Planung
Im Vordergrund stand für uns die Erholung. Allerdings wollten wir einen schönen Strand mit Palmen und eher wenig Massentourismus. Auch bekamen wir durch diverse Recherchen, besonders auf Youtube einen Eindruck von der Seegrasplage, mit der Yucatan in den letzten Monaten ziemlich zu kämpfen hat. Da wir auch nur 2 Wochen hatten, haben wir die Reiseroute auf 3-4 Ziele verkürzt.
Eine große Hilfe war für uns Youtube. Und dort sucht man möglichst nach deutschsprachigen Reiseberichten. Denn Deutsche meckern wesentlich mehr. D.h. bei Deutschen sieht man die Realität und keine schöngefärbten Berichte.
Orte, die wir aus der Planung rausgekickt haben
Mietwagen
War von Anfang an gesetzt. Ohne Mietwagen braucht man wesentlich mehr Zeit. Fahren ist problemlos in Yucatan. In diversen Foren genannte Probleme mit der Polizei hatten wir nie. Gebucht haben wir wie immer über Billiger-Mietwagen.de. Zum ersten Mal hab ich auch eine Vollkaskoversicherung mitgebucht. Kostet 50€ mehr. Organisatorisch läuft das so ab, dass die Mietwagenstation außerhalb des Flughafens ist. Aber ein Shuttlebus der Mietwagengesellschaft bringt einem vom Flughafen zur Mietwagenstation und auch wieder zurück. Bis zum Erhalt des Mietwagens muss man noch mal gut eine Stunde rechnen. Gut ist, dass der Flughafen ca. 10km südlich von Cancún ist. Google Maps funktioniert ganz gut. Ich hatte Sygic im Einsatz. Da haben aber die ganzen Einbahnstraßen nicht gestimmt. An die Geschwindigkeitsbegrenzungen sind nur Dekorationsschilder, Blitzer gibt es in Mexiko nicht. Kein Mexikaner hält sich daran.
Achtung: Vor Ort wollen die Mexikaner einem noch extra eine Vollkasko aufschwatzen. Das muss man hartnäckig ablehnen. Bei der Versicherung über billiger-mietwagen muss man zwar eventuelle Schäden vorschießen, bekommt die Kohle dann aber wieder zurück. Gebraucht haben wir die Versicherung nicht.
Achtung: Es gibt eine Mautstraße von Valladolid nach Cancún, auf die wir leider geraten sind und nicht mehr ausweichen konnten. Parallel dazu gibt's aber auch eine normale Straße, die nicht wirklich schlechter ist. Gekostet hat uns die freie Fahrt für 50km ca. 15€.
Flug
War mit Condor.
Vorteil: Man kommt gegen 16:00 Uhr an. Lufthansa landet erst nach 20:00 Uhr.
Nachteil: Bei Condor fühlt man sich wie in einer Sardinenbüchse. Und es gibt nur ein extrem eingeschränktes Multimediaangebot.
Reiseroute
Flughafen Cancún →Tulúm→Cobá→Valladolid (Ausflüge nach: Chichen Itza und Ek Balam)→Rio Lagartos→Holbox→Cancún
Reise
Nach Erhalt des Mietwagens sind wir sofort nach Tulúm.
Tulúm
Dort hatten wir eine Ferienwohnung im Stadtzentrum. Motive für die Lage: Wir wollten nicht von einem Hotel abhängig sein und die Infrastruktur der Stadt nutzen, abends auch mal bummeln und ins Restaurant gehen.
Tulum könnte man als dreigeteilt bezeichnen. Es gibt:
Blöderweise gab es einen Block weiter die Santino Bar. Die Bar begann pünktlich 21:00 Uhr mit dem Gehämmer und hörte gegen 5:20 Uhr auf. Mit offenem Fenster wäre die Lautstärke mit einem Live-Konzert vergleichbar gewesen, bei geschlossenem Fenster wurden die Höhen leicht rausgefiltert. D.h. man übernachtet direkt neben einem Subwoofer. Das war lauter als Baustellen- oder Flughafenlärm.
Tulúm selbst hat sich halt vom Fischerdorf vor 20 Jahren in eine typische kommerzielle Touristenstadt verwandelt. Es rennen ein paar Hippies rum. Aber mit Flower Power hat die Stadt überhaupt nichts gemein. An Restaurants kann ich die Pizzeria Manglar empfehlen. Oder wenn du mexikanisches Essen wie die Einheimischen magst: Antojitos La Chiapaneca. Wir waren noch im Malquerida um die Ecke. Das Essen war eher lala.
Ruinen in Tulúm
Da haben wir leider alles falsch gemacht. Wir sind gegen 11:00 Uhr da rein. Es war ziemlich voll, die Mittagssonne brannte. Die Ruinen selbst sind nett. Auf dem Gelände rennen ein paar Leguane und ein paar Vögel rum. Die schönste Sicht hat, wenn man am Südteil der Ruinen direkt von den Klippen auf die Tempel schaut. Den Strand kann man vergessen: hässlich, überfüllt mit viel Seegras. Die Ruinen sind nett, aber gesehen haben muss man sie nicht. Wenn ihr hinwollt, dann entweder gleich 08:00 Uhr morgens oder eine Stunde vor der Schließzeit - also gegen 16:00 Uhr. 1 Stunde Besuchszeit ist mehr als ausreichend.
Strände
Auf dem Straßenabschnitt zu den Ruinen befindet sich der Playa Paraíso. Das war einer der ganz wenigen öffentlich erreichbaren Strandabschnitte. Wir zahlten dann 10€ für eine Matratze (+Essen + Getränke). Alternativ kannst du Dich unter eine der wenigen öffentlich erreichbaren Palmen oder in die direkte Sonne legen. Ca. 95% der Strandabschnitte in Tulúm sind nur über die Strandhotels erreichbar. Freie Strandabschnitte sind im Normalfall nicht vom Seegras geräumt und haben auch keine Palmen. Willst du ein geräumtes Stück Strand mit Palme, musst du im Normalfall zahlen.
