Also, ich bestelle nun seit gut 10 Jahren Stuff in aller Welt, und bin alle paar Monate auf dem Zollamt Waren auslösen.
Meiner Erfahrung nach:
- Kannst du dich zur Versandart und solchen Ideen wie dem Aufsplitten generell nicht mit den Verkäufern absprechen. Die kochen alle ihre eigene Suppe, zumindest ist das meine Erfahrung bei Ebay und Aliexpress Bestellungen. Gerade in China wird der Versand vom Staat subventioniert und Verpackung und Versand leisten meistens Subunternehmer. Zwar hat sich das Englisch-Verständnis da in den letzten Jahren massiv verbessert, aber so eine Absprache über alle Ebenen Hinweg durchzubekommen ist sehr unwahrscheinlich.
- Du kannst, wenn du mehrere Dinge beim selben Versender bestellst, einfach mehrere Bestellungen aufgeben. Das ist möglich, und bleibt man dabei unter 22 Euro, bleibt jedes Paket, so es denn exakt deklariert ist, einfuhrabgabenfrei. Von 22 bis 150 Euro bleibt es Zollfrei, jedoch muss man Einfuhrumsatzsteuer (19 oder 7% des Warenwerts, je nach Warenart) zahlen, WENN das Paket im Zoll hängen bleibt, was nicht immer der Fall ist. Geht der Preis über 150 Euro hinaus bleibt das Paket mit hoher Wahrscheinlichkeit beim Zoll, und zur zu zahlenden Einfuhrumsatzsteuer kommt der Zoll auf die Ware hinzu. Kann also schon recht teuer werden. Es lohnt sich also Bestellungen mehrerer Dinge aufzuteilen. Willst du allerdings ein Gerät mit hohem Preis (z.B. Smartphone) importieren, gibt es auch mit solche Tricks wie du sie dir überlegt hast wenig Hoffnung auf Zoll-Ersparniss. Die auf dem Zollamt arbeiten langsam, aber leben auch nicht hinter dem Mond. Bei so "teureren" Dingen wollten die von mir bisher immer das Ebay-Angebot oder die Ebay Kaufübersicht mit dem Preis sehen, da hat die Transaktionsbesätigung oder auch die Rechnung alleine nicht gereicht.
- Zumal du bei so einer Absprache auch nicht kontrollieren kannst was der Versender als Warenwert und art auf das Paket schreibt. Ich hatte schon mal Bauteile in Japan für ca. 20 Euro bestellt, also unter dem Schwellenwert. Da hatte ich nach langem Warten jedoch irgendwann eine Karte im Briefkasten, ich solle mich zur Zollstelle bewegen. Dort angekommen stellte sich dann Heraus dass der Versender außen auf dem Deklarations-Aufkleber "Gift - 5$" als Warenwert angegeben hatte, und keine Rechnung beigelegt war. Sowas war sicher nett gemeint, um mir Zoll zu ersparen, machte jedoch nur Ärger. Ähnliches kann ich mir auch bei dem 4x100 Euro Plan vorstellen. Was soll der Versender da aufs Paket schreiben? 100 Euro? 400 Euro? Da interessiert es den Zoll ja erstmal gar nicht ob tatsächlich eine Transaktion erfolgt ist, und wie die beschaffen war, die interessiert der Warenwert.
- Das der Zoll da mit Banken zusammen arbeitet halte ich für eher unwahrscheinlich. Denke die werden da keinen generellen Zugriff drauf haben, außer in gesonderten Fällen, wenn Anfragen gestellt werden. Aber bei der Masse an Waren die täglich importiert werden, wäre das eine ziemlich ermüdendes Unterfangen, jeder Kleinbestellung hinterher zu recherchieren. Sowas gibt es wohl eher im gewerblichen Bereich, wenn man den Stuff auf China Containerweise importiert. Dann könnte ich mir Vorstellen dass die da Einsicht erwirken können.
- Und noch abschließend: Würde dein Plan funktionieren, könntest du auch einfach zwei Zahlungen Leisten. Eine über 399,83 Euro, und eine über 17 Cent. Fragt der Zoll, zeigst du nur die 17 Cent Überweisung. Da ist sicher noch nie jemand drauf gekommen.