Mich triggert die Gretl aus Lönneberga mit dieser schwachsinnigen Frage, warum man für eine Zukunft lernen solle, die bald keine mehr wäre.
Es wird kein Ende des Universum und der Zeit geben, wir werden nicht einmal alle wegen eines Klimawandels sterben.
Ich sehe ein, daß die möglichen Sparpotentiale beim Einzelnen nicht diesem selber überlasen werden dürfen, sie auch zu nutzen. Somit haben die Kinder recht und die Politik ist gefragt.
Mich würde nur mal interessieren, wieweit sie bei ihrem Eifer bleiben, wenn sie die Rückwirkung spüren würden.
Ich glaube diese Haltung, "die Politik ist gefragt, die Politik ist gefragt", wirklich mit der naiven Vorstellung verbreitet ist, daß die Politik da irgend welche Gesetze machen muß, die Energiefirmen setzen das alles um und der Bürger schaut nur zu.
Ich habe da gestern einen Podcast auf Spon gehört, wo Leute gefragt wurden, was sie denn persönlich tun würden, um das Klima zu schützen. Laut Macher des Poddcast war die Antwort, "erstaunlich viel".
Hört man sich die Stimmen aber an, dann kann man nur mit den Augen rollen. Es waren ein paar dabei, die jetzt kein Fleisch mehr essen oder wenigstens nur am Wochenende. Aber auch viele, die angaben, sich mittlerweile voll viel Sorgen um das Klima zu machen und jetzt viel bewußter wären. Die verzichten jetzt beim Obst und Gemüsekaufen möglichst auf Plastiktüten und überlegen, ob sie Plastikverpackungen vermeiden können.
Nehmen die Kinder folgendes als Auswirkungen ihrer Forderungen freudig auf?:
- nur 12h Internet am Tag
- Duschen nur 4 mal die Woche
- öffentliche Gebäude (auch Schulen) nur 17°C *
- Verbot inländischen Flugverkehrs
- CO₂ Mobilitätsbeschränkungen für den Einzelnen (z.B. Wahlweise ein Flug nach Malle oder 2 Jahre Autofahren)
usw.
* Warum streiken die Schüler nicht mal in den Schulen? Ich unterstelle jetzt mal, daß meine Beobachtungen an verschiednen Orten verallgemeinerbar sind:
Öffentliche Schulen haben keine Heizungsthermostate oder sie funktionieren nicht.Die laufen auf vollen Touren und reguliert wird über die Fenster.
Ich hatte noch im
Mai ein Elterngespräch und zeigte mich verwundert, daß der Heizkörper, vor den ich mich setzen sollte, heiß war. Da war meine Heizperiode schon 2 bis 3 Monate vorbei.
Überhaupt: Demonstriert nicht gegen einen (abstrakten) Klimawandel, sondern gegen CO₂ Verschwendung/Verbrauch und gegen mangelnde Nachhaltigkeit.
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OT (nur leicht)
Wie werden die Kinder den an den Schulen erzogen? Lernen die, die Stecker zu ziehen? Nicht das ich wüßte.
Die lernen etwas über angebliche Nachhaltigkeit. Das habe ich jetzt auf de Schulhompage gelesen.
Die 5. Klassen basteln aus Tetrapacks Vogelhäuser (Thema Recycling/Upcycling).
Echt jetzt? Wir retten die Welt, in dem wir bemalten Müll in die Bäume hängen?
Und sollte das dann mal jemand entsorgen, weil lange hält das ja sicher nicht, läßt sich durch die aufgetragenen Farben die Trennung der Wertstoffe noch schwieriger durchführen.
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