Highlight: Tauchen in den Cenoten El Pit und Dos Ojos
Das war wohl das Highlight meiner Reise. Zuerst ging's in die El Pit in eine Tiefe von ca. 35m. Der Anblick von unten auf den Lichtstrahl, der durch die Öffnung von oben runterscheint, ist schon der Hammer. Gleich daneben ist die Cenote Dos Ojos. Hier taucht man eine knappe Stunde lang durch die Höhlensysteme. Frau und Kind waren in der Dos Ojos zum Schwimmen. Da kommt's auf das Licht an. Bei direkter Sonneneinstrahlung sieht die Cenote wunderschön aus. Mehr als die beiden Tauchgänge braucht man aber nicht in den Cenoten, wenn man kein Höhlenfetischist ist.
Sian Ka'an
Auf der Suche nach einem brauchbaren Strand sind wir am Ende des südlichen Hotelabschnittes auch ein Stück weit rein nach Sian Ka'an. Es folgten dann kilometerweit eine extrem schlechte Straße. Obwohl es trocken war, kamen wir teilweise nur mit Schritttempo voran. An einer eher willkürlich ausgewählten Stelle haben wir das Auto abgestellt und sind über Holzstege durch den Mangrovenwald zur Lagune gelaufen. Hat sich's für uns gelohnt? Nicht wirklich. Auf der Straße vom Südende Tulums hinein in den Nationalpark zahlt man erst mal 30 oder 70 MXN pro Person (weiß nicht mehr). Man findet auf der Straße einige neugierige Touristen, die aber alle genauso wie wir, überhaupt keine Idee haben, weswegen sie eigentlich die Straße entlanglaufen und auch alle frustriert umdrehen nach ein paar ereignislosen Kilometern. Es gibt noch einen halbwegs netten Strandabschnitt, für den man natürlich bezahlen muss, ca. 3km nach Eingang des Parks. Soweit ich das aus Berichten gelesen hab, soll wohl Muyil ganz nett sein.
Sonstiges
Es gibt noch extrem überteuerte Freizeitparks, z.B. Xcaret und Xel-Há in der Nähe. Der Eintritt kostet wohl so um die 100€/Person. Kann nichts dazu sagen, wir waren nicht dort.
Fazit
Willst du einen guten Strand, geh in ein Strandhotel. Das absolute Highlight sind die Cenoten zum Tauchen. Ansonsten fällt mir nicht wirklich ein Grund ein, der für einen Besuch in Tulúm sprechen würde. Ist halt eine Touristenstadt mit zugebautem Strand.
Ausflug nach Akumal
Akumal liegt ca. 25km nördlich von Tulúm. Wir sind einfach mal früh ins Auto gestiegen und hingefahren. Wie überall in Yucatán gilt: Je früher, desto besser. An dieser Abfahrt sind wir dann Richtung Meer gefahren und haben das Auto gegenüber dem ersten bezahlten Parkplatz (kostenlos) an den Straßenrand gestellt. Will man an den Strand, muss man zahlen. Wir sind nach dem Tauchzentrum beim Parkwächter angekommen, haben den "bestochen", dass er uns für 40MXN/Person an den Strand lässt. An den Strand kommt man normalerweise nur über die Tauchbasis (ist teurer), diverse Restaurants (ebenfalls teurer) oder wenn man Hotelgast eines anliegenden Strandhotels ist. Auch die Liegen kann man als Nichthotelgast nicht mieten. Vor der Tauchbasis kann man sich an den Strand legen, da gibt's auch Palmen. Allerdings stinkt es dort nach Seegras, auch legen dort die ganzen Boote an.
Achtung
Ohne Eintritt schafft man es vermutlich nicht an den Strand. Kostenloses Parken haben wir hinbekommen. Man muss aber keinesfalls einen Guide nehmen und auch keine Schwimmweste mieten.
Highlight: Schildkröten
Vor den Luxushotels futtern die Meeresschildkröten das Seegras. Wenn man lange genug in der Gegend rumschnorchelt, findet man die ein oder andere Schildkröte.
Strand
Dieser Strandabschnitt war der schönste, den wir in Mexiko gefunden hatten: Weißer Sand, Palmen, klares Wasser. Leider hat man eigentlich nur Zutritt an den Strand, wenn man Hotelgast ist oder Eintritt zahlt. Ist wie üblich in Yucatán alles zugebaut.
Highlight: Cobá
Wir sind früh morgens von Tulúm nach Cobá zu den Ruinen gefahren. Und das war einer der schönsten Ausflüge. Wir standen pünktlich 08:00 Uhr am Eingang zusammen mit 2 anderen Familien. Highlights sind die besteigbare Pyramide und die schönen Alleen durch das Urwaldgelände im morgendlichen Sonnenlicht. Nach 2-3 Stunden hat man alles Wichtige gesehen. Dann kommen auch die Touristenbusse.
Wir waren dort noch in den Cenoten Tamchach-Ha, Choo-Ha und Multum-Ha. Kann man als Abkühlung machen. Wirkliche Highlights sind die Cenoten aber nicht.
Valladolid
Valladolid ist ein guter Ausgangspunkt für Chitzen Itza, Ek Balam und diverse Cenoten. Außerdem hat die Stadt ein hübsches Zentrum, ist zwar touristisch angehaucht, aber das noch in einem angenehmen Maß. Wir übernachteten im Casa Quetzal. Gleich nebenan gibt es ein Kloster, dass durchaus einen Besuch lohnt. Bis zum Zentrum der Stadt sind es ca. 1km. Direkt am Zentralplatz (Plaza Francisco Canton) gibt es eine Markhalle, in der man ziemlich gut essen kann.
