Passend zum 82. Geburtstags des algerischen Präsidenten Abdelaziz Bouteflika gibt es massive Proteste in Algerien. Auslöser ist die Kandidatur des Präsidenten für eine fünfte Amtszeit als Staatschef. Schon allein das Gesundheitsattest des Präsidenten sei gefälscht und somit ein Verstoß gegen das Wahlrecht, so der Vorwurf. Bouteflika sitzt seit Jahren im Rollstuhl und tritt selten öffentlich auf.
Die Wahlen sollen bereits am 18. April stattfinden. Teile der Opposition versuchen den Wahlprozess zu stoppen und die Wahl zu boykottieren. Davon will die Regierung in Algier nichts wissen; Premier Ahmed Ouyahia erinnerte an den Beginn des algerischen Bürgerkriegs 1991, als das Militär den Prozess stoppte, weil ein Sieg der Islamisten drohte. Die Folge waren zehn Jahre Bürgerkrieg mit 60.000 bis 200.000 Toten.
Die ökonomische Lage in Algerien ist schwierig, es herrscht eine Kluft zwischen Armen und Reichen. Zusätzlich existiert ein Machtvakuum. Bei Protesten wurden bisher Tränengas eingesetzt und es kam zu Festnahmen. In der Hauptstadt Algier kam es zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften.
Weitere Länder mit Protesten: u.a. Venezuela, Balkanländer (Serbien, Albanien, Montenegro, Kroatien)