Tanz der bezwungenen Hardware in meinem Wohnzimmer zu Ende getanzt hatte, machte ich mich ans Aufsetzen des Rechners.
Mission: Der 486er hat ein Floppy Laufwerk (1,44 MB) eine Festplatte und ein CD-ROM Laufwerk. MS-DOS 6.22 soll auf die Festplatte installiert werden.
Erschwerende Umstände:
- Keiner der in meinem Haushalt im Einsatz befindlichen, aktuellen Rechner hat noch einen IDE-Port. Die Platte an einen anderen Rechner klemmen, Formatieren und bespielen funktioniert also nicht.
- Es steht auch kein IDE-fähiger USB-Fesplattenrahmen zur Verfügung.
- Keiner meiner aktuellen Rechner hat noch ein Floppy-Laufwerk.
- Das CD-ROM Laufwerk im 4-86er kann erst genutzt werden, wenn DOS, oder sonst irgendeine art Betriebssystem installiert ist (z.B. via Bootdiskette. ABER: => Kein Floppy an anderen Rechnern => Keine Bottdiskette erstellbar.).
Das sind ja schöne Aussichten. Ich grübelte etwas und war schon kurz davor einen weiteren alten Rechenknecht (Pentium Celeron 266 Mhz) zu reaktivieren... Dann fiel mir die Kiste mit den ganzen alten DOS-Disketten ein, die ich vor Jahrzehnten ebenfalls eingemottet hatte. Kurz gesucht, und siehe da:
DOS, Raubkopiert, auf beschrifteten Disketten.
Man, war ich damals umsichtig (und hatte eine feminine Schrift)
- Also kurz ein Stoßgebet gen Himmel/Hölle/Cthulhu dass die Disketten die letzten 20 Jahre unbeschadet überstanden haben, Diskette ins Laufwerk uuuund
nichts. - Verdammt! Aber Moment, Das Laufwerk blinkt ja noch nicht mal... Evtl. ist das ja kaputt, und nicht die Disketten? Also fix dem alten Celeron das Floppy-Laufwerk entrissen und schnell wieder zurück, das Spenderorgan verdrahtet. Diskette rein, neu gestartet uuuunnnd
http://www.youtube.com/watch?v=kzNRDfD2ts8
Jippie! Es funktioniert. Alle 3 Disketten waren noch in Ordnung, und das Laufwerk trötet bei der Installation emsig vor sich hin.
Das nächste mal geht es dann weiter mit weiteren freudigen Dingen:
- Eine Maus mit seriellem Anschluss (wieder)finden.
- Die Tastatur mit ISO-Anschluss, bei der nur noch die Hälfte der Tasten funktioniert ersetzen/reparieren.
- Die Treiber für CD-ROM, Grafik, Sound und Netzwerk installieren, DOS konfigurieren.
- Das Gehäuse wartet immer noch auf Wiederherstellung.
- Und ich habe noch was recht lustiges mit dem CF-Karten-IDE-Adapter und dem alten 5,25" Diskettenlaufwerk vor, mal sehen wie das Funktioniert.