• Hallo liebe Userinnen und User,

    nach bereits längeren Planungen und Vorbereitungen sind wir nun von vBulletin auf Xenforo umgestiegen. Die Umstellung musste leider aufgrund der Serverprobleme der letzten Tage notgedrungen vorverlegt werden. Das neue Forum ist soweit voll funktionsfähig, allerdings sind noch nicht alle der gewohnten Funktionen vorhanden. Nach Möglichkeit werden wir sie in den nächsten Wochen nachrüsten. Dafür sollte es nun einige der Probleme lösen, die wir in den letzten Tagen, Wochen und Monaten hatten. Auch der Server ist nun potenter als bei unserem alten Hoster, wodurch wir nun langfristig den Tank mit Bytes vollgetankt haben.

    Anfangs mag die neue Boardsoftware etwas ungewohnt sein, aber man findet sich recht schnell ein. Wir wissen, dass ihr alle Gewohnheitstiere seid, aber gebt dem neuen Board eine Chance.
    Sollte etwas der neuen oder auch gewohnten Funktionen unklar sein, könnt ihr den "Wo issn da der Button zu"-Thread im Feedback nutzen. Bugs meldet ihr bitte im Bugtracker, es wird sicher welche geben die uns noch nicht aufgefallen sind. Ich werde das dann versuchen, halbwegs im Startbeitrag übersichtlich zu halten, was an Arbeit noch aussteht.

    Neu ist, dass die Boardsoftware deutlich besser für Mobiltelefone und diverse Endgeräte geeignet ist und nun auch im mobilen Style alle Funktionen verfügbar sind. Am Desktop findet ihr oben rechts sowohl den Umschalter zwischen hellem und dunklem Style. Am Handy ist der Hell-/Dunkelschalter am Ende der Seite. Damit sollte zukünftig jeder sein Board so konfigurieren können, wie es ihm am liebsten ist.


    Die restlichen Funktionen sollten eigentlich soweit wie gewohnt funktionieren. Einfach mal ein wenig damit spielen oder bei Unklarheiten im Thread nachfragen. Viel Spaß im ngb 2.0.

Berufsbegleitendes Fernstudium Informatik? Wenn ja, was genau? Und wo?

Kenobi van Gin

Brillenschlange

Registriert
14 Juli 2013
Beiträge
3.620
Ort
.\
Hallo zusammen.

Ich schreibe euch heute mit einem Anliegen, das mich schon länger umtreibt. Ich habe klassische Trompete und Jazztrompete studiert (also zwei vollständige Bachelorstudiengänge) und arbeite derzeit in Teilzeit an einer Musikschule in Niedersachsen. Den Weg des Musikers bzw. Instrumentallehrers habe ich auch (oder vielleicht vor allem) deshalb gewählt, weil ich nach dem Abi nicht recht wusste, wohin mit mir, und weil ich mich natürlich mit der Musik zu dem Zeitpunkt schon seit einigen Jahren beschäftigt habe.
Nun interessiert mich aber auch der IT-Bereich schon seit ich mit ~14 Jahren meinen ersten Rechner bekommen habe und auf LAN-Partys gegangen bin sehr. Ich beschäftige mich sowohl mit Hardware-Fragen gerne als auch mit Programmierung und habe während meines ersten Studiums zeitweise als 1st Level-Support für unseren Fachbereich gearbeitet.

Seit einiger Zeit formt sich in mir der Gedanke, dass ich meine Kenntnisse in diesem Bereich gern ausbauen und ggf. anschließend auch nebenberuflich etwas in der Richtung machen möchte. Im Moment bin ich deshalb auf der Suche nach geeigneten Weiterbildungsmaßnahmen und dabei auf das Thema Fern- bzw. Teilzeitstudium gestoßen. Ein Teilzeitstudium an der Uni vor Ort fällt leider flach, weil sie dort natürlich gewisse Veranstaltungen mit Anwesenheitspflicht haben, ich aber fest dienstags bis donnerstags arbeite, diese Veranstaltungen also nicht würde besuchen können. Darum kam mir der Gedanke, mich nach Fernstudiengängen umzusehen. Ein (anerkanntes) Fernstudium wäre für mich deshalb interessanter als z. B. Zertifikatslehrgänge, weil ich dann anschließend eben einen vernünftigen Abschluss hätte und auch ein gewisses breit gefächertes Wissen, mit dem ich viele unterschiedliche Sachen machen kann. Oder liege ich mit diesem Gedanken grundsätzlich daneben?