Highlight: Chichen Itza
Chichen Itza kann wunderschön sein, wenn man ein paar wichtige Dinge beachtet. Da wir irgendwie den Zeitzonenwechsel von Quintana Roo nach Yucatán nicht mitbekommen hatten, standen wir bereits pünktlich 07:00 Uhr in der Schlange zum Parkplatz. Wir waren an 4. oder 5. Stelle und mit der falschen Zeitzone nicht die einzigen. Aber das war sogar gut so. 20 vor 8 konnten wir zumindest das Auto parken und uns in der Schlange am Eingang anstellen. Kurz nach 8:00 Uhr waren wir dann auf dem Gelände. Das erste Ziel ist sowieso die große Pyramide. Wir haben es tatsächlich geschafft, Fotos ohne jegliche andere Touristen zu knippsen. Nimmt man keinen Guide, braucht man für das gesamte Areal etwas mehr als 2 Stunden. Ein Guide hätte bestimmt noch interessante Informationen erzählt. Allerdings kamen wir uns gegen 10:00 Uhr auf dem Weg zur Cenote schon wie auf einem Spießrutenlauf vor. Gegen 10:30 Uhr wollte ich nur noch raus aus dem Gelände. Die Händler wurden zu nervig, die Touristenmassen zuviel. Um Chichen Itza genießen zu können, sollte man deswegen pünktlich 08:00 Uhr an der Kasse stehen. Es werden übrigens auch Abendtouren angeboten, auf denen man die Pyramide in einer Lichtershow betrachten kann. Ob sich das lohnt, weiß ich nicht.
Cenoten X'Keken und Samula
Auf dem Rückweg nach Valladolid waren wir noch in den Cenoten X'Keken und Samula. X'Keken lohnt sich eigentlich nur, wenn die Sonne senkrecht von oben durch das Loch ins Wasser scheinen kann. Bei Samula hatten wir durchaus Glück mit der Sonne.
Highlight: Ek Balam und Cenote
Nördlich von Valladolid befindet sich der kleine Ort Ek Balam, neben dem es ebenfalls ein restauriertes Mayadorf gibt. Leider waren wir hier erst gegen 11:00 Uhr. Zwar war die Anzahl der Touristen noch angenehmen, aber die Sonne brannte schon etwas zu stark. Das Areal ist nicht wirklich groß, ein Besuch lohnt sich allemal.
Das eigentliche Highlight ist aber die Cenote X'Canche. Das Wasser ist zwar nicht so klar wie in den anderen Cenoten, aber die ganze Umgebung, die Bäume, der kleine Wasserfall und das Licht machen die Cenote zu etwas besonderem.
Rio Lagaratos
Bei der ursprünglichen Planung wollten wir eigentlich gleich nach Valladolid in Richtung Holbox weiterziehen. "Blöderweise" gab es am Folgetag fast keinen freien Hotelplatz mehr. Soweit wir mitbekommen hatten, war wohl gerade Dia de la Indepedencia. Also suchte ich Tripadvisor und die Karte ab und stieß auf Rio Lagartos. Sind gute 100km von Valladolid in Richtung Norden. Dort angekommen, absolvierten wir gleich das Pflichtprogramm - die Bootstour zu den Krokodilen, Flamingos, Pelikanen und Las Coloradas. Ist ein hübscher Ausflug, der ca. 2½ Stunden dauert. Danach könnte man eigentlich wieder zurückfahren. Irgendwas interessantes konnten wir sonst in dem Ort nicht entdecken. Wir übernachteten im Hotel Macumba. Das Zimmer war schlecht. Aber der Ausblick auf den Hafen beim Sonnernuntergang entschädigte das vollständig. Abends werden die Bürgersteige hochgeklappt. Der Ort wirkt relativ ausgestorben. Als Restaurant kann ich das Ria Maya empfehlen.
Holbox
Ausgangspunkt ist Chiquilá. Dort parkt man das Auto. Es gibt dafür zahlreiche Anbieter, die alle 100 MXN/Tag verlangen. Kann man aber problemlos bis auf 50 MXN/Tag runterhandeln - besonders in der Nebensaison. Mit der Fähre (150 MXN/Erwachsenen) geht's dann rüber auf die Insel. Auf Holbox gibt es keine asphaltierten Straßen. Noch vor ein paar Jahren lebte die Bevölkerung ausschließlich vom Fischfang. Mittlerweile ist die dominante Einnahmequelle der Touristmus. Die Siedlung besteht eigentlich fast nur aus Hotels aller Kategorien, Restaurants, Touristenagenturen und sonstigen Dienstleistungen, die was mit Touristmus zu tun haben. Trotzdem wirkt der Ort wesentlich angenehmer als die großen Touristenmetropolen Cancún, Playa del Carmen oder Tulúm. Viele Häuser sind bunt bemalt. Autos gibt's offiziell keine, inoffiziell gibt's ein paar Pkws und Pickups. Hauptverkehrsmittel sind knatternde, halb kaputte Golfcars, die man für 1200 MXN/Tag mieten kann. Außerdem fahren noch Motorräder rum. Wer Ruhe sucht, ist auch hier falsch.
Die Hauptsaison für Holbox dürfte wohl von Mai bis August dauern. In diesem Zeitraum kann man Walhaie vor der Insel beobachten. Außerhalb der Walhaisaison gibt's nicht wirklich viel zu unternehmen. Es wird ein Ausflug auf die Vogelinsel angeboten. Den kann man sich getrost sparen, bzw. kann man mit dem Golfcar auch selbst in die Nähe der Vogelinsel fahren und evtl. sogar rüberschwimmen. Der zweite Ausflug ist ein Bootsausflug mit Angeln und Schnorcheln. Der ist ganz nett. Wir haben Delphine, Rochen und Schildkröten gesehen. Zuviel sollte man aber nicht erwarten.
