Israel
Ich hatte wieder das Glück geschäftlich nach Tel Aviv zu kommen und diesmal ein paar private Tage vorne dran hängen zu können.
Grobe Aufteilung:
- Anreise
- Masada und Totes Meer von Jerusalem aus
- Jerusalem und Fahrt nach Tel Aviv, Spaziergang
- Caesarea, Haifa, Rosh Hanikra, Akko von Tel Aviv aus
- Geschäftlich + Zeit für Spaziergang nach Jaffa
Anreise
Die Anreise erfolgte über Lufthansa. Nachdem ich schon das israelische Prozedere am Frankfurter Flughafen kennengelernt hatte, wählte ich diesmal einen Direktflug von München aus. Nervig ist hier das Terminal, zu dem man erst weit gehen darf. Im Terminal selbst hats ein Cafe nach dem speziellen Security Check. Dann wird man mit dem Bus zum eigentlichen Terminal 2 in meinem Fall gefahren, wo es nicht mehr als Toiletten und einen Automaten gibt. Alles etwas mager, aber auch nicht zu nervig.
Die Einreise in Israel war äußerst problemlos. Einziges Pech war, dass ich am Anfang von Shabbat ankam, wodurch ich mir schon vorab ein Taxi bestellt hatte, was grob 10-20% Shabbat-Aufschlag hatte. Hat auf jeden Fall gut funkioniert und ich wurde innerhalb von 20 Minuten am Hostel in Jerusalem abgesetzt. Alternativen (zu normalen Zeiten): Schnellzug, Nesher-Taxi, Bus.
Jerusalem
The Post Hostel kann ich übrigens empfehlen. Ich war eine der jüngsten dort. Frühstück hat für ein Hostel eine gute Auswahl, die Preise an der Bar sind auch ok und die Angestellten sind allesamt freundlich und hilfsbereit.
Mein erster Eindruck von Jerusalem waren die vielen eher orthodoxen Juden, die die freien Wege der Tram verwendeten, um zur Klagemauer oder wo auch immer hin zu gehen. Leider erwischte ich auch die ersten großen Regentage von Israel in dem Jahr, wodurch ich weniger erkundete als erhofft.
Jerusalem ist natürlich die Hautpstadt Israels und aus Sicht der Relgionen eine der wichtigsten oder die wichtigste Stadt der Welt. Entsprechend leben hier auch eher religiöse Leute, während Tel Aviv die sportliche und wirtschaftliche Stadt ist. Die Altstadt ist UNESCO-Weltkulturerbe und beherbergt die meisten Sehenswürdigkeiten.
Tour Masada und Totes Meer
Gefühlt die beiden größten Touranbieter sind Bein Harim, mit dem ich Masada + Tote Meer und Jerusalem anschaute, sowie Click Tours, mit denen ich in den Norden fuhr. Bein Harim fand ich etwas professioneller organisiert, dafür mochte ich den Guide bei Click Tours lieber. Masada selbst fand ich sehr beeindruckend, allein von der Dimension und dazu auf dem Berg (600m Plateau). Bei der Tour ging es nach einem Stopp in einem Fabrikverkauf (...) zur Seilbahn, die uns nach Masada hoch brachte. Dort führte uns der Guide durch die Anlage - Überreste von Herodes 2055-Jahre alter Festung. Im Jahr 70 flohen die letzten Kämpfer des großen jüdischen Aufstandes gegen die Römer aus Jerusalem hierher. Die Römer konnten die Festung erst nach langer Belagerung einnehmen. Dazu wurde an der Westseite des Plateaus eine Rampe aufgeschüttet, die heute noch sichtbar ist. In Israel gilt deshalb das Motto: “Masada darf niemals wieder fallen“ Auf der anderen Seite sieht man Überreste einer weiteren Rampe. Masada ist übrigens auch in der UNESCO Liste aufgenommen worden.
Wieder unten angekommen hatten wir Zeit für ein Mittagessen im Tourirestaurant. Die Oasen Ein Gedi und Qumran durchfuhren wir nur. Ein Gedi war früher für Düfte berühmt und dadurch strategisch wichtig. In Qumran wurden wichtige Schriftrollen gefunden. Das Tote Meer ist der tiefste Punkt der Erde mit -417 m und liegt in zwei Ländern: Israel und Jordanien. Das Wasser hat einen deutlich höheren Salzgehalt als andere Seen/Meere, wodurch man darauf liegen kann ohne was dafür tun zu müssen. Am Toten Meer blieben uns knapp zwei Stunden, die viel zu schnell vorbei gingen. Das Schließfach kann man auch mit Kreditkarte bezahlen. Man sollte sich allerdings Schließfachnummer und den PIN gut merken. Vor allem in den letzten Stunden ist gefühlt die Hölle los, nachdem viele Touren das tote Meer als letzten Stopp verwenden. Das Bier in der tiefsten Bar der Welt kann man übrigens trinken.
Tour Jerusalem + Yad Vashem
Bei der Tour durch Jerusalem haben wir als erstes die Aussicht vom Skopusberg genossen. Auf der Fahrt zum Parkplatz passierten wir ein paar wichtige Gotteshäuser und einen riesigen Friedhof. Im Jüdischen Viertel sahen wir die Cardo, eine Hauptstraße Jerusalems aus der byzantinischen Zeit. Natürlich hielten wir an der Klagemauer und der Grabeskirche. Am Gipfel des Tempelberges befindet sich ein künstliches Plateau. Ursprünglich standen hier der salomonische Tempel und der nachfolgende herodianische Tempel. Heute befinden sich dort der Felsendom und die al-Aqsa-Moschee. Der Zugang zum Tempelberg ist nur für Muslime erlaubt und über 11 offene Tore an der Nord- und Westseite der Anlage möglich. Andersgläubigen ist der Zutritt nach scharfen Sicherheitskontrollen (offiziell zumindest, gefühlt einfacher als am Flughafen) nur von Samstag bis Donnerstag über das Marokkanertor bei der Klagemauer möglich.