Meine Anforderungen an ein Studium o. Ä. wären also:
- es sollten auch Hardware-Kenntnisse vermittelt werden, es sollte also nicht zu speziell sein
- es sollte sich auch mit Programmierung beschäftigt werden, weil mich speziell auch dieser Bereich interessiert und ich mir eine Tätigkeit in diesem Bereich vorstellen könnte
- es muss zeitlich flexibel und in Teilzeit studiert werden können, weil ich eben durch meinen Beruf eingeschränkt bin
- es soll ein staatlich und/oder allgemein anerkannter Abschluss am Ende stehen
- es soll bezahlbar sein; 300 Euro plus pro Monat, was einige private Hochschulen verlangen, wären also keine Option

Bei meiner Suche habe ich bisher vor allem zwei Angebote gefunden, die mich interessieren.

1.) Bachelor Informatik an der Fernuni Hagen
Die Kosten liegen mit knapp 2.000 Euro für das gesamte Studium (soweit ich das verstanden habe) in etwa gleichauf mit den Kosten an einer regulären Uni. Es kann in Teilzeit studiert werden. Prüfungen finden auch bei uns in der Stadt statt, es gibt allerdings im Laufe des Studiums einige Präsenzveranstaltungen in Hagen, was jetzt nicht so nah dran ist. Es handelt sich bei dem Studium, soweit ich das beurteilen kann, um ein handelsübliches, also breit gefächertes Informatik-Studium.

2.) Bachelor Medieninformatik an der Uni Emden/Leer
Es handelt sich hier um ein sogenanntes Online-Studium an einer regulären Hochschule. Die Kosten liegen bei gut 150 Euro Semesterbeitrag plus knapp 80 Euro je Modul für das Studienmaterial. Es gibt auch hier gewisse Präsenzzeiten (3 Frei- + Samstage im Semester + Prüfungen). Inhaltlich beschäftigt sich das Studium laut Verlaufsplan mit allgemeinen IT-Themen und legt zusätzlich einen Fokus auf Softwareentwicklung, Computergrafik, Spieleprogrammierung, Webprogrammierung und andere mediale Themen.

Inhaltlich (zumindest nach dem zu urteilen, was aus der Homepage der Uni zu lesen ist) interessiert mich das Angebot der Uni Emden/Leer mehr. Ich interessiere mich für Programmierung und finde den Fokus in dieser Richtung begrüßenswert. Ich zocke gerne und interessiere mich auch besonders für die Einbindung von Grafik in Software bzw. im nächsten Schritt die Entwicklung von Spielen. Allerdings möchte ich mich (neben-) beruflich nicht zu sehr auf diesen Bereich festlegen lassen, sondern ggf. auch in den Support-Bereich oder die allgemeine Softwareentwicklung gehen können.

Meine Fragen (nach diesem ewig langen Block Text) wären also im Prinzip:

1.) Haltet ihr ein berufsbegleitendes Studium in Teilzeit generell für einen guten Weg in meiner Situation? Ich möchte mir keinen unnötigen Stress machen, habe aber durch meine Tätigkeit in Teilzeit und längere Zuganreise zur Arbeitsstelle durchaus Zeit, mich nebenher mit etwas Sinnvollem zu beschäftigen. Außerdem habe ich nicht den Druck, bis zu einem bestimmten Zeitpunkt fertig sein zu müssen.
2.) Denkt ihr, dass ein eher spezialisiertes Studium wie die genannte Medieninformatik eher Jobchancen verbaut bzw. Arbeitgeber in anderen IT-verwandten Bereichen abschreckt, oder wird dort eher auf die Inhalte des Studiums geschaut, die ja hier vielversprechend klingen? Oder würdet ihr eben eher zu einem allgemeineren IT-Studium (z. B. einfach mit Schwerpunkt Softwareentwicklung) raten, weil die Chancen auf dem Markt hier besser sind?
(3.) Habt ihr ansonsten noch andere Ideen oder Hinweise? Zu anderen Unis oder Studiengängen zum Beispiel?)

Falls jetzt irgendjemand bis hierher durchgehalten hat, würde ich mich wirklich sehr über eure Einschätzungen, Erfahrungsberichte und sonstigen Tipps freuen! Danke :)
 

Nerephes

Badass No. 1
Veteran

Registriert
16 Juli 2013
Beiträge
12.100
Ort
Borderland
Jo, zum Fachbereich kann ich leider nichts sagen, aber zum Fernstudium generell schon, da ich meines zum Wirtschaftsingenieur grade abgebrochen habe :D

Was man halt nicht unterschätzen darf, ist dass du nebenher das gleiche leisten musst wie ein Vollzeit Student.
Allgemein spricht man davon, dass man 15-20 Wochenstunden (ohne Präsentztermine) investieren muss, wo bei das je nach Person natürlich schwankt.

