Profischiedsrichter sind auch kein Allheilmittel, siehe andere Ligen, dort pfeiffen die nämlich nicht automatisch besser, nur weil sie jetzt ausschließlich als Schiedsrichter tätig sind. Der Druck sinkt im Übrigen nicht unbedingt, wenn der Schiedsrichter komplett vom Fußball abhängig ist, finanziell gesehen.
Die Assoziierung der Technik und der Kommerzialisierung kam erst durch den Beitrag von Endstille zu Stande, der die Unterbrechungen und Auszeiten vom American Football für legitim halten würde. Womit wir gleichzeitig bei der Amerikanisierung wären. In diesem Fall sind Kommerzialisierung und Amerikanisierung aber so ziemlich der gleiche Schuh.
Ich will keine Auszeiten. Ich will keine Unterbrechungen, die womöglich noch mit Werbespots gefüllt werden. Ich will kein popcornfressendes Opernpublikum. Ich will Emotionen, Drama, Leidenschaft und Diskussionen um vermeintliche Fehlentscheidungen.
Ihr mögt diese nicht missen, jedem das Seine, aber ich kann es nicht nachvollziehen, da es nur ein weiterer Schritt der Kommerzialisierung, Amerikanisierung und des Untergangs des Sports ist. Der Ansatz zu diesen Verbindungen ist nicht aus der Luft gegriffen, man muss nur ein wenig weiter denken.
Es ist ein immer noch ein Sport und keine Wissenschaft. Wieso brauchen wir denn solche Techniken, ich sehe denn Sinn wirklich nicht. Ich weiß, was damit bezweckt werden soll, aber beim besten Willen. Ich kann es nicht verstehen.
Fehlentscheidungen der Schiedsrichter gehören zum Fußball, wie der Torwart einen haltbaren Ball durchlässt oder der Stürmer, der das offene Scheunentor nicht trifft. Wo gehobelt wird, da fallen ganz einfach Späne. Kein Mensch ist perfekt, auch kein Schiedsrichter. Das Sprichwort Irren ist menschlich kommt nicht von irgendwoher. Ganz davon ab wäre es vollkommen langweilig, wenn alles perfekt wie ein Schweizeruhrwerk funktionieren würde. Die Fehler, Ecken und Kanten machen doch überhaupt erst die Reize aus, nicht nur im Fußball.
Mit dieser Technik verleihen wir dem Schiedsrichter quasi ein zusätzliches Auge, was er bei Bedarf abrufen kann. Deshalb auch der Cyborg-Vergleich. Sobald die Technik dementsprechend fortgeschritten ist, wäre das eine logische Folge, da weitere Fehler ausgemerzt werden könnten und das ist doch im Grunde genommen Sinn und Zweck der Szenerie, den Fußball berechenbarer zu machen.
Der Fußball lebt nicht ausschließlich durch diese Diskussionen, aber sie sind ein Teil, der nicht nur für mich, zwingend dazugehört. Eventuell bewegen wir uns dort einfach in verschiedenen Kreisen, mit einem anderen Umfeld, das andere Meinungen teilt.
Was hat eine manipulierte Auslosung mit der Torlinientechnik zu tun? Ich habe davon gesprochen, wann ein Schiedsrichter ein Spiel in der Bundesliga verschoben hat und nicht wann es weltweit Manipulationen gab, ich habe den Raum bewusst eingegrenzt.
Dass Platini bei seinen Lyonern die Finger im Spiel hat(te) ist wohl kein großes Geheimnis.
Durch die steigende Popularität und den vermehrten Einstieg von Großkonzernen wird die Manipulation so oder so anhalten, unabhängig davon, ob wir einen Chip im Ball haben oder den Schiedsrichter mit drölftausend Zusatzkameras ausstatten. Deshalb zieht für mich
dieses Argument nicht.
PS: Ich habe mit keinem Wort behauptet, dass der Fußball komplett sauber ist was Doping usw. angeht, aber sei es drum.
Diese Diskussionen bin ich nämlich leid.
PPS: Sorry Losty, als ich den Beitrag angefangen habe, war deiner noch nicht da.