Warschau
Die letzten Tage hat es mich nach Warschau gebracht. Ich sah ein Angebot von A&O vor einiger Zeit (Eröffnungsangebot), bekam einen guten Flug, also wieso auch nicht. Anreise erfolgte über LOT, vom Flughafen fuhr ich mit dem Bus 175 zum Hauptbahnhof für 4,40 PLN. Von dort aus ging es zu Fuß Richtung Altstadt, denn ich wollte noch einiges erkunden. Das Chopin-Konzert am Abend ließ ich ausfallen, um im Hotel einzuchecken und einen faulen Abend zu machen. Tja, wenn das A&O nicht eine Baustelle gewesen wäre. Eröffnung im Januar, bekam aber keine Vorabinfo. Also durfte ich mich erst einmal nach einem Hotel umschauen. Mercure kann ich übrigens nach den Tagen empfehlen. Fitness- und Wellnessbereich, leckeres Frühstücksbuffet, auf dem Zimmer Kaffee, Tee und frisches Wasser sowie ein gutes Restaurant im Haus. Leider erwischte mich auch noch eine Erkältung, wodurch ich weniger mir ansah als erhofft, aber gut.
Warschau ist die Hauptstadt Polens. Die Innenstadt mit der nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufgebauten Innenstadt zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe. Warschau wurde während des Zweiten Weltkriegs fast vollständig zerstört, was man an einigen Stellen gut nachvollziehen kann. Ebenso bemerkt man an wenigen Stellen noch Reste des Ghettos sowie des Umschlageplatzes. Nach der Niederschlagung des Aufstands wurde das Ghetto dem Erdboden gleich gemacht.
Sehenswürdigkeiten
Auf dem Weg in die Altstadt kann ich am Kulturpalast, den gehassten wie aber auch typischen Zuckerbäckerprunkturm aus der UdSSR-Zeit, sowie dem Grabmal des unbekannten Soldaten vorbei.
Weiter ging es über den Präsidentenpalast Richtung Altstadt. In Warschau stehen unwahrscheinlich viele Paläste, vom Königsschloss einmal angefangen, über den Palast der Republik zum Wilanów-Palast etwas südlich von Warschau. Zudem fallen die Meerjungfrauen, Sirenen auf, dem Wahrzeichen Warschaus. In der Altstadt kann man sich anhand der Sigismundssäule gut orientieren. Um die Altstadt besser kennen zu lernen, schloss ich mich einer kostenlosen Stadtführung von Warsaw Parrots an. Innerhalb von drei Stunden erfuhr ich einiges zur Geschichte, insbesondere zum Zweiten Weltkrieg und den dadurch entstandenen Schäden.
Der erste Tag endete mit Christkindlmärkten, einer Foodtour und der Suche nach einem neuen Hotel. In der Altstadt kann man sich von einem kleinen Christkindlmarkt zum nächsten hangeln. Tassen habe ich nie gesehen, sondern Pappbecher, in denen Glühwein, Glühwein mit Honig oder heiße Schokolade kredenzt werden.
Am zweiten und dritten Tag wollte ich mehr zum Weltkrieg erfahren und ging zunächst in das Widerstandsmuseum, in dem ich gute zwei Stunden weilte und welches ich empfehlen kann. Neben der üblichen Ausstellung bewegen die vielen Töne, Filme sowie der mehr oder weniger Originalfilm der Aufständler.
In der Nähe des Hotels befanden sich Ghettoreste (sowohl im Boden als auch noch alte Häuser), die ich mir am dritten Morgen anschaute. Schade, dass das Ghettomuseum erst 2023 eröffnen soll. Wer mehr zu den noch vorhandenen Ghettoresten und Denkmälern wissen will, dem empfehle ich
Wikipedia. Anschließend ging es auf den Kulturpalast, von den man einen tollen Ausblick hat und erst da gut sieht, wie klein eigentlich die Altstadt ist. Nachdem das Technikmuseum im Haus geschlossen war, bummelte ich noch im Einkaufszentrum.
Für Schloss Wilanów und seiner Lichterinstallation und weitere Museen war ich leider nicht fit genug. Was mir gut gefiel ist, dass viele Museen an bestimmten Wochentagen keinen Eintritt verlangen, wie der Präsidentenpalast am Mittwoch oder POLIN am Donnerstag.
Essen
Christkindlmarkt: Glühwein mit Honig und gegrillten Käse, der vorher geräuchert wurde.
Hotelrestaurant: verdammt leckerer Burger mit Warschauer Bier
Ohne Bild: Pfannkuchen mit Quarkfüllung sowie Leberpastete mit Beeren zum Frühstück
Foodtour: ebenfalls mit Walking Parrot ging es zunächst in ein Restaurant, um typische Vorspeisen und kalte Platten kennen zu lernen. Natürlich gab es auch einen Wodka dazu. Besonders beliebt sind eingelegtes Gemüse und geräucherte Würste. Danach, in einer Kellerbar, probierten wir Hühnersuppe und ein kleines Schnitzel mit Beilagen und erfuhren nebenbei von beliebten Wodkashots, wie Haselnusswodka mit Milch. Im dritten Restaurant probierten wir zunächst salzige Piroggen, bevor wir eine Schweinehaxe mit Beilagen serviert bekamen. Den krönenden Abschluss bildete die mit Schlagsahne gefüllte Waffel.