Da ich leider meine Arbeitsstunden nicht unter 50 die Woche drücken konnte und zwischendrin noch 2 mal Vater geworden bin ist das einfach nicht ausgegangen.
Zudem lerne ich zwar recht gut, aber nachdem man 12 Stunden tagsüber unterwegs war, lernt man abends nicht mehr annähernd so schnell und gut wie man erstmal erwarten würde^^ und Wochenends ist entweder Vorlesung oder man möchte ja auch mal frei haben und nicht jeden Samstag und Sonntag 8-10 Stunden am Stück lernen.

Kommillitonen von mir die halbtags oder reduziert gearbeitet haben und keine kleinen Kinder hatten, haben das aber einigermaßen gut hinbekommen, auch wenn die anfängliche Fixierung auf gute Noten sehr schnell dem reinen Bestehen der Prüfungen gewichen ist :D

Fazit: Es ist machbar aber hart! Aber da du ja schon 2 Bachlorabschlüsse hast, gehe ich davon aus, dass Lernen dir liegt und du schon "im Flow" bist, dann solltest du das einigermaßen gut hinbekommen :T
 

LadyRavenous

in Schwarz
Teammitglied

Registriert
26 Dez. 2016
Beiträge
16.079
Ort
hello world
Ich habe meinen Master als Fernstudium gemacht. Schlimm fand ich eigentlich nur die Masterarbeit. Als Teilzeitstudent hätte man eine Verlängerung von 1 Monat mehr gehabt, aber ansonsten wurde dasselbe verlangt wie von einem Vollzeitstudent. Zu der Zeit hatte ich Urlaubssperre im Unternehmen, weil wir in zwei Projekten zu je 100 Prozent arbeiten sollten (gutes Projektmanagement und so... 50 Stunden die Woche damit...). Im Endeffekt habe ich nicht so gut abgeschlossen wie erhofft (nur 1,7 in der Arbeit), habe aber dafür auf dem Weg in die Arbeit gegen 6 Uhr schon nebenbei was gemacht und als ich daheim war bis teils 3 Uhr weiter gearbeitet, damit die Arbeit fertig wird. Wochenenden gingen natürlich auch drauf. Ich kann wirklich nur raten etwas Urlaub währen der Zeit zu nehmen.

Ansonsten ist denke ich bei einem Fernstudium ohne häufige Präsenzveranstaltungen das Problem, dass man sich selbst verwalten muss. Ich tat mich recht leicht, aber ich habe viele gesehen, die abgebrochen haben. Mein Arbeitspensum war üblicherweise etwa 5-10 Stunden pro Woche, wobei ich häufig versucht habe den Arbeitsweg in den Öffentlichen zu nutzen; vor jeder Prüfung noch etwa 20 Stunden (habe den Vorteil, dass ich leicht lerne). Notenmäßig kann ich mich außer bei der Masterarbeit nicht beschweren :D
 

musv

Bekannter NGBler

Registriert
15 Juli 2013
Beiträge
3.453
Ort
/dev/null
1.) Haltet ihr ein berufsbegleitendes Studium in Teilzeit generell für einen guten Weg in meiner Situation? Ich möchte mir keinen unnötigen Stress machen,
Das beißt sich. Ein berufsbegleitendes Studium ist Stress. Ich weiß nicht, wie anstrengend Dein normaler Job ist. Wenn ich nach Hause komm, geht's mir oft so, dass ich mir zwar diverse Sachen vornehm, dann aber doch geistig zu müde bin, um noch etwas zu lernen.

.) Denkt ihr, dass ein eher spezialisiertes Studium wie die genannte Medieninformatik eher Jobchancen verbaut bzw. Arbeitgeber in anderen IT-verwandten Bereichen abschreckt, oder wird dort eher auf die Inhalte des Studiums geschaut, die ja hier vielversprechend klingen? Oder würdet ihr eben eher zu einem allgemeineren IT-Studium (z. B. einfach mit Schwerpunkt Softwareentwicklung) raten, weil die Chancen auf dem Markt hier besser sind?
Die Angst kann ich Dir nehmen. Ich hab Medieninformatik studiert. Meine ersten beiden Jobs waren dann: 1. Softwareentwickler (Entwicklung Kreditkarten-API unter Java) und 2. Datenbankentwickler (OLAP, ERP). Jetzt bin ich Linux-Admin. Alle Jobs haben nichts im Entferntesten mit meiner Vertiefungsrichtung im Studium zu tun. Auf meinem Diplom steht übrigens "Diplom der Infomatik". Die Medien tauchen da gar nicht auf.

Das erste Hindernis bei der Jobsuche nach dem Studium dürfte die fehlende Berufserfahrung sein. Für Headhunter wirst du erst mit 3-5 Jahre Berufserfahrung interessant. Wenn du die hast, willst du aber keine Headhunter mehr.

