Die UNESCO hat die Montanregion Erzgebirge/Krušnohoři sowie das Augsburger Wassersystem auf die Welterbeliste gesetzt. Das Bergbaugebiet in Sachsen und im tschechischen Böhmen sei von universellem Werk, einem "Meisterwerk menschlicher Kreativität". Die Region hatte bereits vor Jahren eine Bewerbung gestellt, diese aber nach Bedenken des Weltdenkmalrats zurückgezogen und überarbeitet. In der Grenzregion wurde ab dem 15. Jahrhundert Silber und später Uran abgebaut. Zur Bewerbung gehörten insgesamt 22 Orte, von denen 17 in Deutschland und fünf in Tschechien liegen.
Das historische Wassermanagementsystem im bayerischen Augsburg, angelegt von den Römern, kam ebenfalls in die Liste. Die zahlreichen Kanäle und Pumpwerke durchziehen die Stadt und dienten als Energielieferant für die Textilindustrie. Bei der Stadtmetzgerei wurde das Wasser verwendet, um das Fleisch im Gebäude zu kühlen und gleichzeitig die Abfälle zu entsorgen. Heute können Besucher die Wasseranlage an mehr als 20 Stationen besichtigen.
Das Committee tagt in Baku noch bis zum 10. Juli und muss zu 36 Bewerbungen entscheiden. Gescheitert ist die Bewerbung von Deutschland, Österreich, Slowakei und Ungarn den Donaulimes als Welterbe anerkennen zu lassen, nachdem es kurzfristige Änderungswünsche aus Ungarn gab. Über den Antrag soll nun frühstens bei der nächsten Sitzung im Jahr 2020 entschieden werden. Geschafft haben es u.a. die antike Ruinenstadt Babylon im Irak und die rosarote Stadt Jaipur. Bislang stehen mehr als 1.000 Kultur- und Naturstätten aus 167 Ländern in der Kulturerbeliste.