[Reisebericht] Krakau
Krakau
Für mich ging es vor kurzem für knapp drei Tage nach Krakau, der zweitgrößten Stadt Polens. Krakau ist eine Studentenstadt mit vielen historischen Gebäuden. Die ehemalige Hauptstadt zählt zu den ältesten und schönsten Städten Polens. Im Gegensatz zu vielen anderen Städten wurde Krakau während des Zweiten Weltkriegs nicht zerstört.
Der Legende nach wohnte im 6. Jahrhundert Fürst Krak auf dem Wawelhügel, wodurch Krakau seinen Namen erhielt. Zwei Hügelgräber und die Drachenhöhle unterhalb des Wawelschlosses erinnern an diese Zeit.
Gleich vorne weg: knapp drei Tage sind meiner Meinung nach zu kurz.
Anreise
Flugzeug war das Reisemittel meiner Wahl. Vom Flughafen aus kommt man mit der S1, Bus 208 und Bus 308 ins Zentrum. Die Busse fahren grob im 30-Minuten-Takt, so dass man nicht allzu lange warten muss. Preis für ein Ticket liegt bei 4,60 PLN.
In Krakau selbst kommt man gut zu Fuß überall hin. Die meisten Sehenswürdigkeiten und Hotels liegen entweder in der Altstadt oder im jüdischen Viertel Kazimierz.
Sehenswürdigkeiten
Die Altstadt Krakaus gehört seit 1978 zum Weltkulturerbe der UNESCO. Neben über 100 Kirchen und Klöstern hat die Stadt 28 Museen, das jüdische Viertel Kazimierz und über 200 Kneipen.
Krakau kann man auf verschiedenen Wegen entdecken. So gibt es einen königlichen Weg, einen Universitätsweg, Weg Johannes Pauls II., Weg der jüdischen Baudenkmäler usw. Durch Zufall ging ich meist auf dem königlichen Weg.
Nachdem ich leider zu früh fürs Hotel Einchecken ankam, wanderte ich an der Stadtmauer und dem Park Planty entlang ein wenig in das Zentrum. Das erste größere Ziel war der Hauptmarkt Rynek Glówny mit der Tuchhalle. Unter der Tuchhalle befindet sich die Unterwelt, ein Museum mit Ausgrabungen, wo man zunächst am Türsteher - Museumspersonal - vorbei muss. Vom Turm am Hauptmarkt hat man einen guten Ausblick und erfährt zudem etwas über das Essen in der Region sowie die historische Wandlung dessen. Natürlich durften Kirchen, wie die Marienkirche nicht fehlen. Mit Glück hört man von dort den Trompeter.
Leider wurde es regnerisch, so dass ich schneller zum Cafe mit dem Obwarzanek-Backworkshop ging. Dabei konnte ich mein eigenes Gebäck backen und lernen, wie es hergestellt wird. Das anschließende Einchecken und Handy aufladen im Hotel hat sich dann doch etwas verlängert (Tribut dem frühem Aufstehen), wodurch ich Schindlers Fabrik und alles in der Region nicht schaffte. Trotzdem versuchte ich möglichst viel zu machen.
Von Hotel ging es zum Wawel-Schloss, welches ebenfalls einen guten Ausblick bietet. Zudem ist die Architektur insbesondere der Kathedrale beeindruckend.
Nächstes Ziel war das jüdische Viertel Kazimierz mit seinen vielen Restaurants. Hier probierte ich auch Zapiekanka. Abschließend ging es über die Altstadt zurück ins Hotel.
Am letzten Tag habe ich mich für eine kostenlose Führung zum Thema 2. Weltkrieg angemeldet. Die Zeit vor der Führung nutzte ich, um an der Weichsel spazieren zu gehen. So kam ich auch am Drachen des Wawelschlosses vorbei. Die Führung war anders als gedacht, aber durchaus interessant. So wurden Geschichten von anderen Helfern als Oskar Schindler erzählt, an dessen ehemaliges Appartment wir vorbei kamen. Ich war überrascht Schriften an den Häuserwänden während der Zeit erkennen zu können, wie Notausstieg.
Ausflüge
Auch wenn mich die Hohe Tatra auch interessiert hätte, entschied ich mich für zwei typische Ziele: Ausschwitz und Salzbergwerk von Wieliczka (village-ka). Beides kann man an einem Tag schaffen, wenn man eine geführte Tour nimmt. Nachteil: man kann vor allem in Ausschwitz-Birkenau nicht so lange lesen und schauen, wie man möchte. Wer sich wirklich für Geschichte interessiert, sollte lieber einen ganzen Tag einplanen. In Ausschwitz 1 kann man sich viele Ausstellungen anschauen. Ausschwitz 2 Birkenau war zwar größer, aber ist deutlich schneller abgehandelt. Am besten kauft man das Ticket vorab online. Es sind nur kleine Taschen in Ausschwitz 1 erlaubt. Zwischen beiden Lagern fährt ein freier Shuttlebus.
Wieliczka ist perfekt für einen halben Tag und sehr beeindruckend.
Essen und Trinken
Die polnische Küche hat einige Spezialitäten zu bieten. Natürlich musste ich welche Probieren. Besonders begeistert war ich von den süßen Pierogi und von Zapiekanka, einer Art Pizzabaguette mit Pilzaufstrich. Der beste Ort für Zapiekanka ist der Plac Nowy markt im Kazimierz-Viertel. Hier gibt es verschiedene Stände mit unterschiedlichem Andrang. Ich entschied mich für den Laden mit der zweitlängsten Schlange. Die Auswahl an Zapiekanka fiel mir schwierig, nachdem es zu viele Varianten gab. Am Schluss entschied ich mich für ein eher einfaches Baguette mit Pilzen, Wurst, Gurke und Oscypek Käse von der Hohen Tatra.
Neben einem Mix von salzigen Pierogi (wie Fleisch und Kraut) haben mir die süßen Pierogi (Füllung Apfel-Zimt, Erdbeere, Kirsche, Frischkäse mit Honig) gut geschmeckt.
Beim Frühstück fielen mir u.a. der Frischkäse-Mix mit Rasieschen und Zwiebel sowie Pfannkuchen mit Quarkfüllung und Marmelade auf.
Witzig fand ich auch die Radler-Varianten im Laden. Ich probierte Limette-Grapefruit und Waldbeere und zu meiner Überraschung schmeckten mir beide.
Fazit
Schöne Stadt, leckeres Essen, gutes Bier, aber ich würde länger bleiben. Schindlers Fabrik und die umliegenden Sehenswürdigkeiten, wie Reste der Ghettomauer, haben zeitlich nicht mehr geklappt. Außerdem könnte man noch zur Hohen Tatra fahren.