Sonstige Tipps:
Programmierung lernst du in der Uni nicht (direkt). Du lernst Algorithmen, Lösungsansätze und das Grundverständnis. Eine Programmiersprache ist nur ein Werkzeug zur Umsetzung eines Algorithmus. Entsprechend kannst du nach der Uni im Normalfall auch nicht programmieren. Das ist das Handwerk, was du Dir selbst durch Übung und Erfahrung beibringen musst.
 

LadyRavenous

in Schwarz
Teammitglied

Registriert
26 Dez. 2016
Beiträge
16.079
Ort
hello world
Das schlimme ist, dass die Programmier-Praxis, die du in der Uni hast, häufig nicht besonders qualitativ hochwertig ist. Die Dozenten können viele selbst nicht programmieren oder wenn dann eher veraltet und versuchen es dir beizubringen. Das Handwerkszeugs, wie Pattern, Algorithmen usw., kriegen sie schon hin, aber denen fehlt genauso wie dir die Praxis.
 

musv

Bekannter NGBler

Registriert
15 Juli 2013
Beiträge
3.453
Ort
/dev/null
Deine Aussage ist meiner Meinung nach unglücklich.

Es ist nicht die Aufgabe der Professoren, Dir das Handwerkszeug beizubringen. In der Berufsschule lernst du als Dachdeckerlehrling auch nicht, wie du einen Hammer benutzt.

Generell denke ich, dass viele Leute ein falsches Verständnis von einem Studium haben. Dir eine Programmiersprache beizubringen, gehört definitiv nicht zu den Aufgaben der Dozenten. Wir hatten im Studium Pascal, VHDL, Assembler, C, C++, Java, Haskell, Python. Der Grund für die Nutzung dieser Programmiersprachen lag aber einzig und allein darin, bestimmte Eigenschaften, Probleme und Lösungsansätze zu zeigen. Um die Programmiersprache selbst ging es nie.
 

LadyRavenous

in Schwarz
Teammitglied

Registriert
26 Dez. 2016
Beiträge
16.079
Ort
hello world
@musv: An vielen Unis gibt es Programmierkurse, wo der Dozent (ungleich Prof) mit dir z.B. nur ein veraltetes Java macht, weil er nicht mehr kann. Oder in der ersten Stunde mit dir Eclipse auf Windows aufsetzt auf einer veralteten Variante, weil er es so gelernt hat.
An sich ist es nicht Aufgabe der Uni, dir programmieren zu lernen. Da gebe ich dir Recht. Aber wenn Programmierkurse stattfinden, dann sollte nicht so ein Schrott passieren. Das habe ich an mehreren Unis gesehen...
 

Kenobi van Gin

Brillenschlange

Registriert
14 Juli 2013
Beiträge
3.620
Ort
.\
  • Thread Starter Thread Starter
  • #8
Danke erstmal für euch alle für eure Antworten!

Was man halt nicht unterschätzen darf, ist dass du nebenher das gleiche leisten musst wie ein Vollzeit Student.
Wobei es ja sowohl bei der Fernuni Hagen als auch in Emden zusätzlich die Möglichkeit gibt in Teilzeit zu studieren, was ich dann auch so machen würde. Hieße dann je nach Umfang und meinen Möglichkeiten 1 bis 2 Module im Semester. Wie gesagt, ich bin ja nicht im Stress.



Das beißt sich. Ein berufsbegleitendes Studium ist Stress. Ich weiß nicht, wie anstrengend Dein normaler Job ist. Wenn ich nach Hause komm, geht's mir oft so, dass ich mir zwar diverse Sachen vornehm, dann aber doch geistig zu müde bin, um noch etwas zu lernen.
Mein Beruf besteht eigentlich vor allem aus Stress im Sinne von Geräuschkulisse. Ich arbeite viel mit Grundschulkindern, denen ich irgendwie Interesse und Kenntnisse an und auf der Trompete beibringen muss :D Ja, ich bin danach auch oft müde, aber im Gegensatz zu meinem ersten halben Jahr dort (ich bin inzwischen etwa 1,5 Jahre dabei) bin ich inzwischen nicht mehr völlig fertig danach. Meine Arbeitsbelastung beträgt knapp 20 Stunden die Woche (ich sag ja, Teilzeit) + montags bis donnerstags jeweils ca. 1 Stunde Fahrt pro Weg mit Öffentlichen + wenn es die Zeit erlaubt noch selbst eine Stunde Trompete üben am Tag. Rein zeitlich sollte da also noch was daneben möglich sein, zumal wenn ich es schaffe, die Fahrtwege einigermaßen zu nutzen.