Übernachtet hatten wir im Hotel Chuuk Kay, etwa 100m vom Strand entfernt. Und das ist auch gleich das Problem. Zwar ist der Strand fast überall zugänglich. Aber Liegen und Palmen bekommt man nur als Gast eines Hotels direkt am Strand. Und die kosten ab 200€/Tag aufwärts. Mit den Stränden hatten wir sowieso Pech. Die Menge an Seegras hatten wir nicht mal ansatzweise erwartet. Teilweise hat das unerträglich gestunken. Und außerhalb der Hotelareale hat das auch niemand weggeräumt. An einem Tag haben wir uns einen Golfcar gemietet und sind damit zum Strand in Punta Cocos (Westspitze) gefahren. Dort stehen die berühmten Hängematten. Blöderweise ist das Wasser dort gerademal knöcheltief und wird auch nach 300m Reinlaufen nicht tiefer. Auch ist der Boden kein Sand sondern irgendein feiner Schlamm. Fühlt sich an wie bei einer Wattwanderung. Wir sind dann noch mit dem Golfcar bis zum östlichsten Punkt der Stadt (Hotel Las Nubes) gefahren. Entweder sind die Strände unzugänglich, weil Hotelgebiet, oder es gibt keinen Schatten und/oder es gibt Seegrasberge.
Holbox ist klasse, wenn man Party feiern, Cocktails und sonstigen Alk trinken will oder einfach zum Nichtstun. Die Strände fanden wir überwiegend schlecht. Mit Südostasien können sie nicht mithalten. Mit Seychellen und Mauritius nicht mal ansatzweise.
Cancún
Übernachtet hatten wir im Oh! The Urban Oasis. Das Hotel ist gut, aber sehr auf Amis ausgerichtet. Das merkt man vor allem am Frühstück. Ich hatte dort den schlechtesten Kaffee meines Lebens.
Da ich die Reise mit etwas besonderem abschließen wollte, waren wir noch im Rosa Negra essen. Kostenpunkt für 3 Personen ca. 250€.
Was würde ich mittlerweile anders machen:
Sonstige Tipps
Geldautomaten
In Mexiko muss man Gebühren für das Abheben zahlen. Und je nach mexikanischer Bank fallen die unterschiedlich hoch aus. Abhebelimit ist normalerweise 10.000 MXN (~444€), bei Santander 8.600 MXN. Gebühren: ca. 90 MXN (Scotiabank), 80 MXN (BBVA), 60 MXN (HSBC), 35 MXN (Santander). Die Gebühren werden beim Abheben direkt auf den Nettobetrag aufgeschlagen.
Essen
Tacos sind lecker und eigentlich auch günstig. Ein Taco kostet normalerweise so 15-20 MXN. Such dazu öffentliche Märkte, Markthallen, Essensstände an der Straße oder halt typische mexikanische Taco-Ketten. Touristenrestaurants gibt's massig und sind wesentlich teurer, aber nicht besser.
Sim-Karte
Man liest im Internet von Datensims mit 5GB für 7,50€ von Telcel. Ob es das Angebot mal gegeben hat, weiß ich nicht. Es kennt zumindest niemand in Mexiko. In den Oxxo-Läden kann man eine Telcel-Simkarte für 70 MXN kaufen. Die muss man dann noch mit einem Tarif aufladen. Kann man alles in einem Oxxo-Laden machen lassen.
Sehenswürdigkeiten
Alles, was irgendwie mit Ruinen zu tun hat, sollte man gleich früh zeitig 08:00 Uhr besuchen. Rollen erst mal die Busse aus Cancún an, wird's unangenehm. Auch ist die Morgensonne angenehm zum Wandern.
Fazit
Absolutes Highlight für mich war das Tauchen in den Cenoten. Gleich darauf folgten die Maya-Runinen in Cobá, Chichen Itza und Ek Balam. Die Strände waren irgendwie alle enttäuschend. Es ist nicht so, dass die Strände so schlecht wären. Aber man muss halt überall bezahlen, um an den Strand zu kommen. Das erzeugt schon ein gewisses Frustgefühl. An viele Strandabschnitte kommt man gar nicht erst ran, da die davorliegenden Hotelburgen jeglichen Zugang verhindern. Und dazu kommen noch die Massen an Seegras, die auch nur bedingt weggeräumt werden. Und dann muss man halt darauf vorbereitet sein, dass die typischen Orte an der Küste Yucatans vom Massentourismus leben, den wir so in dieser Dominanz nicht erwartet hatten, obwohl wir außerhalb der Saison reisten.
Insgesamt war's ein schöner Urlaub. Aber nochmal müssen wir da nicht hin. Falls wir noch mal nach Cancún fliegen, dann geht's mit dem Mietwagen direkt nach Belize.
Im Vordergrund stand für uns die Erholung. Allerdings wollten wir einen schönen Strand mit Palmen und eher wenig Massentourismus. Auch bekamen wir durch diverse Recherchen, besonders auf Youtube einen Eindruck von der Seegrasplage, mit der Yucatan in den letzten Monaten ziemlich zu kämpfen hat. Da wir auch nur 2 Wochen hatten, haben wir die Reiseroute auf 3-4 Ziele verkürzt.
Eine große Hilfe war für uns Youtube. Und dort sucht man möglichst nach deutschsprachigen Reiseberichten. Denn Deutsche meckern wesentlich mehr. D.h. bei Deutschen sieht man die Realität und keine schöngefärbten Berichte.
Orte, die wir aus der Planung rausgekickt haben
- Cancún: stand nie zur Debatte. Die ganzen Hotels liegen auf einer Halbinsel vor der eigentlichen Stadt. Der Sandstrand selbst ist richtig schön, hat aber keine Palmen. Bei unserem Kurzbesuch war das Meer relativ unruhig. Cancún ist zudem zugepflastert mit Hotels. Am Südende der Hotelketten gibt's den Playa Delfines. Das ist der einzige öffentlich zugängliche Strand, den wir gefunden haben. An die anderen Strandabschnitte kommt man nur über die entsprechenden Hotels ran.
- Playa del Carmen (70km südlich von Cancún): steht mittlerweile Cancún nur wenig nach. Die Strände sind zugebaut. Außerdem hat Playa del Carmen noch das Seegrasproblem. In Playa del Carmen kannst du mit Bullenhaien tauchen gehen. Das ist ein besonderer Kick, für den sich eventuell Playa del Carmen lohnt.