Über Bazare und dem Kreuzigungsweg gings zum Mittagessen. Mittagessen war in einem ausgesuchten Tourirestaurant, was deutlich zu kleine Portionen für den Preis servierte.
Die Tour durch Jerusalem war interessant und in der Hinsicht praktisch, dass der Transport nach Yad Vashem inkludiert war. Um Jerusalem selbst anzuschauen braucht es keine Tour. Für Yad Vashem hatten wir nicht ganz 2 Stunden zur Verfügung, was eigentlich zu wenig war. Yad Vashem (Gedenkstätte der Märtyrer und Helden des Staates Israel im Holocaust) dient der ewigen Erinnerung an die Opfer des Völkermordes und an die unmenschlichen Verbrechen, welche die Nazis und ihre Helfer an den Juden sowie anderen Bevölkerungsgruppen verübt haben.
Tel Aviv
Am Abend fuhr ich mit dem Expresszug bis zum Flughafen Ben Gurion und dann mit einem weiteren Zug bis zur passenden Haltestelle in Tel Aviv. An sich sehr einfach, wenn dann nicht an Straßen plötzlich die Gehwege wegbleiben würden. Nach dem Einchecken spazierte ich am alten Hafen, bei dem es einige Restaurants und Läden gibt, bis mich das nächste Gewitter einholte.
Tour Caesarea + Haifa + Rosh HaNikra + Akko
Die dritte und letzte Tour führte mich in den Norden. Zunächst gingen wir durch Caesarea, eine durchaus beeindruckende römische Siedlung mit Amphitheater am Meer. Herodes der Große ließ Caesarea zwischen 22 und 10 v. Chr. an der Stelle einer kleinen Hafensiedlung zu Ehren des römischen Kaisers Imperator Caesar Augustus anlegen. Er stattete die Siedlung mit einem Theater, einem Hippodrom, Geschäftsstraßen, großen Bädern und Palastanlagen luxuriös aus. Am beeindrucksten soll wohl die Hafenanlage gewesen sein. Caesarea war auch eine wichtige Stadt der Kreuzfahrer. Nach der Eroberung durch Sultan Baibars 1275 verfiel die Stadt und der Ort blieb lange Zeit völlig verlassen. Das Aquädukt bildete den Abschluss diesen Stopps.
In Haifa betrachteten wir nur kurz die Bahai-Gärten von oben sowie die Aussicht, bevor wir weiter nach Rosh HaNikra fuhren. Das administrative und geistige Weltzentrum der Bahai befindet sich in Haifa, am Berg Carmel. Die UNESCO hat die heiligen Stätten wegen ihrer Funktion als Pilgerstätten der Bahai zum Weltkulturerbe ernannt. Am bekanntesten sind die Gärten. Sie erstrecken sich mit ihren Grünflächen und den roten Wegen über neunzehn Terrassen hinab bis zur German Colony (Höhenunterschied 250 m).
Rosh HaNikra liegt an der Grenze zum Libanon mit Blick auf die Golanhöhen. Bekannt ist der Ort aber auch durch die Höhlen. Ähnlich wie auf Capri gibt es hier blaue Grotten, zu denen man hinunterfahren kann. Die weltweit steilste Seilbahn bringt die Besucher zu den Meeresgrotten hinunter. Die Grotten entstanden durch unterirdischer Erschütterungen, die Risse in den Felsen bildeten. Regenwasser, das durch diese Risse sickerte, sowie die gegen die Klippen schlagenden Wellen, schufen diese Grotten. Nachdem Regen aufzog, war das Farbspiel besonders stark.
Den krönenden Abschluss bildete Akko, ebenfalls UNESCO Weltkulturerbe. Akko war lange Zeit die Hauptstadt der Kreuzritter, die man unter der jetzigen Stadt besichtigen kann. Die Mauern sind so massiv, dass die damaligen Gebäude nur zugeschüttet wurden. Darauf steht das heutige Akko, welches einen anderen Charme hat: nicht hergerichtet, aber teils sehr schöne Gebäude, nicht von Touris überlaufen. In dem Ort hatten wir auch ein gutes und zugleich preiswertes Mittagessen.
Jaffa und Co
In Tel Aviv lohnt sich der Gang durch die Ditzengoff Street, die sowohl Cafes und Bars als auch viele Läden bietet. Zudem ging es einmal nach Jaffa. Jaffa war früher ein eigener Ort, gehört aber jetzt zu Tel Aviv. Die Promenade dorthin ist schön angelegt und vor Ort gibts eine gute Aussicht (so wie touripreisige Lokalitäten). Zu den Sehenswürdigkeiten in Jaffa zählen der Uhrturm und der Leuchtturm.
Essen
Zu wenig fotografiert, aber: Shashuka und Hummus hatte ich fast täglich, dazu probierte ich gefillte Fisch, Hackbällchen mit Kräutern und Spinat, Falafel, eingelegtes Gemüse, Oliven, Käse, und vieles mehr. Obst hats mir angetan, insbesondere die Grapefruits. Die Süßigkeiten fand ich persönlich zu süß.