Die Angst kann ich Dir nehmen. Ich hab Medieninformatik studiert. Meine ersten beiden Jobs waren dann: 1. Softwareentwickler (Entwicklung Kreditkarten-API unter Java) und 2. Datenbankentwickler (OLAP, ERP). Jetzt bin ich Linux-Admin. Alle Jobs haben nichts im Entferntesten mit meiner Vertiefungsrichtung im Studium zu tun. Auf meinem Diplom steht übrigens "Diplom der Infomatik". Die Medien tauchen da gar nicht auf.
Das freut mich auf der einen Seite, auf der anderen Seite ist aber vielleicht ja auch ausschlaggebend, dass dein Abschluss eben nicht "Medieninformatik" heißt? Ist das für Personaler relevant? Also angenommen ein Unternehmen bekäme auf eine Stelle für einen Systemadministrator, Softwareentwicklung, was auch immer 50 Bewerbungen. Davon wären 20 "Angewandte Informatik" oder vielleicht sogar "Software- und Systementwicklung", was es z.B. an der Uni Hamburg gibt, und eben ein paar Medieninformatiker. Würden dann letztere evtl. wegen des Titels gleich aussortiert?

Für mich geht es letztlich darum, Hardware-/Netzwerk-technische Kenntnisse und Erfahrungen in der Programmierung zu sammeln. Ich habe im Allgemeinen Schwierigkeiten, mich alleine selbst über einen längeren Zeitraum mit etwas Bestimmtem zu beschäftigen. Darum denke ich an ein Fernstudium, wo der Zeitraum der Beschäftigung mit der Thematik klar auf zunächst ein Semester begrenzt ist und ich entsprechende Arbeitsunterlagen bekomme. Andernfalls könnte ich mir ja auch alles, was ich brauche, einfach im Selbststudium über Bücher aneigenen, die ich mir irgendwo suche. Aber über abzugebende Hausaufgaben und eben später Klausuren habe ich, denke ich, genau den Druck und vor allem genau die Anregungen, die ich bräuchte.
 

LadyRavenous

in Schwarz
Teammitglied

Registriert
26 Dez. 2016
Beiträge
16.079
Ort
hello world
Ich denke der Abschluss ist weniger wichtig als die praktische Erfahrung (und zur Not Projektarbeiten während der Uni), die jemand gesammelt hat.

Zur Administration wirst du kaum was lernen in der Uni. Netzwerktechnik sollte eigentlich überall dabei sein, Hardware kommt drauf an, was du wählst. Meist geht es da aber auch eher um Konzepte als um konkrete Hardware.
 

Kenobi van Gin

Brillenschlange

Registriert
14 Juli 2013
Beiträge
3.620
Ort
.\
  • Thread Starter Thread Starter
  • #10
Jo, um konkrete Hardware geht es mir in dem Sinne auch nicht unbedingt. Eher um das allgemeine Verständnis. Rechnerarchitekturen, Funktionsweisen von Hardwarebausteinen und so. Klar, sollte in jedem ordentlichen IT-Studium enthalten sein. Wollte nur herausstellen, dass mir das auch wichtig wäre.

Ich habe nun erstmal eine Mail an den Kontakt in Emden geschickt. Habe denen nochmal kurz meine Interessen und Anforderungen an das Studium geschildert und dann gefragt, ob sie meinen, dass das damit das Richtige für mich wäre. Außerdem habe ich auch noch gefragt, welcher Titel nachher auf dem Zeugnis steht :D Habe halt die Befürchtung, dass Personaler evtl. mit dem Studiengang Medieninformatik nicht viel anfangen können und einen deshalb für Positionen in lediglich verwandten Bereichen gleich aussortieren.
 

BurnerR

Bot #0384479

Registriert
20 Juli 2013
Beiträge
5.504
Man kann ja als Beispiel den Verlaufsplan von Aachen hernehmen: http://www.informatik.rwth-aachen.de/global/show_document.asp?id=aaaaaaaaabjvvqg
Hardware... bisschen in Technischer Informatik. Da lernt man dann, wie so ein oder-gatter aufgebaut ist und funktioniert oder wie Bits in einer CPU verarbeitet werden.
Theoretische Informatik ist im quasi 'angewandte Mathematik', bzw. wenn sie da wirklich Logik machen ist das natürlich reine Mathematik.
 

Kenobi van Gin

Brillenschlange

Registriert
14 Juli 2013
Beiträge
3.620
Ort
.\
  • Thread Starter Thread Starter
  • #12
@BurnerR: Deinen Link kann ich leider nicht öffnen. Habe eben mal auf der Seite der RWTH gesucht, da finde ich aber zum einen eine ganze Menge Verlaufspläne (bzw. Prüfungsordnungen), aber keine speziell für Informatik? :unknown: Komme am Ende immer bei Elektrotechnik raus. Oder ist das dort der gleiche Studiengang?!