- Cozumel: liegt vor Playa del Carmen. Irgendwie war mir das auch schon zu sehr auf Massentourismus getrimmt. Die vielen Liegen am Strand, die großen Hotels usw. haben mich schon abgeschreckt. Dagegen sprach auch noch, dass wir vermutlich erst einen Tag in Playa del Carmen oder in Cancún hätten, um die Fähre zu kriegen. Außerdem hätten wir den Mietwagen nicht mitnehmen können.
- Isla Mujeres: Hat eigentlich den großen Vorteil, dass es direkt vor der Küste Cancúns liegt, d.h. vom Flughafen aus sehr schnell und leicht erreichbar ist. Aber das verlinkte Video hat uns auch etwas abgeschreckt. Die Strände fand ich nicht schön, zu voll - zu sehr Massentourismus
Mietwagen
War von Anfang an gesetzt. Ohne Mietwagen braucht man wesentlich mehr Zeit. Fahren ist problemlos in Yucatan. In diversen Foren genannte Probleme mit der Polizei hatten wir nie. Gebucht haben wir wie immer über Billiger-Mietwagen.de. Zum ersten Mal hab ich auch eine Vollkaskoversicherung mitgebucht. Kostet 50€ mehr. Organisatorisch läuft das so ab, dass die Mietwagenstation außerhalb des Flughafens ist. Aber ein Shuttlebus der Mietwagengesellschaft bringt einem vom Flughafen zur Mietwagenstation und auch wieder zurück. Bis zum Erhalt des Mietwagens muss man noch mal gut eine Stunde rechnen. Gut ist, dass der Flughafen ca. 10km südlich von Cancún ist. Google Maps funktioniert ganz gut. Ich hatte Sygic im Einsatz. Da haben aber die ganzen Einbahnstraßen nicht gestimmt. An die Geschwindigkeitsbegrenzungen sind nur Dekorationsschilder, Blitzer gibt es in Mexiko nicht. Kein Mexikaner hält sich daran.
Achtung: Vor Ort wollen die Mexikaner einem noch extra eine Vollkasko aufschwatzen. Das muss man hartnäckig ablehnen. Bei der Versicherung über billiger-mietwagen muss man zwar eventuelle Schäden vorschießen, bekommt die Kohle dann aber wieder zurück. Gebraucht haben wir die Versicherung nicht.
Achtung: Es gibt eine Mautstraße von Valladolid nach Cancún, auf die wir leider geraten sind und nicht mehr ausweichen konnten. Parallel dazu gibt's aber auch eine normale Straße, die nicht wirklich schlechter ist. Gekostet hat uns die freie Fahrt für 50km ca. 15€.
Flug
War mit Condor.
Vorteil: Man kommt gegen 16:00 Uhr an. Lufthansa landet erst nach 20:00 Uhr.
Nachteil: Bei Condor fühlt man sich wie in einer Sardinenbüchse. Und es gibt nur ein extrem eingeschränktes Multimediaangebot.
Reiseroute
Flughafen Cancún →Tulúm→Cobá→Valladolid (Ausflüge nach: Chichen Itza und Ek Balam)→Rio Lagartos→Holbox→Cancún
Reise
Nach Erhalt des Mietwagens sind wir sofort nach Tulúm.
Tulúm
Dort hatten wir eine Ferienwohnung im Stadtzentrum. Motive für die Lage: Wir wollten nicht von einem Hotel abhängig sein und die Infrastruktur der Stadt nutzen, abends auch mal bummeln und ins Restaurant gehen.
Tulum könnte man als dreigeteilt bezeichnen. Es gibt:
- Stadtzentrum: um die Avenida Chetumal-Cancún im Osten der Stadt. Da ist das ganze Leben angesiedelt. Da war auch unsere Ferienwohnung. Dort findet man die gesamte Infrastruktur (Läden, Restaurants, Geldautomaten).
- La Veleta (und vermutlich auch nördlich davon): Hier findet man die meisten richtig guten Ferienwohnungen: Wir sind mal abends durchgefahren. Da ist alles tot und dunkel.
- Strand: Hier reiht sich ein Luxushotel ans andere.
Blöderweise gab es einen Block weiter die Santino Bar. Die Bar begann pünktlich 21:00 Uhr mit dem Gehämmer und hörte gegen 5:20 Uhr auf. Mit offenem Fenster wäre die Lautstärke mit einem Live-Konzert vergleichbar gewesen, bei geschlossenem Fenster wurden die Höhen leicht rausgefiltert. D.h. man übernachtet direkt neben einem Subwoofer. Das war lauter als Baustellen- oder Flughafenlärm.
Tulúm selbst hat sich halt vom Fischerdorf vor 20 Jahren in eine typische kommerzielle Touristenstadt verwandelt. Es rennen ein paar Hippies rum. Aber mit Flower Power hat die Stadt überhaupt nichts gemein. An Restaurants kann ich die Pizzeria Manglar empfehlen. Oder wenn du mexikanisches Essen wie die Einheimischen magst: Antojitos La Chiapaneca. Wir waren noch im Malquerida um die Ecke. Das Essen war eher lala.
Ruinen in Tulúm
Da haben wir leider alles falsch gemacht. Wir sind gegen 11:00 Uhr da rein. Es war ziemlich voll, die Mittagssonne brannte. Die Ruinen selbst sind nett. Auf dem Gelände rennen ein paar Leguane und ein paar Vögel rum. Die schönste Sicht hat, wenn man am Südteil der Ruinen direkt von den Klippen auf die Tempel schaut. Den Strand kann man vergessen: hässlich, überfüllt mit viel Seegras. Die Ruinen sind nett, aber gesehen haben muss man sie nicht. Wenn ihr hinwollt, dann entweder gleich 08:00 Uhr morgens oder eine Stunde vor der Schließzeit - also gegen 16:00 Uhr. 1 Stunde Besuchszeit ist mehr als ausreichend.
Strände
Auf dem Straßenabschnitt zu den Ruinen befindet sich der Playa Paraíso. Das war einer der ganz wenigen öffentlich erreichbaren Strandabschnitte. Wir zahlten dann 10€ für eine Matratze (+Essen + Getränke). Alternativ kannst du Dich unter eine der wenigen öffentlich erreichbaren Palmen oder in die direkte Sonne legen. Ca. 95% der Strandabschnitte in Tulúm sind nur über die Strandhotels erreichbar. Freie Strandabschnitte sind im Normalfall nicht vom Seegras geräumt und haben auch keine Palmen. Willst du ein geräumtes Stück Strand mit Palme, musst du im Normalfall zahlen.
Highlight: Tauchen in den Cenoten El Pit und Dos Ojos
Das war wohl das Highlight meiner Reise. Zuerst ging's in die El Pit in eine Tiefe von ca. 35m. Der Anblick von unten auf den Lichtstrahl, der durch die Öffnung von oben runterscheint, ist schon der Hammer. Gleich daneben ist die Cenote Dos Ojos. Hier taucht man eine knappe Stunde lang durch die Höhlensysteme. Frau und Kind waren in der Dos Ojos zum Schwimmen. Da kommt's auf das Licht an. Bei direkter Sonneneinstrahlung sieht die Cenote wunderschön aus. Mehr als die beiden Tauchgänge braucht man aber nicht in den Cenoten, wenn man kein Höhlenfetischist ist.
Sian Ka'an
Auf der Suche nach einem brauchbaren Strand sind wir am Ende des südlichen Hotelabschnittes auch ein Stück weit rein nach Sian Ka'an. Es folgten dann kilometerweit eine extrem schlechte Straße. Obwohl es trocken war, kamen wir teilweise nur mit Schritttempo voran. An einer eher willkürlich ausgewählten Stelle haben wir das Auto abgestellt und sind über Holzstege durch den Mangrovenwald zur Lagune gelaufen. Hat sich's für uns gelohnt? Nicht wirklich. Auf der Straße vom Südende Tulums hinein in den Nationalpark zahlt man erst mal 30 oder 70 MXN pro Person (weiß nicht mehr). Man findet auf der Straße einige neugierige Touristen, die aber alle genauso wie wir, überhaupt keine Idee haben, weswegen sie eigentlich die Straße entlanglaufen und auch alle frustriert umdrehen nach ein paar ereignislosen Kilometern. Es gibt noch einen halbwegs netten Strandabschnitt, für den man natürlich bezahlen muss, ca. 3km nach Eingang des Parks. Soweit ich das aus Berichten gelesen hab, soll wohl Muyil ganz nett sein.
Sonstiges
Es gibt noch extrem überteuerte Freizeitparks, z.B. Xcaret und Xel-Há in der Nähe. Der Eintritt kostet wohl so um die 100€/Person. Kann nichts dazu sagen, wir waren nicht dort.
Fazit
Willst du einen guten Strand, geh in ein Strandhotel. Das absolute Highlight sind die Cenoten zum Tauchen. Ansonsten fällt mir nicht wirklich ein Grund ein, der für einen Besuch in Tulúm sprechen würde. Ist halt eine Touristenstadt mit zugebautem Strand.
Ausflug nach Akumal
Akumal liegt ca. 25km nördlich von Tulúm. Wir sind einfach mal früh ins Auto gestiegen und hingefahren. Wie überall in Yucatán gilt: Je früher, desto besser. An dieser Abfahrt sind wir dann Richtung Meer gefahren und haben das Auto gegenüber dem ersten bezahlten Parkplatz (kostenlos) an den Straßenrand gestellt. Will man an den Strand, muss man zahlen. Wir sind nach dem Tauchzentrum beim Parkwächter angekommen, haben den "bestochen", dass er uns für 40MXN/Person an den Strand lässt. An den Strand kommt man normalerweise nur über die Tauchbasis (ist teurer), diverse Restaurants (ebenfalls teurer) oder wenn man Hotelgast eines anliegenden Strandhotels ist. Auch die Liegen kann man als Nichthotelgast nicht mieten. Vor der Tauchbasis kann man sich an den Strand legen, da gibt's auch Palmen. Allerdings stinkt es dort nach Seegras, auch legen dort die ganzen Boote an.
Achtung
Ohne Eintritt schafft man es vermutlich nicht an den Strand. Kostenloses Parken haben wir hinbekommen. Man muss aber keinesfalls einen Guide nehmen und auch keine Schwimmweste mieten.
Highlight: Schildkröten
Vor den Luxushotels futtern die Meeresschildkröten das Seegras. Wenn man lange genug in der Gegend rumschnorchelt, findet man die ein oder andere Schildkröte.
Strand
Dieser Strandabschnitt war der schönste, den wir in Mexiko gefunden hatten: Weißer Sand, Palmen, klares Wasser. Leider hat man eigentlich nur Zutritt an den Strand, wenn man Hotelgast ist oder Eintritt zahlt. Ist wie üblich in Yucatán alles zugebaut.
Highlight: Cobá
Wir sind früh morgens von Tulúm nach Cobá zu den Ruinen gefahren. Und das war einer der schönsten Ausflüge. Wir standen pünktlich 08:00 Uhr am Eingang zusammen mit 2 anderen Familien. Highlights sind die besteigbare Pyramide und die schönen Alleen durch das Urwaldgelände im morgendlichen Sonnenlicht. Nach 2-3 Stunden hat man alles Wichtige gesehen. Dann kommen auch die Touristenbusse.
Wir waren dort noch in den Cenoten Tamchach-Ha, Choo-Ha und Multum-Ha. Kann man als Abkühlung machen. Wirkliche Highlights sind die Cenoten aber nicht.