[EDIT:]
Kommando zurück. Habe eben erst eine Fehlermeldung bekommen. Wenn ich lang genug (einige Sekunden) warte, lädt er aber eine PDF runter :D

[EDIT 2:]
Hm, das ist natürlich schon sehr breit gefächert und mit vielen theoretischen und mathematischen Anteilen drin. Zumindest letzteres ist in dem Medieninformatik-Studiengang in Emden deutlich weniger enthalten. Soweit ich das sehe wird dort an mathematischen Themen nur lineare Algebra abgedeckt...

Siehe hier:
Anhang anzeigen Curriculum_BaOMI_BPO2013-.pdf
 
Zuletzt bearbeitet:

BurnerR

Bot #0384479

Registriert
20 Juli 2013
Beiträge
5.504
Emden ist eine Fachhochschule, dadurch bedingt ist das Studium ganz anders strukturiert. Kann mir sehr gut vorstellen, dass du an einer FH glücklicher wirst. Spiele-Programmieren lernst du da nicht, scheint jedoch eine ganz gute Praxis-Grundlage zu legen. Wäre mir persönlich aber zu breit gestreut weil _Medien_Informatik. Es kann sich zumindest lohnen, dass mit einem FH Studiengang Informatik zu vergleichen.


Btw., in NRW zumindest dürfen reguläre Vorlesungen sowie Seminare und Co. keine Anwesenheitspflicht haben. Einige Profs machen das dennoch, aber das würde vermutlich schnell umfallen.
Ausnahmen bilden eigentlich nur Laborseminare, wo es einen echten Sachgrund dafür gibt, dass sich ein Student das Wissen nicht zuhause aneignen kann.
 

musv

Bekannter NGBler

Registriert
15 Juli 2013
Beiträge
3.453
Ort
/dev/null
Informatik ist angewandte Mathematik, meinte zumindest mein Matheprof.

Zumindest in den ersten Semestern hat Mathe einen großen Stellenwert im Studium. Aber keine Angst, Zahlen wirst du nur wenige finden. Meist rechnet man mit Buchstaben. Und in den praktischen Übungen besteht die Lösungsmenge meist aus { ±∞, ±π, ±1, 0, ±e }.

Noch was zur Spieleprogrammierung:
Auch ich bin mit diesem Ziel ins Studium gegangen. Allerdings ist das Spektrum wesentlich breiter gefächert als man sich das vorstellt. Für Spiele benötigt man Fähigkeiten im Bereich der KI, Grafikprogrammierung, Grafikdesign, Aufbau + Design der Spielewelten usw. Dazu ist die Spielebranche ein hartes Brot - viel Stress für wenig Geld. Und um bei den großen Firmen erfolgreich zu sein, musst du richtig gut sein. Ich bin ganz schnell davon weggekommen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Kenobi van Gin

Brillenschlange

Registriert
14 Juli 2013
Beiträge
3.620
Ort
.\
  • Thread Starter Thread Starter
  • #15
Wie schon gesagt, es geht mir gar nicht so sehr darum, unbedingt im Bereich Spieleprogrammierung zu arbeiten. Mich interessiert das Thema aber ziemlich und ich stelle mir vor, dass ich in dem Rahmen eben Programmierkenntnisse erwerben und vertiefen kann. (Dazu zählen jetzt für mich auch erstmal KI, Grafikprogrammierung, Netzwerkprogrammierung usw., die auch für sich alles interessante Themengebiete sind, finde ich.)

Mhm. Dann werde ich wohl noch weiter gucken, welche anderen Angebote für Fernstudiengänge Informatik es noch gibt. Ob es da auch andere FH-Studiengänge gibt usw. Angst vor Mathe habe ich in dem Sinne nicht, hat mir eigentlich immer Spaß gemacht. Auf der anderen Seite ist die Frage, inwieweit das Grundkurs-Abi-Niveau noch mit dieser Mathematik zu vergleichen ist. Es ist halt einfach nicht mein Hauptinteressengebiet, obwohl ich natürlich einsehe, dass gewisse Teilbereiche der Mathematik für die Informatik (und auch für die Software- oder eben Spieleentwicklung) unabdingbar sind.

[EDIT:]

Spiele-Programmieren lernst du da nicht, scheint jedoch eine ganz gute Praxis-Grundlage zu legen.