Valladolid
Valladolid ist ein guter Ausgangspunkt für Chitzen Itza, Ek Balam und diverse Cenoten. Außerdem hat die Stadt ein hübsches Zentrum, ist zwar touristisch angehaucht, aber das noch in einem angenehmen Maß. Wir übernachteten im Casa Quetzal. Gleich nebenan gibt es ein Kloster, dass durchaus einen Besuch lohnt. Bis zum Zentrum der Stadt sind es ca. 1km. Direkt am Zentralplatz (Plaza Francisco Canton) gibt es eine Markhalle, in der man ziemlich gut essen kann.
Highlight: Chichen Itza
Chichen Itza kann wunderschön sein, wenn man ein paar wichtige Dinge beachtet. Da wir irgendwie den Zeitzonenwechsel von Quintana Roo nach Yucatán nicht mitbekommen hatten, standen wir bereits pünktlich 07:00 Uhr in der Schlange zum Parkplatz. Wir waren an 4. oder 5. Stelle und mit der falschen Zeitzone nicht die einzigen. Aber das war sogar gut so. 20 vor 8 konnten wir zumindest das Auto parken und uns in der Schlange am Eingang anstellen. Kurz nach 8:00 Uhr waren wir dann auf dem Gelände. Das erste Ziel ist sowieso die große Pyramide. Wir haben es tatsächlich geschafft, Fotos ohne jegliche andere Touristen zu knippsen. Nimmt man keinen Guide, braucht man für das gesamte Areal etwas mehr als 2 Stunden. Ein Guide hätte bestimmt noch interessante Informationen erzählt. Allerdings kamen wir uns gegen 10:00 Uhr auf dem Weg zur Cenote schon wie auf einem Spießrutenlauf vor. Gegen 10:30 Uhr wollte ich nur noch raus aus dem Gelände. Die Händler wurden zu nervig, die Touristenmassen zuviel. Um Chichen Itza genießen zu können, sollte man deswegen pünktlich 08:00 Uhr an der Kasse stehen. Es werden übrigens auch Abendtouren angeboten, auf denen man die Pyramide in einer Lichtershow betrachten kann. Ob sich das lohnt, weiß ich nicht.
Cenoten X'Keken und Samula
Auf dem Rückweg nach Valladolid waren wir noch in den Cenoten X'Keken und Samula. X'Keken lohnt sich eigentlich nur, wenn die Sonne senkrecht von oben durch das Loch ins Wasser scheinen kann. Bei Samula hatten wir durchaus Glück mit der Sonne.
Highlight: Ek Balam und Cenote
Nördlich von Valladolid befindet sich der kleine Ort Ek Balam, neben dem es ebenfalls ein restauriertes Mayadorf gibt. Leider waren wir hier erst gegen 11:00 Uhr. Zwar war die Anzahl der Touristen noch angenehmen, aber die Sonne brannte schon etwas zu stark. Das Areal ist nicht wirklich groß, ein Besuch lohnt sich allemal.
Das eigentliche Highlight ist aber die Cenote X'Canche. Das Wasser ist zwar nicht so klar wie in den anderen Cenoten, aber die ganze Umgebung, die Bäume, der kleine Wasserfall und das Licht machen die Cenote zu etwas besonderem.
Rio Lagaratos
Bei der ursprünglichen Planung wollten wir eigentlich gleich nach Valladolid in Richtung Holbox weiterziehen. "Blöderweise" gab es am Folgetag fast keinen freien Hotelplatz mehr. Soweit wir mitbekommen hatten, war wohl gerade Dia de la Indepedencia. Also suchte ich Tripadvisor und die Karte ab und stieß auf Rio Lagartos. Sind gute 100km von Valladolid in Richtung Norden. Dort angekommen, absolvierten wir gleich das Pflichtprogramm - die Bootstour zu den Krokodilen, Flamingos, Pelikanen und Las Coloradas. Ist ein hübscher Ausflug, der ca. 2½ Stunden dauert. Danach könnte man eigentlich wieder zurückfahren. Irgendwas interessantes konnten wir sonst in dem Ort nicht entdecken. Wir übernachteten im Hotel Macumba. Das Zimmer war schlecht. Aber der Ausblick auf den Hafen beim Sonnernuntergang entschädigte das vollständig. Abends werden die Bürgersteige hochgeklappt. Der Ort wirkt relativ ausgestorben. Als Restaurant kann ich das Ria Maya empfehlen.
Holbox
Ausgangspunkt ist Chiquilá. Dort parkt man das Auto. Es gibt dafür zahlreiche Anbieter, die alle 100 MXN/Tag verlangen. Kann man aber problemlos bis auf 50 MXN/Tag runterhandeln - besonders in der Nebensaison. Mit der Fähre (150 MXN/Erwachsenen) geht's dann rüber auf die Insel. Auf Holbox gibt es keine asphaltierten Straßen. Noch vor ein paar Jahren lebte die Bevölkerung ausschließlich vom Fischfang. Mittlerweile ist die dominante Einnahmequelle der Touristmus. Die Siedlung besteht eigentlich fast nur aus Hotels aller Kategorien, Restaurants, Touristenagenturen und sonstigen Dienstleistungen, die was mit Touristmus zu tun haben. Trotzdem wirkt der Ort wesentlich angenehmer als die großen Touristenmetropolen Cancún, Playa del Carmen oder Tulúm. Viele Häuser sind bunt bemalt. Autos gibt's offiziell keine, inoffiziell gibt's ein paar Pkws und Pickups. Hauptverkehrsmittel sind knatternde, halb kaputte Golfcars, die man für 1200 MXN/Tag mieten kann. Außerdem fahren noch Motorräder rum. Wer Ruhe sucht, ist auch hier falsch.