Im Verlaufsplan ist davon konkret keine Rede, das stimmt. Auf der Homepage steht im Beschreibungstext was dazu:
Wir vermitteln Ihnen, wie Sie benutzerfreundliche interaktive Softwaresysteme entwickeln, Spiele programmieren und Datenverarbeitungssysteme erstellen und nutzen. Praktische Erfahrungen in der Web-Entwicklung werden Sie unter Berücksichtigung der IT-Sicherheit sammeln.

Ich meine, irgendwo an anderer Stelle auch noch mehr dazu gelesen zu haben. Von wegen, dass man darüber eben erlerntes Wissen aus der Programmierung etc. praktisch anwenden lernt. Die Stelle finde ich aber gerade nicht mehr.
 
Zuletzt bearbeitet:

Kenobi van Gin

Brillenschlange

Registriert
14 Juli 2013
Beiträge
3.620
Ort
.\
  • Thread Starter Thread Starter
  • #16
Ich habe heute nochmal ausgiebig zu Fernstudiengängen im IT-Bereich recherchiert. Es gibt dort natürlich eine ganze Menge. Meine Vorgaben, dass ein berufsbegleitendes also Teilzeitstudium möglich sein und der Spaß bezahlbar sein muss, schränken das Angebot dann leider schon deutlich ein. Interessante Studiengänge bietet z. B. die Wilhelm Büchner-Hochschule an, dort zahlt man aber um die 350 Euro im Monat, das ist mir einfach zu teuer.
Zusätzlich hat mir der Hinweis von BurneR bzgl. Studiengängen an Fachhochschulen nochmal den Anstoß gegeben, verstärkt in diesem Bereich zu suchen, was das Angebot weiter einschränkt. Alternativen wären noch Angewandte/Praktische Informatik, wobei auch hier schon zum Teil für meinen Geschmack zu viele theoretische Fächer dabei sind.

Auch nach anderen Anbietern des Studiengangs Medieninformatik habe ich nochmal gesucht. Da habe ich allerdings festgestellt, dass mir da wiederum in der Regel der informatische Anteil zu gering und der Medienanteil zu groß ist. Was das angeht finde ich die Gewichtung in Emden sehr ansprechend, vor allem, wenn ich mich dann im Wahlpflichtbereich noch zusätzlich in Richtung Softwareentwicklung spezialisieren würde.

Darum an euch nochmal die Frage: Wenn ihr euch den Verlaufsplan des Studiengangs in Emden (siehe mein Beitrag) anseht, würdet ihr sagen, dass das nach einer soliden informatischen Ausbildung aussieht? Also jetzt abgesehen natürlich davon, dass es kein Uni-Studium Informatik ist, sondern ein FH-Studium (Medien-) Informatik. Und würdet ihr schätzen, dass mit diesem Studium die Berufschancen für mich, der ich vermutlich eher nebenberuflich und potentiell in verschiedenen Bereichen (Administration, Support, Softwareentwicklung, ...) arbeiten können möchte, vernünftig sind?

Ich danke euch für eure Weisheit und eure Geduld mit mir unentschlossenem IT-Interessierten!
 

Seedy

A.C.I.D

Registriert
13 Juli 2013
Beiträge
22.571
Also my 2ct:

Die meisten Leute verschätzen sich damit was Informatik eigentlich ist.
Informatik ist nicht programmieren, sondern die viel mehr Informationstheorie.
Viel Mathe, viel theoretische Datenverarbeitung, viel Mathe, viel Algorithmentheorie und viel Mathe.

Für jemand der ehr aus der Praxis kommt, also wie du über programmieren und Software gedöns an die Sache gekommen ist, der kann von reiner Informatik schnell abgeschreckt bzw. vergrätz werden, weil es schlicht nicht das ist, was du machen willst.

Um mal ein Gleichnis zu ziehen:
Klar kann man mit einem Physikstudium Roboter bauen, aber wer Roboter bauen will, studiert idr. Elektrotechnik (Automatisierungstechnik).
Wenn du also Physik studierst um Roboter zu bauen, wirst du 80% der Zeit Fragen, warum du das hier grade lernst, weil es nix mit Robotern zu tun hat.

Bei Informatik ist es das gleiche, klar ist Programmierung und Softwareentwicklung eben ein Teil der Informatik, aber eben nur das.. ein Teil.

Den für dich 100% richtigen Studiengang wird es so nicht geben, daher würde ich dir raten eben jenen zu nehmen, der am nächsten dran ist.
Als Student kann ich dir da sagen: Das was die Hochschulen selber über sich sagen ist idr. Bullshit. Die schwafeln viel, aber wie der tatsächliche Lehrinhalt aussieht, wirst du erst sehen, wenn du die Lehrunterlagen hast.


Nun zum Plan aus Emden:
Das sieht für mich relativ solide aus.
Lass dich von BWL und IT-Recht und diesen seltsamen Sachen nicht abschrecken.

Wie gesagt ich studiere Elektrotechnik und auch wir haben da den ein oder anderen Ausreißer, wie Internationale Kompetenzen (der Teufel weiß was das sein soll) und BWL mit drin.

Außerdem und das ist beim Studium häufig nicht erwähnt, macht dich ein Studium nicht zu einem experten auf einem Gebiet.
Es vermittelt dir fachliche Grundwissen.

Ein Studierter Biologe hat gelernt sich in biologische Themen einzuarbeiten.
Ein Mikrobiologe kann sich also relativ schnell in Humanbiologie einarbeiten und ein Humanbiologe relativ schnell in Mikrobiologie, da sie immer noch auf grob vertrautem Gebiet agieren.

Wenn ich mir die Kollegen von meinem Vater so anschaue (Softwareentwicklung im Bereich von Abrechnung), Da arbeiten Physiker, Mathematiker, Elektrotechniker, Informatiker, Wirtschaftsingenieure und ein Finanzwirt (ja, in der Softwareentwicklung, nicht der Buchhaltung).

Das sollte für dich heißen, dass jedes Studium was über den Daumen gepeilt in die richtige Richtung geht, dich in die Lage versetzt in deinem gewählten Beruf zu arbeiten.


Oder anders gesagt:
Dir als Trompeter sollte viel leichter fallen Tuba zu spielen, als z.B. einem Schlagzeuger.
Weil du eben schon grob in der richtigen Richtung arbeitest.


Viel geschrieben, wenig gesagt:
Alles gut, weiter machen!
 

Kenobi van Gin

Brillenschlange

Registriert
14 Juli 2013
Beiträge
3.620
Ort
.\
  • Thread Starter Thread Starter
  • #18
Oder anders gesagt:
Dir als Trompeter sollte viel leichter fallen Tuba zu spielen, als z.B. einem Schlagzeuger.
Weil du eben schon grob in der richtigen Richtung arbeitest.

In jedem Fall fällt es mir als Trompeter wesentlich leichter Tuba zu spielen als andersherum :D
Danke jedenfalls für deine Einschätzung.
 

Seedy

A.C.I.D

Registriert
13 Juli 2013
Beiträge
22.571
@Kenobi van Gin:
Mir ist bei dem ganzen Geschwafel nicht aufgefallen warum ich das eigentlich schreibe:
Klar kann man mit einem Physikstudium Roboter bauen, aber wer Roboter bauen will, studiert idr. Elektrotechnik (Automatisierungstechnik).
Wenn du also Physik studierst um Roboter zu bauen, wirst du 80% der Zeit Fragen, warum du das hier grade lernst, weil es nix mit Robotern zu tun hat.

sollte heißen:
Du wirst mit Medien- oder Angewandter Informatik wesentlich glücklicher, als mit purer Informatik.
 

musv

Bekannter NGBler

Registriert
15 Juli 2013
Beiträge
3.453
Ort
/dev/null
Darum an euch nochmal die Frage: Wenn ihr euch den Verlaufsplan des Studiengangs in Emden (siehe mein Beitrag) anseht, würdet ihr sagen, dass das nach einer soliden informatischen Ausbildung aussieht?
Es erscheint mir sehr praxisorientiert und sehr auf die Programmierung fixiert. Wenn es das ist, was du willst, dann greif zu.

Und würdet ihr schätzen, dass mit diesem Studium die Berufschancen für mich, der ich vermutlich eher nebenberuflich und potentiell in verschiedenen Bereichen (Administration, Support, Softwareentwicklung, ...) arbeiten können möchte, vernünftig sind?
Irrelevante bzw. falsche Frage. Das Studium soll die Grundlagen schaffen.

Provokativ ausgedrückt: Bräuchte ich einen Systemadmin oder einen Softwareentwickler, der eigenverantwortlich und selbständig umfassende Themengebiete bearbeiten soll, würde ich Dich nach dem Studium nicht einstellen. Nach dem Studium hast du bestenfalls einen vagen Überblick. Du hast in jedes Thema mal reingeschnuppert. Aber Dir fehlt die Erfahrung. Deswegen gibt es Jobausschreibungen für Juniorstellen, in denen du das Handwerk lernst.

Heißt für Dich: Such Dir Nebenjobs parallel zum Studium, in denen du Erfahrung sammeln kannst. Ich war damals Backendentwickler in einer Webagentur (PHP, MySQL, HTML). Außerdem bin ich relativ zeitig auf Linux umgestiegen. Die Entwicklertätigkeit brachte mir das Verständnis in der Softwareentwicklung, die Linux-Administration ist mein heutiger Job.
 
Oben