Die Hauptsaison für Holbox dürfte wohl von Mai bis August dauern. In diesem Zeitraum kann man Walhaie vor der Insel beobachten. Außerhalb der Walhaisaison gibt's nicht wirklich viel zu unternehmen. Es wird ein Ausflug auf die Vogelinsel angeboten. Den kann man sich getrost sparen, bzw. kann man mit dem Golfcar auch selbst in die Nähe der Vogelinsel fahren und evtl. sogar rüberschwimmen. Der zweite Ausflug ist ein Bootsausflug mit Angeln und Schnorcheln. Der ist ganz nett. Wir haben Delphine, Rochen und Schildkröten gesehen. Zuviel sollte man aber nicht erwarten.
Übernachtet hatten wir im Hotel Chuuk Kay, etwa 100m vom Strand entfernt. Und das ist auch gleich das Problem. Zwar ist der Strand fast überall zugänglich. Aber Liegen und Palmen bekommt man nur als Gast eines Hotels direkt am Strand. Und die kosten ab 200€/Tag aufwärts. Mit den Stränden hatten wir sowieso Pech. Die Menge an Seegras hatten wir nicht mal ansatzweise erwartet. Teilweise hat das unerträglich gestunken. Und außerhalb der Hotelareale hat das auch niemand weggeräumt. An einem Tag haben wir uns einen Golfcar gemietet und sind damit zum Strand in Punta Cocos (Westspitze) gefahren. Dort stehen die berühmten Hängematten. Blöderweise ist das Wasser dort gerademal knöcheltief und wird auch nach 300m Reinlaufen nicht tiefer. Auch ist der Boden kein Sand sondern irgendein feiner Schlamm. Fühlt sich an wie bei einer Wattwanderung. Wir sind dann noch mit dem Golfcar bis zum östlichsten Punkt der Stadt (Hotel Las Nubes) gefahren. Entweder sind die Strände unzugänglich, weil Hotelgebiet, oder es gibt keinen Schatten und/oder es gibt Seegrasberge.
Holbox ist klasse, wenn man Party feiern, Cocktails und sonstigen Alk trinken will oder einfach zum Nichtstun. Die Strände fanden wir überwiegend schlecht. Mit Südostasien können sie nicht mithalten. Mit Seychellen und Mauritius nicht mal ansatzweise.
Cancún
Übernachtet hatten wir im Oh! The Urban Oasis. Das Hotel ist gut, aber sehr auf Amis ausgerichtet. Das merkt man vor allem am Frühstück. Ich hatte dort den schlechtesten Kaffee meines Lebens.
Da ich die Reise mit etwas besonderem abschließen wollte, waren wir noch im Rosa Negra essen. Kostenpunkt für 3 Personen ca. 250€.
Was würde ich mittlerweile anders machen:
- Cozumel: würde ich eventuell in die Reiseliste aufnehmen. Cozumel bietet gute Tauchmöglichkeiten. Und schlechter als Cancún, Playa del Carmen oder Tulúm wird's wohl auch nicht sein.
- Holbox: würde ich maximal nochmal besuchen, wenn Walhaisaison ist.
- Belize: Hatten wir im Vorfeld überlegt. Aber wir wollten erstmal nur Mexiko machen. In den Mietwagenbedingungen war der Übertritt nach Belize ausdrücklich erlaubt. Das wäre kein Problem gewesen.
- Mérida: wird ab und zu mal empfohlen. Weiß nicht, ob sich das wirklich lohnt. Aber man kommt zumindest weg aus dem Massentourismusgebiet der Ostküste Yucatans.
Sonstige Tipps
Geldautomaten
In Mexiko muss man Gebühren für das Abheben zahlen. Und je nach mexikanischer Bank fallen die unterschiedlich hoch aus. Abhebelimit ist normalerweise 10.000 MXN (~444€), bei Santander 8.600 MXN. Gebühren: ca. 90 MXN (Scotiabank), 80 MXN (BBVA), 60 MXN (HSBC), 35 MXN (Santander). Die Gebühren werden beim Abheben direkt auf den Nettobetrag aufgeschlagen.
Essen
Tacos sind lecker und eigentlich auch günstig. Ein Taco kostet normalerweise so 15-20 MXN. Such dazu öffentliche Märkte, Markthallen, Essensstände an der Straße oder halt typische mexikanische Taco-Ketten. Touristenrestaurants gibt's massig und sind wesentlich teurer, aber nicht besser.
Sim-Karte
Man liest im Internet von Datensims mit 5GB für 7,50€ von Telcel. Ob es das Angebot mal gegeben hat, weiß ich nicht. Es kennt zumindest niemand in Mexiko. In den Oxxo-Läden kann man eine Telcel-Simkarte für 70 MXN kaufen. Die muss man dann noch mit einem Tarif aufladen. Kann man alles in einem Oxxo-Laden machen lassen.
Sehenswürdigkeiten
Alles, was irgendwie mit Ruinen zu tun hat, sollte man gleich früh zeitig 08:00 Uhr besuchen. Rollen erst mal die Busse aus Cancún an, wird's unangenehm. Auch ist die Morgensonne angenehm zum Wandern.
Fazit
Absolutes Highlight für mich war das Tauchen in den Cenoten. Gleich darauf folgten die Maya-Runinen in Cobá, Chichen Itza und Ek Balam. Die Strände waren irgendwie alle enttäuschend. Es ist nicht so, dass die Strände so schlecht wären. Aber man muss halt überall bezahlen, um an den Strand zu kommen. Das erzeugt schon ein gewisses Frustgefühl. An viele Strandabschnitte kommt man gar nicht erst ran, da die davorliegenden Hotelburgen jeglichen Zugang verhindern. Und dazu kommen noch die Massen an Seegras, die auch nur bedingt weggeräumt werden. Und dann muss man halt darauf vorbereitet sein, dass die typischen Orte an der Küste Yucatans vom Massentourismus leben, den wir so in dieser Dominanz nicht erwartet hatten, obwohl wir außerhalb der Saison reisten.
Insgesamt war's ein schöner Urlaub. Aber nochmal müssen wir da nicht hin. Falls wir noch mal nach Cancún fliegen, dann geht's mit dem Mietwagen direkt nach Belize.